Ich schreib dir jetzt mal, wie ich das Leinenpöbeln bei meiner Leonberger Hündin bei unseren Nachbarshunden, die wirklich oft laut und böse kläffend am Zaun hängen, beendet habe.
Dazu muss ich ausholen:
Vor längerem schon waren wir auf einem Gartenfest eingeladen, und sie war auch mit dabei. Da viele Kleinkinder anwesend waren, wurde sie im Schatten angebunden (mit mehrmals Gassi dazwischen) und lag dort. Als ein befreundeter Mann, der in seiner Freizeit Problemhunde trainiert, sie abmachen wollte von dem Baum, sprang sie ihn an. Er hat sie dann körperlich langsam bedrängt ist immer näher hin, sie wollte ausweichen, aber er hat sie nicht weggelassen, bis sie sich von selbst hingesetzt hat.
Ich fand das beeindruckend, dass er sie ohne ein Wort durch seine pure Körpersprache und Präsenz dazu gebracht hat, sich hinzusetzen und ihn nicht mehr anzuspringen bzw. herumzukaspern.
Später habe ich genau das gemacht, wenn sie aufgedreht vor mir herumhampelt, wenn wir Gassi gehen wollen. Sie dreht dann so auf, dass ich sie nur durch Kommando und deutliche Worte ruhig bekommen habe, was aber ja die Ursache, nämlich unkontrolliert herumhampeln, nicht löst.
Jetzt hab ich das also öfter zum Gassi so gemacht, und sie hat das schon intus, wenn ich mit starrem Blick körperlich näher komme, dass sie sich ruhig hinsetzt und sozusagen komplett zurücknimmt. Unser Anleinen ist seitdem ein Gedicht .
Jetzt zu den 2 Pöblern in Nachbars Garten.
Ich konnte die Große da immer schon vorbeiführen, aber wenn sie einen schlechten Tag hatte, hat sie versucht, mich dahin zu ziehen, ist in die Leine gesprungen und hat sogar geknurrt. NIcht gut, wollte ich nicht. Sie hat sich sogar soweit händeln lassen, dass ich sie am Halsband vorbeiführen konnte, aber das war es nicht, was ich wollte. Ich wollte sie an der durchhängenden Leine vorbeiführen, ohne dass sie starrt, sie soll die 2 Kläffer komplett ignorieren.
Einmal ist sie mir wieder in die Leine gesprungen, obwohl sie auf der abgewandten Seite auf der anderen Straßenseite lief, als wir schon fast vorbei waren und das Crencendo der 2 Pöbler seinen Höhepunkt erreicht hat.
Und ich hab sie daraufhin angefangen, ohne was zu sagen zu bedrängen, war aus der Situation ein spontaner Versuch. Und zwar so, dass sie nicht weg kann, hinter ihr war allerdings kein Zaun, sondern eine Stichstraße. Ich bin auf sie zu, hab mich über sie gebeugt, und sie hat sich hingesetzt und weggeschaut. Während in meinem Rücken die beiden Nachbar-Kasper nicht mehr wußten, in welcher Tonlage sie ihr Konzert noch gestalten sollen, damit es noch besser klingt, saß mein 50 Kilo- Hund vor mir und hat weggesehen.
Ich hab sofort den Druck rausgenommen, hab ihr Raum gegeben, hab sie leise gelobt und wir sind dann entspannt und ruhig weitergegangen, als ob nichts gewesen wäre.
Seitdem ist das Thema Nachbarstölen gegessen, sie geht mit abgewandtem Blick zwar eilig, aber doch ohne Aggression ihrerseits vorbei.
Ich weiß, dass ihr das schwer fällt, aber wenn ich das nicht unterbinde, wird sich das verselbstständigen, und wehe, wenn sie dann einen der Kläffer mal ohne Zaun dazwischen trifft... der große Hund ist ja bekanntlich immer der böse, weil der kleine will ja nur "sein" Revier verteidigen etc. pp.
Deshalb bin ich sehr froh, dass mir mein Hund so entgegenkommt und sich so kooperativ zeigt und meine Korrektur gut angenommen wurde.
Puh, das war jetzt viel Geschreibsel... vielleicht hilft dir unser Erfahrungsbericht... ich muss dazu allerdings sagen, dass meine Hündin gegen einen Mischling aus den Rassen, die du hast, eine Schlaftablette ist. Trotzdem war mir das wichtig, dass das nicht einreißt, und ich bin froh, dass es jetzt momentan wieder rund läuft.