Echte Wölfe und blöde Fragen

  • PocoLoco, ich fürchte, das mit den Wildschweinen kannst du knicken - die haben nämlich im Gegensatz zu uns überhaupt keine Probleme damit, die Wölfe so nachhaltig zu vergrämen, dass die sich anderer Beute zuwenden.


    Ich habe mal gelesen (finde jetzt auf die Schnelle leider die Quelle nicht mehr), dass die zweithäufigste Todesursache bei untersuchten Wölfen (nach Autos) Verletzungen durch Wildschweine sind.


    Wir sind hier ja nun gut bewohntes Wolfsgebiet, aber die Zahl der überall wühlenden Sauen scheint das in keiner Weise zu reduzieren.

  • Genau dasselbe berichten die Jäger hier auch, mit dem Nebeneffekt, dass es auch für die Jagdhunde enorm gefährlich wird. Die Wildschweine lassen sich nicht mehr so "einfach" aus den Dickichten treiben und werden die Hunde deutlicher, gehen tiefer ins Dickicht greifen sie sofort an. Auch für den übermütigen Junghund ggf nicht ganz ungefährlich die Entwicklung.


    Was mir gefällt - dass die Presse inzwischen vielschichtiger und kritischer in Bezug auf die Wölfe berichtet. Dass sah anfangs noch anders aus. Von dem Nabu nachplappern, zu möglichst diplomatisch und ihne Stellung zu beziehen, gibt es jetzt schon kritische Nachfragen. Sehr gut. :bindafür:

  • Bin mal gespannt, wann jemand auf die Idee kommt, dass Wildschweine ne gute Herdenschutzmöglichkeit sind. |)


    Weiden sind dann zwar ratzfatz platt.....aber "die" sollen sich mal nicht so anstellen. Kennt :hust: man schließlich: Viehhalter sind immer nur am jammern und
    nie zufrieden. :hust:

  • Ob er jemals kommen wird, dieser Tag, an dem Wolfsbefürworter es endlich verstehen, dass man sich als Weidetierhalter mit dem Satz "Nutztierrisse wird man nie gänzlich verhindern können, aber gewisse Verluste sind bei Nutztieren ja sowieso vorhanden" niemals zufrieden geben wird?


    Eigentlich ein ganz offener Bericht, der viele Seiten beleuchtet, halt für "Wolfserwartungsländer" wie B-W:
    Der Wolf - Zum Abschuss freigegeben? | Zur Sache Baden-Württemberg! Video | ARD Mediathek


    Mir fehlt einfach der Biss der Zuständigen, sich von offiziellen Stellen aus intensivst mit dem Thema Herdenschutz zu beschäftigen. Bis auf den E-Zaun sind wir da auf dem Stand von Anno Schnuff - und niemand macht sich die Mühe, an diesem Stand etwas zu ändern.
    Selbst den Stand von Anno Schnuff kann man nicht überall anwenden - weil da die Rechtslage im Weg steht.


    Nur das Beispiel "eingegrabener Untergrabungsschutz" - als Allheimittel propagiert, aber rechtlich im Aussenbereich nur schwierig durchzusetzen, weil ein eingegrabener Zaun als "fest mit dem Boden verbunden" gilt. Der Aussenbereich soll von festen baulichen Anlagen möglichst frei gehalten werden - selbst Nebenerwerbslandwirte bekommen da nicht alles an Bauanträgen durch, Hobby-Tierhalter wie ich haben da die Doppel-Master-A-Karte.
    Das andere obligate Beispiel ist die Tierschutzhundeverordnung, die nach 20 Jahren Wolf in D immer noch nicht an die Erfordernisse des Herdenschutzes angepasst ist und, wenn man im Einzugsbereich eines Amtsvets lebt, der sich strikt an die Gesetzgebung hält, den Herdenschutz mit Hunden verhindert.
    Die anderen Tierhalter, die HSH einsetzen, sind auf die pragmatische Auslegung der Gesetze durch ihren zuständigen Amtsvet angewiesen - das ist eine unhaltbare Situation.
    Tierschutzverstöße können einem Tierhalter betrieblich das Genick brechen - in Sachen Wolf wird man aber regelrecht dazu gezwungen. Für mich ein Unding - die Hunde werden von den Bundesländern gefordert und gefördert, aber niemand hat den Arsch in der Hose, die Tierschutzhundeverordnung durch die berühmten 6 Wörter zu ergänzen "Gilt nicht für Herdenschutzhunde im Einsatz".


    Ich bemühe mich sehr um Herdenschutz - Ihr wisst das.
    Aber ich bin allmählich müd davon, dass einem dabei nur Steine in den Weg gelegt werden. Ich bin sicher, man kann mit dem Wolf nebeneinander her leben - aber dann muss Herdenschutz auch machbar sein.




    LG, Chris

  • Das ist einer von den Punkten, die ich auch überhaupt nicht verstehen kann. Der Wolfsschutz wird dermaßen hochgehängt, dass ich in früheren Jahren erwartet hatte, dass zügig alle anderen Gesetze/Verordnungen daran angepasst werden, um Konflikte zu vermeiden. Passiert aber nicht.


    Wahrscheinlich soll es doch darauf hinaus laufen, dass jede Menge Hirtentrupps bei den Herden leben. Fordern die Kuschler ja auch immer wieder. Bleibt bloß die Frage, wie das mit arbeitsrechtlichen Dingen wie Mindestlohn, Nachtzuschlag, Toiletten am Arbeitsplatz, Sicherheit am Arbeitsplatz.... und all solchen Dingen dann wohl aussieht.

  • Die Räude ist ja nicht mal die Begründung für den Abschuß. Der Jagdhund auch nicht. Die Begründung ist die Tötung zweier Hunde auf deren Grundstück. Das ist so vorgesehen im Managementplan. Die hängen sich jetzt daran auf, dass ein getöter Hund verschleppt wurde. Die meinen, der könnte ja auch gestreunt haben und wäre damit nicht mehr auf seinem Grundstück getötet worden und deshalb wie ein Jagdhund zu bewerten. Man hätte dann also noch warten müssen, bis ein weiterer Hund auf dem Grundstück getötet wird.


    Die Räude wurde hier ja wohl nur zur Identifikation des Wolfes herangezogen, für mein Verständnis. Da könnten also noch 10 solcher Räude-Wölfe herumlaufen und nun haben sie den falschen geschossen. Glaub ich nicht. Aber die Kuschler sehen das so.

  • Nee, das Sulfur bezog sich auf den genannten "Beruf" der Anzeigenerstatterin.... |)


    NRW wills jetzt aber auch wissen, oder wie:
    Unna:
    Spekulation über ersten Wolf in Unna
    Wie praktisch, dass man durch Telefoniererei in der TWH-Szene diese Hunde gleich mal ausschliessen konnte, verflixt. :lol:


    Essen:
    Wolfssichtung in Essen-Heisingen? - Essen-Süd - lokalkompass.de


    Die Niederlausitz quillt quasi vor Wölfen über:
    Mehr Wölfe in der Niederlausitz gehen nicht


    Zitat

    Es sei nichts Ungewöhnliches, wenn die Graupelze bei der Sichtung von Menschen nicht sofort weglaufen. „Viele Menschen, auch viele Jäger, denken, dass Wölfe dann sofort die Flucht ergreifen.

    Ich will ja nicht meckern, aber diese Erwartung, dass die Wölfe wegrennen, habt Ihr Wolfsexperten doch selbst geschürt. Nennt so ein Tier doch dann nicht "scheu", sondern sagt, wie es ist: dass ein Spitzenprädator nun auch nicht den geringsten Grund hat, Angst haben zu müssen, geschweige denn wegzurennen.


    LG, Chris

  • Ich glaub, das hatten wir sogar schon mal hier - Video aus Schweden, Reiterin begegnet Einzelwolf:
    135231687183533


    Die Bayern brauchen zumindest keine Arbeitskreise, um festzustellen, dass ein Problem vorliegt - für hier ist alles, was neu ist, ein Problem, das spart doch schon mal Steuergelder |) :
    Der Wolf wird ein „Riesenproblem“ - Schwandorf - Nachrichten - Mittelbayerische


    Das Saarland will auch endlich mitspielen - offensichtlich haben die aber nicht wie NRW eine "TWH-Hotline", so dass man da noch die Mär von den den Wölfis voranlaufenden Wolfhunden verbreiten kann: :pfeif:
    SR.de: Wolf oder Nicht-Wolf?


    Klar, gibt es auch streunende Hunde - aber die sehen doch nicht alle ganz zufällig so aus, wie Wölfe.


    LG, Chris

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