Hund spielt verrückt, wenn man sich unterhält! Hilfe!!!

  • Hallo,


    Ich habe leider ein kleines Problem mit unserem Berner Sennen. Der Hund ist bald ein Jahr alt und sehr temperamentvoll.


    Habe schon vieles versucht aber ich bekomme ihn nicht ruhig. In vielen Situation.


    Das Problem, welches ich hier jetzt Schilder ist folgendes.


    Wenn ich mit dem Hund spazieren gehe und ich jemanden treffe und mich dann unterhalten möchte, dreht der Hund total am Rad.


    Nachdem ich ihn Sitz gegeben hat, dauert es keine 5 sek und er versucht alles, um zu der Person zu kommen mit der ich mich unterhalte. Er bleibt einfach nicht still sitzen.


    Ein Unterhalten ist nicht möglich.


    Wie könnte ich es den Hund in der Regel antrainieren, dass er ruhiger wird.


    Vielen Dank im Voraus!

  • Wie wird der Hund denn sonst ausgelastet?


    Hört sich jetzt komisch an, aber was ist wenn man die Leine einfach kurz genug hält sodass er zu dem gegenüber gar nicht kommt? Ansonsten würde ich es in ganz kleinen Schritten aufbauen. Wirklich am Anfang nur ganz kurz unterhalten und den Hund dann loben und weiter gehen. Anfangs sind es sicherlich nur ganz kurze Zeiten die man aber dann auch steigern kann. Man kann sich ja zum üben mal eine Freundin oder einen bekannten mieten :p !

  • Habe schon vieles versucht

    Was genau? Wie lange? Mit welchen Ergebnissen? Warum denkst du hat es/haben die Methoden bisher nicht geholfen?


    ich bekomme ihn nicht ruhig. In vielen Situation.

    Schreibe ALLE Situationen auf. Sortiere die nach Wichtigkeit. Und fange mit der unwichtigsten an zu trainieren.


    Wie schon geschrieben, kleinschrittig. Teils mit aussitzen, teils mit Erwartung nicht erfüllen, teils mit adäquater Auslastung.

  • Wahrscheinlich erhält dein Hund Aufmerksamkeit durch die Aktionen.
    Wahrscheinlich eher negative. Das kann ihn verunsichern. Oft sind Menschen dann freundlich und beugen sich über den Hund, fixieren ihn "liebevoll" und reden mit ihm beruhigend.
    Musst du mal drauf achten.
    Oft ist es so, dass der Hundehalter dann denkt: Nun sei mal lieb Hund, geh mal schnüfflen.....All das zusammen ist ein ganz unklare Situation für den Hund.


    Es ist eine Mischung aus Spannung, jetzt passiert was und leichte Unsicherheit, weil ja immer Stress mit bei ist, der Teufelskreis ist fertig.


    Unterbrechen kann man den in meinen Augen nur, indem man eine Regel einführt und diese durchzieht. In diesem Fall: Hund kurz an der Leine und nicht beachten, nicht andere Menschen in der Situation an den Hund lassen. Das ist erstmal etwas komisch, aber das wird dann so, dass der Hund lernt: UAÄÄÄHHH, wie langweilig, jetzt stehen wir wieder ewig hier rum, ich leg mich gleich mal hin...puhhhh (oder der Hund sitzt oder steht halt ruhig da).


    Das ist eine schnell trainierte Nummer, du musst nur absolut klar für den Hund sein, und brauchst auch gar nicht schimpfen, nicht mit dem Hund reden, einfach machen. Den Fokus weg vom Hund.Und wenn er brav ist loben, evt. auch Leckerchen geben.

  • Oder, und jetzt eine ganz verrückte Idee:
    Der Hund ist sechs Monate alt und das Sitz ist halt noch nicht so sicher, dass es unter Ablenkung funktioniert.


    Ergo: Weitertrainieren.

  • Hat der Hund in anderen Bereichen auch Probleme, sich mal zu hemmen oder Frust zu ertragen?


    Hat er gelernt, dass etwas, das er möchte, auch mal nicht sofort passiert?


    Solche Situationen kann man ja ganz gut üben (natürlich erst mal nicht in der Realität, sondern in gestellten Situationen) und so was üben einige Hundeschulen auch schon in der Welpenstunde.
    Mensch trifft Mensch und Hund bleibt ruhig.


    Hund an die Leine, auf den Menschen zu gehen. Sobald Hund hampelt oder nach vorne zum anderen Mensch hin will, kommentarlos umdrehen und das gleiche dann so lange, bis ihr beim Menschen angekommen seid.


    Wichtig wäre fürs Training, dass der andere Mensch ruhig steht und den Hund nicht anspricht, anguckt, dann geht es für den Anfang etwas leichter.


    Beim Mensch angekommen, so viel Abstand halten, wie der Hund es noch gut aushalten kann. Kommando braucht man nicht dringend, der Hund sollte aber hinter oder maximal neben mir bleiben.


    Dann kann man sich vielleicht schon die Hand geben und wieder gehen. Das auch mehrfach wiederholen, an verschiedenen Orten und mit verschiedenen Personen.


    Wenn das alles gut klappt, kann man mehr Energie und Ablenkung rein bringen (fremder Mensch spricht Hund an, fremder Mensch hält Hund Futter hin - da kann man das Abbruchsignal gleich mit üben), auch erst in gestellten Situationen.


    Des Weiteren würde ich auf jeden Fall überprüfen ob der Hund in anderen Bereichen ähnliche Probleme hat (ruhig bleiben beim Anleinen, Warten an der Haustür, Warten vorm Ein- und Aussteigen ins Auto, warten, bevor das Futter freigegeben wird, Hund anbinden und mal einen Meter weg gehen - also in allen Bereichen, wo dem momentanen Wunsch des Hundes zeitlich verzögert nachgekommen wird).

  • Erstmal vielen Dank für die hilfreichen Tips.


    Das Problem ist auch, wenn ich die Leine kurz halte. Er versucht alles um zur anderen Person zu kommen. Auch wenn er nicht beachtet wird.
    Mit dem Üben habe ich es bisher so gehalten, dass ich ihm Sitz gegeben habe und ihn dann auch mit Leckerchen gelobt habe.


    Zur Auslastung kann ich so viel sagen, dass er vier Ausläufe am Tag erhält. Drei Runden von Ca. 15-20 min und eine Runde von 45 min. Je nach Wetterlage tobt er dann nochmal 15-30 min im Garten.


    Das weitere Problem, welches ähnlich ist ist auch, wenn wir Besuch erhalten. Der Hund bekommt sich nicht mehr ein und bleibt keine fünf Minuten ruhig. Auch eine Nichtbeachtung hilft nicht.


    Hundeschule möchte ich gerne machen aber leider schaffe ich es nicht. Beruflich bedingt.

  • Das "Sitz" abfragen hat mit der Situation und der Grundstimmung des Hundes (will zum anderen Menschen) ja erst mal nicht zu tun.
    Mit Leckerchen belohnst du dann nur das Sitz, aber nicht ruhiges Verhalten.


    In diesem Fall halte ich Kommandos (die scheinbar noch nicht gut genug sitzen) und Futtergabe eigentlich für eher fehl am Platz.


    Es geht ja hierbei um Grundlegendes, nämlich etwas mal NICHT zu dürfen.
    Gibt es Bereiche, wo ihr das besser durchsetzen könnt? Hat das Problem nur mit Menschen zu tun, dass er da unbedingt hin will?
    Durfte er als Welpe immer zu jedem hin und ist gestreichelt worden, so dass er jetzt eine gewisse Erwartungshaltung hat?


    Wie habt ihr die Besuchersituation von Welpe an denn geregelt? Durfte er da immer mit zur Tür, Leute begrüßen oder habt ihr drauf geachtet, dass er erst mal weg geparkt wird und gar nicht erst die Lernerfahrung macht, dass der Besuch irgendwas mit ihm zu tun haben könnte.


    Für die Besuchersituation zuhause würde ich ein Kommando "ab ins Körbchen" etablieren. Erst ohne Ablenkung üben (kann man ja im Alltag immer mal gebrauchen), dann nur mit Türklingel (es kommt aber noch niemand rein) und dann erst, wenn das alles gut klappt, mit Besuchern. Auch hier würde ich immer erst in gestellten Situationen üben, weil es für dich einfacher ist, dich dann nur auf den Hund zu konzentrieren und dich durchzusetzen.


    Du kannst das auch alleine üben, wenn du die Türklingel auf Handy aufnimmst und dem Hund beibringst, auf das Klingeln hin ins Körbchen zu gehen. Einfacher wäre es allerdings mit einem neuen Klingelton, der nach erfolgtem Training an der Haustür auch ausgetauscht wird.
    Bisher kündigt das Klingeln ja für den Hund eine gewisse Erwartung an und er dreht sehr wahrscheinlich schon darauf hin hoch (konditionoert). Dieses Erwartung müsste erst mal bearbeitet werden, mitten IM Konflikt hast du wenig Möglichkeiten, den Hund überhaupt ansprechbar und lernbereit zu haben.


    Also auch hier gilt, erst mal Grundschule, dann Abitur.


    Trotz allem würde ich dir empfehlen, mal zu überprüfen, in welchen ähnlichen Bereichen er auch solche Probleme damit hat, es auszuhalten, wenn er etwas mal nicht darf.


    Und dann würde ich mir den leichtesten Konflikt raus suchen und erst mal da ansetzen. Zusätzlich würde ich einführen, dass im Haus der Freiraum und die Ansprache durch euch auch mal begrenzt und strukturiert wird. Das macht meistens schon sehr viel aus, wenn man einfach mal drauf achtet, wer welche Entscheidungen trifft, wer agiert und wer reagiert, wer Nähe und Distanz zueinander vorgibt.


    Wenn du deinen Hund nicht ins Körbchen schicken kannst und er bleibt entspannt da, wenn keine Ablenkung dabei ist, dann kannst du das in der Besuchersituation einfach nicht erwarten.


    Man muss so was kleinschrittig trainieren, damit man langfristig das Ziel erreich. Eine schnelle Lösung gibt es nicht, zumindest nicht, wenn man nicht nur die störenden Symptome, sondern die Grundstimmung des Hundes verändern will.

  • Das weitere Problem, welches ähnlich ist ist auch, wenn wir Besuch erhalten. Der Hund bekommt sich nicht mehr ein und bleibt keine fünf Minuten ruhig. Auch eine Nichtbeachtung hilft nicht.


    Was genau bedeutet NICHTBEACHTUNG?

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