Hund lässt Kind nicht gehen

  • Hallo zusammen,


    war schon lange nicht mehr hier. Unsere Hündin ist damals kurz nachdem mich hier rein geschrieben hab gestorben. Wenn ich es jetzt wieder lese, schmerzt es sehr...


    Das ist jedoch nicht mein Thema. Da keiner verkraftet hat, dass unsere Hündin damals gestorben ist, haben wir uns nach drei Monaten wieder einen Welpen geholt. Die Entscheidung war nicht leicht, da besonders ich Gewissensbisse hatte. Es wurde uns jedoch von vielen dazu geraten.


    Nun haben wir wieder eine Schäferhündin. Sie ist jetzt 14 Monate alt und raubt uns die Nerven. Ich war von Anfang an mit ihr in der Hundeschule. Das erste Problem, was sich dann zeigte, war dass sie nach uns geschnappt hat. Das konnten wir ihr dann abgewöhnen. Dann hat sie meinem Sohn immer in die Schuhe gebissen, wenn er sich bewegt hat. Haben wir ihr auch abgewöhnen können.


    Nun aber lässt sie meinen Sohn nicht mehr aus dem Haus. Der Hund lebt bei meinen Eltern. Mein Sohn ist aber jeden Tag nach der Schule dort, weil ich arbeiten bin. Die beiden verstehen sich super, aber sie folgt ihm auf Schritt und Tritt. Sie will immer spielen und lässt ihn nicht in ruh. Sobald ich ihn dann abhole, rennt sie zur Tür, jault, schreit und bellt. Wir versuchen immer sie vorher abzulenken, aber sie merkt es trotzdem. Wenn wir dann rausgehen, rennt sie wie wild durchs ganze Haus, zu jedem Fenster und schaut raus und bellt und schreit.


    Das macht uns bescheuert! Was können wir da machen? Oder woran kann das liegen?
    Leider meint sie auch jeden Besuch erstmal anspringen zu müssen. Sie ist auch total wibbelig, rennt über's Sofa. Wenn wir sagen "runter", dann versteht sie das auch und geht runter... aber nicht lange, dann springt sie wieder über's Sofa. Sie ist dann kaum zu bändigen.


    Kommandos beherrscht sie auch, aber sobald mein Sohn (Grundschulkind) da ist, ist ihre Aufmerksamkeit nur bei ihm und sie hört gar nicht mehr.


    Vielen Dank für eure Tipps!


    Gruss
    Sahneee

  • Vielleicht will der Hund das Kind "hüten"?
    Wenn der Hund das Kind als Rudelmitglied sieht, will er es vielleicht nicht gehen lassen, weil er sich verantwortlich fühlt?
    Wie sieht es denn allgemein mit dem Gehorsam/Unterordnung aus? Weiß der Hund, dass er im Rudel (Familie) nichts zu melden hat?

  • Hallo Qund Hintus,


    also die unser Hund hört nicht immer. Meine Mutter ist da der "Rudelführer", weil sie die meiste Zeit mit dem Hund zusammen ist. Wenn sie die Bogen überspannt und meine Mutter mit ihr schimpft, dann versucht sie schonmanchmal zu knurren, aber dann legt sie sich auf den Rücken oder rennt schnell in ihr Körbchen. Wenn dann aber andere Leute dabei sind, tanzt sie uns meist auf der Nase rum. Also sie hört wohl erst auf mit Anspringen, aber kurz später versucht sie es wieder. Wie ein kleines Kind.


    Ich denk schon, dass der Hund meinen Sohn hütet. Aber das ist so nervig geworden. Auch weil sie schon manchmal anfängt zu pöbeln. Also wenn man mit ihr nicht spielen will, dann wirft sie ihren Ball auf den Schoss oder sprint von hinten über's Sofa und lässt den Ball auf unseren Kopf fallen.


    Was kann man da machen?


    Vielen Dank für eure Tipps
    Sahneee

  • Das hüten ist auch in dem Zusammenhang nichts Positives!
    Er weiß nicht, wo seine Position im Rudel ist/sein sollte, wenn ihr es schafft das zu ändern und den Hund auslastet (wie Balljunkie schon sagte), dann dürfte sich das Problem erledigen.


    Kann man den Hund denn in einen Raum "sperren"?
    Dann würde ich den Hund, wenn er solches unerwünschtes Verhalten zeigt kurz wegtun und später wieder dazulassen. Wenn ihr das richtig macht, sollte der Hund verknüpfen: "Menschen anspringen/KInd anbellen bringt mir was nicht so tolles ein"
    Mit Konsequenz, Zeit und Geduld könnt ihr es bestimmt schaffen.

  • Könntest du bitte mal näher erläutern, wie ihr dem Hund das Beißen in die Schuhe etc. abgewöhnt habt und wie mit dem Hund insgesamt gearbeitet wurde? Seit wann seid ihr nicht mehr in der HuSchu?


    LG
    cazcarra

  • Was genau tut sie denn mit/bei dem Sohn? Erzähl mal genauer...
    Hat schonmal jemand daran gearbeitet ihr generell zu unterbinden Leute zu verfolgen?


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo,


    vielen Dank schonmal für die Anregungen. Ich versuch mal alle Fragen zu beantworten.
    Also sie ist eigentlich jeden Tag draussen (wir haben einen grossen Hof), also den halben Tag dort am rumschwirren. Mein Sohn ist dann mit ihr am Ball werfen, Fussball spielen usw., wenn ich da bin gehen wir entweder spazieren oder machen auch so Fangspiele. Also sie ist eigentlich jeden Tag am powern. Aber wahrscheinlich noch nicht genug?


    Gearbeitet haben wir auf verschiedene Basis. Das war wahrscheinlich auch falsch. Aber wir waren in der Hundeschule, wo der Trainer uns sagte, wenn der Hund schnappen will (schuhe oder allgemein), dann sollten wir ihr die Schnauze zur Seite "schieben" (also nicht schlagen) und ganz laut nein sagen. Das hat sie meist nicht beeindruckt. War sie aber auch noch ziemlich jung. Dann haben wir Kommandos mit Clickern versucht. Das ging auch nicht immer. Dann kam eine Trainerin zu uns nach Haus. Vor dieser hat der Hund richtig Respekt gehabt. Diese zeigte uns dann, wie wir die Körpergaltung machen sollten. Wenn der Hund dann in die Schuhe beissen wollte, ist sie sofort in ihr Zimmer gekommen. Dann hat das auch aufgehört.
    Wir bekamen dann auch noch vom Trainer geraten, wenn der Hund schnappen will, dann sollten wir ihm "auf die Schnauze Hauen", bis hin zum auf den Rücken drehen und diesem Maulgriff. Das hat uns alles sehr verwirt und ahben wir auch nur ein Mal angewendet.


    Wir sind jetzt seit ca. Februar nicht mehr in der Hundeschule, da ich diejenige war, die immer gegangen ist. Dann hatte ich meine beruflichen Prüfungen bis vor kurzem und leider keine Zeit mehr zur Hundeschule zu gehen und leider auch allgemein weniger Zeit für den Hund.
    Da er bei meinen Eltern lebt (Familienhund), hat die grösste Erziehung dann bei meinen Eltern gelegen.


    Also wie schon erwähnt, können wir den Hund in einen Raum sperren (sie hat ihr eigenes Zimmer).


    Wenn mein Sohn zur Tür rein kommt, dann holt unser Hund sofort seinen Ball zum Spielen. Meist wird dann erst gegessen und sie setzt sich dann auch auf ihren Platz in der Küche und wartet. Wenn er dann fertig ist mit Essen, spielt er mit dem hund. Dann aber möchte mein Sohn auch seine Ruh und guckt z.B. fern. Da fängt sie dann an immer wieder erst ihm den Ball zu geben und neben ihn zu legen. Wenn er nicht reagiert, dann wirft sie den Ball in seinen Schoss und quengelt/grummelt. Manchmal fängt sie auch kurz an zu bellen.


    Wenn ich ihn dann abhole, dann läuft sie direkt schon zur Tür und wird ganz wild. Rennt dann hin und her, bellt dann erst und dann rennt sie zu jedem Fenster und bellt / jault / schreit. Bis wir dann weg sind.


    Wie kann man das sonst noch in den Griff bekommen.


    Vielen Dank nochmal für eure Antworten!


    Gruss
    Sahneee

  • Eigentlich ist es ganz deutlich. Dein Sohn dient der Befriedigung ihrer Suchtkrankheit und jeder Süchtige wird aggressiv, wenn er seinen Stoff nicht bekommt.


    Schau mal hier:
    Die Hündin ist total überdreht.


    Zitat

    Also sie ist eigentlich jeden Tag draussen (wir haben einen grossen Hof), also den halben Tag dort am rumschwirren. Mein Sohn ist dann mit ihr am Ball werfen, Fussball spielen usw., wenn ich da bin gehen wir entweder spazieren oder machen auch so Fangspiele. Also sie ist eigentlich jeden Tag am powern. Aber wahrscheinlich noch nicht genug?


    Schau mal in diesen Beitrag: Klick


    Das, was Ihr da mit ihr betreibt ist keine sinnvolle Beschäftigung, sondern permanentes Aufputschen. Sie steht derart unter Hormonen, dass sie sich nicht mehr zurücknehmen kann.


    Das Problem ist nicht die Situation selber, in der sie schnappt, sondern die gesamte Lebenssituation.


    Ihr sollte sämtliche Wurfspiele für immer streichen und feste Ruhezeiten einführen. Zuhause sollte für sie nur noch Ruhezone sein, sonst nichts.


    Dann solltet Ihr nach einer Beschäftigung suchen, die sie nicht aufputscht, wie z.B. Spurensuche.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo,


    wie es aussieht, seid ihr auf dem Holzweg. Hauptbezugsperson ist nicht deine Mutter, sondern dein Sohn. Es kommt nicht darauf an, wer am meisten beim Hund präsent ist, sondern darauf, wer sich am meisten mit dem Hund beschäftigt. Und das ist dein Sohn, deine Mutter ist nur "anwesend", gehört also für den Hund zum Inventar.


    Geht dein Sohn, ist das für den Hund "alleinbleiben". Das heisst ich würde mit dem Kind das so üben, wie man sonst das alleinsein übt. Rausgehen, Tür zu, warten, wenn Hund ruhig ist, reinkommen loben....


    Denkbar wäre, je nach Vernunft des Kindes und je nach Einstellung des Trainers, dass dein Kind mit dem Hund in der Hundeschule arbeitet. Bevor mich alle schlagen, keine Gruppenunterordnung oder so, aber z.B. Einzelstunden. Dann lernt dein Sohn, wie er sich richtig verhält, um nicht Mobbingopfer des Hundes zu werden, der Hund wird beschäftigt und die Bindung des Hundes scheint bei ihm am größten zu sein. Außerdem funktionieren Ruhepausen usw. nur, wenn das Kind versteht wieso und wie es diese durchsetzen kann. Dann weiss dein Sohn auch, was man sonst noch mit dem Hund im Hof tun kann (kleine Gehorsamsübungen usw.) außer aufputschende Ballspiele.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!