Pflegehund: Was tun gegen markieren, einpinkeln und aufreiten? Wie korrigieren?

  • Ich bin eher dafür richtig Tacheles zu reden und für die Abgabe des Hundes zu plädieren. Ein Hundehalter der seinen Hund als Belastung empfindet, keine Arbeit mit der Erziehung haben möchte und erwartet, dass der Hund selbst zu einer Lösung kommt - nein, danke!


    Auch wenn Du den Hund am Wochenende übernimmst: das gibt weitere Verhaltensprobleme beim Hund, weil er hin und her gerissen wird, bei Dir zur Stubenreinheit angehalten wird und bei seiner Besitzerin wiederum Gleichgültigkeit oder Sanktionen erwartet. Bringt dem Hund nicht wirklich was!


    Übernehme ihn ganz oder gar nicht!

  • Mir ist bewusst das es am besten für den Hund wäre irgendwo einen Neuanfang zu bekommen. Aber das ist leider aktuell nicht in Aussicht. Sie möchte den Hund nicht abgeben.
    Sie hat ihn seid er ein Welpe ist und ich denke sie hängt doch irgendwie dran.

    Du steckst wahrscheinlich Zeit und Energie rein, die Halterin ist nicht bereit, irgendwas zu ändern - und du musst zusehen, wie der Hund (den du lieb gewinnen wirst, wenn du erst einmal anfängst "dich seiner anzunehmen") weiter sehr schlecht lebt.

    Das ist auch meine Sorge. Ich hänge mich sehr schnell an so ein Tier. Ich bin nur etwas hilflos was ich sonst machen soll.
    Selbst wenn ich mich nicht kümmere sehe ich ja das es ihm so nicht gut geht und er nicht so gehalten wird wie es angebracht wäre.

    Oft muss man so einen 2-kg-Hund aber z.B. vor Füßen von Passanten retten oder so, da ist es schon wichtig, dass er sich hochheben lässt. Das ist was ganz anderes als deine 5 (?) mal schwerere Hündin. Aber sowas trainiert man, sodass der Hund sich freiwillig und auf Signal auf den Arm begibt.

    Die erste Zeit werden wir nur bei mir zuhause und im Feld bei mir in der Nähe verbringen. Und sollte es doch irgendwann mal zur Stadt gehen besorge ich eine kleine Tasche. Die kennt er auch schon von klein auf.
    Vllt können wir das irgendwann trainieren. Aktuell ist nur alles sehr...

    Auch das Aufreiten kann dadurch begründet sein - das würde ich konsequent immer wieder unterbinden!
    Normalerweise sollte es irgendwann verstanden werden, dass es nicht erwünscht ist.

    Also einfach "nein" sagen (das Kommando kennt er) und runter "scheuchen"?


    Für mich liest es sich so, als seien das schon nahezu Automatismen eines vielleicht schon traumatisierten Hundes.

    Ich kann dir leider nicht widersprechen. :( :
    Auch wenn manche das vlllt nicht nachvollziehen können: Da steckt auch keine Bösartigkeit der Halter hinter.
    Er wird nicht geschlagen, bekommt sein Futter, wird gestreichelt und kommt regelmäßig zum TA aber gerade der Freund geht ihn teilweise körperlich sehr an und "erzieht" eben eher über die altmodischen Methoden. Das wirkt gerade auf so einen kleinen Hund sehr bedrohlich.
    Ich habe ihm schon erklärt was er anders machen kann und das viele Reaktionen des Hundes zeigen dass er Angst hat. Und das man bei einem Hund der selten rauskommt, nicht erwarten kann das er stoisch auf seinem Platz bleibt wenn endlich mal was passiert.
    Es wird sehr viel Gehorsam von ihm erwartet. Er muss funktionieren. Und im Alltag und Stress wird eben vergessen das er noch immer ein Lebewesen mit Bedürfnissen ist.
    Die Vorsätze sind auch da aber umgesetzt wird es eben nicht.


    Hast du genügend Sachverstand?

    Ich habe zwar viel mit Hunden zu tun und lese mir vieles an aber hatte noch nie einen ängstlichen Hund. Also Sachverstand: nein.


    Ich denke schon das ich mit ihm umgehen kann. Bisher hatte ich ihn erst einmal und da hat zwar nicht alles perfekt geklappt aber das meiste. Wenn ich ihn etwas besser kennenlerne traue ich mir das zu.

    Ich nehme an, dass du das mit der Verwandten nicht besprechen kannst?


    Oder doch?
    Wenn ja, was sagt sie denn zu deinen Sorgen um ihren Hund?


    Wird der Hund denn ständig in einem Kennel gehalten, oder ist das einmalig bei einer Feier so gewesen?

    Ich habe vor einiger Zeit angesprochen das die Haltung nicht optimal ist und vorgeschlagen das sie ihn regelmäßig in eine Huta geben damit er Bewegung bekommt. Das hat eine Weile geklappt aber dann hatten sie nicht die Zeit oder haben einfach nicht daran gedacht ihn dorthin zu bringen. Vlt. war es ihnen auch zu teuer geworden.
    Sie versteht was ich sage. Gibt mir auch Recht. Aber im Alltag wird eben nichts umgesetzt. Ich denke ihr ist das Thema Hund nicht so wichtig. Ihr Baby ist aktuell natürlich auch an erster Stelle.


    Ich treffe sie meist nur auf Feiern oder bei anderen Verwandten. Da ist er immer in der Box. Bei ihr zuhause läuft er frei außer wenn Besuch da ist. Dann kommt er auch da rein.
    Also es ist nicht so das er misshandelt wird. Er wird nur eben nicht vernünftig gehalten und häufiger "vergessen".

    Hmmmm, sie will ihn zwar nicht abgeben aber empfindet ihn als Belastung... da könntest Du eigentlich anfangen, ihn am Wochenende zu nehmen, dann bringst Du ihn erst am Montag zurück,

    An die Variante habe ich gedacht. Mein Problem ist das ich unter der Woche arbeite. Daher kann ich ihn auch nicht ganz übernehmen. Meine Hündin kann ich aktuell mitnehmen aber einen zweiten Hund und dann auch nOch einen der nicht zuverlässig stubenrein ist... Da werde ich auf Granit beissen. Und das verstehe ich auch. Hier stehen so ein paar Sachen rum die einiges an Wert haben. Ein Hund der markiert passt da nicht rein.

  • Also einfach "nein" sagen (das Kommando kennt er) und runter "scheuchen"?


    Genau, ggf. auch einfach mit der Hand etwas nachhelfen, falls es sonst nicht wirkt.
    Wir haben das als Max kam einen kompletten Tag andauernd machen müßen - man, war das nervig - aber danach war das Thema durch!



    Es ist schon arg schade, dass er Kleine wohl keine Chance auf ein neues, gutes Zuhause hat :( :
    Liest sich nicht wirklich gut, wie er es aktuell hat. Und es tut ihm ja offensichtlich auch nicht gut.
    Aber ich verstehe auch deine Zwickmühle... viel machen außer anbieten kann man schwer!

  • Ich habe vor einiger Zeit angesprochen das die Haltung nicht optimal ist und vorgeschlagen das sie ihn regelmäßig in eine Huta geben damit er Bewegung bekommt.

    Ich sehe das gar nicht so wie du, dass ein dermaßen in Dauerangst lebender Hund jetzt auch noch zusätzlich große Spaziergänge braucht. In eine Huta würde ich einen 2kg-Hund wahrscheinlich niemals bringen. Auch die Box, die du so verteufelst, ist für ihn wahrscheinlich deutlich angenehmer, als bei Besuch oder Feiern unter die Räder (Füße) zu kommen oder von den Kindern bedrängt zu werden.
    Wahrscheinlich ist das schon ganz gut so, dass er nicht auch noch zusätzlich "ausgelastet" wird. Wer Dauerstress hat, der bräuchte eher Wochenendurlaub an dem einfach überhaupt gar nichts passiert.

  • Das klingt aber schon nach einem armen, sehr verängstigten Hund.


    Es wäre natürlich Sinnvoll, wenn er mal so eine Woche bei dir sein könnte, so richtig zum gewöhnen.


    Nervlich könntet ihr in mit Relax Plus (Nahrungsergänzer) von Vet-Concept oder mit Clomicalm (Medikament beim TA) unterstützen.


    Ich würde ihn mal bei dir zur Ruhe kommen lassen mit einem geregelten Tagesablauf, auch eine offene Box als Rückzug anbieten.


    Regelmäßig, aber eher kurz Gassi gehen. 1x am ca. 20 Minuten Schnüffel Gassi gehen.


    Täglich etwas zum Kauen anbieten, dass senkt die Stresshormone.


    Und fürs markieren könntest du Rüdenbinden besorgen.


    Und dann ganz langsam mit liebevollen Training beginnen.

  • Übelegs Dir gut...... Ich hatte sowas auch mal, ne kleine Mixhündin, kleiner als meine Biene. Ein absolut süßes Ding - ich hätt mit ihr nix anfangen können, weil kein Arbeitshund, und zum Streicheln hab ich echt genug daheim *gg Aber ich hab sie gern gesittet. Nachdem mir etliche Mißstände aufgefallen waren (zu wenig Zeit, keine Ahnung der Halter etc., geschweige denn Verständnis, keine Lust, sich Selbiges zu besorgen und ein "war unüberlegt für die Kinder angeschafft... des Halters - also keine Mißhandlung oder so), wurde mir der Hund zur Übernahme angeboten. Aber ne - ich hab schon drei, danke. Muß die ja bei Krankheit auch versorgen können, das hätte einfach keinen Sinn gemacht. Hab immer wieder versucht, was zu ändern - egal, wurde wieder zurückgeändert. Gutes Futter gegeben. Dort hat sie nix gefuttert, weil sobald sie schräg gekuckt hat, hat Fraule sich an den Herd gestelt, und Schweinebraten mit Klöß gekocht sozusagen. Halt nach Wunsch der Madame. Mit ordinärem Futter wurde sich nicht abgegeben. Naja -ich hatte sie bei mir, am 4. Tag (!die is eeecht hartnäckig..... *gg) fraß sie ihr normales mitgeliefertes Futter ("Du kannst es ja probieren, aber sie mag das nicht, ganz komisch! Die is immer so - ich kauf was Neues, und dann frißt sie paar Tage, dann mag sie´s nimmer. Dann muß ich n andres kaufen." - ach, echt?) wieder anstandslos. Ich gab sie ab (als ich sie brachte udn noch bissel blieb, suchte sie übrigens nach der ersten Wiedersehensfreude auf meinem Schoß Schutz vor den spielenden Kids!) - am nächsten Abend stand wieder Gekochtes dort, weil sie daheim genau wußte, wenn sie das TroFu net frißt, gibts lecker Gekochtes... (wie war das doch gleich mit dem personenbezogenen Lernen....) Und eigentlich will man sie net abgeben, weil sie is ja so süß... Na gut, irgendwann hieß es, man hätte sie nun doch abgegeben. In der Nachbarschaft. Damit die Kinder ab und an den Hund besuchen und weiterhin rumschleppen können, wenn ihnen danach ist. Und in den Ferien ist sie auch wieder bei meinen Bekannten, also den jetzigen Vorbesitzern, im Haus. Aber wenn die auch weg sind, kommt wieder ein Anruf bei mir... Der Hund ist weiterhin bei Schulfreundinnen (!nicht deren Eltern) der Tochter zum Sitten, wenn die in Urlaub sind, und wird dort rumgeschleppt (die schnappt schon ne ganze Weile nach Kindern deswegen, ist auch als sie bei mir zum Sitten war, nem Jogger an die Wade gegangen, der sie erschreckt hat durch plötzliches Auftauchen - sie war dabei an der Leine - damit hatte ich nun gar nicht gerechnet...Gottseidank war die Leine nen Zentimeter kürzer als benötigt, um richtig zuzuzwicken.... Aber "dem Hund gehts doch gut bei uns, wir tun doch alles für den Hund.") - ich hab mich irgendwann dann geweigert, weil man sich mit sowas aufreibt. Ich sitte sie nicht mehr, und wenn die jemanden brauchen, sollen sie sich woanders hin wenden. Ich kanns und mag es nimmer mit ansehn..... Da geben sie den Hund ab, ich freu mich schon für die Kleine - nur, um die Verantwortung los zu sein, und zum Spaßhaben der Kinder wird sie wieder hergeholt ab und an, wie ein Spielzeug, das man aus der Schublade holt, und man läßt sie rumzerren.


    Hatte, als sie bei mir war, just for fun mal ne kleinen Fährte gelegt. Nach 2-3 Mal hatte sie es verstanden, war total begeistert dabei und ganz wild auf ihren Jackpot. Hab sie im Wald an nen Baum gebunden und erstmal zusehen lassen, wo ich langlief. Ganz schnell brauchte sie das Zusehen nimmer, ich kam zurück vom Legen der Spur, und sie war ganz narrisch, zu starten... Voll süß, sehr intelligent, die Maus - aber nicht mein Hund. Ich hab nur die Verantwortung für meine Hunde. Die Zeit, die ich dort verschwende sinnlos, verbringe ich besser mit meinen Hunden... Ommmmm......


    So - sicher, daß Du dem Hund noch immer helfen willst? *gg

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