ohne Leine laufen lassen?

  • Wenn man meint das man seinen Hund gerne frei laufen lassen würde, würde ich klein Anfangen an der Schleppleine und es dann aufbauen!

    Schleppleine ist KEIN Freilauf.... Beim Welpen hat man die Chance, gleich am Anfang an passenden Orten ohne Krücke zu agieren. Dann muss man auch nichts langwierig auf- und abbauen, sondern legt ganz spielerisch die Grundlagen des Gehorsams. Es ist der Mensch, der sich so einen Kopf drum macht, für den Welpen ist es das Selbstverständlichste von der Welt!


    Aber es ist halt in manchen Köpfen schon total eingebrannt, dass Freilauf etwas ganz ausserordentliches sei, wozu ein Welpe nicht fähig sei. Als ob er nicht ohne Leine geboren würde. Es ist die Leine, die ausserordentlich ist.....

  • Ich finde es wirklich fürchterlich und nicht artgerecht, Hunde nur an der Leine zu führen. Da kann ich mir auch ein Meerschwein anschaffen. Wie sagt man so schön bei uns? Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben...

    So sehe ich das absolut nicht! Wieso auch?


    Kommt natürlich darauf an wie man es handhabt. Bloß weil sich die Hunde den ganzen Tag auf einem eingezäunten Bereich austoben? Und dann die 10% die übrig bleiben an der Leine laufen? Ohja .. :hust:

  • Ich finde, Freilauf ist eine sehr individuelle Geschichte.


    Bei den meisten Welpen ist der Folgetrieb durchaus so ausgeprägt, dass man sie in geeigneten Gebieten (also ohne große Ablenkung und Gefahren) frei laufen lassen kann. Dann dackeln sie hinterher und lernen, dass es beim Menschen Sicherheit, Spaß und Leckerlis gibt.


    Mit 16 Wochen ist Elmo ja schon ein älterer Welpe, bald ein Junghund. Und da würde ich, damit sich die Dinge wie Leute anspringen und alles vom Boden aufnehmen nicht weiter festigen können, durchaus mit einer Schleppleine zur Absicherung laufen, vor allem, wenn das auch dich selber entspannt.


    Mit welcher Länge man da klarkommt, muss man selber schauen - wenn man sie schleppen lassen und nur bei Bedarf doch Zugriff auf den Hund haben möchte, finde ich persönlich 10 Meter ganz praktisch.Ich mag da sehr gern genähte oder geflochtene flache Biothane-Schleppleinen, die so leicht wie möglich sind, dem Gewicht des Hundes angepasst.


    Und dann würde ich wie hier beschrieben vorgehen:


    Ich würde in diesem Fall Freilauf erst mal an der Schleppleine üben. Also kurze Gänge und kleine Spaziergänge an der Straße oder da, wo Hunde eh angeleint sind, normale Leine und da, wo du ihn unter anderen Bedingungen frei laufen lassen könntest, umschnallen auf Schleppleine (ans Geschirr).
    Wichtig ist, dass der Hund einen Unterschied kennen lernt, vor allem bezogen auf die spätere Leinenführigkeit.


    Schleppleine heißt dann erst mal, dass er mehr oder weniger machen kann, was er will. Schnüffeln, sich frei bewegen, laufen, pinkeln usw.
    Gleichzeitig kannst du kleinere Rückrufübungen mit einbauen im Rahmen dessen, was der Hund je nach Situation leisten kann. Kommt er nicht, wenn du rufst, kannst du ihn mit der Schleppleine zu dir angeln.

    Mit dem einen Unterschied, dass ich mir nicht den Hund jetzt nicht ranangeln würde - weil je nach Schwere das Hundes ja schwierig und später im Freilauf auch nicht machbar - sondern mich zum Hund vorarbeiten würde.


    In jedem Fall ist es gut, wenn man weiß, welches Verhalten man vom Hund will: Wenn Leute kommen, soll er dann sitzen, oder Fußgehen, oder ein Leckerlisuchspiel mit mir spielen? Wenn Essbares auf dem Boden liegt, soll er es anzeigen, soll es ein Kommando geben, auf das hin er sich abwendet, etc.


    Buchtipp zum Thema:

  • Ich könnte mir auch nicht vorstellen, meinen Hund (6 Monate) stets an der Leine zu haben - glaube auch kaum, dass das einem Whippet auf Dauer reichen würde. Wenn ich sehe, was der für ein breites Grinsen im Gesicht hat, wenn er sich mal richtig strecken kann ... Dazu muss ich sagen, dass wir hier riesige Flächen zum Rennen haben (was auch die Entscheidung pro Whippet beeinflusst hat). Aber auf den Wegen natürlich auch Radfahrer und Jogger, Trecker und Spaziergänger. Außerdem bricht sich beim Jungspund allmählich der Jagdtrieb Bahn.


    Ich habe zuerst auch viel Schleppleine genutzt (8 Meter, 20 oder mehr halte ich für einen Welpen ungeeignet bzw unnötig), weil ich Angst hatte, mein Hündchen läuft mir weg :-) Das unfassbare Interesse an anderen Leuten/ Hunden/ Pferden/ Blättchen/ Bienen/ wasauchimmer war schon anstrengend und ich habe viel an- und abgeleint, aber jede Minute Freilauf hat sich gelohnt, finde ich.
    Wir haben viel geübt, zuerst spielerisch und zu Hause, dann draußen. Als Kommandos wichtig sind mir "Stopp!" (egal wo und wann: abbremsen und stehen!), "Bleib!" (an Ort und Stelle bleiben; sitzend, stehend, liegend ist dabei egal und warten, bis ich komme) und natürlich der Rückruf. Ich mach mir keine Illusionen, dass ich meinen pubertierenden Energiebolzen von einem flüchtenden Häschen oder einer läufigen Hündin abrufen könnte - ich scanne immer die Gegend und passe auf, agiere bevor mein Hund reagiert. Hört sich jetzt stressiger an, als es ist.


    Aber wenn er auf dem Feld Mäuschen sucht und ich rufe, kommt er. Er schnüffelt sich fest, ich rufe, er kommt. Das Bleiben funktioniert auch super. Wird natürlich, je nach Schwierigkeitsgrad, auch hochwertig belohnt. Und wenn, wie gestern abend, gegen ausdrücklichen Befehl trotzdem immer wieder an Rehkötteln gelutscht wird, ist der Freilauf vorbei und es geht kommetarlos an die Leine.


    Es hängt sehr von der Umgebung ab, wie man den Freilauf gestalten kann. Ich bin froh, dass wir schon früh damit angefangen haben und habe das Gefühl, es baut sich eine Bindung auf, die viel stärker ist als eine Leine. verantwortungsvoll sein: Ja. Aber immer nur alles absichern verdribt mir die Lust aufs Rausgehen und auf das Zusammensein mit meinem Hund.

  • Einige von Euch haben wohl nicht gelesen, dass der Hund der TE Menschen anspringt und draußen Dinge aufnimmt, die nicht in einen Hund gehören.


    Grundsätzlich stimme ich Euch zu, es ist nicht artgerecht, einen Hund nur an der Leine zu führen, aber ich denke, es geht auch nicht darum, dass er Hund immer an der Leine bleiben soll, sondern nur um den Zeitraum, bis diese Problemchen unter KOntrolle sind und dazu ist die SL nun mal das Mittel der Wahl.


    Wir haben immer Glück gehabt und brauchten dieses blöde Teil nicht, außer bei Attis AJT

  • @Joco und Co doch, also ich hab's zumindest schon gelesen. Und ich find's auch sehr löblich, dass an solchen Geschichten mit 16 Wochen schon geübt werden soll. :bindafür:
    Nichtsdestotroz finde ich es aber eben wichtig, dass man neben Leinen-Übungssituationen auch ganz gezielt offline-Spaziergänge einbaut, indem man zB einfach zu geeignetem Gelände fährt oder so.
    Das ist mMn einfach enorm wichtig, wie ich oben schon schrieb.
    Denke, es lernt sich auch leichter, wenn die entspannten offline-Spaziergänge Überhand haben. So ist der Hund zufrieden und ausgepowert.


    Ein Hund (erst recht bzw. auch kein junger) gehört für mich einfach nicht nur an die Leine. Kann natürlich jeder machen, wie er will. Mein Weg wäre es absolut nicht.

  • Ich weiß nicht, ob der TE die Leinen-Grundsatzdiskussion was bringt?


    Klar ist es schön, wenn man seinem Hund Freilauf ermöglichen kann und wenn es irgendwo im Rahmen des Trainierbaren liegt, sollte das auch sicher das Ziel sein. Die Grundsteine können und sollten jetzt in der Welpen- und Junghundezeit gelegt werden. Kennt nicht fast jeder ein paar Beispiele von Hunden, die bis hin ins hohe Junghundealter laufen konnten wie sie wollten (weil: (junge) Hunde müssen ständig und viel rennen), dann ein paar Jagderfolge hatten ("Er kommt ja immer wieder!" - bis es dann irgendwann mal ein paar Stunden sind, die man auf den Hund wartet) und nun war's das mit Freilauf?


    Genauso gibt es aber Hunde, die trotz Training einfach nicht zuverlässig jederzeit oder überhaupt Freilauf haben können: Hunde mit Jagdambitionen, Probleme mit Menschen oder anderen Hunden, Panikhunde. Da muss man dann halt Möglichkeiten finden, wie Garten oder eingezäuntes Gelände, Schleppleine, etc.

  • Das ist doch sehr vom Alter und vom Hund abhängig. Mit 16 Wochen wird der ein oder andere Hund schon mal etwas selbständiger...Freilauf würde ich dem Kurzen nur auf einer großen und gut einsehbaren Wiese gönnen ohne irgendeine Straße in der Nähe. Ich weiß gar nicht, wo ihr eure Welpen oder Junghunde ständig gefahrenlos frei laufen lassen könnt? Ich laufe fast nur im Wald und in den Feldern, mit tausend verschiedenen Wegmöglichkeiten, aber es vergeht kaum ein Tag, an dem uns nicht ein Auto, ein Trecker, ein Spaziergänger, ein Jogger oder ein Fahrradfahrer entgegen kommt. Sogar ein riesen Holzlaster morgens früh um 8 Uhr war schon dabei und wir leben auf dem platten Land :???:


    Wie auch immer, bei einem Hund der alles frisst und Leute anspringt, gäbe es bei mir nur (Schlepp)Leine auf normalen Wegen, Freilauf nur im weit einsehbaren Niemandsland. Bei einem aufgeweckten Welpen oder Junghund der Spass in den Backen hat und der Rückruf noch gar nicht gefestigt ist, wäre mir die Gefahr zu groß, in eine Situation zu geraten, in der er unbedingt herkommen muss und er ein lustiges Fangen-Spiel daraus macht und sich ggfs. in Gefahr begibt.

  • Das ist doch sehr vom Alter und vom Hund abhängig. Mit 16 Wochen wird der ein oder andere Hund schon mal etwas selbständiger...Freilauf würde ich dem Kurzen nur auf einer großen und gut einsehbaren Wiese gönnen ohne irgendeine Straße in der Nähe. Ich weiß gar nicht, wo ihr eure Welpen oder Junghunde ständig gefahrenlos frei laufen lassen könnt? Ich laufe fast nur im Wald und in den Feldern, mit tausend verschiedenen Wegmöglichkeiten, aber es vergeht kaum ein Tag, an dem uns nicht ein Auto, ein Trecker, ein Spaziergänger, ein Jogger oder ein Fahrradfahrer entgegen kommt. Sogar ein riesen Holzlaster morgens früh um 8 Uhr war schon dabei und wir leben auf dem platten Land :???:


    Wie auch immer, bei einem Hund der alles frisst und Leute anspringt, gäbe es bei mir nur (Schlepp)Leine auf normalen Wegen, Freilauf nur im weit einsehbaren Niemandsland. Bei einem aufgeweckten Welpen oder Junghund der Spass in den Backen hat und der Rückruf noch gar nicht gefestigt ist, wäre mir die Gefahr zu groß, in eine Situation zu geraten, in der er unbedingt herkommen muss und er ein lustiges Fangen-Spiel daraus macht und sich ggfs. in Gefahr begibt.

    Super auf den Punkt gebracht! Bin voll und ganz deiner Meinung .. :bindafür:

  • Chatterbox, Deine Argumente leuchten mir ein, allerdings nicht für den Hund, der draußen alles frisst. Du kannst kein Gelände so abscannen, dass Du sicher sein kannst, es liegt nichts Fressbares herum. Hast Du schon mal einen Hund gehabt, der Gift aufgenommen hat? Wir schon.
    Mia, ich sehe es wie Du und muss das nicht wiederholen

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