Immer noch Probleme an der Leine

  • Das sind halt verschiedene Ansätze.
    Die Frage ist nur, in welchem Zustand befindet sich der Hund dann an meiner Seite ?


    Ich sehe oft Hunde, die super " Bei Fuss " laufen, aber die Körpersprache verrät, wie sie ausgebildet wurden.
    :mute:
    Wir haben hier so einen Typen mit jungem Aussie, der an der Strasse offline läuft ( mit nem halben Jahr bereits ) , wenn ich sehe, wie eingeschüchtert der Hund ist, könnt ich brechen, ganz im Ernst.


    Hunde sind so schlaue Wesen, wieso muss man mit ner Kette rucken?
    Gerade bei so aufgeweckten Hunden müsste es doch eigentlich auch anders gehen...

  • Ich mache mir gerade echt sorgen!


    Eine Zeit lang, vielleicht vier bis sechs Wochen, war ich so ein Vollidiot (will damit keinen angreifen – außer mich) und habe auch den Leinenruck durchgeführt. Hoffentlich sind dadurch keine Folgeschäden entstanden.

    Solange du es nicht maßlos übertrieben hast, passiert da gar nix. Sonst hätte sie ja jetzt Schmerzen oder eine komische Haltung.
    Und wenn du ein normales Halsband (oder gar ein Brustgeschirr) benutzt hast passiert da nix.


    Mach dir darüber nicht soviele Gedanken, es kann so viel passieren (Bein verdrehen beim Spielen oder meiner hatte letztens einen entzündeten Schwanzwirbel (weil er einen Hechtsprung in den See gemacht hat :tropf: , und da war dann nach 2 Stunden klar dass da was net stimmt. ))

  • Hunde sind so schlaue Wesen, wieso muss man mit ner Kette rucken?
    Gerade bei so aufgeweckten Hunden müsste es doch eigentlich auch anders gehen...

    Gerade bei aufgeweckten Hunden ist es manchmal nicht so einfach, da jeder Mensch, jeder Vogel, jeder Grashalm super riecht und total interessant ist.


    Und nur mal so: mir wurde von einigen Leuten (Hundetuniersport etc) sogar noch einige härtere Sachen empfholen. Also Stachelhalsband mit 7 Monaten ist bei Schäferhunden leider keine Seltenheit. :rotekarte: ein Trainer (bei einem Schutzdiensttunier (ein ehemaliger deutscher Meister!!)) riet meiner Freundin, sie solle wenn der Hund zu aufgedreht ist an der Leine, am Würgehalsband hochziehen... bis er ruhig ist.


    .....


    ....


    DAS ist brutal und einfach eklig. Daraufhin habe ich die Hundeschule gewechselt.

  • Ich selber hab ja sowohl Modell Trantüte als auch Modell Aufgeweckt.
    Der Aufgeweckte schnallt mega schnell Zusammenhänge und bildet Verhaltensketten, was man sich super zu nutze machen kann.
    Dass die Umwelt für einen jungen Hund interessant ist, ist völlig normal.
    Ich persönlich beobachte aber viel zu oft die Kombination : Mensch verlangt viel zu viel vom Hund und belohnt einfach nicht vernünftig / ausreichend, so dass man irgendwann dazu übergeht, das Fehlverhalten zu sanktionieren.

  • Hm ich finde das hört sich bei dir alles sehr kompliziert an.
    Der Hund darf ja sowohl mit Geschirr als auch mit Halsband einen gewissen Leinenfreiraum genießen. da zu unterscheiden mit Geschirr darf ich so und so weit am Halsband weniger usw überfordert ihn vielleicht.


    Kasper (auch 9 Monate alt) muss am Halsband immer bei Fuss gehen und darf nicht schnuppern oder sonst was veranstalten.
    Am Geschirr darf er rumschnuppern und die gesamte Leinenlänge ausnutzen.
    Wenn er anfängt zu ziehen oder sonstwie Faxen macht, stelle ich den Blickkontakt mit "schau" her und dann geht es mit dem Kommando "bei mir" weiter. Das bedeutet im Grunde dass er nicht so hetzen und ziehen soll, also anständig gehen soll.
    Wenn das nicht klappt, oder er ständig wieder mit dem Ziehen anfängt, klicke ich die Leine ins Halsband und wir machen einige Übungen Unterordnung, Impulskontrolle mit Leckerchen usw.
    Danach gehts wieder ans Geschirr und meist gehts dann auch besser.


    Wenn nicht, dann gehts wieder ins Halsband.
    Es gibt immer so Tage da klappt es gut und dann wieder welche wo es weniger gut läuft.
    Heute z.b. sind wir den ganzen Rückweg vom Gassigang in strammem Fuss gegangen, zwischendurch ein paar Kehrtwendungen geübt usw.
    Ging nicht anders und manchmal hab ich auch das Gefühl er will das so.
    Ich muss dazu sagen, dass ich auch immer reichlich von seinem Futter dabei hab und er natürlich auch reichlichst belohnt wird für wohlfeiles Verhalten.





    Nur bei Hundebegegnungen funktioniert leider gar nichts mehr.

  • Der ideale Leinenruck besteht für mich darin, dass der Hund ein Zupfen am Halsband spührt und die Hundemarken scheppern. Im Grunde ist es dann ein ebenso neutrales Signal wie der Clicker oder die Hundepfeife.


    Wenn man immer schön gelassen bleibt und sich nicht dazu verleiten lässt, an der Leine zu reißen, ist doch alles ok.

  • Statt Richtungswechsel oder Stehenbleiben würde ich Rückwärts gehen (flott). Also nicht zurück, sondern rückwärts laufen. Dadurch entsteht fast zwangsläufig Blickkontakt. Den clicken. Dann wieder zügig weitergehen und den Hund dabei aber körperlich leicht abblocken, damit er nicht an dir vorbei nach vorne schiesst. Einen Hund, der ins Ziehen kommt, würde ich nicht vorlaufen lassen.


    Lass ihn nicht vor dich kommen, dann kannst du ihn mit dem Bein zurückhalten und musst nicht an der Leine arbeiten.
    Dein Ziel sollte sein, dass DU die Leine nicht brauchst - kommuniziere über Stimme und Körper mit dem Hund. Die Leine ist nur eine Absicherung. Jeder Zug an der Leine ist ein Fehler - des Menschen!


    Ich halte nix von der Geschirr/Halsband Unterscheidung. Zug an der Leine sollte einfach NIE stattfinden, denn er wird immer von Erfolg belohnt (der Hund kommt näher ans Objekt seiner Begierde), und das verstärkt sich sehr schnell enorm. Und der Hund stumpft dabei ab und wird immer unaufmerksamer.


    Besser wäre, wenn möglich, Freilauf, dann 1-2 Minuten Leine, dann wieder frei. je kürzer die Einheiten, je mehr dabei gelobt werden kann, umso erfolgversprechender. Wenn er erst mal gestresst und unsicher ist, geht eh gar nix mehr.


    Versuche, dein Ziel positiv zu formulieren. Also statt "Nicht Ziehen" denk: "Lauf locker neben mir und schau mich ab und zu an!"
    Das macht einen Riesenunterschied, glaub mir. Und schaue nicht auf den Hund sondern auf dich - was musst DU anders machen, damit IHR beide nicht ins Ziehen kommt. Es ist einfacher, an sich selbst anzusetzen. Denn solange du es nicht richtig machst (egal welche Methode) macht es der Hund auch nicht richtig.


    Enorm wichtig ist auch, dass du gerade und mit einem Ziel gehst, ruhig in flottem Tempo, langsam Laufen lädt zum Schnüffeln ein. Schultern zurück, Blick nach vorn, Körperspannung. Nicht auf den Hund gucken. Nicht das Tempo dem Hund anpassen. Nicht zur Seite ziehen lassen, auch nicht ein bisschen. Einfach laufen, als hättest du keinen Hund an der Leine.
    Leine immer relativ lang lassen, soll locker durchhängen und nur ganz locker in der Hand liegen. Spannung in Arm und Handgelenk, Spannung auf der Leine, eine um die Hand gewickelte leine, jeglicher Kraftaufwand ist ein Anzeichen dafür, dass es gerade nicht klappt - lange bevor echter Zug da ist. Also selbst ganz aufmerksam sein.
    Und anfangs in kurzen Sequenzen arbeiten! Ist anstrengend für Mensch und Hund, v.a. weil die Fehler ja schon da sind und gefestigt sind.


    Leinenzuppler - wenn ein Hund es eigentlich kann und nur mal nicht aufmerksam ist, als Signal, jo mei, warum nicht.
    Zum Lernen aber bringt es nichts, weil Unsicherheit an der Leine = Stress = Ziehen. Das hast du ja schon rausgefunden.

  • Ich finde, so wie Milamuku das beschrieben hat okay, aber dafür muss der Hund an durchhängender Leine gehen. Dann ist da noch die FRage, wie man ihm bebringt, das es etwas bedeutet: Aber das geht asuch über Leckerlie.


    An denjenigen, der sich sorgt: Wenn der Hund sich häufiger am Ohr kratzt, schüttelt oder sonst irgendwas hat, würde ich einmal zum Tierarzt gehen. Den Ansatz, sich da sorgen zu machen, finde ich schonmal besser. Wenn das jetzt keine Ironie war...


    In dem anderen Fall sehen wir den klassischen Fall von: Ich verherrliche die Gewalt die ich meinem Tier antue, so schlimm bin ich nicht, denn andere sind viel schlimmer. Schade .


    Ceasar Milan hat auch gute Ansätze, finde ich. Ich glaube, sein grösstes Problem ist es, Amerikaner zu sein.
    Aber mit gleichgültiger Ruhe an ei n Tier rangehen und immer davon ausgehen, das der Mensch die Fehlerquelle ist, finde ich nicht schlecht.
    Es habert manchmal an der Umsetzung.


    Wer nach monaten mit dem Clicker kein Erfolg hat, der hat was falsch gemacht. Irgend jemand hat hier diesen wundervollen Satz " Timing ist keine Stadt in CHina/Japan". Ich liebe diesen Satz- er sagts im Grunde aus.


    Ich hab heute einen getroffen, der hat seinen Hund mit der Lederleine auf den Kopf geschlagen...mein Gott, andere nehmen n Rohrstock...ne Gerte, n Teletakt...was reg ich mich auf?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!