Wir geben Jerry ganz bestimmt nicht wieder zurück! Wir haben Verantwortung übernommen und der stellen wir uns jetzt auch. Komme was wolle.
Wir werden die Hundeschule bei der wir sowieso anfangen wollten kontaktieren und dort nach Einzelstunden fragen.
Wir werden Jerry auch in Zukunft besser sichern um Besuch vor ihm zu schützen. Es ist zwar schade und absolut nicht was wir wollen, aber bis ein Trainer uns hilft das zu ändern und Jerry zu bessern müssen wir da einfach durch.
Wenn wir alleine mit ihm zuhause sind ist er der perfekte Hund. Ich hoffe ein Trainer bekommt ihn so hin, dass er auch bei Besuch und draußen genau so ist.
Es kann übrigens sein das wir Zeichen übersehen haben oder das Schwanz wedeln einfach falsch eingeschätzt haben. Wir werden uns auf dem Gebiet der Hundesprache besser informieren und einlesen.
Das finde ich SUPER. Sehr gute und richtige Einstellung. Natürlich ist das immer erstmal ein Schuss vor den Bug, wenn man dachte, man bekommt den "perfekten Hund", bei dem man nichts tun muss und er einfach schon ideal ins Leben passt.
Das ist allerdings extrem selten. Und bei Auslandshunden noch seltener. Einfach, weil sie ein andere Leben gelebt haben. Als ganz grobes Beispiel: Wenn ihr ein Kind aus einem Kriegsgebiet aufgenommen hättet, dann wäret ihr vermutlich durchaus nicht überrascht, wenn es zum einen sehr selbständig ist, wenn es bestimmte Ängste zeigt, wenn es im Zweifel zu Gewalt greift, um seinen Bedürfnissen Luft zu machen. Genau dasselbe ists mit dem Hund. Der ist aber nicht böse. NULL.
Das einzige, was in eurer Wahrnehmung noch nicht passt ist: Der Trainer wird den Hund nicht erziehen. Das werdet und könnt nur ihr allein! Er kann euch anleiten und helfen, auf die richtigen Dinge zu achten und ihn richtig zu lesen.
Ein Hund ist ja kein "Roboter", den man mit der richtigen Software bespielt und der dann mit richtigen Steuerungskommandos bei jedem gleich funktioniert.
Ein Hund ist ein soziales Lebewesen. Er hat mit jedem seiner Sozialpartner - also euch und allen anderen, mit denen er (egal ob Hund oder Mensch) in regelmäßigem Kontakt ist, eine andere Beziehung. Kennst man von sich selbst. Man hatte zu Mama und Papa auch jeweils eine andere Beziehung. Das heißt nicht, weniger Liebe - das heißt aber, dass man genau weiß: Wer hat welche Grenzen, was gibt mir der- oder diejenige besonders gut, wer hat welchen Charakter. Und genau so ist es mit dem Hund.
Da es sehr viele schlechte Hundetrainer gibt (leider mehr als gute) , kannst du auch mal sagen, wo ihr wohnt. Dann kann dir bestimmt ein anderer User schon mal sagen, mit welchem Trainer er gute Erfahrungen gemacht hat. Das ist der sicherste Weg zu einem Trainer, auf den man sich verlassen kann. Nur mit "Wattebausch und Leckerlie" wirds nämlich ebensowenig klappen, wie mit irgendwelchen Dominanztheorien, Macht-Gerangel oder Grobheit. Ein Hund braucht klare Grenzen und klare Führung und Vertrauen und Sicherheit und ein richtigen Verstärken von Verhalten an den passenden Stellen. Genau wie ein Mensch. Nur dass Menschen unsere Artgenossen sind und wir daher wissen, wie wir da kommunizieren.
Ich glaub, ihr hattet einfach eine falsche Vorstellung vom Leben mit Hund. Das ist aber nicht schlimm - das kann man ja ändern. Und mit der richtigen Hilfe und dem richtigen Wissen, wird eine Beziehung, die man sich gemeinsam erarbeitet noch viel schöner und inniger, als wenn einem der Hund alles schenken würde.
Auch wenn er kein Welpe ist - ich würde euch das Buch "Hoffnung auf Freundschaft" empfehlen. Es liest sich auch sehr nett und gar nicht staubtrocken und es erklärt viele grundsätzliche "Weltansichten" aus Hundesicht - ohne eine Schablone oder einen pauschalen Fahrplan vorzugeben. Sondern so, dass man das für sich so gestalten kann, wie man selbst auch authentisch ist. Das ist übrigens auch noch ein wichtiger Punkt: Hunde sind individuell wie Menschen. Jeder Trainer, der mit einer Schablone kommt, solltet ihr freundlich anlächeln und gehen.