Abrupte Entspannung

  • da es für mich gerade ein aktuelles Thema ist,
    würde mich mal interessieren was ihr macht
    um Euren Hund "abrupt" zu entspannen.

    Schafft ihr es einen hochgepuschten Hund zu entspannen?

    Und wenn ja wie bringt ihr ihn dazu, das er sofort relaxt ist?

    • Neu

    Hi


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    • puh, das ist mal eine ausgesprochen schwierige Frage.
      Also wenn einer so richtig gepusht ist (was sowieso sehr selten bei uns vorkommt) kann ich ihm nur Ruhepausen verordnen. "Entspannen" im eigentlichen Sinn geht auf die Schnelle eigentlich gar nicht, wenn ich die Vorgänge im Hund richtig verstanden habe. Wenn ein Hund echt gepusht ist, hat er ziemlich viel Adrenalin ausgeschüttet. Sollte das pushen noch darüber hinaus gegangen sein, ist auch die Cortisolausschüttung ziemlich hoch. Adrenalin benötigt zum Abbau ca. eine halbe Stunde. So lange ist der Hund also auf keinen Fall richtig "entspannt".

      Ich verordne wirklich einfach, vorher eingeübte, Ruhepausen, in denen vom Hund keine Aktivität auszugehen hat (bei uns ist das die Box). Nach ein bis zwei Minuten merkt man deutlich den Abfall der Körperspannung des Hundes. Das schnelle Atmen und aufmerksame Beobachten wird erst um einiges später eingestellt. Nach ca. 10 Minuten ist er soweit runtergefahren, dass er aus seiner Box darf, und sich auch an anderen Stellen beruhigen kann.

    • Sofort? Gar nicht!

      Und es ist auch sehr von der Situation abhängig, warum der Hund aufgedreht ist.

      Wenn Leika draussen zu sehr aufdreht, muss ich zusehen, ihre Aufmerksamkeit umzulenken. Dann kommt sie relativ schnell wieder runter. Im Wald geht das besser als im Wohngebiet, denn im Wohngebiet sind halt immer wieder neue Reize.

      Wenn sie drinnen Terz macht, klappt es ganz gut mittels "splitten" und Stimme. Wenn sie z. B. bellend an der Tür oder am Balkon steht: Ganz ruhig dazwischen gehen, abdrängen und/oder "nix los" "alles ok" beruhigen.

      Wenn sie liegt und z. B. im Liegen hechelt, geht auch langsames Streicheln in kreisenden Bewegungen (angelehnt an Tellington Touch).

      Das alles funktioniert aber - zumindest bei meinem Hund - nicht innerhalb von Sekunden.

      Wenn jemand ein "Sekundenrezept" hat - her damit!

      Gruss
      Gudrun

    • Folgende Situationen:

      Wir bekommen Besuch mit einem weiteren Hund.
      Bevor er aber zu uns nach Hause kommt gehen wir erstmal in den Wald.
      Damit sich die Hundis auspowern können.
      Der Weg dorthin gestaltet sich schon schwierig weil Monty bereits da schon anfängt hochzupuschen wie sonstwas.
      Wenn wir alleine gehen und wir treffen andere Hunde dann kann ich ihn gut ablenken und sein Stresslevel ist auch nicht so hoch.

      Der Nachhauseweg erfolgt schon um einiges ruhiger,
      klar er ist ja auch ausgetobt.

      Zu Hause angekommen, legt er sich hin, springt nach Minuten auf und versucht immer wieder durch nervöses hinlegen und aufspringen den Hund zu animieren.

      Er besteigt den anderen Hund.

      Die Lefzen sind bis zum Anschlag hinten, er hechelt wie verrückt und geifert teilweise dabei.

      Also Hund schnappen ihn nach "hinten" bringen. Wir haben eine Whg wo man drumherum laufen kann. Hinten sind zwei Schlafräume, Schlafzimmer, Kinderzimmer, Bad und Flur. Die Ruhephasen hält er grundsätzlich für sich ganz alleine im Schlafzimmer. Also bringe ich ihn dorthin, gebe ihm einen Knochen und da mein Sohn auch dort ist, ist er ja nicht ganz allein. Ich lasse die hinteren Räume alle offen lediglich schliesse ich die eine Flurtür und die Küchentür damit er nicht zu dem anderen Hund gelangen kann.

      Es stimmt ich habe beobachtet das er sehr lange hochgepuscht ist.

      Draussen steht er auch öfter mal unter Strom vorallem wenn es "neue" Wege sind oder Wege sind die wir nur selten gehen.
      Wie zum Beispiel gestern.
      Ich gehe mit ihm einen Weg den er fast nie geht. Da er ja "Brückenangst" hat die wir aber "fast" behoben haben, fängt an der Brücke schon der Stress für ihn an.
      Dazu kommt die Haupstrasse. Man merkt richtig wie er aufdreht.
      Er wird unruhig, geht wieder in die Leine und Kommandos sitzen in diesen Momenten auch nicht mehr zu 100%.

      Ich versuche den Radius ganz langsam zu erweitern. So das er irgendwann auch diese Wege ganz entspannt bewältigen kann.

      Meine HT hat mir geraten zu Hause das "Piano" zu üben (Tellington Touch) und wenn ich meine das er das Piano auch mit Ruhe verbindet, dann soll ich es draussen ausüben.

      Sie hat mal ausgetestet wie Monty so reagiert wenn man ihm ein Schweineohr hinlegt (draussen). Natürlich fand er erstmal alles andere interessanter als das Öhrchen nach kurzer Zeit konnte er sich dann aber entspannt auf die Wiese legen und sein Ohr fressen, egal ob andere Hunde, Kinder oder sonstwas an ihm vorbei gelaufen sind.

      Wenn er draussen hochpuscht kann ich ihm ja wohl kaum ein Schweineohr auf die Strasse legen :roll:

    • Suchen fährt einen Hund sehr doll runter.
      Ich verstreue dann Leckerlies im Gras, welche auf Kommando gesucht werden.

      Mit Leckerliewürfen kann man auch einen ängstlichen Hund aus der Reserve locken.

      Kauen kann den Hund auch runterbringen (Büffelhautknochen, Schweineohr. Kong u.ä.)

      Auch TTouch (Maultouches) und Massagen helfen bei meinen Hunde.
      Erst im Stehen, dann Sitzen, Liegen.
      Irgendwann legen sie sich dann ganz lang.

      Düfte werden sehr oft mit Gefühlen verknüpft, also nimmst du ein halstuch und sprühst es wenig (!) mit Lavendel ein und legst es neben dem Hund, wenn ihr kuschelt oder du ihn massierst.

      Dann nimmst du es mit und wenn er unruhig wird legst du es ihm um.

    • Ich würde ganz ehrlich diese Situatonen nicht mehr entstehen lassen. Dein Hund ist noch nicht soweit, damit umzugehen. Ich denke, das sollte in kleineren Schritten geübt werden.
      Wenn das absolut nicht möglich ist, würde ich in so einem Fall die Auszeit sofort beim nach Hause kommen beginnen lassen.

      Zitat

      Draussen steht er auch öfter mal unter Strom vorallem wenn es "neue" Wege sind oder Wege sind die wir nur selten gehen.
      Wie zum Beispiel gestern.
      Ich gehe mit ihm einen Weg den er fast nie geht. Da er ja "Brückenangst" hat die wir aber "fast" behoben haben, fängt an der Brücke schon der Stress für ihn an.
      Dazu kommt die Haupstrasse. Man merkt richtig wie er aufdreht.
      Er wird unruhig, geht wieder in die Leine und Kommandos sitzen in diesen Momenten auch nicht mehr zu 100%.

      Ich versuche den Radius ganz langsam zu erweitern. So das er irgendwann auch diese Wege ganz entspannt bewältigen kann.

      Da hast du aus meiner Sicht keine andere Chance das zu beheben, als so wie du es schon tust. Du kannst ihn, wenn er in einem derartigen Stresslevel ist nicht runterholen. Du kannst nur versuchen, das Level nicht so hoch werden zu lassen, und das tust du sehr gut, wie ich finde.
      Klar hört er dann nicht mehr gut, er nimmt dich vermutlich nur noch am Rande wahr :smile:

      Zitat

      Meine HT hat mir geraten zu Hause das "Piano" zu üben (Tellington Touch) und wenn ich meine das er das Piano auch mit Ruhe verbindet, dann soll ich es draussen ausüben.

      Ich halte sehr viel von TT, allerdings wird das viel Arbeit, dass du es irgendwann auch draussen anwenden kannst. Und dann auch nicht in der situation, sondern bevor der Stress zu hoch wird. Das abzuschätzen finde ich ziemlich schwierig. Bei der Brücke könnte das natürlich toll funktionieren.

      Zitat

      Sie hat mal ausgetestet wie Monty so reagiert wenn man ihm ein Schweineohr hinlegt (draussen). Natürlich fand er erstmal alles andere interessanter als das Öhrchen nach kurzer Zeit konnte er sich dann aber entspannt auf die Wiese legen und sein Ohr fressen, egal ob andere Hunde, Kinder oder sonstwas an ihm vorbei gelaufen sind.

      Wenn er draussen hochpuscht kann ich ihm ja wohl kaum ein Schweineohr auf die Strasse legen :roll:

      Netter Test, aber irgendwie nicht zielführend :D

    • Abrupte Entspannung ist physiologisch unmöglich, hat brush ja schon erklärt. Wenn man aber ein Entspannungssignal auftrainiert hat, kann man den Hund zumindest wieder in einen Bereich holen, wo er ansprechbar ist - dabei werden Entspannungshormone ausgeschüttet. Wunderdinge sind aber nicht zu erwarten, wenn der Körper noch mit Stresshormonen geflutet ist.

      Adrenalin wird bei Bewegung schneller abgebaut. Da ist suchen tatsächlich günstig; der Hund ist in Bewegung und schaltet auch das Hirn ein.

    • Zitat

      Wenn man aber ein Entspannungssignal auftrainiert hat, kann man den Hund zumindest wieder in einen Bereich holen, wo er ansprechbar ist - dabei werden Entspannungshormone ausgeschüttet.

      Das ist spitze :gut:
      Könntest du mir vielleicht erklären, wie ich dieses Entspannungssignal am besten aufbaue? :smile:


      @Capalady:
      Wie ich auch in ein paar anderen Threads gelesen habe, dürften wir vom Stressfakter her ein ähnliches Problem haben. Wenn ich so lese, welch starke Stresszeichen dein Hund zeigt, bin ich mir ziemlich sicher, dass der Cortisolspiegel auch schon sehr hoch ist. Versuch mal deinem Hund Kokosflocken oder rote Beeren zuzufüttern, das hebt den Serotoninspiegel, welcher dem Cortisol entgegenwirkt. Wir haben unter anderem auch damit schon gewisse Teilerfolge erzielt :smile:

    • naja diese sogenannte entspannung üben wir ja inzwischen brav zu hause....
      in den momenten wo er ruhig und entspannt bei mir liegt streichel ich ihn und gebe das kommando "piano"
      draussen habe ich es bisher auch nicht wieder probiert aber ich sollte wirklich am ball bleiben :roll:
      ich habe es in den letzten zwei wochen ehrlich gesagt etwas schleifen gelassen da für mich andere dinge wie das "in die leine hängen" wichtiger war...


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