Ängstlicher Nachbarshund - meine Schuld? (lang, sorry)

  • Also, gestern dachte ich nun ist es soweit. Ich bin immer noch etwas sauer muß ich sagen. Unser Nachbar (eine Etage über uns) hat einen Hund zwei Wochen jünger als meine Laika. Ein Rottweiler - Deutsche Dogge - Mix. Laika und dieser Nachbarshund haben sich von Anfang an toll verstanden und zusammen gespielt. Meine Henna ist nicht so ein Artgenossenfreund und hat sie immer angeknurrt. Wir haben mal geguckt, wie die sich vertragen und als der nachbarshund auf Henna springen wollte hat Henna in die Luft nach ihr geschnappt. Da hat der Nachbar gesagt, ich solle Henna weg nehmen, sonst wird sein Hund ängstlich. Nun muß man dazu sagen, daß die einzige Sozialisation dieses Welpen das spielen mit meiner Laika ist/war (meine Laika spielt (von sich aus) mit ihr indem sie pausenlos vor ihr auf dem Rücken rumrollt und NIE nach ihr schnappt, weil sie sonst gleich Angst kriegt und wegrennt).
    Dieser Hund provziert meine Henna ohne Ende mit Anstarren, Henna in den Schwanz beißen usw. Ich habe Henna immer an der Leine weil sie den Welpen sonst etwas rabiat zurechtweisen würde (und ich kene Lust auf Ärger mit dem Nachbarn habe). Folglich knurrt Henna sie immer an. Dann ist sie irgendwann mal an Henna hochgesprungen und hat sie in den Hals gebissen und Henna hat nach ihr geschnappt. Allerdings hat sie sie noch nicht mal erwischt, sie hat nur in die Luft geschnappt. Der Nachbarshund sofort jaulend weggerannt. Zwei Tage bevor wir für drei Wochen nach Deutschland gefahren sind haben meine Laika und der Nachbarshund zusammen gespielt. Der Nachbarshud hatte keine Angst oder irgendwas vor Henna, hat halt geguckt, daß sie sie nicht reizt.
    Seit dieser Hund hier eingezogen ist, sollte sie immer lernen mit anderen Hunden klar zu kommen (ohne HuSchu/Welpenstunde oder so, halt auf dem Weg beim spazierengehen andere Hunde treffen). Nun springt sie im allgemeinen alle Hunde an und beißt sie einfach mal so, was die anderen Hunde dann mit knurren und/oder schnappen "beantworten". Dann kriegt der Nachbarshund Angst und fiept und wird auf den Arm genommen und getröstet. Dann darf ich mir anhören, daß ja die Hunde unserer Nachbarn ALLE schlecht erzogen wären und seine arme Hündin anknurren würden. Ich habe ihm gesagt, daß das auch an seinem Hund liegen könnte. Nun ist es so, daß hier sehr viele Hunde wohnen und der Nachbarshund vor allen Angst hat.
    Allerdings hat dieser Hund auch vor diesen orangen Verkehrshütchen, vor so gelb-roten Stangen die den Fußweg begrenzen, vor Vögeln, vor Ästen die sich im Wind bewegen, vor Bauarbeitern, vor Schwarzen, vor Frauen mit Kopftuch, vor auf der Straße rumfliegenden Plastiktüten, vor vorbeifahrenden Fahrrädern, vor Menschen die Plastiktüten tragen, vor Regen und was weiß ich vor was allem Angst. Und er hat keine Vorhänge mehr in seiner Wohnung weil sein Hund Angst hat, wenn die sich im Wind bewegen.
    Wenn der Hund Angst hat wird er hochgehoben, beschützt und getröstet. Ich habe dem Besitzer gesagt, daß sein Hund so nicht lernt gefahren einzuschätzen und nicht lernt was alles NICHT gefährlich ist. ER hat mir gesagt, daß er das so machen würde, weil seine vorherigen drei Hunde (Rottweiler, deutscher Schäferhunde und Schäferhund-Rottweiler-Mischling) so ängstlich waren, daß er sie abgeben mußte weil er mit ihnen nicht spazieren gehen konnte und er nicht will, daß sein jetziger Hund genauso wird.
    Ok, das ist die Vorgeschichte.

    Gestern begegnete mir dieser Nachbar auf dem Parkplatz (ich bin vorgestern aus dem Urlaub wieder gekommen mit beiden Hunden - die waren mit) und fängt an mich anzuschreihen, daß ich daran Schuld wäre, daß sein Hund vor allem Angst hat, weil meine Henna sie als sie kleiner war mal angeknurrt hat und daß er mit seinem Hund nirgendwo spazieren gehen könnte weil sie vor allem Angst hat, besonders vor anderen Hunden (sie hat allerdings auch vor dem teacup Chihuahua Angst der hier wohnt) und daß sie ja jetzt aggressiv wäre und er nur wegen MIR jetzt immer mit einem Maulkorb mit ihr spazieren gehen kann.
    Man muß dazu sagen, dieser Hund ist jetzt vier einhalb Monate alt, er hat sie mit sechs Wochen bekommen.

    Ich weiß nicht, spinn ich oder er?

  • Habe ich das richtige verstanden, er nimmt seinen Rottweilermix auf den Arm. Das glaube ich ja nicht. Bis jetzt kenne ich dieses Verhalten nur von Haltern kleiner Hunde.
    Dieser Mann mach alles falsch, was man falsch machen kann, kein Wunder das der Hund seine Angst nicht los wird.
    Wenn er so weitermacht , wird er diesen Hund auch wieder abgeben.

  • Zitat

    Habe ich das richtige verstanden, er nimmt seinen Rottweilermix auf den Arm. Das glaube ich ja nicht. Bis jetzt kenne ich dieses Verhalten nur von Haltern kleiner Hunde.
    Dieser Mann mach alles falsch, was man falsch machen kann, kein Wunder das der Hund seine Angst nicht los wird.
    Wenn er so weitermacht , wird er diesen Hund auch wieder abgeben.

    Ja, der nimmt seinen Rottweilermix tatsächlich auf den Arm. Meint es wäre so schwierig, daß sie vor allem Angst hat, weil sie schon über 20kg wiegt. Achne, bei Rottweiler-Deutsche Dogge? Die wird auch mal über 40kg wiegen.
    Na, da bin ich ja beruhigt, daß jemand außer mir auch noch meint, daß es an ihm liegt.
    Ich denke auch, daß er seinen Hund irgendwann abgeben wird. Auch wenn's mir sehr leid tut für den Hund. Sie ist nämlich ein "ZUfallsprodukt" aus einem Rüden, der im Alter von eineinhalb Jahren wegen mehrfacher schwerer Angriffe mit einer Todesfolge eingeschläfert wurde und einer Hündin die genauso agressiv ist und deswegen nur im Zwinger gehalten wird.

  • Yohanna, das ist doch keine ernsthafte Frage von dir, oder?
    Der Typ hat doch einen an der Klatsche, oder :???:
    Deine Henna hat doch bisher recht besonnen reagiert.
    Wenn irgendein stürmischer Junghund Emma mehrfach angesprungen hätte und spielerisch nach ihr geschnappt hätte, wäre sie wohl weit weniger freundlich geblieben :D

  • Zitat

    Ich weiß nicht, spinn ich oder er?

    Natürlich spinnt er, keine Frage. Dein Fehler war nur, dass Du zulange Rücksicht auf eine bestmöglichste Sozialisation beider Hunde genommen hast. Aber unter Nachbarn ist das leider nicht immer so perfekt zu bewerkstelligen.

    Ich würde meinem Hund rigeros verbieten, diesen Hund weiterhin zur Kenntnis zu nehmen, und mit dem betreffenden HH mal in einem Moment ohne eigenen Hund das Gespräch suchen, damit er sich richtig auslassen kann und man dann eine gemeinsame Lösung findet.

  • Na da kommt doch Freude auf Yohanna!
    Ein Rottweiler-Doggenmix, der von Herrchen aufm Arm rumgetragen wird, damit er nicht ängstlich wird! :irre:
    Also dieser Herr, hat ja mal von überhaupt nichts eine Ahnung.
    Der wird sich aber noch über sein "Hundchen" freuen. :schockiert:
    Erziehung gleich Null, Sozialisierung Doppelnull!
    Und wer ist schuld? Die böse Yohanna! Ich schmeiss mich weg. :lachtot:
    Ich würde auch jeglichen Kontakt, mit meinen Hunden zu dem Welpen vermeiden.
    Vielleicht merkt das Herrchen doch irgendwann, das etwas nicht richtig läuft und er selbst in die Pötte kommen muss.
    Wobei ich das ,bei seiner Denkweise, schwer bezweifle ! :kopfwand:
    Und dann landet eben wieder mal ein Hund im Tierheim, leider.

    LG Conny

  • Sagen wir mal so. Die Frage was insofern ernst gemeint als daß ich so langsam glaube, daß ich seinem Hund dadurch, daß ich ihr eine andere Hund-Hund Beziehung (zwischen meinen Beiden) gezeigt habe sie gar nicht mehr weiß was übehaupt Sache ist.
    Das mit dem Spielen mit ihr und meiner Laika hat sich wohl eh erübrigt..... sie hat jetzt Angst vor Laika. :???:

    Meine Henna kann sehr besonnen sein. Dann wiederum ist meine Henna aber als "vollkommen unverträglicher, aggressiver Hund" abgegeben worden und zu Anfang war sie das auch tatsächlich. Da bin ich immer noch etwas unsicher.

    Kathrin, ich glaube, daß Du da ganz recht hast. Meine Ansicht war von Anfang an, daß es für meinen Hund gut ist mit dem Nachbarswelpen zu spielen und der Welpe nichts dafür kann ein beklopptes Herrchen zu haben.
    Ich habe meinen Freund mal zu ihm geschickt als er letztens draußen war, aber da war nichts zu machen. Die böse Yohanna war schuld. Ja,...... sicher...... :irre:
    Henna ignoriert sie sofort auf das Kommando "sei brav", nur kommt sie dann trotzdem angefegt und ärgert Henna. Und das läßt Henna sich nicht bieten.
    Mit der Nachbarschaft ist das hier ohnehin so eine Sache.... ich weiß nicht wie oft ich unsere vollkommen zugedröhnten (Drogen - was k.A.) in ihre Wohnung gebracht habe und wie viele (Menschen-)lachen ich in unserem Flur schon weggewischt habe. Und ausländerfeindliche Notizen in unserem Briefkasten (nicht von diesem speziellen nachbarn) sind bei uns eher die Regel als die Ausnahme.

    Conny, ne, Ahnung hat der echt nicht. Obwohl man meinen sollte, daß man es beim VIERTEN Hund vielleicht irgendwann mal kapiert....
    Sozialisierung ist bei der echt nicht vorhanden. Also reagiert sie aggressiv gegenüber anderen Hunden und rennt weg wenn die sich wehren. So nach dem Motto: "Papa, der ist böse! Auf den Arm bitte!"
    Das Rotti-Doggenmädel ist jetzt noch nicht fünf Monate alt und er hat sie am Kettenwürdger (auf zug) weil sie so schwer zu kontrollieren ist. Lustigerweise, wenn sie weg rennt kommt sie wenn ich sie rufe, sonst nicht. Und bevor sie auf die Straße rennt (vielbefahreneStraße) habe ich bisher immer meine Laika hinterhergeschickt (mit 8m Flexi Leine) sie wieder einzusammeln. Vielleicht sollte ich das in Zukunft nicht mehr machen. Erziehung klappt. Sitz macht sie an der Leine. Immerhin.
    Ne, ich meide ihn jetzt auch. Irgendwie habe ich keine Lust mich immer anmachen zu lassen weil andere Leute ihre Hunde nicht erziehen.
    Ja, ich fürchte auch, daß sie im Tierheim o.Ä. landen wird. Armes Mädchen...

  • Naja, wenn mit dem Nachbarn nicht einmal zu reden ist und er nicht einsieht, seinen Hund fernzuhalten, wäre ich doppelt konsequent. Hund hat anderen Hund zu ignorieren und ich würde beiden massiv aus den Weg gehen. Und dazu würde ich ihn immer, wenn ohne Hund ihm begegnend, einfach total zulabern ohne jegliche Aggressionen und Vorwürfe, sondern einfach mal so, ständig und immer wieder von HH zu HH, richtig ausdauernd, bis er das weite sucht :D , vielleicht kapiert auch er es dann irgendwann einmal. ;)

  • die Situation ist ja echt übel. Nun "verschleißt" dieser Nachbar schon seinen (3ten?) Hund. Wieviel will er denn noch zu "Seelenkrüppel" machen?

    Du brauchst dir überhaupt keine Gedanken zu machen ob du etwas damit zu tun hast. Das kannst du aus deinen Kopf streichen.

    Ich würde mal beim Tierschutz fragen ob man da eigentlich irgendeine Möglichkeit oder Chance hat, denn auch dieser Hund wir im TH landen und der neue Besitzer hat den Kopf dann voll.

    Vielleicht würde eine Aufklärung von der Tierschutzseite ihn überzeugen können das die Angst des Hundes vor allen möglichen Dingen nichts mit den anderen Hunden zu tun hat (und diese Wiederholungen müssten ihn ja zu denken geben).

    Kontakt von deiner Seite aus bringt da leider nichts und dir bleibt nur das Ignorieren des Nachbarn.

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