Beiträge von Wandelroeschen

    Hallo eibwen

    Wie Du ja sicher bereits selber festgestellt hast, können sich viele hier im Forum Dein Lauf- und Bewegungspensum nicht wirklich vorstellen.

    Grundsätzlich bist Du mit einem Hund, der nach wie vor auf körperliche Leistung gezüchtet wird, in diesem Fall sicher nicht schlecht beraten. Ich denke da wirklich auch an einen Jagdhund - und zwar einen aus einem Wurf, der tatsächlich auch für die Jagd - und nicht für den Showring - gezüchtet worden ist. Dafür müsstest allerdings eine ordentliche Portion Jagdtrieb in Kauf nehmen. Mit einem Bretonen wärst Du hier sicher nicht schlecht beraten. Ich habe die Kerlchen als sehr umgänglich, dabei hart im Nehmen und sportlich erlebt.

    Den kleinen Münsterländer hast Du schon ausgeschlossen? Sieh Dich sonst ruhig noch etwas weiter bei den mittelgrossen Jagdhunden um, lass Dir aber keinen schweren Spaniel (ja, die Springer aus Showlinie mit ihren schweren Ohren und anfälligen Augen gehören da für mich absolut dazu) aufschwatzen: die wirken durch ihre Erregung häufig aktiv, sind aber nicht besonders ausdauernd (oder gesund). Über Generationen jagdlich geführte Spaniel sind davon ausgenommen, in Deutschland aber kaum zu finden.

    Die Frage bleibt, ob Dir jemand, der eine jagdliche Zucht betreibt, einen seiner Hunde geben würde und ob Du mit dem zu erwartenden Jagdtrieb zurecht kämst und kommen wollen würdest.

    Pointer, Hounds, etc. sind Dir wohl alle zu gross, trotzdem würde ich Dir empfehlen, Dich bei Schlittenhundeführern, Canicrossern und weiteren Rennhundesportlern umzuschauen und von dort einen Hund zu holen. Die allermeisten Rennen, die hier in Europa gefahren werden, sind keine Langdistanzen, sondern sog. Sprintrennen und zwischen 5 - 20 km lang. Dabei spreche ich natürlich nicht von den Windhunden, die sind für den Dauerlauf meistens nicht gemacht, sondern funktionieren eher wie Geparde, indem sie auf kurzen Distanzen so richtig Gas geben können und danach aber wieder Erholung brauchen.

    Denk bei Deinem Vorhaben auch daran, besonders bevor Du Dir einen Sibirer vom Musher holst: Europäische Sommer sind nicht für Hunde gemacht. Egal wo Du läufst, wird es dem Hund sehr bald zu heiss werden: bei vielen ist bereits bei unter 15°C trotz Schatten Schluss mit lustig und das betrifft nicht nur die Nordischen.

    Je nach Grösse und ob einem der Charakter zusagt könnte auch ein kerniger Terrier - hier gerne ebenfalls aus einer Zucht, in der die Hunde nachweislich körperlich Leistung bringen können und wollen - passend sein. Ich denke hier an einen Parson, Patterdale oder gar einen Lurcher (mit viel Terriereinschlag).

    Hütehunde würde ich Dir nicht unbedingt anraten: manche mögen reines Laufen als befriedigend empfinden, viele treibt aber gerade die Dynamik des Laufens dazu an, sich währenddessen eine für sie noch befriedigerende und spannendere Aufgabe zu suchen, wie z.B. Wadenkneifen, Bellen oder sie beginnen, ihren Hüte- bzw. Jagdtrieb an irgendwelchen, in ihren Augen geeigneten Objekten oder Personen auszuleben. Laufen alleine ist für diese Art von Hund häufig nicht selbstbelohnend genug.


    Noch ein kurzes Wort zum Dalmatiner: vergiss die Rasse für Dein Vorhaben. Das war und ist seit jeher ein Showhund, der auf keinerlei Art der körperlichen Leistung gezüchtet wurde. Die Mär des Kutschen- oder Pferdebegleithundes kannst Du getrost ignorieren, das ist eine nette Mär, ein Marketing-Gag, nicht viel weiter. Was die Gesundheit betrifft, siehts in der Rasse auch nicht gerade rosig aus und das Problem ist systemisch, sprich, Gehörlosigkeit (teilweise auch 'nur' partiell) und Hyperurikosurie kommen sehr häufig vor, bzw. sind bei praktisch jedem 'rassereinen' Dalmatiner oder seiner Verwandtschaft vorhanden.

    Viel Glück und Erfolg bei der Suche!

    Herzliche Gratulation zur bestandenen Prüfung!

    Neben dem, was bereits alles erwähnt wurde, spielt auch die innere Haltung des Hundeführers eine riesige Rolle und ob der Hund gelernt hat, damit umzugehen: so übe ich von Anfang an den 'Ernstfall' der Prüfung und behandle (fast) jede Übungseinheit auf dem Hundeplatz so, als ob dies bereits die Prüfung wäre.

    Zuschauer am Zaun? Gerne. Jederzeit. Das steigert mein eigenes Erregungsniveau und ich kann meinen Hund mit meiner eigenen Nervosität vertraut machen und ihm zeigen, dass das nichts Schlimmes ist und er sich trotzdem ganz normal verhalten darf. Üben mitten in der Stadt? Bittesehr. Wenn die kritische Verwandtschaft daneben steht? Dann erst recht.

    Ich nutze wirklich jede einigermassen geeignete, dämliche Spassveranstaltung und weitere Gelegenheit, um mit meinem Hund daran teilzunehmen. So lernt er, dass Regeln und Kommandos genauso gelten, auch wenn zig bellende Hunde um ihn herumstehen, der Besitzer plötzlich im Kostüm um ihn herumhüpft oder andere Hunde und Menschen dynamisch miteinander agieren oder eben eine 'bierernste' und gestresste Stimmung herrscht.

    Dann bringe ich meinem Hund auch ganz bewusst bei, dass ein ernstes Gesicht, eine steife Körperhaltung und merkwürdig ausgesprochene Kommandos dazugehören und ihn nicht verwirren oder verunsichern müssen. Im Gegenteil: die Belohnungsparty danach ist umso grösser. Meine prüfungsreifen Hunde empfinden irgendwann praktisch alles als 'Übung' - ob bewusst von mir geplant oder nicht, weil sie gelernt haben, in möglichst jeder Situation ist nichts belohnender und richtiger als sich an mir zu orientieren und ihre Aufgabe auszuführen. So kann ich z.B. mit meinem nicht schussfesten Hund trotz Schiessstand in unmittelbarer Nähe mittlerweile eine Unterordnung laufen. Solange er seine Aufgabe kennt und 'ausführen darf' (womit wir auf den von Hummel angesprochenen, wichtigen Punkt des Zeigen-Wollens zurückkommen), kann er die Knallerei gut ausblenden. Doch wehe, ich erkläre die Übung für beendet, dann fahren Wut, Protest und Kläfferei ins Tier...

    Was Du zusätzlich machen kannst: lächeln. Ich konditioniere meine Hunde darauf, dass Lächeln ein Keep-Going Signal ist und eine baldige Belohnung ankündigt (das wissen die so oder so schon, aber ich verstärke das noch einmal ganz bewusst und immer wieder, weil ich ja nicht in jeder Situation belohnen kann). Ausserdem entspannt es mich als Mensch und hinterlässt häufig auch unwillkürlich einen guten Eindruck beim Richter: obwohl lächeln beim Schutzhundesport jetzt vielleicht nicht zum Standard gehört. Es geht ja aber auch nicht darum, zwanghaft dämlich grinsend durch die Prüfung zu laufen, sondern das Lächeln gezielt und bewusst als positives Bindungs- und Bestätigungssignal während man nicht anders belohnen darf zu nutzen.

    Wie sinnvoll diese Gesetzgebung ist, sei dahingestellt, angemerkt werden muss es hier allemal

    Sie schwingt nicht die "Tierschutzkeule" sondern weist auf gesetzliche Bestimmungen hin.

    Wie genau sehen die denn aus, Wandelroeschen ?

    So auf die Schnelle nur kurz das hier:

    https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dok…_von_Hunden.pdf

    Auch interessant für Deutschland sind aber sicher die beiden Urteile, die hier Thema sind: https://www.vemqo.com/tipps/recht/60…im-auto-bleiben

    https://www.juraforum.de/recht-gesetz/e…eitszeit-524536

    ChiBande

    Ja.

    Aber nicht wegen dem Thread hier und seufzend vor dem Foto sitze ich trotzdem weiterhin.

    Ich hatte die letzten Tage unabhängig voneinander sehr ausführliche Gespräche mit 3 Leuten, die uns im RL kennen (Trainingsteilnehmer und Trainer von mir ). Und durchgehender Konsens war: Hol dir keinen Hund mit fast 5 Monaten von dem du nicht weißt was er bisher an Sozialisation hat.

    Das find ich ja spannend. Ohne Dich in eine andere Richtung lenken zu wollen: ich hole mir Hunde generell erst ab diesem Alter. Ich bin nun mal so gar kein Welpentyp und so ab vier, fünf (für mich persönlich noch besser, ab 12 Monaten) kann man langsam erahnen, wo die Reise hingehen könnte. Ganz ehrlich, wenn ich (bei den Hunden, wo das möglich ist) mit den Wurfgeschwistern vergleiche, zeigen sich keine besonderen Auffälligkeiten, auch wenn die Hunde erst später und teilweise erst nachdem sie schlechte Erfahrungen gemacht haben, zu mir gekommen sind. Das 'Grundgerüst' ist noch da - teilweise tief verborgen, aber ob Dir ein Hund aufgrund diverser Umweltreize panisch in die Leine springt oder damit relativ gelassen umgehen kann, siehst Du zu einem späteren Zeitpunkt bereits sehr viel besser, als wenn das noch so ein kleines, 8 oder 12 Wochen altes Flauschebällchen ist.

    Ja, Umwelt, bisherige Erziehung (oder eben nicht) und individuelle Erfahrungen spielen eine grosse Rolle. Trotzdem denke ich manchmal, dass Hundehalter (und gerade die, welche sich im Sporthundebereich aufhalten) sich gerne überschätzen, was ihren Einfluss auf den Charakter des Hundes angeht. Ganz so nach den eigenen Vorstellungen formen, wie manche sich das einbilden, kann man auch einen Hundewelpen nicht.

    Ich muss mich den Skeptikern anschliessen. Nun hab ich ja durchaus häufiger mit extremen Tierschutzfällen und damit auch mit über Jahre hinweg in Boxen und sehr engen Räumen eingesperrten Hunden zu tun. Was alle Hunde, die so gehalten wurden, dringend benötigen, ist kräftigendes Training für den Muskelaufbau, weil ihr Bewegungsapparat meist völlig 'eingerostet' und atrophiert ist. Ich hätte in all der Zeit aber noch nie festgestellt, dass auch nur ein einziges Tier darunter nach einigen Wochen forderner (aber nicht überforderner) Spaziergänge zunächst geradeaus, danach in hügeligem Gelände und später auch querfeldfein, bzw. mitten durch den Wald noch derartige Koordinationsschwierigkeiten oder Bewegungsprobleme gezeigt hätten. Natürlich gibt es Bewegungslegastheniker, aber die finde ich auch bei Hunden, die eine vollkommen akzeptable Aufzucht erlebt haben.

    Auch ich würde hier eher auf eine gute Marketingstrategie dieser Tierärztin tippen, denn auf wirklichen Therapiebedarf dieses Hundes. Bleibt ein Hund trotz aller getroffenen Massnahmen derart auffällig, würde ich eher an Schmerzen und tiefergreifende Ursachen denken - und diese dringend und seriös mehrfach abklären lassen - als die Probleme auf eine Haltung in der Box zurückzuführen.

    In der Szene der Arbeits-Border Collies ist es populär sich Hunde von großen Vemehrern ... ähem ... Züchtern von der Insel zu bestellen. Diese Hunde leben oft ein wahrlich erbärmliches Leben. Sie werden aufbewahrt (kleine Boxen, Kettenhaltung etc.) und hin und wieder mal an die Schafe geworfen. Das war's.

    Keine Ahnung, ob von so einem Hund hier die Rede ist. Aber, wer so was kauft, kauft bewusst diese Probleme mit.

    Das kann ich bestätigen. Wobei ich auch da - trotz teilweise wirklich grauenhafter Zustände - noch nie einen Hund erlebt hätte, der derartige motorische Probleme zeigt. Solche Exemplare verschwinden erfahrungsgemäss schon lange und endgültig bevor sie über den Rand der Wurfkiste (sofern überhaupt vorhanden) klettern könnten... Dass solche Hunde aber psychisch starke Auffälligkeiten zeigen, wenn man sie plötzlich aus ihrer bekannten Umwelt herausreisst und der unsrigen sowie unseren Erwartungen aussetzt, das erlebe ich wiederum sehr häufig.

    Einer meiner Hunde ist IBD-Patient, der diverse Futtermittelintoleranzen aufweist und der sofort mit schwerem Durchfall reagiert, wenn er etwas frisst, was er nicht verträgt. Bei ihm hilft sowohl gegen Durchfall wie auch gegen die Bauchschmerzen nichts so gut und schnell wie Kohle.

    Aber Achtung: ich achte penibel darauf, reine Kohle zu verabreichen, die keine Süssungsmittel (Xylit z.B. wird gern zugesetzt und kann für Hunde bereits in relativ kleinen Dosen tödlich sein) oder Ähnliches enthalten. Das Produkt, das ich verabreiche, hab ich mehrfach von Tierärzten meines Vertrauens absegnen lassen. Kohle sollte ausserdem sparsam eingesetzt werden: es bindet alle möglichen Stoffe (also auch solche, die man lieber im Hund drin bleiben lassen möchte) und hilft, diese nach draussen zu transportieren. Kohle ist also keine Dauerlösung, aber für uns ein wahrer Segen.

    Absolut. Deswegen schrieb ich 'vergleichsweise'. Fair wäre es gewesen, weder Tier noch Reiterin überhaupt in diese missliche Lage zu bringen.

    Dass die Athletin in ihrer Situation keinen anderen Ausweg sieht, kann ich verstehen. Ohne irgendwem hier die Absolution erteilen zu wollen: man wird nicht Spitzensportler*in, indem man irgendetwas gross infrage stellt. Schon gar nicht bei einem der grössten Wettbewerbe überhaupt und doppelt nicht, wenn man sich gerade auf Siegerkurs befindet. Wer 20 Minuten und vielleicht ein paar Sprünge zur Verfügung hat, sich auf den bevorstehenden Wettkampf einzustellen, der hat keine grosse Möglichkeit eine Vertrauensbasis zu schaffen. Dafür ist der Sport nicht gemacht. Hier hat ein Tier zu funktionieren und das darf man durchaus anprangern und verwerflich finden.

    Das tue ich im Übrigen auch und ich bin genau aus diesen Gründen (und ganz eventuell noch der einen oder anderen physischen Unzulänglichkeit sowie mangelnder temporärer und finanzieller Möglichkeiten in meiner Jugend...) keine Topsportlerin geworden. Es ist mir ein grosses Anliegen, meinen durchaus vorhandenen Ehrgeiz nicht auf Kosten anderer Lebewesen auszuleben, sondern mir eigene Herausforderungen zu suchen. Das muss ja aber nicht für andere genauso gelten.

    Der Reiterin alleine nun aber einen Strick daraus zu drehen bedeutet, sich einen leichten Sündenbock zu suchen. Die Verantwortung würde ich hier ebenfalls ausserhalb der Turnierarena sehen: beim Veterinär, der das Pferd durchgewinkt hat oder bei denjenigen, die das Pferd zur Verfügung gestellt haben sowie beim Veranstalter selbst und nicht zuletzt auch bei Richtern und den Funktionären, die das Reglement und die Wettkampfbedingungen aufgestellt und übernommen haben.

    Die Reiterin bleibt sogar vergleichsweise fair mit dem Tier

    Nein, bleibt sie nicht.

    Fair wäre gewesen, anzuerkennen, dass dieses Tier nicht kann, abzusteigen und sich dann heulend auf den Boden zu werfen, gegen die Bande zu treten, auf den nächsten Boxsack einzuprügeln, etc DAS wäre fair gewesen.

    Aber hier wird versucht, ein verängstigtes, überfordertes Tier mit allen Mitteln in den Parcour zu zwingen, weil man die Medaille will und selbst ohne das Vorspiel vorm Einreiten, sieht man bei jedem Sprung, dass es nicht passt und etwas nicht stimmt.

    Möglich, dass Du jemand bist, der jahrelanges, hartes Training und ein Ziel, für das Du und Dein Team hart gekämpft hast, hinter Dir lassen und in so einer Situation in Würde absteigen könntest. Das ist bewundernswert.

    Zum Springsport-Link, den Du noch gepostet hast: Fünfkampf ist nicht mit reinem Pferdesport zu vergleichen. Die Situation im Link ist zweifelsfrei besser gelöst worden, aber nicht im geringsten dasselbe wie ein Fünfkampf und die Situation, in welcher sich die Reiterin in unserem diskutierten Fall befand.

    Ich find's schwierig, die Athletin jetzt als Sündenbock und nervlich instabil oder übermässig grob hinzustellen. Ja, die Bilder sind nicht schön und ich denke, es wäre wohl allen Beteiligten lieber gewesen, wenn sich die Situation so nicht ergeben hätte.

    Da hat sich eine Top-Athletin jahrelang vorbereitet, sich durch widrige Umstände durch eine Pandemie hindurch geschleppt und es schlussendlich doch noch zu Olympia geschafft. Sie war auf Medallienkurs, vielleicht sogar Gold. Und dann kommt es zur letzten Disziplin, wo das Pferd, das einem zugelost wurde (und das man nicht, wie in einem Beitrag weiter oben fälschlicherweise behauptet, einfach nach Gutdünken hätte austauschen düren) absolut nicht in der Lage und willens ist noch einmal durch den Parcours zu gehen.

    Die Reiterin bleibt sogar vergleichsweise fair mit dem Tier und 'haut nicht einfach drauf', wie es die Trainerin in diesem Moment von ihr fordert. Sie setzt die Hilfen nicht mit übermässiger Gewalt ein, aber versucht das Pferd natürlich und verständlicherweise schon auf Kurs zu bringen, was ihr kurzzeitig dann ja auch gelingt.

    Man kann gerne diskutieren, ob Reiten im Fünfkampf des 21. Jahrhunderts noch vertretbar ist oder ob die Regeln so geändert werden sollten, dass eine derartige Situation vermieden werden kann. Der Athletin hier allerdings jegliche Kompetenz abzusprechen und sie als grausam oder als nervliches Wrack hinzustellen ist nicht in Ordnung.

    Unfair ist die Sache sowohl dem Pferd wie auch der Sportlerin gegenüber.

    Aber nun frage ich mich, wie ich das dann aufbaue. Nur kurz spielen und direkt wieder wegpacken, was evtl. auch zu Frust führt? Und muss das dann ein Spielzeug sein, was es nur beim Rückruf gibt? Oder gibt's vielleicht noch andere Möglichkeiten, an die ich nicht gedacht habe? :hilfe:

    Wie ich den Rückruf aufbaue? Mit allem, wirklich allem, was ich irgendwie zur Verfügung habe um dem Hund das Gefühl zu vermitteln, dass er gerade den Himmel auf Erden erlebt. Ein zuverlässiger Rückruf ist meines Erachtens das einzige, was ein Hund wirklich können muss. Alles andere ist Beilage.

    Der Hund schiebt Frust, wenn die Belohnung für einen gut ausgeführten Rückruf aufhört? Perfekt! Dann freut er sich umso mehr auf den nächsten. Ich halte das genau so wie Hummel. Dabei ist es völlig schnurz, ob ich den Hund mit einer Belohnung bestätige, welche von mir wegführt oder nicht, solange ich ihm (und hier liegt häufig der Fehler) nicht unbewusst beibringe, dass er erst gar nicht zu kommen braucht und ein Blick auf mich auch reicht, bis z.B: der Ball fliegt. Wenn der Hund bereits sieht oder weiss, ob und wie er belohnt wird, bevor er nach einem Rückrufkommando überhaupt bei mir angelangt ist, handelt es sich um eine Bestechung und nicht um eine Belohnung. Wenn der Rückruf ertönt, ist der Hund dann nicht dahingehend erzogen worden, dass er kommt, wenn gerufen wird, sondern hat das Signal lediglich damit verbunden, dass er jetzt netterweise darauf aufmerksam gemacht wird, bei genügend Lust die Möglichkeit nutzen zu können, sich beim Besitzer einen Keks abzuholen.