Femurkopfresektion: Verlauf und Heilungsprozess

  • Meine Feny (kleine Jack Russel Hündin ca 6 Kilo) hatte gestern die Operation. Der Hüftgelenkskopf wurde entfernt und da sie schon in Narkose lag wurde sie auch noch Kastriert. Grund der Op war die Legg-Calvé-Perthes Krankheit


    (Zitat) Die Legg-Calvé-Perthes Krankheit wird auch beschrieben als aspeptische Hüftkopfnekrose. Sie zeigt sich bevorzugt bei Junghunden von Zwergrassen und kleinen Terriern im Alter von ca. 3-10 Monaten. Es folgt eine Durchblutungsstörung, sodass der Femur sich nicht mehr stark genug für Belastungen ausbilden kann. Folglich: eine Deformation des Femurkopfes und eine frühe Coxarthrose. Der Hund weist starke Lahmheiten und deutliche Schmerzen im Bereich des Hüftgelenks auf.


    Wir brachten sie gestern um 8:30 in die Klinik. Bei der ersten Untersuchung wurden die OP Kosten beider Ops insgesamt auf 750 € geschätzt (wer interesse an einzelnen Preisen hat kann gerne Fragen). Gestern untersuchte man sie nochmal ob sie fit genug für eine OP ist. Der OP verlauf und heilungsverlauf wurde nochmal erklärt und schon verschwandt der arzt mit meiner süßen Maus.
    Ich bin erstmal arbeiten gefahren, weil ich nicht wartend zu hause sitzen wollte. Ich solle mich um 16 uhr mal in der Klinik melden, und fragen ob sie schon wach sei.
    Als ich anrief sagte man mir, sie habe die OP gut überstanden, sei aber noch extrem müde. Um 18 uhr sollten wir vorbeikommen um sie zu holen und alles weitere zu besprechen.


    als wir aufgerufen wurden hatteder arzt meinekleine 8 monate alte maus auf dem arm. Sie "stöhnte" (wie fiepen nur von der tonlage viel tiefer) richtig als sie uns sah.auf dem behandlungstisch erklärte man uns was wir die nächten tage zu tun haben: die pflaster auf den wunden dürfen nicht nass werden, wir müssen jetzt schon viel massieren und sie immer dazu trietzen ihr kaputtes bein zu belasten, damit die muskulatur nicht komplett zurück geht (gaaaanz wichtig) und ein paar dehnübungen des beins. Sie kriegt schmerzmittel einmal am tag, nach dem fressen und rausgehen nur zum lösen... maximal 5 min!


    wir hatten eine lange nacht hinter uns... die kleine wusste nicht wie sie sich hinlegen konnte. tat ihr wohl alles weh, aber im sitzen fielen ihr schon immer die äuglein zu. nachts um 3 musste sie nochmal pullern. irgendwann um 4 als ich sie hingelegt hatte schlief sie nach ganz viel köpfchen kraulen ein. im moment schläft sie immer noch weil die nacht so kurz war!


    das einzige was jetzt fehlt ist fressen... sie soll was essen, bevor ich ihr das schmerzmittel gebe, aber sie nahm nur die irre leckeren fleisch-leckerli... ihr normales futter wollte sie gar nicht.


    ich überlege ob ich ihr was "kochen" soll... habt ihr ideen???? leckere schonende kost für einen operierten hund.



    achso: übermorgen gehts wieder in die klinik zum überprüfen wie es ihr geht! Ich werde weiterhin euch berichen! Bis sie wieder richtig laufen kann!


    Ich freu mich auf Nachrichten von euch, fragen, anregungen...

  • Oh je, die arme Maus. Ich drücke die Daumen, dass sie bald wieder fit ist


    Wenn sie nicht fressen mag, koche für sie, denn die Schmerzmittel (denke, Rimadyl o.ä) gehen schnell auf den Magen und sollten deshalb mit oder nach dem Fressen verabreicht werden.

  • Hallo Safa,


    vielleicht kann dir das hier ein wenig die Angst nehmen.


    Gordon hatte Ende August seine erste Femurkofpresektion (demnächst, ich denke Ende April rum, steht die reche Seite an).


    Als ich ihn abholte dachte ich "Oh Gott, was hab ich nur getan? Der will ja keinen Meter laufen...vorher gings doch auch".


    Am nächsten Tag sah das schon anders aus. Er hatte die ersten 10 Tage richtig Schmerzen, das merkte man ihm an (er bekam Metacam und Tramadol, nach der Tramadol hat man zusehen können wie er entspannte) und es war sehr anstrengend für ihn. Aber es wurde jeden Tag ein wenig besser und mittlerweile merkt man, wenn mans nicht weiß, gar nicht dass er keinen Hüftkopf mehr hat. Er springt, rennt wie Drecksau, kann sich auf die Hinterbeine stellen und und und.


    Erster Tag nach der OP
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    6. Tag
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    19. Tag
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    26. Tag
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    33. Tag
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    Von da an habe ich keine Laufvideos mehr gemacht, weil er einfach toll lief :) Kein Hochziehen mehr etc.


    Wir sind zweimal die Woche zur Physio gegangen und als die Wunde es zuließ auch zweimal die Woche aufs Unterwasserlaufband (irgendwann dann nur noch Laufband, weil die Physio die ich mit ihm machte ausreichte)


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    Ich bin froh die Operation gemacht zu haben, man hat nachdem er wieder richtig lief endlich wieder ein Lachen in seinem Gesicht gesehen (vorher guckte er immer traurig, weil die kaputte Hüfte einfach immer schmerzte). Wenn nun auch noch die zweite Seite gemacht worden ist kann er in Ruhe älter werden (er wird im Juni 7) und hoffentlich noch viele Schmerzfreie Jahre mit uns rumtollen.

  • Hallo zämä, ich melde mich auch mal, da mein Hund Rando diese Op. im Frühling 2006 mit ca. 10 Monaten auch gehabt hat. Ich kann nur Gutes über diese Operation sagen, wenn auch die Nachbehandlung ziemlich langwierig war und er erst nach ca. 3 Monaten wirklich wieder auf allen Vieren lief. Die Schmerzen in der ersten Nacht waren sehr massiv, er wusste nicht, wie er sich hinlegen soll. Aber nachher wurde es von Tag zu Tag besser, schon am 1. postop. Tag war er wieder ganz der Alte, fröhlich und munter, auch gefressen hat er sofort wieder. Damals gab es (wenigstens hier bei uns auf dem Land) keine Wassertherapie, ich musste daher ca. alle 3 Tage zur Tierärztin, um das Beinchen durchzubewegen, weshalb Rando seine Ärztin seit dieser Zeit gar nicht mehr gerne sieht. Der Muskelaufbau dauerte extrem lange, sicher fast ein Jahr, bis man keine Differenz mehr zum gesunden Bein sah.
    Inzwischen sind fast 8 Jahre vergangen, und ich habe diese Operation nie bereut, Rando rennt ebenso schnell und ausdauernd wie jeder andere Hund und meist sieht man auch im Gangbild nichts Besonderes. Nur ab und zu "schlenkert" das operierte Beinchen ein bisschen, aber das stört überhaupt nicht. Auch Schmerzen hat er ganz bestimmt keine.
    Ich kann diese Operation wirklich empfehlen, insbesondere für kleinere, leichtere Hunde und mittlerweile ist man sicher auch in der Nachbehandlung weiter, hat noch mehr Möglichkeiten.

  • ich danke euch vielmals ihr seid so lieb.... mein schatz ist halt erst 5 Monate daher hab ich auch so wahnsinnige Angst, würde gerne noch abwarten... aber laut Arzt hat sich jetzt schon eine Arthrose gebildet..... ich befürchte ich tue ihm da keinen Gefallen wenn ich das hinauszögere. Ein hüftgesunder Hund und nur wegen einem blöden Sturz so was, das geht mir einfach nicht aus dem Kopf und das ärgert mich total ...... mache mir natürlich auch Vorwürfe, was wäre hätte wenn...... bringt alles nichts.... Ich gehe nachher sogar noch eine 2. Meinung einholen weil ich mich so schwer damit tue ihn unters messer zu legen .....


    Jetzt schaue ich die Videos an... ganz besonderen Dank dafür......

  • Ruhighalten?


    Ich musste nicht ruhighalten...


    Die Anweisung war: Gordon soll das Bein benutzen wo es nur geht - das was er an Bewegung anbietet, darf er gehen. Es ist nicht wie bei anderen Gelenk-OPs wo geschont werden muss, er soll das Bein sogar benutzen (aber halt nicht bis zur Erschöpfung).


    Ich kannte das ja von Connor, der mit 5 Monaten und 3,5 Jahren am Ellenbogen operiert wurde. Da war Leinenzwang etc. angesagt. Bei Gordons Hüfte nicht.


    Am ersten Tag haben wir alleine um zum Pipieck zu kommen 10 Minuten gebraucht (normal nichtmal eine *hehe*), weil er einfach nicht lange am Stück laufen wollte und ma ihn motivieren musste, wurde dann von Tag zu Tag mehr so dass wir nach ner Woche schon 2 km (laaaangsam) durch den Wald getigert sind (laut TA wäre er ein Kämpfer, mit so nem schnellen Verlauf hatte er nicht gerechnet).

  • Ich habe total die Horrorvorstellungen glaube ich vor dem Eingriff.... Weil es zu mir hieß einen laufstall besorgen.... Einsperren.... Das ist für mich ganz schrecklich die Vorstellung

  • Hm, vielleicht handhabt man das bei jungen Hunden anders, oder vielleicht sehen es die TÄ auch anders.


    Gordon sollte die erste Zeit an der Leine bleiben, einfach damit er nicht umfallen kann weil er das Gleichgewicht verliert. Da er das aber sehr schnell drauf hatte hab ich ihn auch immer mal frei gelassen, er blieb eh so nah bei mir das ich hätte einfreifen können (was nicht nötig war).


    Mit anderen Hunden sollte er auch nicht wild rumtoben, aber er durfte sich bewegen wie er wollte.Den ersten Gassigang mit Hundekumpels (welche, die nicht rumpoltern, sondern halt einfach nur nebeneinander herlaufen) haben wir nach knapp 3 Wochen gemacht.



    Zu Hause hab ich halt drauf achten müssen dass mein Jungspund nicht zu wild mit ihm ist (er war bei der OP 9 Monate jung).


    Aber kein Vergleich zu den ED-OPs die wir hinter uns hatten.


    Da wurde Connor übrigens auch nicht eingesperrt. Wir haben viele kleine interessante Gassigänge gemacht, neue Gegenden erschnuffelt, Futtersuchspiele gemacht, die Erziehung vertieft etc. Halt den Kopf müde gemacht, damit die fehlende körperliche Auslastung irgendwie kompensiert wurde.


    In der Wohnung durfte er sich frei bewegen, lediglich aufs Bett/Sofaspringen habe ich unterbunden. Es war halt immer jemand zu Hause in der ersten Zeit, damit da wirklich nichts schief läuft, bzw. ich hab ihn wenn ich mal was besorgen musste halt kurz im Auto sitzen lassen.



    Die paar anstrengenden Wochen lohnen sich jedenfalls :)

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