hysterischer Hund-kommt nicht von alleine wieder runter

  • Hallo, ich mal wieder!


    Heute habe ich meine drei kurz abgeduscht weil sie wirklich wie die Erdferkel aussahen. Danach tobt Chuck hier dann immer total rum, so auch heute. ALLERDINGS: als er so aufs Bett knallte und mich aufforderte mitzumachen, ist er völlig durchgedreht. Das heißt, er wurde richtig hysterisch, bellte sich total weg, fiepte zwischendurch etc. kam überhaupt nicht mehr runter und ich habe richtig bemerkt, dass er Not hat.
    Ich habe dann die Tagesdecke eng um ihn geschlungen und ihn ganz fest gehalten - da hat er dann total entspannt.
    Was mir daran zu denken gibt ist, dass er ja auch so leinenpöbelig ist und Hunde schon angiftet wenn sie noch 50m entfernt sind. Je näher sie kommen umso mehr keift er sich weg. Die Mädels bekomme ich immer sehr gut runter von ihrer Palme aber Chuck rastet völlig aus. Und sein Verhalten heute nach der Dusche war genauso. Ich bin echt hilflos, was soll ich tun?
    Er ist ein ziemlich unsicherer Hund, der mit 10 Monaten -schon kastriert- aus dem Ausland zu uns kam. Seine Vorgeschichte ist nicht bekannt, außer dass er auf jeden Fall mindestens vier Wochen im Shelter war....
    Allergisch reagiert er auf Geflügel. Das lassen wir komplett weg - unsere Hunde werden gebarft, die Blutwerte sind einwandfrei. Durchgeimpft ist er auch und sonst fällt mir gerade nix relevantes mehr ein :ka:
    Ach so: ausgelastet sind die drei auch. Neben drei Spaziergängen am Tag apportiert Chuck sehr gerne und stöbert auch (Dummysuche) - beides mehrmals in der Woche allerdings nur just for fun. Manchmal machen wir auch ein bisschen Agility oder longieren. Aber mehr als viermal pro Woche gibt es bei uns kein Programm. Und die einzelnen Spielereien halte ich immer recht kurz - ca. 15-20 Minuten.
    Ich beantworte euch gerne alle Fragen und freue mich auf eure Antworten.

  • Ist die Schilddrüse okay?


    Das ist mein erster Gedanke bei so Schilderungen. Meine erste Colliehündin hatte das ähnlich. EIN bestimmter Reiz genügte, und sie ist 45-60 Minuten ausgerastet (in reizarmer Umgebung (zb im Bad), ohne Ansprache, ohne alles).


    Es wurde eine SDU diagnostiziert und entsprechend eingestellt. Das hat sie nicht weniger hibbelig und "reizbarer" gemacht, aber sie kam deutlich schneller wieder runter von solchen "Trips".

  • Ach so: ausgelastet sind die drei auch.

    Wie läuft es denn mit den anderen Hunden?
    Wenn ich Deine anderen Beiträge richtig gelesen habe, gab es da ja mehrere Baustellen, die mit dem Erregungsniveau der Hunde zu tun haben.

  • Also: die Schilddrüsenwerte hatten wir schon mal kontrollieren lassen und sie waren in Ordnung - ist allerdings jetzt schon was länger her. Das könnten wir nochmal nachholen.
    Und ja, ich hatte kurz mit ihm mitgetobt - so wie immer eben. Nur dieses Umkippen der Stimmung ins hysterische hatten wir halt noch nie. Es war im Prinzip alles wie immer als es kippte.
    Wir laufen morgens so um die 45 Minuten, dann mittags (inklusive Spiel) gut 1,5 Stunden und abends die Pipirunde nochmal eine halbe Stunde.
    Wir gehen nicht immer dieselben Wege, oft fahren wir auch mit dem Auto wohin und laufen da, damit ich wenigstens ein territoriales Gehabe ausschließen kann.
    Genau, wir hatten ja mit allen dreien das Leinenproblem (fremde Hunde) wobei Stella da eher der Miläufer war.
    Mittlerweile ist es so, dass Stella einen kurzen Laut von sich gibt, mich anguckt und wenn ich dann den Kopf schüttel ist es gut. Mary kreiselt manchmal noch an der Leine, lässt sich aber sehr schnell ins "sitz" bringen und ist dann ruhig. Aber Chuck schreit sich nach wie vor oft noch halb heiser und steigt in die Leine.
    Das ist aber auch nicht bei jedem Hund so. Nur ist es nicht wirklich vorhersehbar.
    Hunde an denen wir gut vorbeigehen konnten werden plötzlich angeblafft, andere wieder nicht.
    Vorgestern trafen wir im Wald auf eine Dame mit einer ganz ruhigen eher ängstlichen alten Hündin und trotzdem ist Chuck ausgerastet. Gut, vor uns ging auch eine Hundegruppe mit vier Hunden, von denen sich drei auch weggekläfft haben. Vielleicht hat ihn das mitgerissen. Trotzdem geht es ja nicht.
    Wie schon geschrieben, er ist ziemlich unsicher und manchmal, wenn es zu Hundekontakten kommt, habe ich den Eindruck, dass er nicht wirklich weiß, wie er mit ihnen umgehen soll.
    Wenn wir mit mehreren laufen und es ist jemand Neues dabei, tut er sich anfangs schwer aber wenn wir dann einfach weiterlaufen, beruhigt er sich ziemlich schnell (hauptsache der neue Hund kommt ihm nicht zu nah)und irgendwann wird er dann auch neugierig und will an dem anderen Hund schnuppern - allerdings immer sehr vorsichtig und immer bereit wieder wegzuspringen.

  • P.S. bei den Schilddrüsenwerten werden ja oft nur drei Stück getestet....es gibt aber doch fünf oder so, oder? Wenn ich alle getestet haben möchte, was muss ich dem TA dann sagen?

  • Wie alt ist er denn jetzt?


    Danach tobt Chuck hier dann immer total rum, so auch heute.

    Das ist Stressabbau. Er hat mit dem Abduschen offensichtlich ziemlichen Stress.


    Was mir daran zu denken gibt ist, dass er ja auch so leinenpöbelig ist und Hunde schon angiftet wenn sie noch 50m entfernt sind. Je näher sie kommen umso mehr keift er sich weg.


    Puh, das ist natürlich nicht so gut und sollte dringend trainiert werden. Am besten einzeln.


    ausgelastet sind die drei auch. Neben drei Spaziergängen am Tag apportiert Chuck sehr gerne und stöbert auch (Dummysuche) - beides mehrmals in der Woche allerdings nur just for fun. Manchmal machen wir auch ein bisschen Agility oder longieren. Aber mehr als viermal pro Woche gibt es bei uns kein Programm. Und die einzelnen Spielereien halte ich immer recht kurz - ca. 15-20 Minuten.


    Wir laufen morgens so um die 45 Minuten, dann mittags (inklusive Spiel) gut 1,5 Stunden und abends die Pipirunde nochmal eine halbe Stunde.


    Donnerwetter. Der hat aber ein straffes Programm zu absolvieren. Meiner Erfahrung nach verknusen viele Hunde mit "Vorgeschichte" keine drei Spaziergänge und auch Spaziergänge, die länger als 45-60 Minuten sind, machen ihnen zu schaffen.
    Die ganze Beschäftigung würde ich erst Mal streichen und lieber mit den Hunden einzeln an ihren Baustellen arbeiten, damit sie erst Mal stressfrei durch den Alltag kommen können.


    Mary kreiselt manchmal noch an der Leine, lässt sich aber sehr schnell ins "sitz" bringen und ist dann ruhig. Aber Chuck schreit sich nach wie vor oft noch halb heiser und steigt in die Leine.

    Kreiseln ist schon ein heftiges Verhalten. Kreischen bis zur Heiserkeit ebenso. Das sind keine "normalen" Leinenpöbeleien, das ist schon die Stufe drüber - absoluter Notfall für die Hunde.


    Wenn ich mir vorstelle, dass die das mehrmals die Woche haben - puh. Den Stress, den ein Hund bei einem Notfall aufbaut, braucht Tage bis der wieder abgebaut ist. Vorausgesetzt, der Hund findet die Tage drauf Ruhe und das wird nicht wieder "aufgeladen".


    Stress hat übrigens auch Auswirkungen auf das Immunsystem ... Stichwort Allergie ...

  • P.S. bei den Schilddrüsenwerten werden ja oft nur drei Stück getestet....es gibt aber doch fünf oder so, oder? Wenn ich alle getestet haben möchte, was muss ich dem TA dann sagen?

    Nach langem Tierarztmarathon mit meiner Hündin (am Ende endlich Diagnose SDU) kann ich dir nur wärmstens zum Facharzt raten, wenn du wirklich wissen willst, ob die Schilddrüse Ok ist oder nicht. Die meisten Haustierärzte kennen sich leider nicht aus. Da werden 1 oder 2 Werte genommen. Die sind irgendwo noch im Referenzbereich. Dann wird abgehakt mit Schilddrüse ist in Ordnung. Aber so einfach ist es leider nicht.


    Fachtierärzte findest du meist in Kliniken (Endokrinologe). Manchmal gibts auch kleinere Praxen die spezialisiert sind. Oder hier auf der Liste der Verhaltenstierärzte GTVMT – Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie Die sollten sich auch auskennen.

  • Hallo,


    mal ganz abgesehen von der allgemeinen Stessproblematik: Kann es sein, dass er nicht gerne nass ist/ihn das stresst?


    Manche Hunde rasten aus, wenn sie nass werden, versuchen sich z.B. an Mauern abzutrocknen, steigern sich hoch, greifen ihren Fuß an und zeigen anderes stereotypes Verhalten.


    Ich kenne das bei "Nässe" (sowohl geduscht werden, als auch Regen) von diversen Südhunden.


    Das nur, um evt. über den Auslöser in der Situation klarer zu werden.


    LG :smile:

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