Hund beißt Menschen & wird eingeschläfert

  • Diese Frage muss letztendlich jeder für sich selbst beantworten. Es gibt durchaus einige Leute, die in der Arbeit mit solchen Hunden aufgehen, sehr viel im Sinne von ihnen ihr Leben herumplanen und trotzdem noch "gesund" dabei bleiben. Diese Leute sind natürlich rar gesäht, aber es gibt sie.


    Dass es viele Schwätzer gibt dürfte auch hinlänglich klar sein und bei einigen Beiträgen die meinen, dass Management automatisch zu immerwährender Sicherheit führen, frage ich mich tatsächlich ob da überhaupt jegliche reale Erfahrung vorhanden ist. Denn es ist beispielsweise bei Ressourcen Verteidigern nicht mit "wegsperren' beim Füttern getan. Man lasse den Hund mal auf den Teppich kotzen und im falschen Moment mit der falschen Körpersprache zur Tür hineingehen.


    Ich glaub jeder, der einen entsprechenden Hund besessen hat weiß, dass es immer mal zu sicherheitsLücken kommt.

  • Es ist eben viel komplizierter.


    Aber lassen wir es.

  • Anfang der 80-ger ist meine Mutter mit mir nach Spanien gezogen. Zu dieser Zeit gab es wahnsinnig viel Strassenhunde. Mittlerweile gibt es diese hier zum Glück nicht mehr. Wie gesagt ich kann nur von den Hunden ausgehen die ich kenne und in den Jahren die ich hier lebe habe ich mehrere Strassenhunde, bzw. Hunde aus dem Tierheim bei mir aufgenommen. Keiner dieser Hunde hätte Probleme damit gehabt in einer deutschen Grossstadt zu leben. Ich komme ursprünglich aus Hamburg und da war es ruhiger als in Palma Stadt. So einen schönen Park wie der Stadtpark gibt es hier zB. nicht.


    Wie gesagt, ich kann nicht über Hunde aus anderen Ecken reden.

    Mein Hund kam aus Rumänien. Sie ist wild geboren ,wurde mit 6 Wochen eingefangen,dann Auffangstation und mit 12 Wochen nach Deutschland. Sie wurde als ganz normaler Mischling vermittelt obwohl ein Foto der Mutter vorhanden war.Mir war zum Glück klar was es vermutlich für eine Rasse ist und habe auch Erfahrungen mit diesen Hunden. Es ist ein Carpatin,einer der ursprünglichsten HSH überhaupt.Wäre Sie in einer Großstadt oder bei unerfahrenen Leuten gelandet wären die Probleme vorprogrammiert. Ich bin sehr froh das ich das Tier habe aber etwas Verantwortung bei der Einfuhr wäre manchmal schon sinnvoll.

  • Eben genau weil diese Menschen mit dem Risiko leben, einen Hund aufzunehmen, den ANDERE SO VERSAUT haben und sich mit einer Abgabe aus der Affäre ziehen. Noch rückgratloser ist dann eine Einschläferung, wenn es ben noch therapeutische Möglichkeiten gibt. Aber nö, der Stress des Menschen und seine Lebensqualität leideeeeeet.

    Hattest Du schon mal so einen Hund?
    Weißt Du, wie das ist, wenn der eigene Hund nach Dir schnappt, wenn Du ihm zu nahe kommst? Wenn er alle Menschen angeifert? Wenn Du jedem Menschen, den Du triffst, sagen musst: "Bitte fass den Hund nicht an."? Wenn über Monate und Jahre ein einigermaßen normales Zusammenleben nicht möglich ist?


    Ich habe bei meinem Terrier schon im ersten Jahr überlegt, ob ich ihn behalten möchte. Und auch über die Alternativen nachgedacht: Zurück ins TH (und dann Pingpong mit Vermittlungen und Rückgaben) oder einschläfern.
    Okay, ich habe dann zu dem Hund gestanden. Aber das war eine Gratwanderung. Das hat unendlich viel Nerven gekostet, und ich würde heute keinen solchen Hund mehr aufnehmen.

  • Ich habe es bereits geschrieben - es ist völlig irrelevant, ob ich so einen Hund hatte oder nicht. Hätte ich schon zehn gehabt, würde es dennoch etwas zum Aussetzen geben. Ich kenne einige solcher Hunde und die dazugehörigen Halter. Ja, die sagen nach Jahren zu jedem, "fass den Hund nicht an", obwohl er einen Maulkorb trägt.



    Edit by Mod: Rest entfernt,
    das geht doch etwas zu weit!

  • Es geht hier nicht ums Dagegen sein, sondern darum, die Situation nachvollziehen oder verstehen zu können. Klar sind wir gegen Vergewaltigung, aber ich (und ich hoffe auch fast alle anderen hier auch nicht) kann das auch nur von außen betrachten und mir vorstellen, wie man sich danach fühlen muss. Aber wirklich wissen kann man das nur, wenn man die Situation selbst erleben musste.


    Ich halte nichts davon auf Teufel komm raus einen Hund zu behalten, nur damit man sich selbst keinen Fehler eingestehen muss. Was hat denn der Hund bitte davon bei einem Menschen leben zu müssen, wenn er beispielsweise den ganzen Tag Maulkorb tragen muss, niemals sich richtig bewegen kann, weil nur kurze Leine möglich ist oder im Extremfall der Hund an ein soziales Leben nicht gewöhnt werden kann und dann 24h im Zwinger sein müsste, um die Sicherheit aller gewährleisten zu können. Das finde ich übrigens auch ziemlich egoistisch dem Hund gegenüber.


    Wenn eine Weitervermittlung an Fahrlässigkeit grenzt und die Chance da ist, dass mein Hund dann den Rest seines Lebens im Tierheim leben müsste, ja, dann würde ich ihn auch einschläfern lassen.

  • Im Endeffekt ist es eigentlich klar , dass jemand der offensichtlich über so wenig soziale Kompetenz und Empathie verfügt , dass er derartige geschmacklose vergleiche wie die Abgabe / einschläferung eines Hundes der keine Perspektive auf ein einigermaßen artgerechtes leben mehr hat mit einer Vergewaltigung anstellt , sicher nicht nachvollziehen kann wie es andern in der Situation geht .



    wohl besser für alle Beteiligten , dass da nur in Foren große Reden geschwungen werden und nichts real getan wird . Im erfolgreichen Training und beurteilen eines Hundes braucht es im allgemeinen auch ein gewisses Maß an Empathie und Sozialkompetenz für den Hund und auch seine Umwelt .

  • Ich kenne einige solcher Hunde und die dazugehörigen Halter. Ja, die sagen nach Jahren zu jedem, "fass den Hund nicht an", obwohl er einen Maulkorb trägt.

    Und die sind alle glücklich und zufrieden?
    Hatten nie Zweifel, ob sie mit so einem Hund zusammenleben möchten?

  • Aber jetzt mal angenommen, jemand hat nen Hund versaut und nun ist er richtig bissig. Moralisch wäre's ja schon angemessen, wenn der, der es verbockt hat, es auch ausbanden muss. Den Gedankengang kann ich erstmal nachvollziehen.


    Nur, wem ist damit genützt wenn's denn so wäre? Selbst wenn einem die Menschen dahinter schnurzepiepegal sind: Dem Hund nützt das bestimmt nix!


    Denn die wenigsten Leute, die es mit ihrem Hund so verbockt haben, erkennen dann auf ein Mal an, dass sie Fehler gemacht haben, bilden sich fort, holen sich Hilfe und versuchen es wieder hinzubiegen.
    Wenn sie das tun (und das auch eingermaßen auf die Reihe kriegen, der Wille allein reicht ja nicht) ist ja schön und gut - und wenn nicht?


    Will man die dann per Gerichtsbeschluss dazu zwingen, oder was?


    Manch einer kann es auch einfach nicht, hat nicht das Feeling, nicht die Nerven, die Erfahrung oder schlicht nicht die Zeit und die richtigen Lebensumstände. Was hat der Hund davon, wenn er bei so jemandem bis an's Ende seiner natürlichen Lebensspanne bleiben muss? Dann wird's doch alles nur schlimmer, nicht besser.



    Achja, ich vergaß, wenn man sich das selber nicht zutraut, soll man den Hund ja lieber an einen fähigen Platz vermitteln.
    Naja, aber über die "enorme" Anzahl der Leute, die für bissige Hunde Schlange stehen, haben wir uns ja schon unterhalten... das funktioniert in der RFealität einfach nicht für jeden, so nett der Gedanke auch ist.
    Da muss man dann doch, Ethik und Moral hin oder her, irgendwann auch in der Realität ankommen?

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