Hallo zusammen,
ich hab noch kein Thema dieser Art gefunden und möchte auch nicht ständig den Junghunde-Thread damit zutexten.
Es geht um das richtige Managen von Hundebegegnungen, die in eine gewisse Grenzwertigkeit laufen. Wann muss man wie handeln? Was kann man laufen lassen? Was ist tragbar, welches Verhalten muss man unterbinden?
Für mich ist das ein wichtiges Thema, weil ich gerne verhindern würde, dass Felix einer von diesen typischen pöbelnden, vorgehenden Terriern wird, die ihr Heil im Angriff suchen und ihre innerartliche Aggression ausleben. Sozialisierung steht deshalb von Anfang oben auf unserem Trainingsplan.
Dennoch gibt es eben immer mal Situationen, die grenzwertig sind und wo ich als HH handeln muss. Und da brauch ich Unterstützung. Meine letzte Hündin war unverträglich und da hat sich die Frage schlicht nie gestellt. Das würde ich aber bei Felix echt gerne vermeiden.
Beispiel von heute morgen: Wir waren mit einer Bekannten und ihrem 10 Monate alten Labbi Gassi. Die Hunde kennen sich schon von ein paar Touren, aber sind nicht unbedingt enge Freunde. Bei der Begrüßung, umliefen sich die beiden, schnüffelten aneinander und wirkten angespannt, aber freundlich. Dann versuchte der Labbi, der gerade in den Anfängen der Pubertät steckt, aufzureiten. Felix ging zwei mal einfach weg, beim dritten Mal machte er dem Labbi eine lautstarke Ansage und ging im mit den Zähnen voraus ins Gesicht. Mehr Show als sonstwas. Ich hab ihn dann mit dem Fuß da weg geschoben - der Labbi ging nun auch vor und ich wollte nicht reingreifen. Die anderen HH hat ihren auch gepackt und ich kurz auch Felix und kurz seine Aufmerksamkeit auf mich eingefordert. Ich konnte Felix dann auch loslassen und nur mit verbalem Abbruch davon abhalten, wieder drauf zu gehen. Normalerweise ist er der Typ, der wenn einmal gezündet, nicht mehr aufhört (leider hatten wir drei unschöne Begegnungen in den letzten Wochen, daher weiß ich das). Aber heute ging das. Ich hab ihn dann einfach weiter geschickt auf die Gassirunde. Der Labbi hat dann auch kapiert, dass das nicht geht und der Rest der Rund verlief ruhig. Die beiden haben dann auch viel zusammen geschnüffelt und am Ende auch gespielt.
War das in Ordnung von Seiten der HH? Was hätten wir anders machen sollen? Die andere HH hat übrigens vom ersten Moment an versucht, das Aufreiten abzubrechen, aber mit 10 Monaten hört ihr sonst gut erzogener Labbi halt in so einem Moment nicht gleich.
Später kam dann noch unser liebster Feind - ein hyperaktiver Cocker - der sofort gestänkert hat. Den hat Felix mal wieder einfach ignoriert. Ist das eigentlich ein gutes Zeichen von Souveränität, dass er den Ärger vermeidet? Er zeigt keine Unterwürfigkeit, wird nur steif und geht dann weg. Oder hat er eigentlich Angst, will es aber nicht zugeben (zu menschlich gedacht, oder?)?
Falls noch andere Beispiele dieser Art haben, freue ich mich über Beiträge. Und natürlich über eine rege Diskussion und Tipps, wie man das richtige Verhalten des eigenen Hundes im Kontakt mit Artgenossen fördern kann.
Thea