Welpenbesitzer mit nur zwei Händen an der Haustür

  • Liebes DF,


    Ich würde mich freuen, wenn mir einige von euch erzählen könnten, wie ihr eure Hunde im Welpenalter dazu gebracht habt, sich auf ihre Decke o.ä. bzw. auf einen zugewiesenen Platz zu legen, wenn es an der Haustür klingelt. Meine Kleine rennt stets aufgeregt zur Tür, wenn der Türgong erklingt. Ich verstehe durchaus, dass es sehr interessant ist zu erkunden, wer dort vor der Tür ist und ob es vielleicht der nette junge Mann vom Tiefkühlwarenlieferservice ist - der stets Leckerlis dabei hat - oder gar der Lieferant mit dem 15 Kilo Hundefutter ;)


    Da aber von mir erwartet wird, dass ich die Lieferung oder das Paket annehme und quittiere bzw. jemanden begrüße, habe ich Mühe - da nur mit zwei Händen bzw. Armen ausgestattet - mit der einen Hand den Hund festzuhalten und vom Menschen wegzuziehen und mit der anderen die restlichen Aufgaben zu erfüllen.


    Also: Wie habt ihr diese anspruchsvolle Erziehungsaufgabe gemeistert? Wie kann ich dies trainieren? Oder: Ist dies zu viel verlangt von einem Welpen?


    Das ist insofern auch wichtig, da nicht alle Besucher eine Begrüßung durch einen lebhaften Hund mögen und weil die Kleine oft an jenen Leuten an der Tür vorbei läuft Richtung Straße , da diese in der Regel die Gartenpforte offen gelassen haben.



    Viele Grüße von Mara mit Eika

  • Na erstmal muss der kleine ja so lernen auf seinen Platz zu gehen.
    Erst wenn er das zuverlässig kann, kannst du daran arbeiten, dass er das unter Ablenkung auch macht. Das dort bleiben ist natürlich nochmal ne andere Hausnummer.


    Zusätzlich kannst du aber das Türklingeln "langweilig" für ihn machen, so dass er lernt, dass beim Klingeln nicht immer was passiert.


    Wir haben einfach die Nachbarn gebeten öfter mal im Vorbeigehen zu klingeln. Das haben wir dann demonstrativ ignoriert.
    Wo keine Erwartungen, da keine Aufregung.


    Edit: Achso, das alles braucht natürlich Zeit! In wenigen Tagen/Wochen geht das nicht.

  • Das kann man doch üben, wenn grad niemand da ist, dem man öffnen muß. Laß Freunde/Nachbarn/Familienmitglieder zum vereinbarten Zeitpunkt klingeln, und schick dann jedes Mal den Hund auf seinen Platz und bestätige das mit Leckerlies.


    Auf Dauer soll er das Kommando "Decke"/"Körbchen" oder was auch immer mit dem Klingeln verknüpfen, sodaß er ohne Kommando beim klingeln hingeht, dann kannst auf dem Weg zur Haustüre ein Leckerlie zuwerfen. Ich würd sogar die Zimmertüre zumachen, wenn ich an die Haustüre gehe, damit der Hund den Lieferanten nicht groß reden hört und dann evtl. aus dem Körbchen raus zu kläffen anfängt. Klingeln = komplett uninteressant, da gibts nur ein Leckerlie im Körbchen, sonst nix.


    Bis das sitzt, würde ich nen Zettel an die Klingel hängen á la "Einen Moment Geduld bitte, ich muß erst den Hund verräumen" oder so *gg Das gibt Dir die Zeit, ihn ins Körbchen zu bringen und dort anzuleinen. Normalerweise weiß man ja auch, wenn man Post erwartet, dann muß der Hund halt mal für ne halbe Stunde ins Nachbarzimmer, dann hast die Hände immer frei und kannst gleich aufmachen. So oft wird das ja net vorkommen :-)

  • Vorerst die Wozi-Tür schließen und allein zur Haustür gehen . inzwischen mit Welpi üben, auf Ansage auf den Platz zu gehen. :D
    Belohnen, wenn sie dort liegt, oder Leckerli hinwerfen - wenn sie hinrennt, C & B.

  • Erst mal "trocken" üben.


    Erst müsste der Hund lernen, überhaupt auf Kommando auf seine Decke zu gehen und möglichst da auch solange zu bleiben, bis das Kommando aufgehoben wird.


    Am Verhalten des Hundes sieht man schon, dass bereits eine Konditionierung stattgefunden hat und er eine Erwartungshaltung hat, wenn es an der Tür klingelt.


    Wenn du möchtest, dass der Hund auf den Klingelton auf seine Decke gehst, müsstest du das so konditionieren.


    Also Ton auf Handy aufnehmen und mit dem auf die Decke gehen verknüpfen. Dort müsste er dann belohnt werden.


    Alles erst mal in ganz kleinen Schritten, kurz auf der Decke bleiben, dann erst länger auf der Decke bleiben.


    Je nach Alter kann man da noch nicht zu viel verlangen.


    In den Situationen, wo es tatsächlich an der Tür klingelt, wäre zumindest während der Trainingsphase wichtig, dass seine Erwartungen nicht mehr erfüllt werden, sprich, am besten eine Tür zumachen, so dass er gar nicht mit zur Haustür kann.


    Realität üben kannst du erst, wenn die Verknüpfung mit der Türklingel sicher funktioniert. Dann am besten jemanden klingeln lasseen und weiter üben. Am Anfang einfach klingeln lassen und selbst nicht zur Tür gehen und drauf achten, dass der Hund auf seiner Decke bleibt. Dann ein paar Schritte Richtung Tür, zurück zum Hund und das Bleiben belohnen, dann ein paar mehr Schritte zur Tür, zurück zum Hund und das Bleiben belohnen, dann vielleicht Tür öffnen, zurück zum Hund, das Bleiben belohnen usw.


    Alles am besten erst mal in gestellten Situationen und noch nicht in echten Situationen, weil du dir damit das Training schnell wieder kaputt machst.


    Bei gutem Training wird es einige Zeit dauern, bis der Hund zuverlässig bleibt. Man muss halt dran bleiben, wenn einem das wichtig ist.

  • Ich würd das Trainingsziel
    Vom Hund abhängig machen.
    Mein nervöser Labbi braucht Struktur und Verhaltensmöglichkeiten.


    Also lernt er statt aufgeregt rumzurennen, auf seinem Platz zu warten.


    Ein entspannterer Hund braucht sowas vielleicht gar nicht.
    Aber der Hund um den es geht, ist ja eher der nervöse Typ, glaub ich.

  • Zitat von gorgeous2000

    Also Ton auf Handy aufnehmen und mit dem auf die Decke gehen verknüpfen. Dort müsste er dann belohnt werden

    wieso denn so kompliziert?
    Das Verknüpfung passiert doch automatisch, wenn der Hund immer auf die Decke geschickt wird beim Klingeln.
    Ausserdem kann man auch selbst klingeln :ka:

  • wieso denn so kompliziert?Das Verknüpfung passiert doch automatisch, wenn der Hund immer auf die Decke geschickt wird beim Klingeln.
    Ausserdem kann man auch selbst klingeln :ka:

    Weil der Hund ja schon eine gewisse Erwartung hat und die muss ich ja erst mal wieder unterbrechen. Der Gang des Menschen Richtung Tür gehört für den Hund ja dazu. Und wenn draußen tatsächlich jemand steht, macht es die Sache für den Hund doch nur unnötig schwer. Der weiß das ja auch.


    Ich würde also das Klingeln erst mal los gelöst von den bereits bekannten Ritualen (es klingelt an der Tür, Mensch geht zur Tür) neu konditionieren. Ist vielleicht kompliziert, aber langfristig kommt man damit sicher eher und vor allem besser zum gewünschten Ziel.

  • @gorgeous2000: Wenn ich dich richtig verstanden habe, muss ich auch verhindern, dass die Erwartungshaltung der Kleinen sich erfüllt, indem sie vom Türkontakt/Besucher gleich an der Tür bzw. im Flur Leckerlis o.ä. bekommt?


    Manche unserer Besucher bzw. regelmäßigen Kontakte bringen gern etwas für Eika mit, was sie natürlich schon von weitem riechen wird.
    Solche netten Gesten zu untersagen wird mir nicht leicht fallen, denn es wird auf Unverständnis stoßen, da die Kleine "das doch sicher gern mag."


    Andererseits möchte ich eigentlich gar nicht, dass andere Personen dem Welpen irgendetwas zu Fressen geben - egal an welchem Ort. Bin in dieser Sache etwas hin- und hergerissen, aber ohne konsequentes Verhalten meinerseits wird das Bleib-auf-der-Matte-Training wohl sinnlos sein...


    LG von Mara

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