Beiträge von Micha&Kira

    Alle Appis die wir kennen mögen keine Stadtspaziergänge, Fussgängerzonen, viele Leute usw. Sie machen es zwar mit aber man sieht deutlich das sie es nicht mögen.

    Kann ich nur bestätigen u. sollte man bei der Rassewahl auf jeden Fall berücksichtigen.


    @Sacco: Mich hatte die Aussage des Züchters auch überrascht. Und es ging ausschließlich um die seiner Meinung nach oft weniger hibbelige/reizoffene Mentalität vieler Rüden. Es sollte auch nicht so rüber kommen, als wären die Appi-Rüden jetzt besser für Stadtleute geeignet als Hündinnen (um Gottes willen :omg: ). Aber man tauscht halt gerne seine Erfahrungen aus. Und seiner Erfahrung nach waren seine Rüden meist etwas weniger reizoffen, als die Hündinnen. Den Rest über Appenzeller-Rüden hat er ja auch bestätigt:

    gehen schneller nach vorne, sind territorialer, kerniger, bei Fremden sind sie noch ein Stück deutlicher usw.


    Dazu muß ich aber auch sagen der Mann gilt hier im ganzen Umkreis seit Ewigkeiten als sehr kompetenter Hundeführer. Was er erziehungstechnisch leisten kann, wird den meisten Hundehaltern wohl schon sehr schwer fallen.
    Ich habe diese Aussage von ihm auch nur wiedergegen, weil ich diese Erfahrung vom Züchter sehr interessant fand. Aber das ist ja alles auch ein bißchen subjektiv. Und etwas weniger reizoffen, ist ja immer noch reizoffen :pfeif:

    Ich habe mich damals von einem Spezialisten aus einer Tierklinik beraten lassen.


    Er meinte, wenn die ersten 1 bis 2 Läufigkeiten sehr auffällig mit Scheinschwangerschaften verlaufen, dann würde er kastrieren. Die starken Scheinschwangerschaften würden das Risiko einer Gebärmutterentzündung auf Dauer extrem steigern (Was dann wieder eine OP doch noch notwendig macht, meist unter schlechteren Bedingungen, als beim gesunden Junghund). Ansonsten würde er von einer nicht notwendigen Kastration eher abraten, da trotz der Vorteile (z.B. geringeres Risiko für Milchleistentumore) es auch gute Gegenargumente gibt. Zum Beispiel könnte auch das Risiko für andere Krebserkrankungen steigen, das Diabetes-Risiko usw. . Auch Hündinnen die durch die Kastration erst richtig verhaltensauffällig werden kommen vor.


    Ich habe mich dann letztendlich gegen eine Kastration entschieden.
    Meine Appenzeller-Hündin war zwar auch anders drauf während ihrer bisher 2 Läufigkeiten, aber hatte zum Glück keine auffälligen Scheinschwangerschaften.


    Wenn Du solche Sorgen hast sprich doch auch einmal mit einem Spezialisten auf diesem Gebiet. Das geht oft, wie bei mir, auch telefonisch u. der Arzt kann Dich viel besser beraten, als die meisten Allgemeintierärzte. Und das ganze war sogar kostenlos.

    Dass die Rüden deutlich schwieriger sind als die Hündinnen habe ich beim Appi öfters gehört.


    Ich habe in manchen Rassebeschreibungen gelesen das die Rüden bei den Appenzellern etwas ruhiger sein sollen. Im Sinne von weniger reizoffen und weniger zur Hibbeligkeit neigend als die Hündinnen. Natürlich nicht im Sinne das sie weniger Temperament haben xD .


    Im Nachbardorf habe ich mich mal mit einem Appenzeller-Züchter unterhalten, als ich ihn mit seinem Appi-Rüden getroffen habe. Der Rüde war für einen Appi schon sehr in sich ruhend (der Hund war erst 2 Jahre alt). Er hat mir damals bestätigt, dass die Rüden zwar meist kerniger/duchsetzungsstärker sind, aber dafür meist auch gelassener gegenüber äußeren Stressfaktoren wie Stadtspaziergänge, Fussgängerzone u. soweiter sind. Ihm persönlich liegen die Rüden deshalb mehr u. die sind auch nicht zwangsläufig artgenossenunverträglicher als Hündinnen (nach seiner gut 30jährigen Erfahrung mit Appenzellern).


    Anderseits hat er aber auch gesagt, er empfiehlt vielen Appenzeller-Neulingen oft trotzdem eher eine Hündin. Die sind in der kritischen Erziehungszeit halt etwas leichtführiger und wollen mehr gefallen.


    Denke also pauschalisieren kann man das nicht, dass Appi-Rüden generell schwieriger sind. Manche kommen eher mit Hündinnen klar, anderen liegen Rüden mehr.


    Rasseunabhängig: Ich hatte bisher nur Hündinnen. Ich kenne zwar auch viele tolle Rüden, hatte aber meist das Gefühl das mir Hündinnen mehr liegen. Oft treten ja geschlechlechtsbedingt geringfügig andere Erziehungsbaustellen auf.

    @whyona: Kommen denn nie Rückfragen wegen dem Maulkorb?
    Meine Mutter z.B. fragt dann oft interessiert (auch etwas naiv) nach wofür der Maulkorb denn gut bzw. notwendig ist. Der Hund sieht ja zur Zeit so lieb aus...


    Oft sind die Antworten dann auch: Der Maulkorb ist reiner Fressschutz. Oder (das erkenne ich wirklich hoch an!!!) ich kann meinem Hund (vor kurzem ein Mali/DSH-Mix) noch nicht hundertprozentig vertrauen. Warum soll ich ein Risiko eingehen, wenn der Hund den Maulkorb kennt, es für ihn nicht negativ ist, und er dadurch auch mal eher von der Leine kann?


    Aber auch die Antwort der Hund hat einmal etwas getan, ist aber meist lieb und braucht den Maulkorb jetzt, ist für meine eher hundeängstliche Mutter eine gute Antwort die eher zu Resepekt u. Anerkennung des Hundeführers führt. Sie ist da Vorurteilsfrei und denkt eher an die Hunde die sie früher schuldlos gebissen haben und die Hundeführer keine Schuld bei sich selber gesehen haben.


    Hängt denke ich auch viel von der Situation ab. Wenn der Hund ruhig und brav ist erzählen mir viele Bekannte von verwunderten Rückfragen wegen Maulkorb (z.B. bei Bahnfahrten). Bellt oder knurrt der Hund in dem Moment mit Maulkorb wirkt das natürlich auf die breite Masse eher abschreckend xD egal ob die Reaktion des Hundes nun normal und angemessen war oder nicht. Schließlich gehen viele Hunde nicht lautlos an manchen Artgenossen vorbei. Auch meine nicht :mute:

    Mein Beileid!


    Ihr habt sicher die richtige Entscheidung getroffen. Ihr konntet Euch noch verabschieden und sie konnte ohne unnötiges Leid über die Regenbogenbrücke gehen. Ich habe das selbst durchgemacht u. wünsche Euch ganz viel Kraft und Trost in der gemeinsamen Zeit.


    FG
    Micha

    Bei meiner verstorbenen Schäferhund-Mix-Hündin wurde ich öfter gefragt, ob ich diesen tollen Hund abgeben würde und zu welchem Preis?


    Ich hätte gerne geantwortet: Zu welchem Preis würden Sie denn Ihren Erstgeborenen hergeben?
    ->Habe ich leider nie geantwortet, sondern mein Herz hat gesprochen. Dieser Hund ist absolut unverkäuflich für keine Summe dieser Welt!


    Bei meiner jungen Appenzeller-Hündin wurde ich sowas noch nie gefragt :shocked: , obwohl viele von Ihr begeistert sind.
    Ist ja auch gut so, das ist keine Allerwelt`s-Rasse die zu jedem passen würde.


    Was mich allerdings die letzten Monate etwas nervt, ist die Grössen-Frage. Meine Hündin ist 2 cm unter Standard geblieben, trotzdem fragt jeder der Appenzeller kennt: Sind die nicht normalerweise größer?


    Ja oft, aber wir kommen ja auch in unterschiedlichen Maßen vor! Also akzeptiert doch endlich mal das es an beiden Seiten des Rassestandards richtig ist. Und es darf auch mal jemand geringfügig kleiner sein, ohne seine Rasse zu verlieren. Meine kann schnell genug beweisen das sie durch und durch Appenzeller ist :pfeif:


    FG
    Micha

    :hurra: Klasse. Danke für die rege Beteiligung! Eure Geschichten und Erfahrungen sind für mich echt total interessant :bindafür: . Auch was die anderen Sennenhunde betrifft.


    Meine Hündin hat mir die letzte Tage große gesundheitliche Sorgen bereitet, jetzt sieht es aber doch wieder ganz gut aus. Sie hatte Gangauffälligkeiten u. Hüftprobleme standen im Raum. Nach Diagnostik u. Zweit- + Drittmeinung ist ihre Hüfte zwar nicht perfekt, aber doch so das sie vermutlich keine großen Probleme bekommen wird. Übermässiges Springen u. Agility soll ich dann aber doch vermeiden. Leider springt sie für ihr Leben gerne...
    Aber die Hauptsache ist, sie hat das ärztliche okay weiterhin ihr Temperament ausleben zu dürfen :dafuer:

    Vielleicht mag ja wer erzählen, wir ihr auf den Sennenhund gekommen seid? Warum gerade diese Rasse?

    Auf die Sennenhunde: Durch meinen Vater. Der fand die Berner Sennenhunde schon immer ganz toll. Nur die sind ihm einfach zu groß. Bei uns passt der Appenzeller größen-/gewichtsmäßig perfekt. Mein Vater war begeistert, als er hörte das ich mir einen Appenzeller anschaffe, hat aber das Temperament doch deutlich unterschätzt.


    Mich selber begeistert der Appenzeller seit ich vor knapp 10 Jahren den ersten persönlich kennengelernt habe. Diese Lebensfreude die der Hund mit jeder Faser seines Körpers zeigt begeistert mich immer wieder. Für den Appenzeller hat bei mir persönlich auch gesprochen, das er so vielfältig ist. Ich hatte mir einen Hund erhofft der gerne mit mir zusammenarbeitet. Und genau das habe ich bekommen :hurra: . An welchem Sport wir letztendlich hängen bleiben weiß ich noch nicht. Aber bis jetzt hat sie in vielen Bereichen Talente gezeigt. Für sie ist es, glaube ich, am wichtigsten das sie etwas mit mir zusammen machen darf. Was im speziellen ist ihr gar nicht so wichtig. Sie braucht einfach auch zusätzliche Kopfarbeit, toben und Gassi gehen allein würden ihr auf Dauer nicht reichen.


    Und nicht zuletzt: Die Sennenhunde sind alle echt hübsch :herzen1:

    Ich lese mal mit, denn ich hab mir in den Kopf gesetzt einen Appenzeller als Zweithund zu bekommen

    Würde ich mir persönlich nicht zutrauen. Der Appenzeller ist wirklich sehr reaktiv u. muß bei Fremdhunden immer zur Ruhe ermahnt werden. Klar wird das mit der Zeit auch ein Selbstläufer. Aber die Tendenz Theater zu machen bleibt glaube ich bestehen. Würde da ein zweiter Hund mitlaufen der Fremdhunde anbellt oder sogar nach vorne geht, meine würde ihre Erziehung vergessen und mitpöbeln. Da können 2 sehr reizoffene Hunde eine unschöne Dynamik entwickeln.


    Vielleicht denke ich in 7-8 Jahren anders, denn solange kann es dauern bis ein Appenzeller sein Temperament etwas runterfährt.


    Also würde ich hier einen Zweithund in Erwägung ziehen, dann auf jeden Fall etwas ausgeglicheneres ausserhalb der Hütehunde. Wohl eher Richtung Retriver.

    Das mit den Schritten vor und zurück ist bei mir mit Junghund auch noch so.


    10 mal klappt es manierlich an einem Fremdhund vorbei zu kommen, beim 11,12 u. 13 ist wieder ausflippen angesagt. Das Beispiel soll nur zeigen wie leicht ein Hund in alte Verhaltensmuster zurückfällt. Ich lenke dann auch beim 14 Fremdhund die Aufmersamkeit meiner Hündin in bewährter Manier zu mir um, und es klappt wieder. Man muß nur konsequent seinen (Erziehungs-)Weg gehen. Mit der Zeit klappt es dann immer besser. Ich habe mich bei meinem Appi-Welpen immer auch über sehr kleine Fortschritte gefreut. Nur so konnten wir beide motiviert bleiben und hatten so auch (trotz diverser Probleme) richtig Spaß am Training.


    Teilweise sogar mega gefreut, denn sie ist schon mit ca. 6 Monaten im Haus ein total entspannter ruhiger Hund geworden :dafuer: . Der Weg dahin war aber sehr lang...


    Meine Mutter hat vor kurzem mal gesagt: "Jetzt sei mal stolz auf Deinen Hund. Die ist so toll geworden, aber es wäre viel einfacher gewesen aus ihr eine bissige, kläffende Bestie zu machen". Ich dachte erst :shocked: , aber wenn ich an unsere ersten 3-4 Monate denke...


    Sie war eine Herausforderung. Aber sie lernte viele andere Sachen (Dummy-Arbeit, UO, Impulskontrolle (in ganz kleinen Schritten!!!) dafür sehr schnell. Nur bringen einem solche Sachen natürlich im ersten Moment erst mal nichts für die Alltagstauglichkeit des Hundes. Anderseits bringt es viel für die Mensch/Hund Beziehung (Bindung), so dass der Hund auch in schwierigen Situationen ansprechbarer bleibt.


    Du siehst: Auch für mich bleibt nach 18 Monaten mit meinem Appenzeller der Weg das Ziel. Immer wenn ich denke die eine Sache kann ich erziehungstechnisch abhaken, kommt oft noch was nach.


    Das wichtigste ist, ich selber bin mit iherem Verhalten als Junghund zufrieden. Die meisten Tage mit Waldspaziergängen sind recht entspannt. Stadtspaziergänge (selten u. kurz) werden besser, bringen uns beide aber noch recht schell an unsere Grenzen.
    Aber wir haben ja noch ein paar Jahre Zeit zu üben :hust:

    Ich mach mal einen Vorschlag: Wie wäre es, das Thema generell in "Sennenhunde-Erfahrungsaustausch" umzubennen?

    Die Umbenennung wäre sicher sinnvoll. Leider weiß ich nicht wie das jetzt noch geht. Oder mir fehlen die nötigen Zugriffsrechte um das Thema jetzt noch zu editieren :ka:



    Es ist schön zu hören, dass Du so zufrieden bist mit Deiner Hündin. Ich möchte trotzdem drauf hinweisen, dass die Entwicklung noch lange nicht fertig ist. Gerade das Wachverhalten wird noch einen ganz ordentlichen Schub machen. Wenn Deine Hündin vier bis fünf Jahre alt ist, dann weißt Du was Du wirklich hast.

    Mir ist klar das meine Appi-Hündin noch ein Junghund ist. Da wird sicherlich noch einiges an rassetypischen Verhaltensweisen (auch schwierige) nachkommen. Gerade deshalb bin ich froh das sie bereits gut im gehorsam steht u. sich auch schnell beruhigen u. abrufen lässt, wenn ihr Wachverhalten mal wieder etwas zu nachdrücklich ist.
    Da werde ich erziehungstechnisch auf jeden Fall dranbleiben und ich gehe schon davon aus das ich noch mindestens die nächsten 2-3 Jahre solche Situationen trainieren muß. Sonst kann sich schnell vieles was jetzt so gut klappt ins negative wandeln.


    Ich lese mal mit, denn ich hab mir in den Kopf gesetzt einen Appenzeller als Zweithund zu bekommen
    Deine Beschreibung deckt sich witzigerweise mit meiner Aussiehündin, bis auf den Teil mit den fremden Hunden, die findet meine meistens überflüssig. Und die meisten Hündinnen sogar richtig kacke, da vermeide ich den direkten Kontakt. Sie ist jetzt etwas über 2 Jahre.

    Ich bin bei Hundekontakten von Anfang an sehr wählerisch gewesen.
    Die meisten Hunde mit denen sie spielen darf kenne ich noch von früher (Freunde meiner früheren Schäferhund-BorderCollie-Hündin). Bei Fremdhunden lasse ich Kontakt nur zu, wenn ich mich mit dem anderen Hundehalter kurz ausgetauscht habe u. beide Seiten der Meinung sind die Hunde kommen gut miteinander klar. Im Zweifelsfall unterlasse ich Fremdhundkontakte lieber, als das Jule negative Erfahrungen macht. An der Leine ist Hundekontakt bei mir grundsätzlich tabu u. mag meine bei Fremdhunden sowieso gar nicht (ich meine die Tut-Nixe die einfach angestürmt kommen...).
    Ich kann mir auch gut vorstellen das sie mit zunehmenden Alter weniger Wert auf fremde Hunde, erst recht Hündinnen legt. Wäre für einen Appenzeller auch eher rassetypisch.
    Trotzdem haben mir die anderen Appenzeller-Halter bewiesen, dass das nicht in Aggression umschlagen muß. Man muß nur eben von Anfang an managen u. schlechte Erfahrungen soweit möglich vermeiden.


    Ich habe auch den Eindruck das es einige Parallelen zum Australian Shepherd gibt. Sind ja beide für ähnliche Aufgaben gezüchtet. Kenne aber leider zu wenige Aussies um das wirklich beurteilen zu können.