Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

  • Ich denke, entscheidend ist, dass man bewusst einkauft, sich informiert und eben das kauft, was man selbst vertreten kann. Und letztendlich ist es am nachhaltigsten, nur die Dinge zu kaufen, die man wirklich braucht. Ich finde, da fängt es nämlich schon an (und da hab ich auch oft meine Schwierigkeiten mit). Das eigene Kaufverhalten in allen Bereichen zu hinterfragen ist ein wichtiger Schritt zu einer nachhaltigen Lebensweise.


    Generell halte ich es auch möglichst so, dass ich wenige Großkonzerne unterstütze. Keine wird niemals möglich sein. Ich tippe das hier auf einem IPhone, fahre ein Auto (wenn auch nur nen kleinen Skoda :D ). Aber ich kaufe diese Sachen und nutze sie möglichst lange, bis sie ersetzt werden müssen.


    Meine Schwäche sind Sportsachen (Klamotten und Schuhe), aber da kaufe ich inzwischen schon auch mal gebraucht und ich mache bei Neukauf nen Bogen um bestimmte Firmen.


    Meine Lederschuhe und Gürtel trage ich noch so lange, bis sie auseinander fallen, ich kaufe sowas jetzt nicht neu, nur weil es plötzlich vegan sein muss.


    Kosmetik und Haushaltsreiniger usw: CD und Frosch, außerdem die Eigenmarken von dm und Rossmann (die sind zudem sehr erschwinglich). Die Seite wer-macht-was ist da sehr hilfreich bzgl Tierversuchsfreie Labels.


    Ja was noch... ich lasse möglichst oft das Auto stehen und mache mehr mit dem Rad. Alte Sachen, die noch gut sind und die ich nicht mehr benutze, führe ich dem Kreislauf zurück, indem ich sie verschenke oder verkaufe.


    Hundefutter: ich füttere kein Barf mehr (bekomme kein Frischfleisch, das ich vertreten kann), sondern habe auf das Futter von Lupovet umgestellt. Damit geht es mir besser (die Hunde lieben es).


    Es gibt sicher noch viel mehr, was man machen kann. Ach ja: ich war noch nie ein Fan von Fernreisen. Gibt's bei mir daher auch nicht. Wir machen sogar manchmal Urlaub in Bayern :D


    Jeder muss das für sich selbst entscheiden... was ich neulich mal sehr kurios fand: einer meiner Dozenten macht gerne mal auf Öko und nachhaltig und so... Erzählt, was er alles tolles macht, um möglichst nachhaltig zu leben... Stellt sich dann aber hin und sagt Original: Bei zwei Dingen wird er sich aber niemals einschränken: Beim Essen und bei seinen geliebten Fernreisen. Toll. :dead:

  • Wobei ich finde, man muss das auch so vertreten dürfen (bzgl. des Dozenten). Es gibt einige Sache, auf die will man trotz eines bewussten Lebensstils nicht verzichten. Ich würde zum Beispiel auch öfter in die Ferne reisen, wenn ich könnte, einfach weil ich mehr von der Welt sehen will. Da kann man zum Beispiel einen Kompromiss mit sich selber schließen, ala: Nur eine Reise in ein, zwei Jahren.


    Was ich am Schlimmsten finde ist Wasser predigen und Wein saufen. Meine Schwiegereltern sind (waren) sehr auf bio und öko. Haben aber in der Küche die ganze Zeit das Licht angelassen ("Ist ja ne Sparlampe") und wenn sie wussten, sie verlassen das Haus und kommen aber in zwei Stunden wieder, ließen sie auch schon mal den Fernseher und das Licht im Wohnzimmer an. Sowas verstehe ich dann nicht.


    Ansonsten muss jeder mit seinem Gewissen zurecht kommen. Ich lebe zwar jetzt komplett vegetarisch und will soweit es geht auf vegan umsteigen, habe mir aber bei Sushi eine Ausnahme gesetzt: Ich gehe vielleicht alle zwei Jahre mal Sushi essen, da werde ich nicht nur das vegetarische Sushi rauspicken, dazu genieße ich es zu sehr. Genauso kann ich nicht auf vegan bestehen, wenn wir essen gehen oder wenn ich bei jemandem zum Essen eingeladen bin.


    Was ich schwierig finde, ist die ganzen Firmen zu "boykottieren". Einfach, weil man gar nicht weiß, wo was dahinter steckt. Nestle meide ich, aber dass zum Beispiel Danone auch problematisch ist. Unilever und Mars sind ja auch kritisch, oder?

  • Ich muss gestehen, bisher habe ich ein sehr Gewissenloses Leben geführt.
    Auch noch nachdem ich kein Fleisch mehr gegessen habe.
    Das man Nestle Produkte meiden sollte weiß ich erst seit dem Terra Canis Thread :ops: Von Danone hab ich noch nie was gehört und auch andere Firmen sind mir einfach unbekannt.


    Was Restaurants angeht, da werde ich mich auch nicht auf veganes Essen versteifen, das funktioniert einfach nicht, dann muss ich halt doch wieder nach vegetarischen Gerichten suchen.


    Und beim Hund hörts bei mir auch auf. Anju muss auf nix verzichten nur weil ich es tue. Sie wird auch weiterhin ihr Fleisch, ihren Käse und ihren Jogurt bekommen, nur werde ich mehr darauf achten von wo ich die Dinge beziehe.


    Aber ihr habt mir schon viel weiter geholfen, ich schreibe nebenbei fleißig mit, also wenn euch noch mehr einfällt was ihr mir mit auf den Weg geben möchtet, immer raus damit :D

  • Das mit dem Dozenten hab ich nur deshalb erwähnt, weil er eben so groß in Sachen Öko und Nachhaltigkeit macht. Auf der anderen Seite aber bei den beiden Dingen, die Ottonormal am stärksten mit seinem Verhalten beeinflussen kann, so gar keine Kompromisse machen will (und das eben auch besonders betont). Ja, das finde ich eine kuriose Einstellung. Aber natürlich: ansich ist es nicht meine Sache, wo jemand seine persönliche Grenze zieht. Tu ich selbst ja auch, siehe Sportkleidung (wobei ich da auch etwas bewusster geworden bin). Aber es gibt noch genug Baustellen oder Dinge, an denen ich nur begrenzt arbeiten kann...
    @Anju&co ich finde, du bist doch auf nem guten Weg! Neugierig sein, sich informieren, Dinge aufschnappen und dann mal damit auseinandersetzen - so kommt man weiter! :bindafür:

  • Zum Thema Multikonzerne (ja, auch Danone, Unilever und Mars sowie P&G), da geht es nur indirekt um Vegan. In erster Linie geht es um zwei Dinge: 1. Tierversuche und 2. undurchsichtige Konzernstrukturen (zum Zwecke der maximalen Ausbeutung aller Ressourcen, die für die Produktion benötigt werden).
    Ich versuche daher, nach Möglichkeit nach Alternativen zu suchen. Gelingt aber auch nicht immer... Schwieriges Thema! Ich empfinde es oft auch als frustrierend...

  • Ich halte es auch wie meine Vorschreiber - 100 % vegan geht nicht, auch nicht 100 % Bio. Man muss für sich einen Kompromiss finden.


    Ich lebe seit einigen Jahren vegan, mache aber auch eine Ausnahme, wenn ich eingeladen bin. Da esse ich auch mal ein Stück Kuchen oder etwas, was mit Käse überbacken ist, allerdings nie Fleisch oder Fisch.


    Kosmetika und Putzmittel kaufe ich auch von DM oder Frosch, wobei ich da auch beim Nagellack und Parfüm eine Ausnahme machen muss, denn beides brauche ich für mein Wohlfühlen. Genauso beim Haare färben - der Biofriseur hat keine gescheite Frisur hinbekommen, also lasse ich meine Haare beim normalen Friseur blond färben.


    Auto habe ich und brauche ich auch. Fernreisen mache ich wegen der Hunde kaum, fahre aber mit Auto in Urlaub.


    Gemüse und Obst kaufe ich fast ausschließlich auf dem Wochenmarkt regional und meist Bio. Ich achte schon auf Bioqualität bei Lebensmitteln, aber ich freue mich auch, wenn ich irgendwo veganes Eis oder Schokolade bekomme - und wenn die nicht Bio Ist, dann siegt eben die Gier.


    Oskar wird ja jetzt aufgrund seiner Leishmaniose bekocht, Gemüse und Obst sind auch regional, Fleisch/Fisch gibt es Bio für ihn, auch seine Zusätze und Öle.


    Kleidung ist bei mir auch so ein Thema. Leder will ich nicht kaufen, aber finde mal einen schicken Stiefel, der nicht aus Leder ist. Und es ist fast unmöglich, modische, schicke und stylische Klamotten aus nachhaltiger Produktion zu bekommen. Ich habe zumindest für meine Ansprüche noch kaum etwas oder nichts gefunden. Also schau ich, dass ich Naturmaterialien bekomme und vorzugsweise in D hergestellt. Das ist ein Kompromiss, den ich eingehe.


    Wir bemerken die Problematik gerade auch beim Umbau unseres neuen "alten" Hauses. Bodendielen nicht aus Tropenhölzern und nur geölt waren leicht zu bekommen, aber Putz... Gibt es nur im Internet - und eigentlich vermeide ich Onlinekäufe; manches geht aber nicht anders. Türen und Scharniere haben wir bei einem Secondhand-Baumarkt gekauft, wahnsinnig teuer, aber eben Originale aus dem 19. Jahrhundert.


    Möbel sind das nächste Thema. Ich hadere noch, ob ich auf eine Ledercouch verzichten kann. Die Teile, die mir gefallen, sind immer aus Leder - oder Imitationen aus Kunstleder, die ich aber eigentlich auch nicht will....


    Wäschetrockner habe ich abgeschafft, Wäsche wird aufgehängt. Waschmittel von Frosch, seither ist meine Haut viel besser. Mikrowelle habe ich auch nicht mehr.


    Es ist ein Kompromiss, damit kann ich leben. Es würde mehr gehen , aber darunter leidet dann doch die Lebensqualität- vielleicht bin ich in ein paar Jahren weiter.

  • Ich hätte noch mal eine Frage zu "Bio".


    Mir wird immer gesagt, Bio ist nicht gleich Bio oder nur weil Bio drauf steht, muss nicht Bio drin sein. Worauf achtet ihr denn dabei noch?


    Ich versuche ja so gut es geht mein Gemüse zumindest selbst anzubauen oder aus dem Garten von Familie und Bekannten etwas ab zu bekommen, aber das meiste muss ich halt aus dem Supermarkt holen.

  • Für Bio würde ich auf die entsprechenden Siegel gucken. Demeter ist meines Wissens so ziemlich das Strengste.


    Was zum Beispeil ist: Bio-Eier sind deswegen bio, weil die Hühner Biofutter bekommen. Aber das sagt nichts über die Haltungsbedingungen der Hühner oder das ganze Drumherum aus. Deswegen ist es aus Hühnersicht mitunter besser, normal Freiland zu kaufen als Bio.


    Ich finde tatsächlich das ganze Biogedöns sehr undurchsichtig. Nicht alle Siegel sind vertrauenswürdig, und dann gibt es immer wieder Wenns und Abers. So ist Palmfett wohl ziemlich übel (Abholung von Urwald und Ausbeutung von Bauern), ist aber in vielen Bio- und Veganprodukten mit drin.


    Kompromisslos nachhaltig leben geht irgendwie wirklich nur als reiner Selbstversorger irgendwo auf der Alm mit dir und deinen Ziegen als Gesellschaft :ugly:

  • Bei Obst und Gemüse ist mir der geografische Ursprung zB wichtiger als Bio. Am besten ist natürlich regional und Bio, aber das geht halt nicht immer (erinnert mich daran, mal wieder ne Biokiste zu bestellen). Ich kaufe im Supermarkt lieber die konventionell angebauten Äpfel aus DE oder AT als dass ich Bioäpfel aus Chile oder Südafrika oder so nehme...

  • Ist hier genau so...


    Wenn ich die Wahl habe zwischen Bio Tomaten aus Jerusalem und nicht-bio Tomaten aus Niedersachsen, dann wähle ich die aus Niedersachsen.


    Im TC Thread zur Übernahme von Nestlé gabs einen ganz interessanten Vergleich zu den Global Playern dieser Welt:


    Oxfam Behind the brands


    Netslé war tatsächlich die erste Firma, die ich boykottiert habe. Das muss so vor fast 7 Jahren gewesen sein und damals war der Auslöser, dass sie Tierversuche an Ratten für ihren Eistee machten (damals war ich noch Rattenhalter und habe sehr auf sowas geachtet).


    Ich schaff es auch noch nicht, alle Global Player zu boykottieren und irgendwas wird einem immer mal durch rutschen. Aber ich kaufe bewusst ein, achte auf die Marken und google die im Zweifelsfall einfach mal Zuhause nach :smile:
    Mir sind eben einfach auch nicht nur die Tiere, sondern auch die Menschen wichtig und deshalb achte ich mittlerweile auch sehr darauf, dass meine zukünftigen Klamotten Fair hergestellt wurden.
    (Ich bin da mit ThokThok, Recolution und Fellherz aber auch direkt fündig geworden, was vegane Klamotten für meinen Geschmack anbelangt)


    Von Codecheck gibts übrigens auch ne App und da kann man direkt einstellen, dass man das Lebensmittel auf vegan-Tauglichkeit überprüfen möchte - das macht den Alltag hier echt deutlich leichter ;)


    Man muss das einfach für sich selbst entscheiden und zu sagen, dass man auswärts dann auch mal vegetarisch statt vegan isst, finde ich zum Beispiel nicht schlimm.
    Ich habe hier zum Glück den entsprechenden Freundeskreis und lebe in Berlin da so vorteilhaft, dass selbst vegan Essen gehen kein Problem ist.
    (Bin letzte Woche für nen Kollegen eingesprungen, damit er frei machen kann und hatte heute von ihm vegane Kekse im Fach zu liegen - der ist direkt zum nächsten Veganz-Supermarkt gefahren um die zu kaufen :herzen1: Aus Erzählungen anderer weiß ich aber, dass sowas eher nicht die Regel ist)

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