Beiträge von DerFrechdax

    Es werden mMn auch teils die falschen Anreize gesetzt. Ein Pferd möglichst jung möglichst schon fertig zu präsentieren scheint einem vernünftigen Aufbau mit gesunder Entwicklung im Kopf und Körper manchmal vorgezogen zu werden, und da nehme ich jetzt zb die verschiedenen Western Disziplinen auch nicht aus.

    Ein Pferd das ich kenne ist gerade 4 geworden. Die kann kaum langsam unterm Reiter gehen, weil das Gleichgewicht fehlt und entsprechend hängt die Reiterin ihrem Pferd im Maul, um sowas wie einen ordentlichen Schritt hinzubekommen. Pferd sperrt natürlich und läuft nicht schön, weil es ständig seinem Schwerpunkt hinterherläuft. Reiterin sieht das Problem.

    Ich bin da zweigeteilt, dieses Pferd war schon auf kleinen Turnieren unterwegs und wurde dazu mehrfach verladen und hat somit Turniererfahrung gesammelt. Andererseits rennt die so unterm Hintern weg, ist widersetzlich und rennt an der Longe wie nichts Gutes, stillstehen am Putzplatz Fehlanzeige. Ich bin und wäre eher für einen vernünftigen Aufbau von Ruhe, Handling, Bodenarbeit, Longe, Trail, Gleichgewicht, Vertrauen etc pp aber damit bekommt man halt keine Schleifen und es dauert Jahre, bis das alles sitzt und man ein in sich ruhenden Pferd hat, das man überall mit hinnehmen kann.

    Ich habe einige Pferde kennengelernt, die quasi nur unterm Sattel händelbar waren. Ins Gelände, an der Hand länger führen, mal mit ner Plane konfrontieren- undenkbar. Vielleicht gehen da einfach die Ziele auseinander und es ist eine Philosophiefrage, aber mir fehlt oft die Grundlage, bevor man von da aus das Pferd weiter aufbaut.

    Und ich denke auch (Achtung Klischee) oft an Totilas und wie dieses Ausnahmepferd verscheuert wurde und jeder noch ein paar Euro an ihm verdienen wollte (und verdient hat). Das sind natürlich Athleten, solche Pferde, und völlig außer meiner Liga, aber es hat mir so leid getan, wie das Ganze dann niedergegangen ist. Da scheinen einfach zu viele Interessen und eben auch wieder das Geld eine Rolle zu spielen und letztlich zahlt das Tier die Rechnung (wie bei ganz vielen anderen Themenfeldern auch, wo Tiere in geschäftliche Interessen involviert sind).

    Wenn man von Quälerei sprechen möchte, habe ich dadurch dass ich hauptsächlich mit Freizeitreitern Kontakt habe, tatsächlich am meisten erlebt, wie die Bedürfnisse der Tiere dort ignoriert und mit Füßen getreten werden (wobei reine Boxen- und Einzelhaltung, weil Pferd könnte sich was tun auch diskussionswürdig ist genauso wie ständiges Verladen und irgendwohin fahren und dann auf Knopfdruck Höchstleistungen abliefern, aber auch da gibt es solcje und silche und Pferde die das super mitmachen und welche, die sich schwer tun).

    Aktuell fallen mir gerade mehrere Beispiele ein, wo Pferde einmal die Woche im Schritt geritten werden und sowas von unbemuskelt und schlecht behuft sind, man aber das Problem nicht sieht und so ein Pony dann auch noch eine schwere Person mit seinen kranken rissigen Hufen herumschaukeln muss oder ein Pferd völlig ohne Führung und Ahnung herumgescheucht wird in der Halle, weil man so sein Pferd versucht auszulasten weil es einen nicht aufsteigen lässt aber Trainer ist zu teuer... Schlechte Pferdehaltung und -Behandlung hat viele Gesichter.

    Von wegen Fluchttier und Gericht auf dem Rücken und so weiter. Ist Reiten demnach überhaupt noch zeitgemäß?

    Ich denke, würde niemand mehr reiten, würden die meisten Pferderassen aussterben mit Ausnahme der Minis und Schlachttiere.

    Es ist wie bei den Hunderassen, die Nachfrage bestimmt das Angebot. Pferdehaltung ist unfassbar teuer geworden, da muss auch was "rumkommen" im Sinne von, der Mensch hat das Gefühl, er hat etwas, worüber er sich freuen kann und einen Nutzen.

    Ich selber empfinde es als absolutes Geschenk, mit dem Pferd Übungen zu erarbeiten, wenn es "schnaggelt" beim Pferd und es kapiert was ich will von ihm und es motiviert bei der Sache ist und man sich für einige Momente als Einheit empfindet.

    Das kann auch wirklich sehr schön aussehen und immer wieder aufs Neue eine tiefe Verbundenheit erzeugen.


    Dann gibt es natürlich auch jene, für die das Pferd nur ein Vehikel ist um sich zu profilieren, die, ohne sich viel Arbeit machen zu wollen, das Pferd so hinbiegen, dass es ungefähr aussieht, wie es aussehen soll, aber dann ohne Esprit und mit hässlichen.und ungesunden Begleiterscheinungen wie durchgedrückter Rücken, hochgerissener Kopf und hervorquellenden Augen. Blut habe ich tatsächlich noch nie gesehen, aber im letzten Stall, wo wir kurz standen, viel schlechten Reitunterricht und viele unglückliche Mensch-Pferd Teams.

    In der Turnierwelt bin ich so gar nicht drin, weiß aber, dass da ein unfassbarer Druck herrscht und es Pferde gibt, die absolut leistungsbereit sind bis zum Äußersten und aber auch Menschen, die das ausnutzen genauso wie Menschen, die das mit Sachkenntnis und Pferdeverstand in die richtigen Bahnen lenken möchten. Aber letztlich regiert auch da das Geld und die Tiere sind Mittel zum Zweck. Selten hat man noch Pferdemenschen der alten Schule, die die Ideale früherer Zeiten noch ausleben.

    Dumme Frage: das Wort "Gäst*innen" (Plural), ist das als Scherz gemeint?

    Gäste ist doch ein geschlechtsunabhängiger Plural, warum kommt da ein *innen hinten dran, wenn doch keine geschlechtsspezifische Aussage damit verbunden ist? :hilfe:


    (Man könnte das ausweiten, "der Gast" ist grammatikalisch Maskulinum, aber wenn man das Wort für eine Frau anwenden wollen würde, würde man vermutlich "weiblicher Gast" sagen, oder? Oder sagt man inzwischen auch "Gästin" im Singular?)

    Halte ich bei so einem reizoffenen Hund für unglaublich wichtig. Es wirkt halt immer noch so, als hättest du den Tag über nur Ansprüche an den Hund.

    Nein, wir haben mittlerweile gar keine Ansprüche an ihn. Ich möchte, und das war die Intention meiner Frage, ihm helfen, nicht den Stress zu haben. Und da ich mir nicht erklären konnte, woher der Stress kommen könnte, hier die Frage. Das ist was anderes als, ich will das er mit seinen 5 Monaten ne Stunde Fuß läuft.

    Überleg mal, ob euer ihn ständig überall mitnehmen damit zusammenhängt und wieviel Termine der Hund so in der Woche dann absolvieren muss neben seinen Spaziergängen und Apportieren und fremde Hunde treffen und Hundeschule etc pp

    Wenn er an einem Tag viel unterwegs war, ist evtl der eine kleine Gassigang am Abend dann schon der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt.


    Und, es wurde vorher schon empfohlen: Halsband eingeklickt bedeutet hier Arbeit und erhöhte Aufmerksamkeit für eine kurze Zeitspanne, Leine am Geschirr eingehängt bedeutet Entspannung und Hundedinge machen ohne dass ich was will vom Hund. Ist der Hund durch seine vielen Erlebnisse durch, kommt die Leine ans Geschirr, Hund pinkelt sich aus und es geht wieder heim.


    Es kann auch sein, dass dein Hund sich inzwischen auch für die Gerüche von läufigen Hündinnen interessiert. Das hat bei Jack auch mit ca 5 bis 6 Monaten angefangen, dass er deren Pipi sehr interessant fand und recht aufgeregt wurde, er war ein ziemlicher Frühstarter damit. Muss man halt dann in Bahnen lenken.

    Wir haben tatsächlich den Hund meistens nicht mit Maulkorb geschützt

    Das ist eine wichtige Lehre, wenn man denn aus eurem Fall eine mitnehmen möchte.

    Ein Maulkorb schützt nicht nur andere Menschen vor Verletzungen und schenkt Sicherheit, er schützt auch den Hund und einen selber im gegebenen Fall auch vor Anwürfen anderer Personen (wobei ja im konkreten Fall ein Vorfall (und ich möchte noch ergänzen, der so natürlich nicht passieren hätte dürfen und sollen) passiert ist, nur gehen die Aussagen dazu auseinander).


    Ich erinnere mich an einen Fall hier im Forum, wo ein Hund von einer Passantin bewusst angelockt wurde, diese dann im Überschwang angesprungen wurde und hinterher eine Meldung ans OA erfolgt ist, weil der Hund einen angeblich gefahrdrohend angesprungen hätte und gefährlich wäre.

    Man kann manchmal gar nicht so verkorkst denken, wie es manchmal dann hingebogen wird und man selbst steht dann ohne Beweise dumm da.

    Jetzt ist das Kind schon in Brunnen gefallen, da helfen solche schlauen Ratschläge auch nichts mehr Ein-Hund


    Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr gut aus der Sache rauskommt Hundehalter91 Es kann bei Tieren eben immer etwas unvorhergesehenes passieren, das man nicht auf dem Schirm hatte und ich finde, ihr geht sehr abgeklärt und reflektiert damit um.

    Meinen Hund halte ich beim TA immer selber, mit dem typischen medizinischen Griff, so dass er nichts tun könnte, auch wenn er wollte (hat er auch noch nie). Niemals würde ich meinen Hund jemand Fremden zum handling überlassen wenn er gepiekt oder an ihm manipuliert wird. Die letzte Physio, die ihn behandelt hat, hat ihn ohne jeden Anlass von uns aus mit Maulkorb ausgestattet präsentiert bekommen. Better safe than sorry, es gibt leider für alles immer ein erstes Mal. Alles Gute euch!

    Unser alter Stallbesitzer ist gestern verstorben :tropf: Er hatte sich schon lange zurückgezogen und war die letzten Monate schon sehr sehr krank, so dass absehbar war, dass er nicht mehr lange leben wird. Traurig bin ich natürlich trotzdem. Und jetzt hängt auch alles wieder in der Luft mit dem Stall und wie es weitergeht :( :

    Er hat einen Familienangehörigen, der sich momentan um das Nötigste kümmert, und unser Stall wurde vor einem Jahr zum Selbstversorgerstall umgewandelt, aber es hängt trotzdem sehr viel dran an Arbeit und es hat sich auch ein Stau an dringend benötigten Arbeiten gebildet, so dass ich nicht sicher bin, ob überhaupt der Stall so weitergeführt wird jetzt.

    Drückt uns die Daumen, dass nicht bald 24 Pferde und Ponys auf der Straße stehen :no:

    Was empfindest du denn als Abzocke?

    Mein Mann hat eine eigene Agentur, er versteht sich selbst als Dienstleister und begleitet seine Kunden seit vielen Jahren durch Schadensfälle und Entscheidungen zu Vorsorge und Geldanlage. Gute Beratung hat halt ihren Preis, der sich in höheren Prämien niederschlägt, dafür hängt mein Mann auch gern mal stundenlang an einem Fall fest, bis alles zur Zufriedenheit des Kunden geklärt ist.

    Die Kampfprämien einiger Onlineanbieter sind unschlagbar, aber wenn man dann einen Schadensfall hat und die lehnen erstmal grundsätzlich ab oder ziehen Abschläge ab oder man kriegt niemanden ans Telefon und Mails bleiben unbeantwortet... es kommt halt immer darauf an was man will, billig oder Service.


    Wir selber sind seit Jahren bei der Allianz und zufrieden. Es kommt immer darauf an, was genau man sucht und sich vorstellt.