Was macht Ihr, wenn Ihr sauer auf Euren Hund seid

  • @Mikkki
    Mich würde mal interessieren, wie du reagierst wenn du sauer bist und wie du dann die Aufmerksamkeit von deinem Hund bekommst??


    Ich bezweifle, dass ein Hund Missbilligung oder "sauer" versteht, geschweige denn auseinander halten kann...


    Wenn ich fluche und wild mit den Händen rumfuchtel, klar guckt mich mein Hund dann an und fragt sich wie er sich jetzt verhalten soll. Wenn das bei euch funktioniert ist doch alles schick. Bei einem anderen Hund kann es den Trainingserfolg ruinieren.

  • Hi,


    dann hol ich mal ein bisschen aus, wie es bei uns abläuft. Was gut klappt:
    Problemlos ists regelmäßig wenn er frei läuft und keine kleinen Hunde in der Nähe sind. Die Kommandos hier, sitz, Platz ( auch auf Entfernung) Bleib ( in Verbindung mit Sitz, jetzt wenns kalt wird aber auch im Stehen, dann ohne Kommando Sitz) klappen znahezu immer, auch Abrufen vor Wild, Kaninchen, Ratten, Reihern geht selbst wenn die Tiere schon sehr nahe sind. Eichhörnchen sind allerdings schwierig.
    Abrufen aus Spielen mit großen Hunden klappen ebenfalls sehr gut, nur wenn eine Hündin allzugut gefällt muß ich nachfassen.
    Von daher denkt man zunächst, was für ein entspanntes Leben.


    Jetzt zum Verhalten an der Leine.


    Mittags wird bei meiner Frau regelmäßig gezogen, dass man Wasserski fahren könnte. Das Kommando Seite ( Fuß) wird kaum befolgt. Er markiert, schnüffelt, zieht zur Seite und ähnliches mehr. Hat er sich dann etwas verausgabt, geht auf einmal alles, Seite wird befolgt und zwar wie man es sich vorstellt, alles gut. Er kennt es also und kann es abrufen.
    Bei mir am Spätnachmittagsspaziergang, wird unregelmäßig gezogen, ein "Seite" mal akzeptiert, mal nicht. Und wenn er grad 1 Minute sich gut verhält, kommt dann auch schnell von ihm ich hab keinen Bock mehr und brech mal aus.
    Dann werd ich sauer. Und dann werd ich auch mal laut. Und es wird geflucht, sprich sein negatives Verhalten wird von mir gewertet, ich glaub schon dass er es ganz genau mitbekommt, weshalb ich jetzt sauer bin. ich hab auch schon mal ( nicht lachen) ne Packung Tempos auf die Erde geworfen, das zeigte dannWirkung und es ging daraufhin besser...


    Jetzt Ihr


    Danke
    Mikkki

  • Hallo,


    ich frag nicht - ES ist ein Junge !
    Zeigt mir DEN Rüden, der auf seíner Runde nicht schnüffeln und markieren will oder besser : er muss das tun - er muss doch den anderen Rüpeln zeigen wer hier der Platzhirsch ist ... :)). So viel dazu.
    Geh doch die Sache mit diesem Gedanken entspannter an.
    Wenn er so 1 Minute prima mitläuft - lob ihn und wenn du merkst er will jetzt unbedingt an diesen einen Baum - soll er doch - aber ohne zu zerren.
    Das sollte er lernen - dir schon zeigen, da will ich hin, aber nur wenn du es erlaubst - dann darf er natürlich auch mal ausgiebiger ....
    Unter Zug darf er nie sein erwünschtes Ziel erreichen.


    Ich bemühe mich sehr, in blöden Situationen - also wie du schreibst - wo der Frust oder Ärger hoch kommt erstmal nix zum Hund zu sagen, einfach stehen zu bleiben, bis 3 oder 10 zu zählen und mir zu denken : " Ich bin ein großer schwarzer Fels " :))
    Mein Hund guckt zwischenzeitlich sehr schnell nach mir um zu erfahren, wann ich mich seiner endlich wieder widme möchte und es weiter geht.
    Es gab Tage, da kamen wir nicht sehr weit in Metern , aber recht weit im Kopf.


    LG Ramona

  • Hi,
    danke, das ist sehr einfühlsam geschrieben und stimmt 100%ig.
    Augenblicklich kann ich mich jedoch leider zumindest hundetechnisch noch nicht mit einem Fels vergleichen, ich verstehe aber genau welchen Weg Du mir damit beschreiben willst.
    Sein Fehlverhalten und demzufolge meine Nicht-Ruhe sind derzeit aber noch zu groß.
    Wir arbeiten an der "Glättung".


    Mikkki

  • Solche Befehle haben wir hier noch nicht. Der Rückruf und das Umorientierungssignal klappen in den allermeisten Fällen, aber nicht bei zu hoher Ablenkung (manchmal z. B. ein Eichhörnchen). Sitz klappt in anderen Situationen nicht usw.
    Dennoch bin ich jetzt mal so frech und antworte.
    Denn ich bin schon oft unterdrückt sauer gewesen (Leinenführigkeitstraining, ein Alptraum!), hab minutenlang bewusst ruhig atmend am Straßenrand gestanden, hab Elvis mein Sauersein auch schon mal mitgeteilt (wenn mir die zuckersüße Stimme ausgegangen ist) – aber das hat alles nichts gebacht. Er lernt nix draus, es verunsichert ihn nur.


    Was bei uns am besten klappt ist, wenn ich davon ausgehe, dass er das jetzt gerade wirklich nicht kann und ich mich entsprechend verhalte. Also z B. ihn beim Rückruf abhole, bei Sitz etwas warte, bis er mich tatsächlich wahrnimmt, das Umorientierungssignal gebe - oder einfach kurz warte, bis er aus seiner Welt wieder auftaucht und wir weiterkönnen.


    Das fordert mir teilweise eine ganze Menge ab (das ist auch gut so), denn ich muss mir dann bewusst klarmachen, dass und wie schwer die Situation gerade für ihn ist. Oft merke ich erst dann, wie anstregend der Tag für ihn bereits war und wie hoch und unrealistisch meine Erwartungen an ihn gerade sind. Elvis ist (noch) kein df Hund, den ich "im Platz festtackern" kann und es werden bis dahin noch Jahre vergehen, falls wir das überhaupt jemals erreichen. Aber alle Kommandos, die hier wirklich funktionieren, waren nie mit Sauerwerden verbunden. Ironischerweise arbeite ich gerade ohne Sauerwerden an der Leinenführigkeit und ich schwöre, das funktioniert besser.

  • Also mir ist es ehrlich gesagt fast egal, ob Corey versteht dass ich sauer bin... ich tick dann ja auch nicht cholerisch aus.
    Ich sag ja auch nicht ich bin blind vor Zorn oder voller Hass geladen.
    Einfach angesäuert. Das kann er ab.Und er bricht sein Verhalten dadurch meist ab. Manchmal auch nicht :D
    Ich persönlich zeig meine Gefühle aber gerne, bzw ich kanns schlecht unterdrücken und sehe die Schwere der Notwendigkeit einfach nicht.


    Noch ein Beispiel: Corey weiß, wenn alle gefressen haben sind die Näpfe der anderen tabu.
    Klappt 110 mal, dann phasenweise alle 3 Tage nicht. Er rennt zu Emmas Napf, mit quietschenden Reifen, sie hinterher, grollend, er schnappt sich ein paar Krümel daraus, erstickt fast dran und huscht unter den Tisch. Emma hat 30kg und er 7kg.
    Manchmal erwischt sie ihn und stampft ihn in den Boden, er liegt dann aufm Rücken und ist vollgesabbert bis zerkratzt.


    Das nervt mich etwas, sauer bin ich deswegen nicht. Manchmal mecker ich etwas unamüsiert, dass es verdammt nochmal nervt. Aber Soll er sich doch seine Packung holen.
    Nur, was ist das, wenn nicht dreistes Verhalten? Teils wartet er nur darauf, dass Emma abgelenkt ist und rast zum Napf. Will ich ihn dann stoppen läuft er nen Bogen und erhascht paar Brocken, es sei denn er sieht dass er keine Chance hat vorbeizukommen ohne dass ich ihn erwische.
    Er wird immer gewitzter was das angeht, wartet geduldig auf ne Chance, sieht das Unheil (Frauchen und grollender Schäferhund) kommen und beeilt sich nur noch mehr, obwohl er schon aufn Sack von Emma bekommen hat, nicht zu knapp.
    Er nimmt das in meinen Augen in Kauf.


    Da mach ich ihn schon mal genervt an. Und ich könnte schwören, sogar Emma ist genervt :D



    Achso, zum Thema cholerischer Vorgesetzter... ich hab ein super Verhältnis mit allen drei Chefs. Und jeder hat mich schon mal angemacht wenn ich was richtig blödes verzapft hab. Kam in 11 Jahren halt schonmal vor. Kann ich mit um, verstehe ja auch dass es gerechtfertigt ist.
    Aber auch ungerechtfertigt hab ich mal was ab bekommen, was ich trotz sensiblem Wesen dank meinem Sternzeichen :D tatsächlich verknusen konnte. Sowas kann vorkommen und zerstört keine intakte Beziehung.


    Cholerisch ist für mich was ganz anderes.


  • Missbilligung und sauer sein sind für mich zwei Seiten einer einzigen Medallie.
    Der Hund hört grad nicht, ich bin deshalb sauer und missbillige sein Verhalten.
    Und die Konsequenz sol eigentlich sein, ich zeige das ich sauer bin und bekomme deshalb Aufmerksamkeit des Hundes, der sich dann besser konzentriert und die Übung erfolgreich abschließen kann. So ists eigentlich gedacht.

    Erklärt dir das eure Trainerin so?


    Ich lege dir nahe, nochmal nach anderen Ausbildungsformen zu suchen. Das ist echt nicht zielführend.



    Jetzt zum Verhalten an der Leine.




    Bei mir am Spätnachmittagsspaziergang, wird unregelmäßig gezogen, ein "Seite" mal akzeptiert, mal nicht. Und wenn er grad 1 Minute sich gut verhält, kommt dann auch schnell von ihm ich hab keinen Bock mehr und brech mal aus.
    Dann werd ich sauer. Und dann werd ich auch mal laut. Und es wird geflucht, sprich sein negatives Verhalten wird von mir gewertet, ich glaub schon dass er es ganz genau mitbekommt, weshalb ich jetzt sauer bin.

    Das zeigt mir eher Hilflosigkeit oder beleidigtes Empörtsein deinerseits.


    Und dass der Hund beeindruckbar ist, weil du etwas nach ihm wirfst, ist nicht so selten bei Hunden. Meinem kann ich mit einem Grashalm drohen.


    Aber ich will so nicht mit meinem Partner Hund umgehen.


    Leinenführigkeit ist nichts das einfachste in der Hundeerziehung. Aber damit stehts und fällts.


    Du kämpfst hier mit Kommandos und Befehlen und "sauer sein" und "Strafe" .


    Du WERTEST beim Hund "negatives Verhalten"?


    Nö! Dein Hund liegt dir nicht in der Hand und der Weg den du einschlägts ist ein Weg voller Strafe, Zwang, Gewalt und Kampf.


    Wenn du das so machen WILLST, dann mache es sauber! Und bau ein anständiges Störkommando auf und wechsle den Trainer.


    Aber dieses: ich bin sauer auf den Hund, ist einfach nichts.

  • Hi,


    mit dem Trainer hat dies nichts zu tun , sind eigene Gedanken und Gefühle, die ich aber auch demnächst mal mit dem Trainer besprechen werde.


    Strafe, Zwang, Gewalt und Kampf wirds hier n i e geben, und gabs auch nie, da übertreibst Du ein bisschen. Wenn Du mir sagen willst dass die Zukunft wahrscheinlich eher hierhin führt, als das ein Erfolg zu erwarten wäre, dann ist dies natürlich absolut bedenkenswert.


    Und wenn dieses " ich bin sauer auf den Hund" tasächlich nicht weiterführend sein sollte, sehs mir nach, ich bin halt Anfänger in der Hundehaltung, immerhin aber so schlau mal die richtigen Fragen zu stellen und mein Verhalten auch zu ändern wenns mich überzeugt.
    Was man aber auch nicht vergessen darf: Das Verhalten Sinos wird ja immer besser, wenn auch langsam, ist ja nicht so das hier alles den Bach runtergeht.



    Und ja, ich werte das Verhalten meines Hundes, der Futterklauer von Grenouille wäre für mich Paradebeispiel aktiven Verhaltens, dem man mit Mißbilligung begegnen könnte.
    Ihr seht, manchmal bin ich in meiner Lernfähigkeit auch ein wenig störrisch, ich passe demnach gut zum Hund. :D :D


    LG


    Mikkki

  • Gerade Leinenführigkeit ist sehr schwer für den Hund zu erlernen. Und vor allem hier würde ich immer emotionslos mit dem Hund arbeiten.


    Da muss es einfach irgendwann klick beim Hund machen und das DAUERT!


    Und solange es beim Hund nicht klick macht hat er es auch noch nicht kapiert, wenn du da sauer wirst versteht der doch gar nicht warum.
    Einen kurzen Moment ist er eingeschüchtert und bleibt neben/hinter dir, aber gelernt hat er davon nichts.


    Es gibt verschiedene Methoden die Leinenführigkeit dem Hund beizubringen, aber eines haben alle gemeinsam sie brauchen viel Zeit und Geduld.


    Da wird sauer werden sicher nichts bringen :ka:

  • @Mikkki
    Das Problem bei der (deiner bzw. Sino's) Leinenführigkeit ist, das Druck auch immer Gegendruck erzeugt. Wenn du sauer oder laut reagierst, dann erzeugt das einen gewissen Druck bei Sino und er wird mit noch mehr Druck dagegen reagieren. Das ist nicht mal böse Absicht, das ist eine normale Reaktion.
    Versuch mal ganz ruhig zu bleiben, wenn er an der Leine auf Zug geht, bleibe einfach stehen, beachte ihn nicht und warte, das er sich dir zu wendet. Das kann anfangs schon mal dauern. Dann belohnst Du sein ruhiges Verhalten und gehst wieder los (erst ein paar Schritte zurück, dann wenden und den Weg weiter). Läuft er gut an der Leine, belohne ihn. Zieht er, bleibst du einfach wieder stehen.
    Das braucht etwas Geduld und viele gute Nerven (pack am besten Schokolade für dich ein, hilft immer xD ) , aber es funktioniert sehr gut. Wenn er sicher an der Leine läuft, darfst du auch wieder stinkig sein, wenn er Knete im Kopp hat. :D

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