Beiträge von Pfeffernaserl

    Wir haben gestern den Social Walk gerockt :hurra:


    Kein einziger Ausraster, absolut streberhaft und ruhig in den Übungen und am Ende bei der Abschluss-Entspannungsübung konnte er sich neben mir im Gras lang machen, hat tief geseufzt und entspannt, obwohl die anderen Hunde noch da waren und nach und nach in die Autos verladen wurden:mrgreen-dance:


    Und am Ende gabs dann noch ein Gespräch mit der Trainerin und der Co-Trainerin, die gemeint haben, dass wir von Woche zu Woche keine Fort"schritte", sonder Fort-"quantensprünge" hinlegen :ops::mrgreen-dance:


    Gut, im Training ist er anderen Hunden mittlerweile schon von sich aus deutlich freundlicher gesinnt, weil er weiß, dass da keiner zu ihm hin kommt und alle auf seine Individualdistanz Rücksicht nehmen. Da stört ihn nichtmal der dauerbellende Aussie oder der sich überschlagende Labbi (ja, wir sind schon ein spezieller Haufen da im Begegnungstraining xD).


    In gewohnter Umgebung siehts zwar immer noch anders aus, aber es tut unglaublich gut, wenn man einmal die Woche so gelobt wird, Motivation tanken kann und auch sieht, dass sich da was im Hund verändert.

    Ich schieb den Thread mal ein wenig nach oben, ich weiß seit etwa einem Monat, dass Carlo Hepatozoonose positiv ist. Titer und PCR waren positiv und wir dürfen uns jetzt also mit der chronischen Form anfreunden.


    Bei Marley scheints ja keine chronische oder akute Form zu sein, da im Ausstrich kein Erreger nachweisbar war?

    Gibts denn sonst noch Hepatozoonose-positive Hunde hier im Forum? So zum Austausch?


    Carlo hat immer wieder mit Schüben zu kämpfen, immer stressabhängig (und leider hat der Herr Hund viel Stress mit dem Leben im Allgemeinen) :/

    Bei ihm zeigt es sich immer Anfangs am Gang, er schleicht dann im extremen Pass herum und sieht so aus, als ob seine Hüfte komplett hinüber wäre, dann mag er sich nicht mehr anfassen lassen (wahrscheinlich wegen Muskelschmerzen) und dann gibts Fieber, Nasenausfluss und Schlappheit. Nach so drei Tagen ists meist wieder vorbei und er schwebt im Trab umher, als ob nie was gewesen wäre.

    Unterstützend bekommt er Weihrauch und Teufelskralle gegen die Muskel- und Gelenkschmerzen und ich mache mich gerade schlau in Sachen Immunsystem-Boost. Und natürlich Stressvermeidung so weit es möglich ist.

    Kannst du ihm in solchen Situationen einen zergel zum reinbeißen anbieten?

    An Spielzeug ist er generell nicht sehr interessiert und ich müsste erst was finden, was er mag und womit er auch mit Maulkorb was anfangen kann...


    BettiFromDaBlock

    Wir werden ab und an von freilaufenden Hunden so überrascht, aber mit Halter hinten dran ists uns noch nie passiert. Auf was für Ideen manche Menschen kommen :wallbash:


    Carlo würde schon auf den anderen Hund los gehen, wenn ich die Leine los lassen würde, aber er geht nicht mit so einer Überzeugung nach vorne, wie er es zum Beispiel bei bestimmten Spuren macht - da war ich Anfangs oft nur dekoratives Anhängsel |)

    Und vertrauen habe ich auch keines (zumindest in den Momenten), nur keine Angst mehr - mit der Zeit stumpft man bei dem Theater halt ab und mit Maulkorb gibts nur blaue Flecken :ugly:


    Aber immerhin kann er den ganzen Stress so einer krassen Begegnung nach wenigen Metern schon wieder abschütteln, das beeindruckt mich dann doch immer wieder sehr. Stell ich mir schon schlimm vor, wenns dann wie bei euch noch tagelang nachwirkt :no:

    Wurli und BettiFromDaBlock
    Umdrehen ist normalerweise auch die Strategie unserer Wahl, wenn Ausweichen nicht möglich ist. Solange er noch nicht in seinem Tunnel drin ist, klappt das auch bei bekannteren Auslösern einwandfrei. Aber bei neuen Dingen und bei Erzfeinden reichts schon, wenn die am Horizont auftauchen und Carlo fährt seinen Film.

    Und dann ists so, wie Morelka sagt: ich müsste ihn hinter mir herschleifen - manchmal mach ich das auch, um aus der direkten Gefahrenzone zu kommen, aber das klappt nicht bei so extremen Auslösern. Zum einen sind 25kg, die sich nicht mehr bewegen lassen wollen sehr unhandlich und zum anderen reicht dann schon geringer Zug, um ihn vollständig explodieren zu lassen.


    Alles, was dann in dem Moment von ihm als aversiv gesehen wird, wird angegriffen. Körpersprachlich auf die Seite bewegen, was normalerweise gut funktioniert, weil er so sensibel ist, wird als Angriff gesehen. Ansprechen wird als Angriff gesehen. Berührungen werden als Angriff gesehen. Sogar über den Boden gerolltes Futter wird angegangen.

    Es brennen dann wirklich alle Sicherungen durch und er ist in dieser Reaktion gefangen - er wechselt dann im Millisekundentakt vom wilden Angreifen nach vorne hin zu Frust nach hinten auslassen, weil er gehalten wird, weiter zu ängstlich an mich drücken, was wieder dazu führt, dass er nach hinten Frust auslassen muss, weil er berührt wird, das geht über in mich anfiddeln und wieder nach vorne springen...

    Da dringt einfach gar nichts mehr zu ihm durch. Wir arbeiten an einem positiv aufgebauten Abbruchsignal, das kann ich aktuell auch schon nutzen, wenn er bei Spuren (Katzen, Erzfeinde,...) kurz vorm Kippen ist, aber in diesen extremen Momenten kann ich alles vergessen.


    Er ist gesichert mit Maulkorb und kurzer Leine, ich kann ihn auch sehr gut halten (denn eigentlich will er eh nicht nach vorne) und mittlerweile habe ich da auch keine Angst mehr vor ihm, aber es sieht wild aus und klingt wild. Es wird auch schon besser, anfangs hat er auf alles, was sich beweg so reagiert. Mittlerweile sind ihm Autos, Fahrradfahrer und die meisten Spaziergänger egal und im Training und bei Social Walks mutiert er zum mutigen Streber, aber es gibt eben immer noch so Momente, wo er durchknallt...


    Ich bin ja nur froh, dass viele Hundehalter hier in der Gegend ganz anders drauf sind als die alte Dame; da wird uns gut zugeredet und wir werden gelobt, wenn Carlo ruhig bleiben kann, wenns mal nicht funktioniert, wird uns aus dem Weg gegangen. Mittlerweile haben wir auch mit den meisten Tutnix-Haltern ein gutes Auskommen, die fangen nämlich wirklich an, ihre Hunde anzuleinen, wenn wir um die Ecke kommen (die denken zwar wahrscheinlich auch nicht gerade positiv von uns, aber das merk ich ihnen halt nicht an und ich rufe immer brav Danke hinterher).

    Wahrscheinlich trifft mich das deshalb umso mehr :tropf:

    Ich muss ein bisschen Frust ablassen :verzweifelt:


    Wir haben einen neuen Hund im Ort und alles was neu ist, stellt für Carlo eine riesige Herausforderung dar. Wir sind dem anderen in den letzten beiden Tagen zweimal begegnet, beide Male leider an Stellen, wo man sich nicht wirklich gut ausweichen kann (einfach nur auf die andere Straßenseite reicht bei neuen Dingen leider nicht...) und beide Male hats Hirn von Carlo auf Autopilot und in den "ums Überleben kämpfen"-Modus geschaltet.

    So richtig, richtig krasse Austicker, wie wir sie schon lange nicht mehr hatten. Und in seiner Angst und Wut entlädt sich das natürlich dann in meine Richtung, denn ich halte ihn schließlich fest. Immerhin erkennt er mich in diesen Situationen schon und es bleibt bei Drohungen und Scheinangriffen, aber schön ist anders.


    Das wäre alles auch nicht so arg schlimm, wenn diese alte Dame, der der neue Hund gehört, uns nicht solche Blicke zuwerfen würde. Meinen Hund starrt sie total angewiedert und hasserfüllt an und ich bekomme überhebliche vorwurfsvolle Blicke. Und mein Fell ist aktuell einfach nicht dick genug, um da drüber zu stehen :(

    Montagsmodell
    Vielen Dank für den Tipp :smile:

    Allerdings ists dem Hund recht egal, woher und wie die Hand kommt, Hand in seinem Bereich findet er erstmal sehr, sehr ungut (außer wenn wir ganz entspannt am Kuscheln sind, aber sobald er nur den Hauch einer Ahnung hat, dass jetzt gerade nicht gekuschelt wird, ists vorbei). Er kann es ertragen, aber er muss den ganzen Tag über schon genug Dinge ertragen, die er nicht mag, da kann ich beim Spaßclickern auch einfach mal mehr Rücksicht auf ihn nehmen.

    Im Clickerforum hab ich einen anderen Tipp bekommen, nämlich das Ganze noch deutlich kleinschrittiger und langsamer anzugehen und erstmal eine Duldung meiner Hand außerhalb seiner Individualdistanz zu erarbeiten und dann ein Ohrtarget zu shapen.


    Wir haben da heute angefangen und haben da sicher noch einen weiten Weg vor uns, deshalb würd ich uns mal weg von der Sicher-Liste auf die Unsicher-Liste schieben (das nimmt dann auch den unnötigen Druck, den ich selbst mache aus dem Training raus :pfeif:|))

    Danke Pfeffernase für deinen Clip, gerade zu sehen wie es noch nicht so klappt und die Timeouts und dann den Weg wie es besser und dann gut klappt ist mega spannend.

    Ich find sowas auch immer spannend :)
    Und weil ich bei richtigen Trainingssessions jetzt eh immer die Kamera mitlaufen lasse, kann ich das Gefilmte auch gleich zeigen - ist zwar oft zum Haare raufen und fremdschämen (so nach dem Motto: "Wie blind war ich bitte beim Training ":flucht:), aber ich hab durch Kritik schon so viel gelernt!:applaus:


    Bei uns ist das Flüstern in Carlos Ohr doch eine deutlich größere Herausforderung als gedacht :tropf:
    Mal schauen, ob mein Plan ihm das Annähern zu überlassen aufgeht...

    Seine Flüsterei generalisieren wir gerade, ich frage immer wieder mal zwischendurch ab, klappt auch schon im Wald auf einem Baumstamm sitzend. Die Dauer verlängert sich dabei auch schon langsam von selbst.


    Hier mal das Trainingsvideo von gestern - immerhin ist die letzte Session ganz schön, der Rest ist eher nach dem Motto: bitte so nicht nachmachen :doh:


    [Externes Medium: https://youtu.be/K_WuMkQsjN4]

    AkkiLeela das klingt ja wirklich super bei euch! Vor allem, dass Akki sich jetzt von sich aus umdrehen kann:applaus::bindafür:


    Wir hatten zwei sehr entspannte Wochen, die einzigen Ausraster gab es, wenn seltsame Gerüche in die Nase kamen und Spuren nachgegangen werden musste. Aber auch da gibts Fortschritte: mittlerweile lässt er sich da durch Reinclicken rausholen und so weit bringen, dass er das Gehirn einschalten kann. Dann kann er die Spur auch ruhig verfolgen, ohne komplett durchzudrehen. So langsam sind wir dann vielleicht doch bereit, irgendwie in Richtung Mantrailling zu gehen - ich denke, das würde ihm sehr gut tun...


    Einen obertollen Social Walk hatten wir letzten Freitag. Extra für uns hat unsere Trainerin da außer uns nur zwei sehr sozialkompetente Hunde eingeladen, die dann auf einer Wiese miteinander interagieren sollten (aneinander vorbei, ruhigen Leinenkontakt, Leckerliespiele,...). Unsere Aufgabe war es, mit Carlo zu beobachten und um die beiden herum zu arbeiten. Und schon nach kurzer Zeit war der Herr Hund in der Lage, soooo toll mit der Hündin zu kommunizieren:herzen1: Sehr freundlich-interessiert, aber immer deeskalierend *hach* Direkten Kontakt gabs noch keinen, aber alle waren superstolz aufs Carlotier.


    Und seit Sonntag ist wieder der Wurm drin.

    Jetzt rastet der Herr nämlich komplett aus, wenn die anderen Hunde, die man sich kurz vorher noch ruhig anschauen konnte, außer Sichtweite sind. Dabei rutscht er auch wieder komplett in seinen Tunnel und lässt seinen Frust am anderen Ende der Leine aus :verzweifelt:

    Ich schiebe das mal auf den Wetterumschwung und damit vielleicht wieder stärkere Schmerzen, sein Gang gefällt mir aktuell auch nicht so richtig gut... Also starten wir mal wieder eine Weihrauch- gefolgt von einer Teufelskrallenkur und hoffen, dass es damit wieder bergauf geht...

    Montagsmodell Carlo ist ein strenger Lehrer, ich bekomm oft Timeouts, wenn ihm mein Training nicht passt :klugscheisser: (und ich liebe es, dass er so offen mit mir kommuniziert, auch wenn ichs oft erst sehe, wenn ich die Videos auswerte :ops:)


    Ja, du hast da ganz schnell meine Achillesferse entdeckt :ugly: In meinem Trainingstagebuch steht nach jeder Einheit: warten, bis der Hund fertig gekaut hat! Es wird auch schon besser, aber ich falle immer schnell ins alte Muster zurück. Ich denke, ich werde da noch ein Start-Target für Carlo einführen, daran kann ich mich dann auch gut halten und vielleicht lern ich dann endlich auch, zu warten :sweet: