Hunde-Diskussionen richtig managen - situative Beispiele

  • Ich finde es auch schwierig, zu diesem Thema etwas Allgemeingültiges zu sagen. Es kommt, meiner Meinung nach, doch sehr auf den betreffenden Hund, das Gegenüber und die jeweilige Situation an. Ich versuche da einen guten Mittelweg zu finden indem ich so viel eingreife wie nötig; aber so wenig wie möglich. Auf der einen Seite bin ich bemüht meinem Hund den Schutz geben den er braucht: aber auf der anderen Seite möchte ich ihn, durch ständiges Eingreifen, auch nicht künstlich unselbstständig machen. Denn in aller Regel ist er sehr gut in der Lage zum Beispiel ein Spiel adäquat zu stoppen wenn es ihm zuviel wird. Das möchte ich ihm auch nicht nehmen. So fremd unten darf er, in aller Regel, nach Absprache mit den Haltern sowohl im Freilauf als auch an der Leine Kontakt haben. Er genießt den Kontakt mit anderen Hunden, von daher möchte ich ihm das nicht nehmen. Aber, wie bereits gesagt, das läuft alles nur nach Absprache mit den Haltern der anderen Hunden.


    LG


    Franziska mit Till

  • Felix - ich hab das mal spontan überschlagen - dürfte in seinem Leben mind. 600 verschiedene Hunde kennengelernt haben. Grob gerechnet: 1 Jahr hier, 365 Tage, davon die Hälfte an belebten Hundeplätzen (Wald und Strand) - 150 Tage mit je 20 Hunden, macht 3000 Hunde

    Es gab genau 3 (!!!) Vorfälle mit drei Hunden, die Felix angegangen sind, einmal davon war er eh an der Leine und der Hund kam uns nach. Und es gab mit heute genau zwei mal die Situation, dass ein Hund aufreiten wollte

    Und warum genau befürchtest du jetzt, dein Hund könnte ein typischer vorangehender Terrier werden? :???:


    Dein Eingangspost hörte sich da etwas anders an. Ich lese jetzt heraus, dass ja eigentlich alles gut ist. Manchmal hilft es einfach, im Vorfeld genauer zu beschreiben, dann besteht auch die Wahrscheinlichkeit, dass Spekulationen ausbleiben.


    Weißt du, ich kenne dich und deinen Hund nicht. Du beschreibst hier eine Momentaufnahme, vergisst aber, den überwiegenden Rest, der ja gut läuft zu erwähnen.



    ohne dass gleich eine Hexenjagd draus werden muss,

    Das hier ist doch keine Hexenjagd. Immer direkt nach dem Mod oder sonstwas zu rufen ist doch albern. In einer Diskussion ist es nun mal normal, das auch kritische Meinungen kommen. Und das ist auch gut so, sonst wäre es keine Diskussion ;)


    Ich stelle aber fest, dass immer häufiger so getan wird, als ginge eine Diskussion in unsachliche Anfeindungen, nur weil jemand eine andere Meinung hat, daran festhält und es dem TE nicht gefällt. Und häufig liegt der Grund darin, dass die Informationen von Anfang an unzureichend waren.

  • Es liegt an der Rasse!!! Was mach ich mir überhaupt Gedanken! Ich kann Felix einfach machen lassen, weil es liegt ja eh an der Rasse! Danke - das überzeugt mich einfach von deiner Kompetenz!

    Du bist gekränkt, weil ich meine, dass ein Terrier, in den von dir beschriebenen Lebensumständen nicht ideal ist.


    Und jetzt reagierst du "angstagressiv" . Du beisst, damit ich gehe.
    Mir ist das komplett wurscht. Das perlt ab.


    Nur geht es nicht, dass du mich aussperrst. Es sei denn ein Moderator meint, ich bin zu unsachlich oder verletzte die Netiquette.

  • Ich lasse bei meinen Hunden relativ viel laufen. Wenn Odin es nicht mag, wenn ein anderer Hund auf ihn zuprescht oder aufreitet, darf er das ruhig klar machen.
    In der Regel löst sich das dann auch schnell auf und die Hunde agieren wieder freundlich miteinander oder eben ignorant. Beides ok.
    Wenn ich merke, dass das gerade keine gute Situation ist, weil der andere Hund zu penetrant ist, die Größenverhältnisse zu ungleich oder die Hunde nicht freundlich gesinnt, beende ich das.


    Bei meinem großen Hund ist das etwas anders. Der kapiert Ansagen von anderen Hunden nicht immer oder übertreibt es. Da lasse ich die Hunde gar nix klären und nehme meinen einfach weg.


    Ich finde also, das ist sehr typabhängig. Aber wenn Felix grundsätzlich nicht überzogen reagiert und du nicht die Sorge hast, dass es kippen könnte, würde ich ihm durchaus Spielraum lassen. Die Situation mit dem aufreitendem Hund klingt angemessen gelöst, finde ich. Die Hunde kennen sich ja auch.

  • Dieses Thema bietet immer wieder jede Menge Zündstoff. Warum auch immer, aber es passiert mir immer wieder, dass meine Hunde bzw. jetzt ja nur noch Schoko pauschal abgeurteilt werden. Er ist ein Mix aus Deutsch Kurzhaar und Deutsch Drahthaar und nicht grad klein (John-Boy war sein 16 Monate jüngerer Bruder aus den selben Eltern). Und als Jagdhund mit seinem Äußeren heißt es so oft immer gleich: Bissig, sehr forsch, rüpelig etc. Ja, er ist Jagdhund, aber im Herzen ein Schaf!! Der läßt sich sogar von wildfremden kleinen Hunden am Badesee seinen Spielball wegnehmen!!


    Natürlich neigt er rassetypisch zum Bellen, ja er ist wild beim Spielen und bellt auch dabei und ja, er ist immer irgendwie "hektisch".


    Oder es begegnen mir passionierte Jäger, die es "nicht fassen können", wie ein Nichtjäger Jagdhunde halten kann!! :shocked:


    ich wollte damit kurz das Thema zur Auswahl einer Rasse aufgreifen. Auch innerhalb einer Rasse kann man nicht pauschalisieren. Und auch wenn ich keine Jägerin bin, die Rasse passt zu mir!


    Liebe Theobroma, lass Dich bloß nicht verrückt machen!!!


    Liebe Grüße...

  • Felix ging zwei mal einfach weg, beim dritten Mal machte er dem Labbi eine lautstarke Ansage und ging im mit den Zähnen voraus ins Gesicht. Mehr Show als sonstwas

    Ich möchte diese Situationsbeschreibung noch einmal zur Verdeutlichung aufgreifen, obwohl es ja schon im Thread genannt wurde:


    Ich hätte den Labbi bereits beim ersten Versuch geblockt. "Mehr Show als sonstwas" ist das Verhalten von Felix nicht, sondern eine klare Warnung und Abwehrgeste. Hier, und das
    ist meine Auffassung, hätte man direkt managen können/müssen. Zum einen dem Labbi die Grenzen aufzeigen und zum anderen den Terrier schützen.


    Macht das der HH des anderen Hundes nicht, tue ich das. Das bedeutet nicht, dass ich alles und jede Hundebegegnung manage oder kontrolliere. Es kommt auf die Situation und die beteiligten Hunde an. Hier ist es ein junger Labbi, der sich austestet und ein kleinerer Terrier, der sich wehren muss.


    Und selbst wenn hunderttausend Hundebegegnungen problemlos verlaufen, reicht je nach Hund eine Erfahrung aus, die zu unerwünschtem Verhalten führt.


    Deswegen zähle ich mich nicht zu einem Helikopter-HH, sondern versuche es mir und meinem Hund nicht unnötig schwer zu machen.

  • Bei uns ist es durch Anfängerfehler und durch zu viel "laufen lassen" und damaligen Lebensumständen leider immer mehr so gekommen dass unser 1,5 jähriger JRT Rüde seine Abneigung gegen gleichgroße Rüden Kund getan hat :muede:
    Und ähnlich wie bei euch sind auch bei uns kleine Terrierrüden die schwierigsten Begegnungen! Alles andere, Rüde oder Weibchen groß oder klein gar kein Problem.


    Da unser Rüde vom Charakter her und eben erwähnter ganz doofer Anfängerfehler eher derjenige war der den Stress angefangen hat bzw einfach nicht der klügere sein kann musste ein anderes Management her.
    Entspannt läuft es bei uns seitdem ich unseren Rüden überhaupt keinen direkten Kontakt mehr zu eben diesen kleinen Terrierrüden haben lasse (kein hinlaufen, schnuppern - endet nur in Pöbelei). Auf Distanz wahrnehmen und lernen weiterzugehen und Bogen zu laufen ist bei uns die Devise - das kann er nämlich einfach von sich aus (noch) nicht! Also da kommt immer die Leine dran. Er würde ohne Leine momentan wohl zu jedem hingehen und versuchen den Macker raushängen zu lassen, dabei kein Ende finden, auch wenn der andere sich eh schon unterwürfig zeigt.
    Fremdhundkontakt gibt es an der Leine nie. Ohne Leine kann er alle weiteren Hundebegnungen sehr gut alleine klären, ist da eher vorsichtig und geht aus dem Weg. Da greife ich nur ein wenn sich einer der Hunde warum auch immer unwohl fühlt oder unsozial wird...diese Begegnungen finden aber eh meistens im vorbeilaufen statt und da geht man halt zügig weiter, da entsteht kaum eine kritische Situation. Gespielt wird gaaaanz selten mal mit einem passenden Weibchen.


    Ich finde Felix Verhalten super! Ich mag das Rasse Gedöns nicht wieder aufgreifen aber meiner ist einfach in vielen Bereichen ein ganz typischer Terrier (negativ wie positiv, die Rüdenunverträglichkeit scheint ja auch nicht untypisch zu sein keine Ahnung?) und wenn Felix sonst so deeskalierend unterwegs ist, ist das doch ein Traum und kann für mich nur heißen dass du sehr viel richtig machst. Ich hoffe auch , dass mit dem Alter noch die Weisheit ein bisschen Ruhe reinbringt =) Bei dem Labbi finde ich deine Reaktion und die von Felix auch in Ordnung, meiner hätte genauso reagiert wobei ich momentan noch mehr Fokus drauf lege dass er merkt dass ich ihm helfe und er nicht angstaggressiv reagieren braucht - für uns wäre das also eine doofe Begegnung und somit schon auch ein Rückschritt im Training gewesen!

  • Dein Eingangspost hörte sich da etwas anders an. Ich lese jetzt heraus, dass ja eigentlich alles gut ist. Manchmal hilft es einfach, im Vorfeld genauer zu beschreiben, dann besteht auch die Wahrscheinlichkeit, dass Spekulationen ausbleiben.

    Naja, ich hatte ja gefühlte 100mal erwähnt, dass es mir genau um diese konkrete Situation ging. Grundsätzlich bin ich mit Felix Verhalten mit anderen Hunden sehr zufrieden. Ich möchte nur sichergehen, da nichts falsch zu machen, um mir damit was kaputt zu machen.


    Und warum genau befürchtest du jetzt, dein Hund könnte ein typischer vorangehender Terrier werden?

    Weil ich viele Terrierrüden kenne, die so sind. Meine letzten Hündin war zwar kein Terrier aber auch völlig unverträglich mit anderen Hunden (die war schon 4 als sie zu mir kam). Daher weiß ich, dass ein unverträglicher Hund echt kein Spaß ist. Vor allem hier in Schottland, wo man ziemlich eingeschränkt ist mit den Gassistrecken. Da wo Hunde sind, laufen die meisten auch frei.


    Ich gehe nächste Woche wieder mit dem Labbi und dessen Besitzerin. Wir werden die Begrüßungssituation anders gestalten und sofort eingreifen. Ich bin da auch ein wenig zurückhaltend bei dieser HH, weil ihr Rüde als einer der wenigen hier nicht kastriert ist und sie über eine Kastra nachdenkt. Bisher konnte ich sie davon noch abhalten, aber jeder "Vorfall" ist Wasser auf die Mühlen.

  • ich sehe es auch so, dass es sehr stark vom eigenen hund abhängig ist. grundsätzlich bin ich kein freund von "das-regeln-die-unter-sich". was aber schlicht und einfach den hintergrund hat, dass ich keinen souveränen hund habe dem ich zutraue konflikte friedlich selbst zu regeln. bei ihm ist es immer eine spur zu früh und zu viel. wobei ich betonen möchte, dass er noch nie beschädigt hat - im gegenteil, er ist eher der "ringer"und keineswegs der "beisser".


    meinen verstorbenen DSH Rüden hingegen, habe ich guten gewissens viel selbst managen lassen. er war die ruhe selbst, souverän ohne ende und hat konfliktsituationen stets friedlich aufgelöst.


    ich halte die erwartungshaltung unserer gesellschaft und auch unsere eigene an unsere hunde teilweise für zu hoch. situationbezogen halte ich sie sogar für oft zu hoch.


    und was den stress angeht. äh.. mein hund wird auch stresssituationen ausgesetzt. ich vermeide sie soweit es geht - klar. aber es ist nicht mein ziel meinem hund ein gänzlich stressfreies leben zu ermöglichen. beispiel einkaufszentrum. in meiner alten wohnung musste ich als abkürzung zu einer schönen hundeauslaufstrecke durch ein EKZ. das fand er stressig. so viele doofe menschen. ich habe trotzdem nicht darauf hin gearbeitet ihm das zügige durchqueren hübsch zu machen, sondern da musste er halt einfach mit durch.

  • Ich finde es auch schwierig, da was konkretes zu zu sgen.
    Aber für mich hört sich das gut an. :smile:


    Ich gehe ja regelmäßig zur Freilaufgruppe meiner Hundeschule und da macht der Trainer oft den Komentator, sagt was gerade so passiert und wann jemand eingreifen soll oder die HH es mal laufen lassen können.
    Ich denke auch das es gut ist, wenn der Hund mal in ner relativ kontollierten Situation was selber regelt.
    Luke ist dafür bekannt das sich sehr viel gefallen lässt bis das er mal ne Ansage macht.
    Die dann auch sehr sehr laut ist und gefählich ausschaut....
    Meistens kommt er aber vorher zu mir und sagt: Hilf mir mal!


    Wenn die Tiere weiter weg sind kann man ja gar nicht eingreifen so schnell wie alles vonstatten geht.
    Und man lernt unter welchen Umständen man den Hund nicht rufen sollte um die Situation nicht zu verschärfen für den eigenen Hund.


    Um das abzuschätzen braucht es einfach Erfahrung, es kann nicht immer alles gut gehen.
    Damit meine ich nicht das es völlig eskalliert, aber gut dann reitet ein Hund halt mal auf und der Mensch reagiert nicht schnell genug.
    Da lernt man draus und reagiert mit jedem mal besser und schneller.


    Das merkt der Hund dann ja auch, auch wenn er zu Beginn vielleicht dachte: Boah wie doof ist der denn? Das ich alles selber regeln muss!


    Luke war ja auch an der Leine ein Pöbler vor dem Herrn, aber nach einem guten Jahr HuSchu und viel Training hat der Herr Hund im Urlaub bewiesen das er zu 95% artig an Hunden vorbei kann und sich auch ankläffen lassen kan ohne drauf zu reagieren. :herzen1:
    Es brauch halt Zeit!

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