Beweislast bei Beißvorfall?

  • Hallo zusammen,


    Newton hatte gestern eine Auseinandersetzung mit einem anderen Rüden. Nun behauptet, der Besitzer des anderen Rüde heute, dass Newton seinen Hund gebissen hätte und möchte die Tierarztkosten erstattet bekommen.


    Nach dem Vorfall hatten wir beide unsere Hunde nach Wunden abgesucht, beide nichts gefunden und hatten daher auch keine Personalien ausgetauscht. Der Halter des anderen Hundes behauptet nun, er hätte die Wunde erst zuhause entdeckt. Er drohte mir mit dem Ordnungsamt, falls ich die Kosten nicht übernehme.


    Ich sehe es überhaupt nicht ein, da irgendetwas zu bezahlen... Erstens hätte es jeder andere Hund sein können... Als wir uns trennten nach dem Vorfall, war sein Hund ja offenbar nicht verletzt gewesen. Zweitens war Newton an der Leine als das passierte. Drittens ist die Beißerei überhaupt nur entstanden, weil sich sein Rüde nicht abrufen ließ und dieser sich von hinten auf Newton gestürzt hat, der sich dann eben verteidigt hat.


    Weiß jemand, wie es ist, wenn ich den Fall meiner Versicherung melde? Die KfZ-Haftpflicht prüft ja zum Beispiel, ob die Ansprüche der Gegenseite überhaupt berechtigt sind und zahlt dann oder eben nicht. Macht das die Tierhalterhaftpflicht auch? Oder gilt das quasi schon als "Schuldeingeständnis" wenn ich den Fall melde. (Ich weiß, dass es streng genommen nicht um "Schuld" geht, sondern man als Tierhalter eine Gefährdungshaftung hat. Aber dass ich oder meine Versicherung für etwas aufkommen, was Newton definitiv nicht gemacht hat, sehe ich auch nicht ein.)


    Ich habe dem Mann dann gesagt, er solle mir doch bitte einen Beweis erbringen, dass Newton das war. Sein DNA-Profil sei beim Zuchtverband hinterlegt. Dann bin ich weiter und hab ihn stehen lassen...


    Stimmt meine Annahme, dass er den Nachweis erbringen muss, oder muss ich belegen, dass es mein Hund definitiv nicht war?


    Bin dankbar um eure Einschätzungen,
    Rafaela

  • Kein Plan wer in der Beweispflicht ist, aaaaaber ;)
    Es kann tatsaechlich vorkommen, dass Wunden erst spaeter gefunden werden (ausser es sind riesen Wunden) und das gar nicht so selten..

  • Wenn der Hund gelöchert wurde, dann kommt das durchaus vor, dass das nicht blutet und man zuhause die Wunde erst entdeckt weil der Hund an dieser Stelle herumleckt.
    Wie das rechtlich aussieht, weiß ich nicht.

  • Behaupten kann man ja viel. Ich würde sagen, wenn er nur behauptet, aber keinen Tierarztbesuch bzw. Rechnung aufweisen kann, dann wirkt so ein Verhalten eher unglaubhaft.


    Und, wenn Du zahlst, wer weiß, ob er nicht doch zum Ordnungsamt rennt.


    Ich würde Deiner Hundehaftpflicht den Vorfall melden und dann hörst Du ja was die sagen.

  • Kein Plan wer in der Beweispflicht ist, aaaaaber ;)
    Es kann tatsaechlich vorkommen, dass Wunden erst spaeter gefunden werden (ausser es sind riesen Wunden) und das gar nicht so selten..

    Sein Hund musste sediert, an dieser Stelle geschoren und unter Narkose genäht werden. 280€. Dass man eine solche Wunde übersieht, fände ich doch sehr verwunderlich...


    Wie gesagt, ich bin davon überzeugt, dass Newton das nicht war. Sein Rüde gerät laufend in irgendwelche Schlägereien... Ich möchte nicht, dass uns das nun in die Schuhe geschoben wird...

  • Deine Versicherung wird wie jede erstmal prüfen ob die gewgenseite überhaupt Anspruch hat und nach möglichkeit versucht sie auch den schaden abzuwälzen. Sollte der Anspruch nach Prüfung berechtigt sein Zahlt deine Versicherung ggf auch sofern das Vertraglich abgedeckt ist.


    Edit: Bei Meinem Samojeden wurde sogar ein Zahnabdruck gemacht um es ihm nachzuweisen herrausgekommen ist das es sein Zweithund war der gebissen hatte und nicht mein Aares.


  • Nach dem Vorfall hatten wir beide unsere Hunde nach Wunden abgesucht, beide nichts gefunden und hatten daher auch keine Personalien ausgetauscht. Der Halter des anderen Hundes behauptet nun, er hätte die Wunde erst zuhause entdeckt. Er drohte mir mit dem Ordnungsamt, falls ich die Kosten nicht übernehme.

    Nur zur Einordnung: wie hat er Dich gefunden, wenn Ihr keine Personalien ausgetauscht hattet?

  • Ich würde es einfach der Versicherung melden und die sollen sich darum kümmern. Was willst du dich denn darum streiten? Da wären mir die Mühen zu schade.
    Und woher soll er denn die DNA noch bekommen. Und wenn so ein DNA Test kostet sicher auch nicht wenig. Wer kommt denn dann auf die Schulden auf.

  • Wie gesagt, ich bin davon überzeugt, dass Newton das nicht war. Sein Rüde gerät laufend in irgendwelche Schlägereien... Ich möchte nicht, dass uns das nun in die Schuhe geschoben wird...

    Wenn Dein Hund das nicht war, musst Du das beweisen. Ansonsten hast Du keine Chancen.

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