Hund ist zu freundlich

  • Hört sich blöd an, aber genau das ist unser Problem! :lol:
    Seid April haben wir einen neuen Hund aus dem Tierheim. Er verträgt sich mit allen Hunden, egal ob Rüde oder Hündin, egal ob groß oder klein, egal ob frei oder angeleint. Hauptsache spielen und genau das ist das Problem. Wie vermutlich klar ist, kann man ihn nicht zu jedem Hund hinlassen, aber wie macht man ihm das klar, dass er halt nicht überall hin kann? Wenn uns andere Hunde begegnen und er ist an der Leine fängt er an zu ziehen (und freut sich dabei wie ein Keks) und schießt mit einem Mal quer über den Weg auf den anderen Hund zu und bei knapp 40kg ist das nicht sonderlich angenehm bzw. gerade jetzt im Herbst mit dem nassen Laub kaum möglich ihn zu halten.

    Genau ist es, wenn uns Leute entgegen kommen: Er hat sie noch nie im Leben gesehen, aber sobwald wir/sie grüßen, fängt er an sich zu freuen und will hin.

    Wir machen es so, dass wir ihn Fuß gehen lassen und einfach mitziehen. Sobald er aufhört zu ziehen und normal weiter läuft loben wir.

    Habt ihr Ideen/ Tips, wie wir das besser in den Griff bekommen?

    lg und ein schönes Wochenende Sóley

    • Neu

    Hi


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    • Erziehung heißt das Zauberwort.

      Je besser der Hund erzogen ist, desto leichter wird es, ihn an anderen Hunden und Menschen vorbeigehen zu lassen.

      Das, was Ihr macht, ist doch schon mal gut. Trainiere das Fußkommando und den übrigen Gehorsam und dann klappt das.

      Sei froh, dass Dein Hund so freundlich ist. Anders herum wäre es schlimmer und arbeitsintensiver

    • Ein Hund der sich über jeden anderen 'nen Keks freut, na das sind Probleme... :D

      Aber mal im Ernst, zu dem Ziehen lies dir doch mal die guten Tipps zur Leinenführigkeit hier im Forum durch.

      Und sucht euch eine schöne Hundewiese o.ä., wo er seiner Leidenschaft auch mal nachkommen und ohne Leine mit anderen spielen darf...

      Und viel Spaß mit eurem super-verträglichen Wuffel!

    • Danke schon mal für die Antworten! :smile:
      Ja, die Freundlichkeit ist wirklich das größte Problem, was wir mit ihm haben! :lol: Naja, wie gesagt, es ist ja kein wirkliches Problem, nur halt nervig. Und ja @ Joco und Co: Agressiv gegenüber alles und jedem wäre wirklich schlimmer!

      @ ratibor: Eigentlich ganz einfach: Bei ihm ist es so, wenn uns jemand entgegen kommt, dass er zieht, wenn wir auf einer Höhe sind dann zerrt er plötzlich quer rüber und wenn wir an dem anderen Hund vorbei sind bleibt er stehen und schaut ihm nach oder schießt wahlweise nach vorne, bleibt dann stehen und dreht sich um. Wir machen es so, dass wir ihn Fuß gehen lassen, wenn er anfängt zu ziehen und wenn wir an dem anderen Hund vorbei sind laufen wir einfach stur weiter, da er immer wieder stehen bleibt, wird er so halt weiter gezogen.

      @ Betty_R: Er hat ja seine Spielkumpanen (und ist beim Gassigehen immer schwer enttäuscht, wenn wir keinen treffen ;) ), mit denen er immer spielen darf und er läuft eigentlich auch den größten Teil des Gassigehens ohne Leine. Also "spielerische Freiheit" hat er wirklich viel!

      Haben schon überlegt, vielleicht seinen Quietscheball mitzunehmen und ih damit abzulenken, wenn er anfangen will zu ziehen, aber dann steht der andere Hund vermutlich auch gleich da! *g* Was haltet ihr von der Idee?

    • Du könntest den Ball mitnehmen und als Belohnung für das Leinenführigkeitstraining einsetzen. Dass er bei anderen Hunden als Ablenkung funktioniert, glaub ich in seinem Fall nicht. Außerdem sollte er denn schon ganz generell manierlich an der Leine laufen ohne zu ziehen, und nicht nur mal schnell abgelenkt werden, wenn ein anderer kommt. Ihr schafft das schon! So, nun muß ich's Hundeauto saugen... :roll:

    • Du brauchst ihn nicht mit einem Quietschie ablenken, sondern wie bereits erwähnt ist "Erziehung" hier das Mittel der Wahl :gut:

      Dein Hund muss lernen, dass DU bestimmst, was in Situation X gemacht wird. Und du musst lernen, deinem Hund das zu vermitteln.

      Leinenführigkeit bedeutet, dass der Hund in keiner Situation zieht oder zumindest registriert, wenn die Leine zu Ende ist und dann inne hält und keinen weiteren Zug ausübt.

      Sorge dafür, dass er gar nicht mehr so extrem zu anderen hinziehen kann, in dem du ihn beispielsweise auf deine andere Seite nimmst und ihn durch deinen Körper hinderst.

    • Hallo Sóley!
      Ich hatte ein ähnliches Problem wie du. Meine Kleine ist anfangs sofort durchgestartet, wenn irgendwo am Horizont ein anderer Hund auftauchte, wollte jeden Hund begrüßen & mit ihm spielen. Also hieß es Augen offen halten & den Hund zuerst sehen.

      Zitat


      Dein Hund muss lernen, dass DU bestimmst, was in Situation X gemacht wird. Und du musst lernen, deinem Hund das zu vermitteln.


      Damit hat Melanie natürlich recht, aber das muß man dem Hund auch erst mal vermitteln. Als meine Hündin zu mir kam war sie erwachsen & sehr unabhängig. Von Leinenführigkeit keine Spur. Bis die Grundkommandos saßen, sie mir völlig vertraute & sich auf mich verlassen hat, hat es einige Zeit gebraucht. Natürlich habe ich Hunde getroffen schon bevor ich meinem Hund diese Sicherheit vermitteln konnte.

      Ich bin das "Hundeproblem" so angegangen:
      Bei freilaufenden Hunden, zu denen sie ja eigentlich hin darf, habe ich sie sitzen lassen. Das fiel ihr leichter als bei mir zu bleibe wärend wir auf den anderen Hund zu laufen. Als Belohnung durfte sie den Hund begrüßen. Dann habe ich jedes Mal die Zeit verlängert die sie sitzen bleiben mußte & den anderen Hund etwas näher kommen lassen, bevor ich sie freigegeben habe. Außerdem habe ich ihr in der Zeit "Fuß" beigebracht.
      Als das zu meiner Zufriedenheit funktionierte habe ich angefangen sie wenn ein anderer Hund in Sicht kam Fuß laufen zu lassen. Anfangs nur kurz & in weiter Entfernung zum anderen Hund, dann immer länger & immer näher an den anderen Hund heran. Zur Belohnung Freigabe & Spiel mit dem anderen Hund. Heute muß ich auch das nicht mehr machen. Sieht sie einen anderen Hund, dann dreht sie sich zu mir um & "fragt" quasi um meine Erlaubnis.
      Wir waren erstaunlich schnell so weit. Ich denke das liegt daran, daß man sich das "Problem" zu nutze machen kann. Den anderen Hund zu begrüßen ist für sie eine der tollsten Belohnungen überhaupt, so daß sie das ziemlich schnell gelernt hat.

      Natürlich habe ich aber wärend der Übungsphase auch angeleinte Hunde getroffen, zu denen meine Hündin nicht hin durfte. Das hat uns jedes Mal wieder etwas zurück geworfen, denn diese kamen näher als es Phoebe nach dem damaligen Übungsstand ruhig ertragen hätte. Habe ich sie einfach angeleint & bin an denen vorbei gegangen, dann hat Phoebe an der Leine Theater gemacht, gefiept, gezogen,...
      Also habe ich diese Situationen parallen geübt & zwar nach Anleitungen zum Umgang mit Leinenaggression. Auch wenn man das nicht eins zu eins übertragen kann, kann man doch einiges daraus entleihen & der Trainingsaufbau ist ähnlich.

      Ich hoffe ich konnte dir ein bißchen helfen :smile:
      Liebe Grüße!
      Lisa

    • Ich kann dich gut verstehen, es ist zwar eigentlich ein schönes Problem, aber trotzdem garnicht so einfach !!

      Wir haben auch so ein Modell. Als wir ihn bekommen haben vor einem Jahr hat er sich einfach über alles und jeden gefreut. Andere Leute, egal ob mit oder ohne Hund, Radfahrer, Kinder ganz besonders, Katzen, einfach alles.
      Leider freuen sich die meisten Großmütter sogarnicht über einen großen schwarzen Hund, der ihren 3jährigen Enkel begrüßen möchte. Oder ein Yorkshire Besitzer, wenn selbiger Hund mit gefühlten 20 std km auf ihren zurast... oder..oder...

      Manchmal tat er mir ehrlich gesagt fast leid, dass ich es ihm verbieten mußte, weil er einfach so völlig unvoreingenommen freundlich zu allen war !
      Es gibt auch eine Theorie, warum solche Hunde so sind: Wenn sie in ihrer Prägephase mit sehr vielen verschiedenen Menschen, Hunden und Situtationen konfrontiert waren, zu vielen ansich - aber ohne schlechte Erfahrungen zu machen, sind sie sozusagen auf alle Menschen und Hunde geprägt, nicht nur auf ihr eigenes "Rudel". Trifft bei unserem, als Welpe aus Spanien gekommen, Pflegstelle, vermittelt, zurück zur Pflegestelle und dann zu uns in 9 (!!!) Monaten voll zu.

      Rote Zora hat das schon prima geschildert, was du machen kannst, so ähnlich haben wir das auch gemacht. Und im Laufe der Zeit wird die Prägung auf Euch auch stärker und er konzentriert sich mehr auf Euch, glaub mir!
      Für die Hundebegegnungen an der Leine fällt mir nochwas ein: Fand ich auch schwierig, unser hat 35 kilo und ich hab in der Zeit immer gesagt, irgendwann lieg ich nochmal bäuchlings vor einem anderen Hundebesitzer mit den klassischen Worten "Er tut nix, will nur spielen" :gott:
      Darum hab ich damit angefangen, ihn Platz machen zu lassen und mich halb vor ihn zu stellen, einen Fuß vor seine Vorderpfoten. Dann mit Leckerlie auf mich konzentrieren und ordentlich loben wenns klappt. Wenn der andere Hund vorbei ist, zügig weitergehen, nochmal loben und "Party" machen.
      Inzwischen reicht es, wenn ich ihn so nehme, dass ich zwischen ihm und dem anderen Hund bin und ihm mit "hier, bleib" auf mich konzentriere, er weiß dann, dass es ein dickes Lob gibt, wenn er mir nicht in die Leine springt.

      Viel erfolg - und freut euch über euren netten Hund !

      Lg, Trixi + Diego

    • Noch mehr Antworten, prima! :smile: Mit meiner Antwort hat es etwas gedauert, sorry, war voll beschäftigt, die anderen vierbeinigen Hausbewohner zu bespaßen,... :headbash:

      @ muecke: Wir nehmen ihn ja schon immer auf die andere Seite, aber da schießt er auch so plötzlich los, dass man ihm wahlweise auf die Pfote tritt oder aufpassen muss, dass man nicht auf die Nase fällt (oder Beides,....)!

      @ schwarzroteZora: Hm, das hört sich gut an! Danke für die Tips!

      @ TrixiT: Setz zu dem groß und schwarz noch ein zottig hinzu und du weist, wie vertrauenserweckend unserer aussieht, wenn er begeistert auf jemand zurennt! :lol: Ich finds auch immer doof, wenn er sich über irgendwas freut und ich zieh ihn einfach mit. Aber es geht halt mal nicht, dass er überall hinkann.
      An deiner Theorie könnte was dran sein! Wie gesagt, er ist aus dem Tierheim, wir haben ihn mit 13 Monaten bekommen. Aus seinem vorherigen Leben wissen wir nur sehr wenig. Dein Tip hört sich auch erfolgversprechend an! :lol: ich werde beide mal beherzigen und schauen, auf was er mehr anspricht!

      Danke an alle! :smile:

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