Erfahrungen mit Wühltischwelpen

  • Hallo zusammen!
    Sicherlich habt ihr aus den Nachrichten wieder erfahren, dass ein Händler mit 45 kleinen Welpen an der Grenze erwischt worden ist. Die kleinen Welpen sind nun ins Tierheim gekommen.
    Eine gute Freundin von mir überlegt nun einem dieser Welpen - wenn sie abgabebereit sind - ein neues Zuhause zu geben. Sie hat allerdings auch ein wenig Angst vor den "Spätfolgen". Die Hunde werden im Tierheim zwar geimpft und entwurmt und grundsätzlich untersucht, dennoch weiß man ja eigentlich nichts über sie.
    Sie hat jetzt zum einen Angst, dass ihr zukünftiger Hund eine Erbkrankheit oder andere gesundheitliche Probleme in sich trägt. Und zum anderen natürlich, dass er durch die Erfahrungen aus den ersten Lebenswochen + Transport Probleme im Verhalten entwickeln könnte.
    Wie denkt ihr darüber?
    Hat jemand von euch Erfahrungen mit Hunden mit dieser Vorgeschichte?

  • Ich habe so einen Hund. Leni mittlerweile 2 1/2 Jahre englische Bulldogge 2011 in München von einem polnischen Händler, mit noch 12 englischen Bulldoggen, beschlagnahmt. Damals ca. 5 Wochen alt.
    Was soll ich sagen, sie war 15 Wochen alt als ich sie übernommen habe, sie kannte gar nichts ausser die Quarantänezimmer des Tierheims.
    Sie ist mein achter Hund und auch nicht anders als meine Welpen vorher. Rassebedingt sehr eigen ( ich mag das und deshalb sollte es auch "so ein" Hund sein). Sie ist nicht ängstlich und ich hatte selten so einen gut sozialisierten Hund im Umgang mit anderen Hunden. Sie ist einfach ein Traum.
    Gesundheitlich kann ich nicht in die Zukunft schauen. Bis jetzt ist sie gesund und strotzt vor Temperament und ich hoffe das es noch lange so bleibt.
    Ich würde jederzeit wieder einen Welpen aus einer Beschlagnahmung aufnehmen. Mit allen Konsequenzen!

  • Kann alles sein muß aber nicht.


    Eine Bekannte hat so einen Hund aufgenommen und der ist gesund. Wird jetzt 4.


    Ein anderer kämpt mit Allergien. Wird jetzt 3


    Ich denke es ist wie mit allen Mischlingen. Du kannst Glück aber auch Pech haben.


    Ich denke im TH wird alles für die Kleinen getan. Gesundheitlich wie auch Sozialisierungsmäßig. Aber reinschauen kann niemand

  • So ist es. Deine Freundin sollte bereit sein, mit allen möglichen Folgen zu leben. Vielleicht bat sie Glück, vielleicht aber auch nicht.
    Ich kenne einen Hund vom Polenmarkt, der gesund zu sein scheint, dafür aber mehrere, bei denen es einen sehr tragischen Verlauf genommen hat. Mag sein, dass man von letzteren einfach öfter hört.
    Ich hatte selbst mal so eine Hündin in Pflege, sie hatte zu kleine Femurköpfe. Aber charakterlich ein Traum.

  • Ich denke, dass sie sich auch nicht mehr davon abbringen lassen wird einen von ihnen zu nehmen.
    Sie hat sich ja quasi schon verliebt und unterstütz das TH so gut sie kann. Die nächsten 4-6 Wochen werden die Welpen auf jeden Fall noch dort bleiben. Danach wird sie wohl einen davon aufnehmen und ihn erst einmal gründlich aufpäppeln.
    Kontakt zu anderen Hunden soll die kleine Maus dann auch regelmäßig bekommen. Sollte aber kein Problem sein.
    Im Moment haben wir Kontakt zu einer Heilpraktikerin, die auch in Sachen Ernährung scheinbar Ahnung hat. So wird die kleine Maus später bei ihr vorgestellt. Die Ernährung wird dann individuell zugeschnitten. So hoffen wir dann einen eventuellen Mangel durch zu frühes Trennen von der Mutter wieder ausgleichen zu können.
    Aber erstmal müssen die Kleinen die nächsten 4-6 Wochen gut überstehen. Danach darf das Tierchen dann in Ruhe ankommen und dann wird man weiter sehen.

    Wir hoffen einfach das Beste! Bisher hatte meine Freundin schon viele schwere Fälle bei sich aufgenommen. Sie hatte zuletzt einen Mali aus ganz schlechter Haltung. Der Hund lebte vorher in einem Zimmer und war dort an die Heizung gebunden. Vertrauen zum Menschen = 0. Bei ihr hat der Hund dann einen "Zwinger" mit Auslauffläche im Garten bekommen. Wobei man bei dem Teil echt nicht von Zwinger reden kann. Der Hund konnte rein und raus (in seinem Bereich) wie er wollte. Sie hat ihn dann so weit bekommen, dass sie ihn steicheln und füttern konnte. Leider musste dieser Hund nach 7 Monaten krankheitsbedingt eingeschläfert werden. Also gefasst ist sie schon auf vieles, hofft aber diesmal auf mehr Glück.

  • Naja, sollte man sich nicht bei der Anschaffung eines Lebewesens immer darüber im Klaren sein dass dieses auch krank werden kann?
    Auch ein Hund vom Züchter kann krank werden, genauso wie es genug Mischlinge gibt die gesund sind.
    Wenn du einen Hund vom Tierheim oder gar Tierschutz nimmst weiß man auch meist nicht woher er gekommen ist und was er erlebt hat.
    Wenn man den Hund im Tierheim kennenlernt wird man schnell merken wie die Welpen sich verhalten, gerade wenn es noch sehr junge Tiere sind dann lassen sich meist auch schlechte Erfahrungen noch korrigieren. Das wird sie merken wenn sie die Hunde im Tierheim kennenlernt, vermutlich verhalten sie sich wie fast alle Welpen.

  • Zitat

    Wenn man den Hund im Tierheim kennenlernt wird man schnell merken wie die Welpen sich verhalten, gerade wenn es noch sehr junge Tiere sind dann lassen sich meist auch schlechte Erfahrungen noch korrigieren. Das wird sie merken wenn sie die Hunde im Tierheim kennenlernt, vermutlich verhalten sie sich wie fast alle Welpen.

    Wenn die Welpen in Quarantäne sind ist anfassen nicht erlaubt. Auch ich durfte Leni nur 1x durch die Glasscheibe anschauen. Sie war ein Überraschungspaket :D

  • Natürlich KANN jeder Hund krank werden. Eine Garantie gibt es dafür bei keinem Lebewesen. Aber es macht für mich schon einen Unterschied, ob der Welpe in normalen Verhältnissen aufwächst und mindestens bis zur achten Woche bei der Mutter ist oder aber mit 5 Wochen von der Mutter getrennt wird und wer weiß was zu fressen bekommt. Mal abgesehen von dem Trauma, den so ein kleiner Hund erleben musste. So früh von der Mutter weg und dann noch in engen Kisten mit vielen anderen Welpen im Kofferraum verfrachtet durch die Weltgeschichte gefahren werden. Die Welpen befinden sich jetzt in Kleingruppen mit ihren vermeindlichen Geschwistern. Und so bemüht die Leute im TH auch sind, sie können den Welpen jetzt weder die Mutter noch einen verantwortungsvollen und liebevollen Halter ersätzen. Das geht schon rein aus zeitlichen Aspekten sehr schwierig.
    Und dann ja auch noch die Tatsache, dass sie in Quarantäne sind. Da darf dann nicht gleich jeder zu den Welpen rein. Heißt also, dass sie auch sehr lange alleine sind.
    Naja, wir werden einfach mal abwarten und hoffen, dass die Kleinen das alles gut überstehen. Und dann beginnt die Qual der Wahl und es muss einer von denen ausgesucht werden. DAs wird dann auch noch einmal SEHR schwer ;)

  • Ich kenne einen einzigen "Wühltischwelpen" aus Polen. Einen kleinen Boxer... Augenkrankheit, von Anfang an Hüftprobleme, Hautprobleme und er hatte anfangs sehr mit Würmern zu kämpfen. Also das Geld was sie beim Kauf gespart hat, hat sie doppelt und dreifach beim Tierarzt gelassen.

    Das ist aber sicher kein muss. Die im Tierheim werden die Welpen sicher auf alles mögliche untersuchen lassen...

  • Ich hatte meine Freundin ja gefragt, ob sie sich nicht lieber einen Hund beim Züchter holen möchte. Aber das kommt bei ihr auf keinen FAll in Frage. Bei ihr gab es immer Tierschutzhunde und wird es auch immer welche geben. Sie nimmt die Tiere, mit allen Konsequenzen! Ich bewundere das ja sehr an ihr. Selbst würde sie den Handel mit Hunden niemals unterstützen. Aber da diese Tiere jetzt nunmal hier sind und unsere Tierheime zusätzlich voll machen, sollen die Kleinen nun auch eine Change bekommen auf ein schönes Zuhause. Und nun soll es bei ihr dann auch mal ein Welpe werden. Das ist dann noch einmal eine neue Herausforderung für sie. Aber sie wird auch das schaffen. Ich werde sie dann so gut wie es geht unterstützen.

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