Beiträge von bollena

    hallo zusammen,

    es soll hier einmal nicht um den Hund gehen sondern um einen selber, wie man die richtige Einstellung erhält und beibehält, diejenige zu sein die den Hund draußen aktiv anleitet, Entscheidungen trifft und die Spaziergänge gestaltet.

    Denn das Problem ist ja nicht am anderen Ende der Leine, sondern an diesem ... unsere Trainerin sagt, der Hund macht sowieso immer alles richtig, denn er reagiert ja nur auf mich, und dieser Meinung bin ich auch - ich möchte daher in erster Linie auch mal an mir arbeiten.

    Hintergrund meiner Frage ist, dass ich oft das Gefühl habe, viel zu passiv zu sein, wenn wir draußen unterwegs sind, ich fühle mich oft wie eine Statistin beim Spazierengehen, laufe hinter meinem Hund her, der noch dazu meist stark an der Leine zieht.

    Im Laufe des Spazierganges geht es dann schon oft besser, aber ich muss mich immer wieder zusammenreißen und konzentrieren. An schlechteren Tagen bin ich viel zu passiv und mit meinen Gedanken woanders, falle in alte Gewohnheiten zurück und lasse den Hund zu viel selber entscheiden, reagiere oft zu spät und zu langsam, und sofort ist er mit seiner Aufmerksamkeit überall anders, nur nicht bei mir.

    Ich wollte fragen, wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat, und wie schafft ihr es euch selbst zu motivieren und konsequent dran zu bleiben?

    Oft habe ich auch keine Ideen, wie ich den Spaziergang gestalten soll.

    Ich glaube, es wäre einfacher für mich, wenn ich einen konkreten Plan hätte, wie ich den Spaziergang aufbauen soll und welche Aktivitäten ich gemeinsam mit Gio machen kann, sodass wir beide Spaß dran haben, miteinander beschäftigt sind und nicht nebeneinander herlaufen. Ich mache meist die selben Übungen, abrufen, Sitz und Platz, Sitz und Leckerlis suchen, aber ich habe das Gefühl, dass Gio draußen alles andere mehr Spaß macht, Schnüffeln und die Umgebung erkunden, als Beschäftigung mit mir.

    Bin gespannt, wie es euch mit diesem Thema geht! Nehmt ihr euch bei jedem Spaziergang etwas Besonderes vor, habt ihr einen Plan oder einen festen Ablauf dafür? Wie habt ihr gelernt, konsequent zu bleiben?

    Mein Erfahrungsbericht zum Thema Zecken:

    Unser Gio ist bei uns im Jänner eingezogen. Bereits Anfang März hatte er einen ersten Zeckenbiss, da fing ich an mich mit dem Thema auseinanderzusetzen, wie ich ihn am besten schütze. Chemiekeule oder doch eine sanftere Methode versuchen?

    Noch während ich überlegte, folgten ein paar weitere Bisse. Unsere täglichen Spaziergänge führen uns am Flussufer entlang durch hohes Gras, wie ich jetzt weiß, die ideale Umgebung für Zecken.

    Und dann wurde Gio krank, Anfang April, die Diagnose lautet Anaplasmose, höchstwahrscheinlich durch einen Zeckenbiss eingefangen.

    Im gleichen Moment erhielt er das Seresto Band, weil ich zu viel Angst hatte, dass er nochmal einen Biss abkriegt. Wir finden jetzt täglich tote Zecken überall im Haus, erst jetzt merke ich, wie viele von den Viechern er einsammelt. Und zu Beginn hat er sich wegen dem Seresto häufig gekratzt, jetzt ist es schon besser geworden

    Jetzt sind wir noch dabei, die Antibiotika-Kur abzuschließen, und ich hoffe sehr, dass er dann wieder gesund ist. Habe mir zuerst schlimme Vorwürfe gemacht, dass wir so lange zugewartet haben.

    Die Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Es gibt Hunde, die sind einfach Zeckenmagneten, so wie offensichtlich meiner, und dann kommts natürlich drauf an, ob man sich viel in der Natur bewegt, durch hohes Gras läuft etc.

    Wir werden jetzt sicher mal längere Zeit auf die stärker wirksamen Mittel setzen, auch wenn ich nicht glücklich darüber bin. 100% Sicherheit gibt es sowieso nie.

    lg Angela

    Danke für eure Antworten.

    Bleibt denn der Hund im Auto alleine?

    Leider haben wir das auch noch nicht geübt, wir haben in den letzten Wochen langsam begonnen, ihn ans Autofahren zu gewöhnen, aber noch nicht, darin allein zu bleiben. Außerdem ist es derzeit glaub ich zu kalt dafür.

    Wir wohnen im nördlichen Niederösterreich und haben auch keine Freunde in der Nähe, sind vor einem Jahr hierher gezogen.

    Gio ist aus einem Tierheim in Ungarn und muss alles langsam lernen, egal worum es geht, Besuche, Autofahren, normales Alltagsleben ...

    Vielleicht fällt mir noch was ein, wir werden ihn da jedenfalls nicht ins kalte Wasser werfen, sonst wird alles dann noch viel schwieriger.

    Danke euch auf jeden Fall, werden das schon irgendwie gut über die Bühne bringen, Gio soll auf keinen Fall drunter leiden, ich denke unsere liebe Nachbarin die jetzt an einem besseren Ort ist würde das auch verstehen, sie hat Tiere gern gehabt ...

    hallo,

    leider ist unsere Nachbarin vor 2 Tagen verstorben und am Freitag ist das Begräbnis.

    Ich würde gern hingehen, aber wir haben unseren Hund Gio erst seit 5 Wochen und haben das Alleinsein noch nicht trainiert. Normalerweise bin entweder ich bei ihm oder mein Partner, aber in dem Fall sollten wir wohl beide hingehen. Wir haben auch sonst niemanden, der aufpassen könnte.

    Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass einer von uns daheim bleibt und sich eine gute Ausrede einfallen lassen muss.

    Vielleicht hat noch jemand eine Idee was man machen könnte?

    Danke.

    Als ich meine Hündin mit 6 Monaten bekommen habe, kannte sie nicht. Wenn sie Stress hatte weil wir z.B. unterwegs einen anderen Hund getroffen haben (obwohl da mehrere Meter Abstand zwischen uns waren) sprang sie an mir hoch und schnappte immer nach meiner Jacke.
    Bei ihr war das reiner Stressabbau.

    Hat sie das Verhalten irgendwann abgelegt? Ich glaube bei Gio ist es ähnlich. Ich denke, wenn er ruhiger wird und mehr Sicherheit hat, wird sich das vielleicht legen, weil er keinen Stress mehr haben muss.

    Hallo,

    danke für eure Antworten.

    Ich habe selber nochmal drüber nachgedacht, letztesmal hab ich kurz vorher mit ihm gespielt und er war wohl etwas zu aufgeregt.

    Wir haben es heute nochmal versucht, und es ging viel besser :smile: Wir waren beide ruhiger, und ich hab weniger Druck gemacht, wollte ihm einfach nur zeigen dass es ihm auch Freude machen kann wenn er brav mitgeht, und er hat super mitgemacht. Nur einmal hat er mich ein wenig in die Waden versucht zu zwicken, bin einfach weitergegangen und er hat es bald gelassen.

    Ich merke schon, dass es sehr viel mit meiner inneren Einstellung zu tun hat. Spannend!


    Du hast ihn erst seit 4 Wochen bei dir und das dauert dann bis die Bindung wächst und er dich wahrnimmt als ranghöher. Wichtig dabei ist Konsequenz.

    Ja, wird mir jetzt auch mehr bewusst, dass wir unsere Bindung noch vertiefen müssen und ich nichts überstürzen darf. Wir haben halt schon relativ früh mit dem Training begonnen, damit sich keine Fehler einschleichen.

    Eventuell sind diese 10 Minuten Leineführigkeit üben zu lange für den Hund. Ich kenne das Hochspringen von einem meiner Hunde wenn er mit einer Situation überfordert war.

    Stimmt, er war damit wohl definitiv überfordert, weil ich nicht drauf geachtet habe, dass wir die nötige Ruhe haben und weil ich zu viel von ihm wollte. Naja, er hats mir gleich gezeigt ;-)

    Gio ist ein Hund, bei dem man mit Druck überhaupt nichts erreicht, manchmal vergesse ich das.

    Wir werden so weitermachen, an der langen Leine mit Geschirr darf er sich soweit frei bewegen, und bei jedem Spaziergang ein paar Minuten Leinenführigkeit mit Freude! üben, dann sind wir glaub ich auf einem guten Weg.

    Ok vielen Dank, hab mich jetzt in das Thema "Übersprungshandlungen" ein wenig eingelesen. War mir nicht klar, dass das so ein Verhalten ist.

    Wie ich das abstellen kann weiß ich zwar jetzt auch nicht, aber ich versuch nächstes mal mehr Ruhe reinzubringen. Bei meinem Lebensgefährten verhält er sich allerdings nicht so, da gibts das Raufspringen etc. nicht. Es muss also doch irgendwas mit mir zu tun haben.

    Gio ist aus einem ungarischen Tierheim, wurde von einer Tierschutzorganisation nach Österreich gebracht. Vor uns war er 3 Wochen auf einer Pflegestelle.

    Er kennt noch nicht viel, aber er entwickelt sich gut, er hat sich gut eingelebt und wir immer vertrauter mit allem. Wir waren auch schon zweimal bei einer Trainerin mit ihm, die uns die Übung für die Leinenführigkeit gezeigt hat. Das Anspringen ist allerdings neu, werde sie nächstesmal auch drauf ansprechen.

    hallo,

    ich habe seit 4 Wochen eine 16 Monate alten Bergamasker Mischling, er heißt Gio.

    Da er erst so kurz bei uns ist, haben wir den Hund ständig an der langen Leine, er kann erst frei laufen wenn er sicher abrufbar ist und das wird wohl noch dauern.

    Jetzt haben wir begonnen die Leinenführigkeit an der kurzen Leine zu üben. Gio sträubt sich bei mir besonders dagegen, fängt an an mir hochzuspringen und mich zu zwicken - es passt ihm ganz und gar nicht.

    Ich weiß, dass das ein Zeichen für mangelnden Respekt ist und ich lernen muss, ihn besser anzuführen. Allerdings hätte ich gern gewusst, wie ich das Hochspringen und Zwicken abstellen kann, ein lautes Nein bringt eigentlich gar nichts oder scheint ihn noch mehr anzuspornen.

    Was mir auch noch nicht klar ist, versteht der Hund den Unterschied zwischen langer und kurzer Leine? Ich hänge ihn mit der kurzen Leine vom Geschirr aufs Halsband um, dann weiß er, dass er jetzt folgen muss.

    Sobald er an der langen Leine ist, ist er aber wieder im anderen Modus, läuft vor, interessiert sich für alles andere und ich bin nicht mehr die "Anführerin".

    Ich kann aber den Hund nicht den ganzen Spaziergang lang an der kurzen Leine haben, er kann sich nicht so lange konzentrieren und muss sich ja auch ein wenig frei bewegen, schnüffeln und laufen können, sonst flippt er ja aus.

    Wirkt sich die 10 min. lange Übung "Leinenführigkeit" insgesamt darauf aus, dass der Hund mich mehr als Anführerin sieht, auch wenn er danach wieder an der langen Leine frei läuft? Und wie soll ich mich verhalten, wenn er an der langen Leine ist?

    Irgendwie hab ich die Übung glaub ich noch nicht ganz verstanden :ka:

    Danke schon mal!