Aggressivität bei Rüden
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Hallo,
mein Hundi ist nun gute 17 Monate alt und bisher immer sehr umgänglich gewesen. Leider zeigt er in den letzten zwei bis drei Wochen häufiger Aggressionen gegen andere Rüden.
Es ist bisher nicht häufig vorkommen, doch ich mache mir schon etwas Sorgen. Heute beim Training ging er einen Rüden an, als wir beim "Fuß" nebeneinander liefen und auch bei der Abschlussrunde wieder. Er kläfft dann wie wild und will hinstürmen.
Im Hundeverein wurde mir gesagt, es wäre wohl Imponierverhalten (so plötzlich?). Ich solle ein Kettenhalsband nehmen und die Leine locker halten. Wenn ich merke, dass er fixiert einen starken Ruck und "Pfui" sagen.
Habt ihr noch eine Idee-hab ja schon gelesen eine Rütteldose oder Schlüsselband zu nutzen und ihn so abzulenken.
Er hat sich bisher immer als ehr defensiver Hund gezeigt, deswegen bin ich nun total verunsichert (was er sicher auch merkt).
Ich bin nun auch unsicher, wie ich mich auf unseren Hunderunden verhalten soll. Dort ist er letzte Woche auch einen Rüden angegangen bzw. auf seine "Anmache" eingestiegen. Hab ihn dann an die Leine genommen und bin gegangen.
Bitte her mit euren Vorschlägen...
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bitte, bitte benutze kein kettenhalsband und verwende auch keinen "ruck" als erziehungsmethode, das macht alles nur noch schlimmer, der hund verspürt druck, kann nicht ausweichen und seine aggression gegenüber dem jeweiligen rüden wird nur verstärkt!!
ich finde es unglaublich, das dir in der hundeschule so eine methodik empfohlen wird, dein hund kann so ernsthafte schäden am kehlkopf davon tragen und davon abgesehen wird er schmerzen haben und das ist doch bestimmt das letzte was du willst.
du beschreibst, dass du bei einer runde, bei der dein hund aggressiv reagierte gegangen bist. das ist auf jedenfall schonmal die richtige richtung. so erziehst du ihn tausendmal mehr, als ihn zu bestrafen. er ist jung, er will seine grenzen testen, wenn du findest, er überschreitet sie zu sehr, dann brich das "gehabe" ab, gehe, aber bitte bitte, benutze keins dieser schrecklichen kettenhalsbänder. -
Ich würde auch die Hundeschule wechseln!
Bei der anderen kannst du dann direkt mit diesem Problem vorsprechen
Ich denke es wäre gut, wenn dein Hund unter Beobachtung des neuen Hundetrainers Kontakt mit anderen Rüden hat. Er muss sich darin einüben - und du dich auch. -
danke bigjoy, so hätte ich formulieren müssen. kannst zufällig auch noch was zu meinem "aggression bei rüden"-thread sagen, den ich heute gestartet habe? das wäre toll, danke!!
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Das A+O ist, dass ihr lernt eure Rüden und auch die anderen zu lesen.
Ihr müsst im Vorfeld lernen zu sehen ob das ein Rüde ist, mit dem der Kontakt friedlich abläuft oder nicht.
Eine 100%tige Sicherheit gibt es nie aber ihr werdet lernen, Situationen früher zu erkennen und könnt euren Hund rausrufen.
Rausrufen bedeutet eine gute Erziehung.
Gut ist es, wenn euch erfahrene HH beim Spaziergang begleiten. Ihr seht viel aber viele Augen sehen mehr. Wenn man dann im Nachgang Situationen gemeinsam Analsysiert, stellt man viele Kleinigkeiten fest, die einem beim nächsten Mal nicht mehr durchgehen.
Deshalb bin ich auch für die Hundeschulen, die nicht stupide auf einem Platz trainieren sondern für begleitende Hundeschulen, Trainer, die Spaziergänge begleiten. So habe ich z.B. gelernt im richtigen Moment das Nein einzusetzen oder wann ich ermahne obwohl schon längst eine Konsequenz hätte folgen müssen.
Seht aber auch das Gehabe von Rüden nicht zu eng. Ich bin davon überzeugt, dass Rüden sich in einem gewissen Rahmen auch reiben müssen aber bitte in einem begrenzten Rahmen. Es muss nicht zu fetzereien kommen, hier sollten die Halter frühzeitig einschreiten. -
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danke für die aufschlussreiche erläuterung. ich denke mittlerweile auch, dass es ja gar nicht so rum laufen muss, das ich den anderen hundehalter bitte, seinen hund fern zu halten, sondern, genau wie du es beschreibst, meinen hund ja auch rausrufen kann. das klappte in der vergangenheit manchmal ganz gut, manchmal auch nicht. je nach dem, wie sehr der andere rüde smutje in die ecke drängte. ich werde, wenn ich den eindruck habe, dass es nicht besser wird, unsere trainerin bitten, auf einen spaziergang mitzukommen. ich glaube aber auch, dass es viel mit der leine zu tun hat und ob wir sitzen oder laufen. die zusammenstöße passieren jedenfalls immer eher dann, wenn smutje angeleint ist, und auch wenn wir zb. auf einer parkbank sitzen. kann es sein, dass er uns bewacht? vielleicht ist er mental nicht genug ausgelastet?
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Es ist normal, dass ein Hund sich an der Leine stärker fühlt; auch ist mir aufgefallen, dass in Bewegung vieles harmloser abläuft. Wenn man an einem Ort sitzt, sieht der Hund oft das Beschützen als seine Aufgabe und hier heißt es von dir Aufpassen.
Viele Verhaltensweisen weißt du schon richtig zu deuten, nun fehlt nur noch die Anleitung wie du am Besten wann reagierst und da sind wirklich die begleiteten Spaziergänge super hilfreich. Mir hat unserer Spaziergruppe sehr geholfen. Wir haben alle, wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten, die gleiche Hundeschule besucht und habe/hatte somit immer Ansprechpartner, mit denen ich die jeweilige Situation analysieren kann/konnte.
Mit dem Rausrufen ist immer so eine Sache. Egal wie gut dein Hund hört, wenn der andere ihn zu sehr bedrängt, kann er nicht zu dir kommen sondern muss sich ggf. verteidigen. Ich habe bei meinem schon öfters Situationen beobachtet, da war er richtig im Zwiespalt, er wollte auf mich hören, konnte aber nicht, weil der andere ihm immer wieder den Weg versperrte. In solchen Situationen bist wieder du gefragt, hier solltest du das Rufen nach deinem Hund sofort einstellen und versuchen den anderen Hundehalter dazu zu bewegen seinen Hund zu rufen, so dass du in dem Moment, in dem der andere Hund sich abwendet, deinen rufen kannst. Sollte sich die Möglichkeit ergeben, dass du dich zwischen die Hunde stellen kannst, so kann das auch hilfreich sein aber VORSICHT zuviel Nähe von dir, kann deinem Hund zuviel Sicherheit geben und damit den Auslöser für einen Kampf bieten. Also auch hier wieder, die Erfahrung und Anleitung von einem Trainer oder einem erfahrenen Hundehalter hinzuziehen.
Im Laufe der Zeit wirst du Sicherheit erhalten, das geht nicht von jetzt auf gleich. Lass die perfekte Hundehaltung einfach los, beobachte deinen Hund und lerne, lass dich von erfahrenen beraten (bitte nur beraten) und lerne dadurch deinen Hund zu lesen sowie lass los, dass alle Rüden sich lieben müssen, das geht nicht. Du wirst immer wieder Rüden treffen, die deiner nicht mag oder die deinen nicht mögen und bei dem einen oder anderen hast du es halt falsch gedeutet.
Ich denke, du bist auf dem richtigen Weg.
Viel Erfolg. -
vielen, vielen dank für die hilfreichen, ermutigenden worte. ich beschäftige mich in der tat sehr viel damit, smutje zu lesen und immer wieder mein bild von ihm und dem umgang mit anderen hunden etc. zu erneuern. da bleiben fehleinschätzungen nicht aus. zum glück sehe ich auch, dass harmoniesucht hier fehl am platz ist, mein hund ist ein hund und darf das auch gerne sein. deine vorschläge, wie ich mit der situation umgehen könnte, finde ich sehr einleuchtend und ich werde versuchen, sie umzusetzen.
viele liebe grüße. melina. -
Ich danke euch für die Tipps. Ich kannte es nur von meinem Hund vorher nicht, dass er so an der Leine losbellt. Ich werde ihn jetzt noch aufmerksamer beachten und sobald ich merke, dass er anfangen will mit bellen, dann sage ich ein strenges "Pfui". Lobe ich den Hund dann, wenn er ruhig ist oder mache ich so, als ob nicht´s geschehen wäre???
Darf ich euch noch fragen, was ihr von "Ablenkung" haltet. Also ich gehe mit meinem Hund spazieren und er bellt los. Kann ich dann ein Rütteldose oder Kette nehmen, um ihn zu erschrecken bzw. abzulenken? Dies hat gut geklappt, als er immer in die Leine gebissen hat.
Ansonsten werde ich jetzt auch weiter mit dem Geschirr laufen. Es tut mir ja richtig leid, wenn ich den Hund so arg zu mir ziehen muss.
Danke nochmal...
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Anstatt ihn zu erschrecken gäbe es da noch das "Schau"-Kommando, funktioniert bei uns sehr gut. Wird hier sehr schön erklärt:
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