Mal eine Frage an alle Personaler, Chefs, Vorarbeiter, Meister und überhaupt alle, die etwas zu sagen haben bzgl. Gehaltserhöhungen und Co.
Ich hatte ja vor einer Weile schon mal überlegt ob ich nach mehr Gehalt frage. Hatte das aber verworfen weil es unfassbar viel Unruhe auf Arbeit gab. Chefwechsel, aber geplant wegen Altersrente, Umstrukturierung, Neuanschaffungen und überhaupt.
Nun habe ich mich mit einer Freundin gestern unterhalten und sie meinte, kann irgendwie nicht sein das ich als Fachkraft genauso viel verdiene, wie die Quereinsteigerin, die aber länger da ist. Weil ich eben wesentlich mehr Verantwortung durch die fachliche Ausbildung habe.
Ich überlege aber wie ich das angehe, am liebsten würde ich sofort zu den Chefinnen am Küchentisch usw. Aber irgendwie fühlt sich das auch doof an.
Anfang Dezember habe ich noch mal eine Weiterbildung, die mir quasi noch mal eine Qualifikation bringt, im kommenden Sommer bin ich quasi 10 Jahre nach Berufsabschluss und dann wird auch klar, ob wir noch jemanden haben. Nun war meine Idee vielleicht Anfang des Jahres mal mit beiden Chefinnen zusammen zu sitzen und mit diesen zwei Punkten zzgl. meiner Verantwortung und überhaupt mal zu fragen ob ihnen meine Arbeit und Loyalität nicht mehr wert ist.
Ich gehe zu dem einfach davon aus, dass wir dann genug zeitlichen Abstand haben zu diesem chaotischen Umbruch gerade. Weil ich habe das Gefühl, wenn jede Woche ne Rechnung in die Praxis flattert ist es doof danach zu fragen.
Konkrete Vorstellungen habe ich eh. Wünschen kann man sich ja viel, ob es klappt werden wir sehen.
Mich zu verlieren können sie sich außerdem einfach nicht leisten. Aber ich hab auch eigentlich gar nicht vor den Arbeitgeber zu wechseln

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Ja hier, Personalerin.
Ich würde dich ermutigen, die ganzen wenns und abers zur Seite zu schieben.
Es ist nicht dein Problem, dass gerade Rechnungen reinflattern - dann wärst du nämlich Chef und nicht Angestellte. Zumal ich aus dem Bauch heraus mal nicht davon ausgehe, dass die Praxis am Hungertuch nagt.
Ich würde deshalb auch nicht warten bis etwas mehr Ruhe eingekehrt ist. Wozu? Im Januar ist dann irgendwas anderes. 🤷♀️
Du scheinst ja eine gut ausgebildete Fachkraft zu sein (auch schon ohne deine Weiterbildung)- verkauf dich also nicht unterm Wert. Mit sowas und diesem „Aus Loyalität“ macht man seinem gesamten Berufsstand die Chance auf faire Bezahlung kaputt (finde ich). Nicht als einzelne Person, aber diese Einstellung zieht sich ja durch einige Berufszweige.
Es sind gerade goldene Zeiten für Arbeitnehmende. Wer das nicht zumindest versucht zu nutzen, ist ein bisschen selber schuld. Und ich bin mir da mittlerweile auch nicht mehr zu schade für, auch mal ein bisschen frecher in solche Gespräche reinzugehen.
Und, das ist jetzt meine ganz persönliche, von der freien Wirtschaft beeinflusste Meinung: Als mein alter Arbeitgeber, den ich sehr mochte, mit mir über 200€ brutto stritt und meinte, ich kann mich mit dem angebotenen Gehalt doch glücklich schätzen (unter anderem, weil ich mit abgeschlossenem Studium 200€ brutto mehr als die Quereinsteiger verdiene, während ich aber um einiges mehr Verantwortung trug), bin ich gegangen. Das fand ich nach allem was ich in meine Bildung und auch ins Unternehmen investiert habe, so unverschämt, dass ich mich mal umgeguckt habe. Hatte ein paar Wochen später einen Job, bei dem ich 35% mehr Gehalt bekomme, für eine einfachere Tätigkeit, mit viel besseren Förderungsmöglichkeiten.
Ich war vorher auch zufrieden auf meiner Arbeit und hatte wenig auszusetzen. Verbessert habe ich mich jetzt aber, auf allen Ebenen, nicht nur geldtechnisch. Manchmal lohnt sich so ein Schritt einfach.
Davon ab bin ich für mehr Transparenz in Sachen Gehalt. Dieses Unwissen bzgl. Gehalt von Kollegen ermöglicht bestimmte Ungerechtigkeiten leider erst.