Hallo zusammen,
momentan befinde ich mich in einem solchen Tief, dass ich euch unsereGeschichte bzw. derzeitige Situation beschreiben möchte. Wird sicher länger...Einfach zum Austausch - vielleicht erlebt jemand ähnliches und kommt auch anseine Belastungsgrenze?
Unser Goldie Rüde Filou wurde im Juli diesen Jahres 16. Er lebt bei uns seiter 8 Wochen alt ist. (Früher als Familienhund bei meiner Familie und mir,mittlerweile seit 8 Jahren als Familienhund bei meinem Mann und mir). Er warfür uns nicht nur ein Familienhund, der so nebenher lief, sondern nahezu derFamilienmittelpunkt. Wir versuchten ihn artgerecht zu beschäftigen (in jungenJahren Agility, dann Fährtenarbeit und Mantrailing), achteten aufHundekontakte, er musste kaum alleine bleiben (max 3 Stunden täglich und dasauch nicht regelmäßig), Urlaube wurden alle auf unseren Filou abgestimmt... .Also es soll nicht überheblich klingen, aber ich denke er hatte und hat bei unsein Hundeleben, wovon zahlreiche Hunde nicht einmal träumen dürfen.
Zeitlebens begleiteten ihn Schluck- und Würgeanfälle. Früher in seltenennAbständen. Vielleicht ein- bis zweimal jährlich, seit seinem 11. Lebensjahrkamen diese jedoch häufiger und es wurde schließlich ganz massiv. Unendlichviele Nächte auf dem Boden mit unserem Filou folgten. Es war der Horror - fürunseren Goldie, aber v.a. für uns. Es machte uns komplett fertig. Immer damitrechnen, dass es wieder losgeht. Diese Anfälle kamen aus dem Nichts und hieltenmit Pausen oft ganze Nächte an. Ein Albtraum. Sämtliche Tierärzte vermutetenetwas in Richtung des Magens. Alles Mögliche wurde ausprobiert, ohne Erfolg.Vor 2 Jahren wurden wir dann auf eine Tierärztin aufmerksam, die erstmals ineine andere Richtung dachte und Kontakt mit einem Neurologen aufnahm, wasunsere Rettung war. Er vermutete, dass unser Hund eine besondere Form derEpilepsie hat, eine fokale Epilepsie, die sich in psychomotorischen Anfällenäußert. Er wurde dann auf Luminal gesetzt (zunächst eine minimale Dosis, mittlerweilebekommt er es höher dosiert). Das Medikament ist für uns goldwert. Über einJahr waren die Anfälleganz weg, leider kam vor 3 Wochen wieder ein Anfall. Wirhoffen aber, dass dies eine einmalige Sache war.
Bis zu seinem 12 Lebensjahr war das Zusammenleben mit Filou ein Geben undNehmen. Natürlich nahmen wir Rücksicht und Einschränkungen in Kauf, aber dasgehört einfach dazu, wenn man sich für ein Tier entscheidet. Als er mal übermehrere Monate immer wieder mit Durchfällen zu kämpfen hatte, fuhren wir nachts4-5 mal in den Wald, damit er sich lösen konnte. Das war hart. Aber es gehörtdazu.
Mittlerweile (ich würde sagen seit 3 Jahren, seit er 13 ist) ist unserZusammenleben jedoch nur noch ein Geben unsererseits. Natürlich kann Filounichts dafür und wir lieben ihn über alles und tun nach wie vor ALLES für ihn,aber wir sind mittlerweile völlig an der Belastungsgrenze angekommen. V.a.psychisch, aber teilweise auch körperlich. Abgesehen von den Schluckanfällen,die die letzten Jahre sehr belastend werden ließen, hat sich die Situation seitvergangenen Sommer verschlimmert.
Er hatte im letzten Sommer kaum mehr rote Blutkörperchen und war einabsoluter Pflegefall. Der TA (Leiter einer großen Tierklimik) meinte, er habeeinen Milztumor, der die Blutkörperchen zerstört. Er wollte ihn einschläfern.In Absprache mit unserer Haustierärztin, die uns versicherte, dass er einfacheinschlafen würde in den nächsten Stunden / Tagen sahen wir vom Einschläfernab. Er hatte keine Schmerzen und so sahen weder wir noch div. TÄ einen Grundeinzugreifen. Allerdings hätte man jederzeit einen TA zum Einschläfernerreichen können, wenn er gelitten hätte. Anstatt dass die Vorhersagen der TÄeintrafen und er immer müder werden würde und einschlafen wird, wurde er vonTag zu Tag munterer, seine Zunge wieder rosa und nach 14 Tagen war er ganz derAlte. Wir waren so froh uns gegen das Einschläfern entschieden zu haben.Schließlich stellte sich heraus, dass Filou doch keinen Milztumor hatte,sondern eine Magenblutung (Sickerblutung) von Schmerzmitteln die man gegenseine Arthrose ausprobierte. Letztlich kam die Magenblutung dann mitMagenschutzmitteln und viel Glück zum Stillstand. Es waren zwei enorm harteWochen für uns, aber er hatte dann noch 6 wunderschöne Monate.
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