Meine Hunde arbeiten auch. Im Sport. An den Schafen. Früher im Rettungshundewesen. Sie sind viel draussen. Sie wandern mit, toben, baden in Flüssen und Seen, wälzen sich.
Aber sie leben eben auch mit mir im Haus. Sie reisen mit mir. Im Auto, aber auch in öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie wohnen mit mir in Hotels. Auch mal mitten in europäischen Hauptstädten.
Gerade weil sie so nah an und mit mir leben, pflege ich sie. Genau wie ich mich selber auch pflege. Ich mag selber keine stinkenden Hunde und ich mag vor allem niemandem meine unter Umständen nassen, stinkenden, haarenden Hunde im öffentlichen Raum zumuten. Auch aus diesem Grund pflege ich sie. Abgesehen davon habe ich, wenn ich meine Hunde ein- bis zweimonatlich bade, deutlich weniger Haare in der Wohnung herumfliegen. Kürze ich regelmässig die Haare zwischen und an den Pfoten, bringen sie weniger Dreck ins Haus.
Das Argument, dass das früher auch niemand gemacht hat und der Hund deswegen ja nicht stirbt, gilt nicht. Bis man merkte, wie giftig das ist, rieben sich Frauen jahrhundertelang Bleipuder und Bleipasten für einen helleren Teint ins Gesicht. Möglicherweise werden zukünftige Generationen genauso über das heute häufig in Deos verwendete Aluminium staunen. Noch vor hundert Jahren sah die menschliche Körperpflege in Mitteleuropa noch nicht aus wie heute. Trotzdem duschen mittlerweile viele Leute mehrfach wöchentlich.
Auch die Art der Hundehaltung hat sich stark verändert. Die Idee, dass nicht nur Schosshunde in Wohnräumen gehalten werden sollten, ist relativ neu.
Abgesehen davon kann Filz durchaus sehr schmerzhaft sein. Wer's nicht glauben mag, sollte sich an den Selbstversuch der Dreadlocks wagen. Eine gute Idee wäre es dann vielleicht auch, sich die Zehen- und Fingernägel nicht mehr zu schneiden. Wäre ja nur 'natürlich' und garantiert ein Problem, dass sich mit einem 'naturnahen Lebensstil' ganz von selber reguliert...