In der von dir beschriebenen Situation ist die Frage, wie realistisch ist es, dem Hund deiner Freundin ein höfliches Herangehen an andere Hunde beizubringen.
Wenn ich mir vorstelle, du möchtest und forderst von ihr ein Nicht- Starren, ein Nicht-direkt-aufeinander-Zugehen und einfach ein gut sozialisiertes Zusammentreffen, während dir ein Hund im Freilauf entgegenkommt, der weitab vom Besitzer voraus läuft, der HH schreit von weitem "Meiner tut nix!" und dessen Hund kommt schon wie ein Blöder angerannt, um eure Hündin grad mal über den Haufen zu rennen...
...dann bin ich ganz bei eurer Hündin und sehe es so, dass sie damt genau das verhindert. Sie fordert vom dem anderen, unkontrolliert auf sie zulaufenden Hund, dass er sich zusammennimmt und sie ernst nimmt, indem sie ihn anstarrt und diese geduckte Haltung einnimmt.
Wenn du das zu verhindern suchst, nimmst du ihr die Möglichkeit, sich vor einem frechen Tutnix zu schützen.
Das würde bedeuten, dass du sehr wahrscheinlich Ungehorsam von ihrer Seite provozierst, sie das Vertrauen in deine Urteilsfähigkeit verliert, und sie doch ihren Stiefel durchzieht, aber gegen deinen Willen. Und euer Verhältnis wäre dadurch verschlechtert.
Die Lösung könnte so aussehen, dass DU ankommende Hunde abblockst, sie hinter dir bleibt, und sie dadurch dir den Part "überlässt". Kann aber sein, dass sie dich dazu noch nicht gut genug kennt, bzw. sie die Situation schon zu oft selbst auf die oben von dir beschriebene Weise geregelt hat.
Lösung 2 könnte sein, dass du dem anderen HH und überhaupt allen HHs klar machst, dass sie ihren Hund anzuleinen haben, und erst, wenn ihr euch gegenübersteht, auf ein Komenado beide Hunde abgeleint werden, damit sie spielen. Das natürlich erst, wenn keiner sich an der Leine wild aufführt, sondern ruhig wartet, bis es soweit ist.
Wenn Hunde auf uns zurennen, leine ich meine Hunde überhaupt nie einfach ab, besonders nicht, wenn der Besitzer noch weit weg ist.
Wir warten, bis der andere Hund da ist, um uns rumrennt wie irre und es ihm zu blöd wird und er wieder geht.
Dann gehe ich evtl. auf die nächste Wiese mit meinen und leine sie kontrolliert mit Kommando ab, wenn der andere Besitzer nachgekommen ist und wir uns darauf verständigt haben.
So vermeide ich auch ein Heranpirschen, wie du es beschreibst, das meine Leo- Hündin auch zeigt, und womit sie gern andere Hunde erstmal einschüchtert. Was sie nicht soll.
Auch, wenn danach herrlich gespielt wird.