Erziehung - ein Blick zurück! Die Pro und Contras

  • Wenn ein Welpe, Junghund usw. ins Haus kommt, ja spätestens dann beginnt die Erziehung.
    Im Idealfall hat man sich vorher belesen, sich eine passende Hundeschule seines Vertrauens ausgesucht und legt also los mit der ERZIEHUNG....


    Viele Meinungen, viele Methoden..... Irgendwann sitzt man dann vielleicht da und zieht Bilanz: was war gut, was war nicht so gut und was würde man beim nächsten Hund definitiv anders machen.


    Genau dieses "was würde ich definitiv anders" machen interessiert mich.


    Mal ein Beispiel, was ich definitiv nicht mehr umsetzen würde, weil ich es nicht so wirklich hilfreich finde:


    Thema ABLEINEN.... Wurde in der Hundeschule so vermittelt ( zumindest war es so bei uns), dass der Hund sitzen soll, dann wird die Leine abgemacht, Hund soll Blickkontakt zu einem haben und darf erst auf Komando bzw. nach der Auflösung "los laufen / flitzen".


    Ne, würde ich NIE wieder so machen, weil bei uns hatte das den Effekt, dass Sam einfach immer meint, er kann nach der "Freigabe" den Turbo einlegen. Und genau das will ICH nicht.
    Wenn ich hingegen die Leine einfach so nebenbei löse, dann läuft er einfach an meiner Seite weiter, schnüffelt mal hier und mal da, aber er startet nie gleich los.... ;) ....

  • Thema ABLEINEN.... Wurde in der Hundeschule so vermittelt ( zumindest war es so bei uns), dass der Hund sitzen soll, dann wird die Leine abgemacht, Hund soll Blickkontakt zu einem haben und darf erst auf Komando bzw. nach der Auflösung "los laufen / flitzen".

    Ne, würde ich NIE wieder so machen, weil bei uns hatte das den Effekt, dass Sam einfach immer meint, er kann nach der "Freigabe" den Turbo einlegen. Und genau das will ICH nicht.

    Da ist dann definitiv was falsch gelaufen!
    Ich habe damit ohne Ablenkung angefangen, also so,das der Hund kein Ziel hat, wo er unbedingt hin möchte.

  • @QuoVadis Yep, das war in der Hundeschule immer dann, wenn es zum Ende Freispiel gab. Alle Hunde sitzen, Blick zum Frauchen und auf drei Leine ab und Auflösung.....
    So ein Schwachsinn würde ich nicht mehr mitmachen.


    Sam begreift zum Glück schnell, so dass es zügig wieder "wegtrainiert" war.

  • @QuoVadis Yep, das war in der Hundeschule immer dann, wenn es zum Ende Freispiel gab. Alle Hunde sitzen, Blick zum Frauchen und auf drei Leine ab und Auflösung.....
    So ein Schwachsinn würde ich nicht mehr mitmachen.


    Sam begreift zum Glück schnell, so dass es zügig wieder "wegtrainiert" war.

    Bei meiner kommt es darauf an wie ich das Auflösekommando sage und in welcher Situation das ist. :rollsmile:
    Sie kann gut unterscheiden ob es ans Spielen geht oder ob die Leine gelöst wird weil es die Gegend zulässt. Da wird nicht kopflos geflitzt.


    LG Terrortöle

  • Kommt vielleicht drauf an, was man selbst möchte. Mir zum Beispiel ist es egal, wenn nach dem Ableinen erstmal die Sau rausgelassen und gerannt wird. Irgendwo ist das letztendlich der Sinn und Zweck des Freilaufes. Und ausser aus dem Grund, wird Hund bei mir nicht von der Leine gelassen. Soll er ruhig ein oder zwei Runden rumspacken, wenn er danach wieder ansprechbar ist, geht es weiter. :D


    Ich habe gerade bei Poco eine Menge erzieherisch anders gemacht und eine Menge gelernt, was ich bei den Hunden nach ihm nicht mehr so gemacht habe.


    Ein Fehler den ich nicht wiederhole ist zB das ich nicht mehr so viel auf einmal verlange. Heute ist mir ein guter Rückruf zB wichtiger als Sitz/Platz/Bleib.
    Ausserdem finde ich eh nicht, dass es "DIE" Erziehung gibt. Ich denke da eher individueller. Das gilt auch für die Belohnung und den Aufbau. Etc.

  • Wir haben ehrlich gesagt nie erzogen,vielleicht war das falsch oder ein anderer Weg,den wir gegangen sind und es funktioniert hier alles reibungslos.Es liegt evt. auch an der Rasse :p
    Ich habe mit schrecken beobachtet,wie teilweise auf Hunde eingeredet wird,als ob sie schwerhörig wären,alles soll sitzen,jede Abweichung wird geübt und wiederholt und beim laufen gibt es auch Regeln,das würde mir keinen Spaß machen und die Hundehaltung würde ich auch überdenken,so bin ich nicht,so sollen meine Hunde nicht sein.


    Viele Probleme sind mir fremd,die ich bei anderen lese oder einfach unwichtig.Es fängt beim Füttern an: Futter wird hingestellt und es wird gefressen,ohne Kommando,wenn sie mal nichts essen,dann steht der Napf eben da,bis gefressen wird.Napf wieder wegstellen habe ich nie getan,ich lese es aber oft,das manche es so machen,ich sehe da keinen Sinn drin.Wenn der Hund keinen Hunger in dem Augenblick hat,na mei,isst er eben später :smile: Wenn nicht habe ich es vielleicht noch einmal versucht und dann gab es was anderes,abwarten bis der Napf leer ist und solange nichts anderes geben gab es hier nicht.
    Sitz Platz machen sie wenn sie Lust haben,wenn nicht dann eben nicht.
    Ich mache sie während sie laufen von der Leine,ob sie dann lossprinten oder neben mir bleiben ist mir eigentlich egal,da sie in der Nähe bei mir bleiben und wir auf übersichtlichen Feldwegen laufen.Jagen tun sie nicht und auch niemanden belästigen,das war mir immer sehr wichtig und der Rückruf musste funktionieren.Das hab ich auch nie "erzogen",das klappt einfach so ohne Erziehung.Sie machen es mir leicht und erkennen am Ton von mir,ob ich es ernst meine,ob sie sofort kommen oder in Ruhe weiter schnüffeln sollen und dann kommen.-)Wahrscheinlich weil ich ein sehr ruhiger Mensch bin,vielleicht spüren sie das.Schreien kennen sie wirklich gar nicht,es wurde hier nie geschrien,weder mit den Hunden noch miteinander.
    Ich könnte schwören ein lauter Schreier von mir und sie würden nie wieder unterm Bett hervor kommen :flucht:
    Hundeschule oder Trainer hat es nie gegeben,auch keine Box oder lauten Worte.SIe begleiten mich und fühlen sich in ihrer Familie wohl,wollen dabei sein,Urlaub ohne sie kann ich mir nicht vorstellen,sie sind nicht böse oder schwierig zu händeln,sie sind meine Hunde und da war einfach nicht so viel Erziehung nötig.Sie verhalten sich ruhig und nicht aufdringlich,fallen weder Mensch noch Tier an,begegnen ihnen mit Neugierde aber Abstand.
    Oft höre ich:" Die sind aber gut erzogen" :ugly:
    irgendwas muss ja doch richtig gelaufen sein :dafuer:

  • Ich bin meinem Bauchgefühl gefolgt und das würde ich wieder so machen.


    Dadurch würde bei einem anderen Hund sicherlich auch etwas anders laufen, weil dort die Probleme auch anders wären.

  • Ich würde nicht wieder:
    - eine Welpenstunde oder generell eine Übungsstunde, bei der die Hunde zwischendurch spielen dürfen, besuchen
    - beim Zweithund das Alleinebleiben anfangs mit dem Ersthund und erst später ganz alleine üben


    Ich würde auf jeden Fall wieder:
    - als erstes und wichtigstes Kommando den Rückruf üben, alles andere kann warten
    - keine große Aufregung um den Neuzugang machen – mein "Mitlauf-Welpe", der alles im Alltag ruhig und so nebenbei kennengelernt hat, ist mit Abstand der entspannteste unserer Hunde was Veränderungen angeht

  • Bei Tamy habe ich einen entscheidenden Erziehungsfehler gemacht, das wurde mir aber erst später bewusst.
    Ich habe ihr gelernt, dass sie auf den Superpfiff ihren heißgeliebten Ball bekommt, sonst bekam sie diesen Ball nie. Sie hat zu 100% auf den Pfiff gehört und hat sogar umgedreht, wenn sie schon einem Feldhasen hinterhergestartet war.
    Den Pfiff habe ich ca. 1x wöchentlich aufgefrischt: Sie lief vor mir, ich pfiff und sie bekam ihren Ball, wir haben kurz damit gespielt und dann hab ich den Ball weggepackt.
    Tamy hat irgendwann kombiniert, dass ich nur pfeife, wenn sie sich von mir wegbewegt und sie ist daher immer weiter vor gelaufen. Ich konnte sie mittels "hier" auch immer 100%ig zurückrufen, das war nie ein Problem. Allerdings ist sie dann zu mir zurückgekommen um dann gleich wieder kehrtzumachen und wieder nach vorne zu rennen wobei sie die Geschwindigeit stetig erhöht hat. Wenn sie wieder zu weit weg war, habe ich sie wieder zu mir gerufen. Dieses "Spielchen" ging ununterbrochen so und sie kam gar nicht dazu mal zu schnüffeln oder sich zu entleeren.
    Wenn ich sie nicht ständig zurückgerufen habe (wenn sie schon 50m vor mir war), dann wurde der Abstand so groß, dass sie mich nicht mehr hören konnte und ich pfeifen musste, was sie ja wollte, weil sie auf ihren Ball gehofft hat.
    Ich habe ihr also durch einen Erziehungsfehler das weite Entfernen von mir gelernt.


    Ich habe dann versucht mittels Schleppleine ein Radiustraining zu machen, was überhaupt nicht funktioniert hat, denn wenn Tamy die Leine dranhatte, dann hat sie sich nicht von mir entfernt und lief neben mir her, da sie ja gelernt hatte, dass man an der Leine leinenführig ist und nicht nach vorne darf. Ich habe die Schleppleine sogar bis auf 20cm gekürzt, aber sie hat sich nicht von mir entfernt dass ich da irgendwas hätte trainieren können. Wenn ich die Leine komplett abgemacht habe ist sie wieder nach vorne gelaufen, da konnte ich dann aber mangels Leine nicht eingreifen.


    Das konnte ich nur wieder ausbügeln indem ich sie nicht mehr vor mir laufen lassen habe, denn so hat sie eine Begrenzung nach vorne und sie bleibt brav bei mir.


    Seit ich das so mache ist das Spazierengehen so angenehm geworden, ich brauche kein einziges Kommando, außer mal ein "pfui", wenn sie irgendwo was "Gutes" gefunden hat. Ich sehe in dieser Methode sehr viele Vorteile für mich und Tamy. Sie orientiert sich seitdem viel mehr an mir und lässt sich sogar nur mittels Kommando vom Jagen abhalten ohne jegliche Belohnung. Ich brauche nicht ständig die ganze Umgebung nach Wildtieren scannen weil ich sie ja eher sehe als der Hund.


    Auch habe ich mit Tamy so gut wie gar nichts gemacht, keine Tricks, keine Übungen, keine Hundeschule, keine Welpenspiele usw., sie lief einfach im Alltag mit.
    Sie ist lediglich den ganzen Tag mit mir zusammen, darf überall mit hin wo es möglich ist, ich verlange nichts von ihr wie z.B. ein Sitz wenn wir im Restaurant sind oder ein Sitz vor dem Füttern oder ein Sitz wenn ich irgendewo stehenbleibe und mich unterhalten möchte usw.
    Ich denke, dadurch dass ich bei ihr wesentlich mehr Ruhe ausstrahle (weil ich nicht dauernd irgendwas von ihr fordere) ist sie so eine ruhige Hündin geworden die nirgends auffällt.


    Ich würde jetzt mal sagen, dass ich beim nächsten Hund alles wieder genau so machen würde wie jetzt bei Tamy, denn besser könnte es m.E. bei uns nicht laufen.

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