Eine Frage noch zum Verständnis: löst du das "am platz bleiben müssen" dann in irgendeiner Form wieder auf, und wie? Sonst würde der Hund ja entweder ewig dort bleiben müssen oder irgendwann einfach entscheiden, dass es nicht mehr gilt?
Nein, weil ich auch kein Kommando dafür benutze, das der Hund nicht selbstständig wieder auflösen dürfte. Wenn der Hund gerne woanders döst (ich hab mehrere Exemplare, denen es in ihrem Körbchen schnell mal zu warm wird und die sich dann lieber auf die Fliesen legen) ist das für mich auch völlig ok, solange der Hund mich nicht verfolgt (dazu gehört übrigens auch, wenn er sich so positioniert, dass er mich jederzeit im Blick hat). Wie gesagt, sobald der Hund das Grundprinzip 'oh, es lohnt sich nicht und es ist nicht erlaubt, dieser Person auf Schritt und Tritt zu folgen' verstanden hat, ist es mir völlig schnuppe, wo die Viechers liegen - solange sie mir dabei nicht in die Quere kommen oder mich beobachten. Wenn die Verhältnisse erst einmal geregelt sind und ich meinen Hund jederzeit auch einfach mal aus der Laune heraus aus dem Zimmer schicken kann und der sich, ohne eine Sinnkrise zu schieben oder eine Diskussion anzufangen, irgendwo sonst im Haus verkrümelt, haben die (meisten) Hunde Narrenfreiheit. Ab und zu mal gibt es Exemplare, denen weise ich ganz konkret eigene Plätze zu und bestehe auch darauf (z.B. weil sie Ressourcen verteidigen, sich mit einem oder mehreren Mitbewohnern nicht vertragen oder mit so viel Freiheit einfach nicht umgehen können), aber das ist nicht die Regel.
Bis das aber der Fall ist, bin ich sehr konsequent. Zu Beginn geht's bei diesem 'Spiel' sowieso einfach darum, wer den längeren Atem hat. Du denkst hier nämlich schon einige Schritte zu weit vor. Du bist im Moment bei Schritt 0 und möchtest jetzt schon über Schritt 5 diskutieren. Wenn Du es aber bis Schritt 5 geschafft hast, wirst Du selber wissen, was für Du akzeptabel findest und wieviel Rahmen Dein Hund braucht.
Und schickst du den Hund jedes mal auf den selben Platz, oder entscheidest du je nach Situation, wo er sich hinlegen soll? Unser Haus ist recht weitläufig, bzw über mehrere Stockwerke, und ich bin mal hier mal da am wurschteln, oft auch am hin- und herrennen, zumindest beim Haushalt erledigen.
Beste Trainingsvoraussetzungen! Ich bin ein relativ fauler Mensch und mach mir das Leben gern leicht. Am Anfang bin ich da sehr konsequent und schicke, bzw. bringe den Hund immer auf 'seinen' Platz. Ich mach mir einen Spass daraus, die Hunde aus jedem beliebigen Winkel des Hauses auf 'ihren' Platz schicken zu können (und belohne das auch grosszügig!). Später ist es mir ziemlich egal, wo die Hunde liegen, Hauptsache, sie sind aus dem Weg. Die, die damit umgehen können, dürfen natürlich auch gucken kommen, was ich so treibe, (das ist meistens der Fall, wenn ich etwas für sie Ungewöhnliches tue, ein neues Gerät benutze, den Koffer packe, etc. und sie die Geräuschkulisse noch nicht kennen). Auch Kontaktliegen oder sich in demselben Raum aufzuhalten, in dem ich z.B. am Schreibtisch arbeite sollte für das hochsoziale Tier, das der Hund nun einmal ist, auch häufig genug möglich sein. Aber ich will nicht dauerbespitzelt werden, weil das für Mensch und Hund Stress bedeutet.
Mit meinem Exemplar habe ich auch schon die ein oder andere Diskussion geführt, wenn ich ihn an einem Platz halten will. Ich bringe ihn dann auch immer wieder hin und wenn er sich dann irgendwann hinlegt, meckert er oft noch ein bisschen rum (so ein knurriges jaulen) und/oder fängt dann an Blödsinn zu machen (Teppich ankauen, Körbchen ankauen
). Er gehört auf jeden Fall zu den willensstärkeren Kandidaten, fürchte ich...
Ja klar, der ist dann gefrustet und weiss ganz genau, wie er Deine Aufmerksamkeit kriegt. Ideal wäre, den Frust möglichst zu minimieren, wenn er aber eben schon gelernt hat, wie er Dich zu einer Reaktion auf sein Verhalten bringen kann, dann nutze zunächst wirklich ein Kindergitter oder einen Welpenauslauf (bei grösseren und meinungsstärkeren Exemplaren eben einen Indoor-Zwinger oder einen Hunderaum), wo Du weisst, dass er dort nichts anstellen kann. Manche Hunde akzeptieren es auch, wenn sie an einer Leine angebunden werden, aber weder das Einschliessen, noch das Anleinen ist eigentlich Zweck der Sache. Der Lerninhalt besteht für den Hund nämlich darin, zu verstehen, dass er Dir von der Pelle bleiben soll. Denk daran: im Tierheim hatte der Hund auch nicht 24 Stunden lang Menschen um sich herum und konnte da also wahrscheinlich problemlos 'alleine bleiben'...
Der Kreis schliesst sich auch hier: hat der Hund erst einmal gelernt, sich an einem gefüllten Kong abzureagieren und sich damit zu beschäftigen, kann er nicht gleichzeitig an der Decke nagen und / oder jaulen - aber er muss es zuerst lernen dürfen, um sein Verhalten dann auch entsprechend zu ändern... Merkste was?
So. Und jetzt fertig diskutiert und einfach machen.