Beiträge von Wandelroeschen

    Zunächst möchte ich Dir mein Beileid zu Deinem Verlust aussprechen - wie schrecklich, seinen Hund so überraschend zu verlieren.

    Jeder geht mit Trauer anders um. Andern vorschreiben zu wollen, wie sie sich diesbezüglich zu verhalten haben, finde ich anmassend. Wenn es um Hunde geht, sowieso.

    Ich möchte nicht ohne Hund leben, aber wie lange es jeweils gedauert hat, bis ein neuer einzog, war sehr unterschiedlich. Das kam auch sehr auf die bisherige Rudeldynamik und die jeweilige Planung für die folgenden Jahre an.

    "ethische" Verantwortung

    Klingt halt nicht ganz so hip
    ab wann es zur Nabelschau verkommt

    Warum Dinge, die mir wichtig sind, ins Lächerliche ziehen? Ich denke, Du hast Ahnung von der Sache. Ich höre Dir gerne zu und diskutiere mit Dir, vielleicht kann ich ja sogar etwas von Dir lernen. Aber nicht in diesem angriffslustigen Ton. Das fände ich sehr schade für den Thread.

    Auch sollte man sich die Frage stellen, ob es dann nicht konsequenter wäre, ins Tierheim zu gehen und sich einen Mischling zu holen, wenn man ethische Bedenken mit der Hundezucht hat.

    Auch hier: wieso so absolut? So schwarz und weiss? Ist es tatsächlich zu viel verlangt, einen Züchter zu finden, der möglichst wenig verwandte Hunde verpaart? Und das nicht nur auf eine Handvoll lächerliche Generationen, sondern so weit wie möglich darüber hinaus?

    So einfach ist das mit der Zucht nicht. Wenn man züchtet, bewegt man sich immer in einem bestimmten Rahmen.
    Und die Hunde bestehen ja noch aus anderen Merkmalen als nur diesen reinen Zahlen. Möchte man Merkmale festigen, züchtet man enger. Möchte man diversifizieren, züchtet man weiter.
    Dazu ist es wie gesagt schon abhängig, auf wie viele Generationen die Werte benutzt werden und wer tatsächlich in den Ahnen drin steckt. Zusätzlich hängt diese Zahl natürlich noch von der Gesamtpopulation der Rasse ab. Wie weit kann ich überhaupt noch raus gehen? Bei manchen ist da keine Luft nach oben.

    Das Problem ist halt, dass in der Hundezucht ja sowieso immer enger gezüchtet wird, weil kein frisches Blut mehr dazu kommt. Durch Linienzucht wird aber genau dieses Problem ja noch verschärft, weil der Genpool noch schneller schrumpft. Aber das führt hier zu weit.

    Das Problem ist halt, dass nicht nur bei manchen, sondern bei den allermeisten Rassen keine Luft mehr nach oben ist. :ka:

    Eine weitere Frage wäre: Was will ich mit so einem Hund dann anfangen? Ist ja schön und gut, dass sich die Käufer darum Gedanken machen, aber eigentlich "bringt" so ein Wurf auch nur richtig was, wenn daraus Hunde für die Zucht übrig bleiben.


    So einfach ist die Rechnung dann doch nicht. Niedriger COI = guter gesunder Hund oder guter Züchter :ka:


    Da hast Du natürlich vollkommen Recht: ganz besonders wichtig ist es natürlich, dass gerade diese Hunde auch wieder in die Zucht kommen, sonst nützt alles nichts. Ich sehe mich allerdings gerade mit dem Problem konfrontiert, dass Welpenkäufer, besonders auch die, die von sich glauben, Experten zu sein, nur Hunde aus Linienzucht wollen. Alles andere empfinden viele als 'zu unberechenbar'. Dabei hängt das Problem meiner Meinung nach viel öfters am anderen Ende der Leine, wenn das Tier im Sport dann nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat...

    Eine meiner Bekannten hat sich aus einer Obersuperduper-Linienverpaarung mit zig Krachern im Sport im Pedigree einen Hund geholt. Tja, beissen täte das Tier zwar, aber UO und Fährte ist eher ein Satz mit x.

    Weil ich an einer 3-3 absolut nichts Positives finden kann und keinerlei züchterischen Nutzen in der heutigen Zeit darin erkenne.

    Ja, das geht mir genau so. :bindafür:

    Ob ich als Welpenkäufer der einfach nur einen Familienhund (oder Sporthund) will und keine Zuchtambitionen hat, den AVK bis in die 10. Generation aufdröseln muss, halte ich für eher unsinnig.

    Da gibt es wesentlich wichtigere Punkte in meinen Augen, über die man sich bei der Wurfauswahl Gedanken machen sollte.

    Dass IK oder AVK etwas über Gesundheit, Langlebigkeit oder Leistungspotential aussagen, behaupten wohl wirklich nur Leute, die tatsächlich keine Ahnung haben. Zu glauben, ein genetisch wenig verarmter Hund sei automatisch gesünder wäre naiv - und zeugt nicht gerade von Fachwissen. Aber darum geht es dabei (zumindest mir) auch nicht, sondern um den langfristigen Erhalt der Rassen.

    Für mich ist das eher eine ethische Frage. Wenn ich um die Problematik weiss und mir trotzdem einen Hund hole, bei dem schon nur in den letzten paar Generationen enge Linienzucht betrieben wurde, unterstütze ich eine Praxis, hinter der ich mit meinem heutigen Wissen und Gewissen absolut nicht (mehr) stehen kann. :mute:

    Da als Privathundehalter und Nicht-Züchter zu sagen, 'mir egal, ich will eh nur 'nen gemütlichen Familienhund' ist so eine 'nach mir die Sintflut'-Einstellung, die ich nicht teile. :ka:

    Aber vielleicht bin ich da eine Ausnahme.

    Diese wahllose Linienzucht finde ich ganz furchtbar.
    Aber, wenn es um herausragende Vererber geht, wo man auch weiß das die Verwandtschaft langlebig und gesund ist, dann gern.
    Bis 6;25% auf 5 Generationen.
    Aber nur wenn man sicher weiß, das alles Tipp top war.
    Wenn ich sehe, dass bei uns Linie gezüchtet wird auf Rüden, die mit 5 Jahren an Krebs gestorben sind, dann stehen mir die Haare zu berge

    Äh... also ich bin nicht sicher, ob wir auf demselben Informationsstand sind. Bei Deinem Post weiss ich ehrlich gesagt gar nicht so recht, wo ich überhaupt anfangen soll. :???:

    Linienzucht ist ja nun vieles, aber ganz sicher nicht wahllos. Sonst wär's ja keine Linienzucht. :denker:

    Herausragende Vererber werden oder sind Popular Sires - genau davon möchte ich mich ja fernhalten, weil die Popular Sire Zucht ja noch schneller dazu führt, dass der Genpool immer kleiner wird.

    Abgesehen davon führt Inzucht langfristig gesehen ja gerade weg von Langlebigkeit und Gesundheit. :hust:

    Und dass es völlig sinnlos ist, IK und AVK auf fünf Generationen zu berechnen wurde ja bereits gesagt... :ka:

    P.S. Der AVK wird in der Regel von der anderen Seite angegeben. Sprich man sollte 85% nicht unterschreiten.
    Wobei ich das auch schon für einen gewagten Wert halte. Selbst mein 3-3 gezogener Rüde erreicht diesen Wert auf 5 Generationen nicht, der liegt bei 87% und das wäre nichts, was ich auch nur im Ansatz empfehlen würde.

    Danke für Deinen Beitrag. Ich habe ja meine Meinung, aber darf ich trotzdem fragen, wieso Du das nicht empfehlen würdest?

    Wer heute noch so denkt und züchtet, hat die letzten 20 Jahre verpennt und wäre für mich raus, egal um welche Rasse es sich handelt.
    Dagmar & Cara

    Das könne man meinen, ja. Konkret bedeutet das leider, dass ich kaum einen (aktiven) Züchter finde, der sich erstens bewusst nicht der Linienzucht verschrieben hat und zweitens IK und AVK nicht nur auf fünf oder neun Generationen zurückrechnet (working-dog lässt grüssen)... Ich find's wirklich schwierig.

    Hallo zusammen,

    Ich bin gerade auf Züchtersuche und wühle mich nun durch Pedigrees und Züchterseiten. Heute wurde mir ein Züchter empfohlen, dessen Homepage ich mir dann ansah. Leider musste ich feststellen, dass dieser Züchter stolz verkündet, er würde 'reine Linienzucht' betreiben. Die Stammbäume dieser Hunde sehen auch entsprechend aus. Das befremdet mich etwas und ich möchte lieber einen Züchter unterstützen, der viel Wert auf genetische Vielfalt und den langfristigen Erhalt einer Rasse legt.

    Ich finde es aber schwierig, mich bei Inzucht- und Ahnenverlustkoeffizient festzulegen. Oft werden diese Werte ja auch nur über eine gewisse Anzahl Generationen angegeben, doch das ist ja leider überhaupt nicht repräsentativ.

    Habt ihr bei der Auswahl Eures Rassehundes vom Züchter überhaupt darauf geachtet?

    Wo ist bei Euch die Schmerzgrenze?

    Inspiriert such einen anderen Thread, würde ich mich gerne mal ein bisschen Austauschen bzgl Working und Show Typen.
    Ich stehe ja total auf working cocker. Die Show Typen finde ich extrem hässlich. Die wirken so massig, so lange Ohren, Viel Kopf.
    Genauso bei Labbis oder Golden. Sie working Varianten finde ich optisch VIEL harmonischer und ausgewogener.
    Was braucht es also um einem Working gerecht zu werden? Wie empfindet ihr dass? Habt ihr AL Hunde und warum?

    Dass man einen Hund einer bestimmten Rasse auch als solchen erkennt, ist grösstenteils der Showzucht zu verdanken. Vorher existierten, egal, was uns die tollen Rassehistorien erzählen möchten, allenfalls Typen. Das sieht man gut an Rassen, die noch nicht FCI-anerkannt sind. Hier ist die Vielfalt oft (aber nicht immer) noch grösser.

    Andererseits ist 'Arbeitslinie' in manchen Zirkeln - wie z.B. in diesem Forum - ein Modewort. Wer etwas auf sich hält, kauft einen Hund aus Arbeitslinie. Dabei wird oft vergessen, dass es tatsächliche Arbeitslinien bei praktisch keiner Hunderasse, die hierzulande gehalten wird, noch gibt. Es klingt aber halt gut. Hunde sind, ob wir das wollen oder nicht, Statussymbole und Prestigeobjekte. Mit dem, was wir an der Leine führen, vermitteln wir unserem Gegenüber ein gewisses Bild darüber, wer wir sind.

    Sprechen wir aber vom Hundesport, sieht die Sache etwas anders aus. Aber auch da beziehen die meisten ihre Hunde aus FCI (und angegliederter) Zucht. Und die ist, per Definition, das Organ der Rassehundezucht, in der ein ganz besonders (und in meinen Augen viel zu) grosses Augenmerk aufs Aussehen gelegt wird.

    Working Cocker scheinen in Deutschland gerade gross in Mode zu kommen. In anderen Ländern sind sie schon länger einem breiteren, nicht jagdlichen Publikum als Agility- und Begleithunde bekannt.