Beiträge von *Sascha*

    Das genau ist der Kern meiner Aktivität mit meinem Hund in einer Hundeschule. Und genau das macht ihm ohnehin noch immer die größten Schwierigkeiten, wenn ich denn von Schwierigkeiten noch sprechen möchte. Vor etwas über einem Jahr hat er noch schreiend mit mir in der Hundegruppe gestanden und an Training war überhaupt gar nicht zu denken. Trotzdem ist das immer noch sein Thema, mit Stress umgehen und runterfahren und mit läufiger Hündin in der Gruppe geht das dann halt nicht, weil wieder einfach zu viel.

    OK, das ist dann natürlich sauschwer. Weil eh schon Knackpunkt, und mit der läufigen Hündin setzt man nochmal einen drauf.... Hm. Da gilt dann nur noch: wenns Dir net so wichtig ist, weil er im Alltag das Problem "läufige Hündin" selten bewältigen muß, dann vlt echt bei der nächsten läufigen Hündin mal daheimbleiben (oder ohne Hund kommen und die Tips dann daheim umsetzen), und vlt. mit denen reden und die Hündin auch einmal aussetzenlassen. Dann ist ja schon viel geholfen ;-)

    Zumindest muss er es halt nie in dieser Intensität bewältigen. Wobei wir sogar auch schon häufiger läufige Hündinnen in vorherigen Kursen hatten und da war es auch nie ein Thema. Ich habe echt keine Ahnung, ist vllt einfach Liebe oder so ^^
    Ich denke mal, dass ich jetzt erstmal Ruhe habe, es sind nur 4 Hunde in der Gruppe und nur eine weitere Hündin, die glaube ich in nächster Zeit nicht läufig wird.

    In der Rettungshundearbeit kommen läufige Hündinnen im Training geplant dran. Sind junge unerfahrene Rüden im Training, kommen die zuerst dran, vor der läufigen Hündin. Möchte wer explizit mit seinem Rüden diese Ablenkung üben, darf der direkt nach der läufigen Hündin ins Gelände. Im Einsatz muß der Hund seinen Job machen, auch wenn ne läufige Hündin mit dem Jäger 2 Stunden vorher durchs Revier gelaufen war. Da ist es sehr wichtig, daß der Rüde sich dann nicht ablenken läßt, und deswegen irgendeine verletzte Person im Wald liegen läßt.

    Es wird also beim Üben schon bissel auf den Ausbildungsstand geachtet. Weil die Ablenkung schon sehr stark und intensiv ist. Logisch.....

    Vom Ausbildungsstand her, ist er ja im Prinzip "fertig". Mit 5 Jahren auch als HSH definitiv erwachsen. Aber es geht hier ja nicht darum NACH einer Hündin zu arbeiten oder von ihrem dagelassenen Duft abgelenkt zu sein, sondern darum zu arbeiten, wenn die Hündin quasi daneben steht und mitläuft. Das ist ja nochmal etwas ganz anderes.

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    Wobei dann dire Frage ist, ob da nicht auch wieder ne läufige Hündin dabei ist.

    Genau, und das macht es zu einem generellen Problem. Das aktuelle ist ja nun gelöst, da die Hündin nun durch ist und ich mir jetzt nur noch einmal überlegen muss, ob ich Timur zur Theoriestunde mitnehme oder ihn einfach Zuhause lasse. Hier gehen ja die Empfehlungen definitiv dahin, ihn mitzunehmen, um jede Übungsgelegenheit zu nutzen.

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    Du kannst ja auch sehen, was die Andren machen, wenn Du bissel auf Abstand bist. Und Du kannst Dich mit dem Halter der Hündin drauf einigen, daß Ihr Euch maximal entfernt voneinander aufstellt. Also zB nicht in einer Reihe dann direkt nebeneinander, im Kreis eher gegenüber etc. Bzw. sie halt so, daß der Duft nicht mit dem Wind direkt zu Euch geweht wird....

    Dankenswerter Weise achtet mein Trainer darauf und nimmt Timur dann auch aus den Übungen, die dann einfach too much sind unter diesen Umständen.


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    Und zur Erklärung der Übung kannst ja hingehen, und zum durchführen dann halt 10 Meter weggehen von der Gruppe - wie Du schreibst, kann er sich ja ganz gut auf die Übung konzentrieren, wenn er etwas weiter entfernt ist?

    Die Übungen gehen auch direkt dran. Nur Ablage mit weggehen klappt nicht, weil er dann auch weg will von der Hündin und mich als "Anker" braucht. Um komplett stressfrei zu sein, müssten wir die Situation verlassen, also wenigstens außer Sicht gehen mit der Absicht uns zu entfernen, dann "vergisst" er auch die Hündin. Aber ich bin halt im Training, weil wir gerade die Situation mit den anderen Hunden trainieren wollen, womit sich der Kreis schließt.


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    Ich selbst bin da hardcore, würde mich einfach durchsetzen. Steht der Hund auf und kommt her, abbrechen und wieder dort ablegen, wo er aufgestanden ist. Gibt doch keine besseren Voraussetzungen, um zu üben für eine Prüfung, als diese maximale Ablenkung. Auch wenn das ganz sicher nicht einfach ist. Aber wenn er DAS durchführen kann, dann schreckt Euch auf der Prüfung halt nix mehr.... :person_shrugging:

    Ja, das ist wahrscheinlich so und sagt mein Trainer auch. Wir haben halt nun so trainiert, wie es unter dieser Ablenkung möglich war und ohne unfair dem Hund gegenüber zu werden. Wobei ich es eben schon als unfair empfand, ihn überhaupt in dieser Intensität dieser Situation auszusetzen. Geschlafen hat er danach aber immer gut. Zum Glück hat es hier aktuell keine Wölfe.


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    Was man auf der Prüfung können muß, steht in der Prüfungsordnung, die kann man ja auch mal durchblättern, dann ist´s net so wild, wenn man nicht jede Erklärung verstanden hat.

    Mein Trainer meint, würden wir auch jetzt schon bestehen.

    Ich mach den Kurs aber wegen des Kurses und nicht wegen des Scheins. Auf den bin ich dann einfach nur bisl stolz.


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    Naja, wenn das Training 2 Stunden dauert, heißt das ja nciht, daß der Hund 2 Stunden am Stück arbeitet..... ;-)

    Wir gehen halt durch Grünanlage und Innenstadt und enden dann im Cafe oder der Eisdiele. Also einfach ein Spaziergang mit Übungen dazwischen.


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    Später auf Abstand einfach zugeschaut, da lernt man ja auch bei, während Nova machen durfte, was er wollte: sitzen, liegen, gucken - solang er net genervt hat oder gesprungen ist. Einfach, damit er lernt, die Anwesenheit anderer Hunde auszuhalten, deren Bewegung zu ertragen, ohne sich zum Hüpfen und Hektischwerden animieren zu lassen. Er soll lernen, sich selbst runterzufahren. Und ich guck dann halt nur, daß der Abstand paßt, sodaß er nicht stattdessen hochdreht. Klar, auch das strengt an. Der ist platt hinterher. Ich könnte auch den Abstand deutlich vergrößern, wenn ich das wollte. Will ich aber nicht. Der soll sich bitteschön einmal die Woche damit auseinandersetzen müssen. Und wie´s scheint, verkraftet ER das ganz gut, sonst würde er hohle drehen und wir hätten Rückfälle. Ist natürlich individuell unterschiedlich, was der Hund verträgt, da muß der Hundehalter dann halt flexibel reagieren.

    Das genau ist der Kern meiner Aktivität mit meinem Hund in einer Hundeschule. Und genau das macht ihm ohnehin noch immer die größten Schwierigkeiten, wenn ich denn von Schwierigkeiten noch sprechen möchte. Vor etwas über einem Jahr hat er noch schreiend mit mir in der Hundegruppe gestanden und an Training war überhaupt gar nicht zu denken. Trotzdem ist das immer noch sein Thema, mit Stress umgehen und runterfahren und mit läufiger Hündin in der Gruppe geht das dann halt nicht, weil wieder einfach zu viel.

    Was möchtest du denn bei dem Kurs genau lernen?

    Ich frag, weil du geschrieben hast: Fußlaufen ohne Leine, Sitz, Platz, Abruf funktioniert schon perfekt.

    Timur ist generell schnell gestresst, wenn wir in der Stadt sind oder in Hundegruppen unterwegs. Mir geht's also weniger um den Gehorsam als um die gemeinsame Erfahrung.
    Ansonsten fällt ihm die Ablage noch eher schwer, insbesondere dann, wenn ich außer Sicht gehe (Das kann ich halt nur üben, wenn jemand dabei ist). Außerdem hat er Schwierigkeiten sich ruhig zu verhalten, wenn er gerade nicht dran ist oder irgendwo einfach liegen soll. Also unsere Themen sind in erster Linie stressbedingt. Wer weiß, vllt führt dieser Overload an Stress nun auch dazu, dass er beim nächsten Training dann völlig relaxt ist. Keine Ahnung, ob das lerntheoretisch möglich ist.

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    Einmal pro Woche reicht eh nur um sich Neues erklären zu lassen und Geübtes zu überprüfen.

    Wie gesagt, es geht bei uns mehr um Stressresilienz und eben das Training in der Gruppe in der Stadt und im kontrollierten gemeinsamen Freilauf.
    Im Haupterwerb ist und bleibt Timur Hof- und Herdenschutzhund. Die Hundeschule ist eine reine Freizeit- und Nebenbeschäftigung. Zusätzlich gehen wir evtl. noch 1x die Woche zusammen spazieren, einfach weil es uns Spaß macht.


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    Wenn mir Fortschritte wichtig wären, würde ich die restliche Woche gezielt positive Ablenkungen suchen, eventuell sogar mit befreundeten Hündinnen oder gut duftenden Hündinnen Treffen ausmachen.

    Müsste ich halt organisieren, Spaziergänge sind halt gar nicht unser normales Leben/Alltag.


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    Vielleicht kann dein Trainer das Wichtigste gleich zu Anfang erklären und du holst Timur danach aus dem Auto.

    Oder Timur macht eine Autopause zwischendrin. Und währenddessen kannst du mal zuhören und beobachten, was den anderen so erklärt wird.

    Es ist ja keine BH, sondern ein Hundeführerschein, also gehen wir gemütlich durch die Grünflächen und die Stadt und enden dann irgendwo im Cafe, der Eisdiele. Auf möglichst viel Abstand achtet mein Trainer sowieso bzw. platziert die Hunde dann entsprechend in der Ablage oder schickt auch die Hündin mal etwas weg, aber es bleibt halt eine Gruppe und da heißt Abstand halt 10m oder so, wenn man noch irgendwas mitbekommen möchte.

    Nachfrage meinerseits an alle Rüdenbesitzer, deren Jungs gelernt haben, dass läufige Hündinnen sie nichts angehen: WIE habt ihr das hinbekommen?? Über klaren Abbruch, sobald sie sich für die Hündin interessieren oder wie sonst? Meine Rüde hört sehr gut, aber bei läufiger Hündin in der Nähe kann ich ihn nicht ableinen. Der würde sich ihr gleich an den Hals werfen. Abbruch und Ermahnungen helfen hier bei uns nicht. Wie übt man das konkret? Danke für alle Tipps, auch wenn das nicht die Ausgangsfrage war.

    Ich setze halt ohne Ausnahme die Kommandos durch und schaue, dass ich immer so arbeite, dass der Hund noch für Alternativverhalten empfänglich bleibt (Was nicht heißt, dass ich das immer anbiete). Wie man dem Hund sagt, dass er dabei keinen Stress hat, das müssen dann andere erklären.

    Aber dann verstehe ich das Dilemma nicht so ganz glaube ich. Also wenn es in dem Kurs um Gehorsam geht und du das erfüllst, dann nimmst du ja alles mit, was der Kurs dir bieten kann?

    [...] ja da wäre ich irgendwie mit dem System insgesamt nicht so glücklich. Auch wenn daran nicht die läufigen Hündinnen „schuld“ sind.

    Ja genau, darum geht es. Ich bin mit dem System nicht glücklich. Daher mein Dilemma. Ich habe Bock auf diesen Kurs, es macht mir Spaß, der Trainer ist nett und gut, aber ich bin frustriert. Und nein, ich wäre halt einfach nicht so frustriert, wenn es in einem Grundgehorsamskurs so wäre, denn da geht es um Grundgehorsam und Alltagserziehung. Nun funktioniert der Hund einfach gut, es geht eigentlich nur um Spaß und Stellschrauben und ich frage mich halt, hab ich da jetzt plötzlich eine riesige Baustelle noch oder muss ich als Besitzer eines intakten Rüden eben einfach damit Leben, dass manche Trainingsstunden dann eben einfach so sind und dann muss ich mir die Frage stellen, will ich daran arbeiten, meide ich sowas oder sitze ich es halt aus?

    Wenn du jetzt dein Geld quasi verbrennst, dann sprich doch einfach mit den kursleitern. Vielleicht kannst du die verpassten 3 Einheiten im nächsten Kurs nachholen, vielleicht kann man die Hündinnen eben zum Schluss dazu holen, vielleicht gibt's auch ne andere Lösung, aber geht doch einfach ins Gespräch, dann habt ihr eher eine Chance eine Lösung für alle zu finden.

    Ich habe die Einheiten ja nicht verpasst, sondern mich für "aussitzen" entschieden und frage mich nun, ob ich ein Problem habe, an dem ich noch dringend arbeiten sollte.

    ür mich ist das Ganze einfach gerade ein Dilemma, denn klar ist es mein Hund, der da eben die Probleme hat, aber Fakt ist eben auch, dass trainingstechnisch einfach 3 Std mehr oder weniger für den A.. waren, zumindest eben bzgl. des eigentlichen Trainingsziels.

    Was ich nicht verstehe ist, dass du einerseits sagst, dass der Hund trotz der Hündin im Gehorsam steht - und der Stress das Problem ist... auf der anderen Seite die drei Stunden im Training nichts gebracht hätten.

    Aber geht es bei den BH nicht vor allem um Gehorsam? Und wenn der trotz läufiger Hündin funktioniert, passt das doch trotzdem?

    Also nichts bringen, würde ich jetzt nicht behaupten, aber ich hätte halt schon auch Themen, an denen ich gerne arbeiten würde. Da aktuell aber der Stressfaktor generell schon so hoch ist, kann man natürlich nicht wirklich an den Punkten arbeiten, die Thema sind, denn das wäre einfach unfair dem Hund gegenüber. Ich kann doch nichts Neues erarbeiten/verlangen, wenn es ihm schon mega schwer fällt, überhaupt im Gehorsam zu bleiben, bei den Dingen, die er kann (und das ist ja schon eine Menge).
    Dass wir den Führerschein nicht bestehen, das ist nicht wirklich meine Angst, ich bin einfach nur enttäuscht, weil ich mir etwas anderes im Training gewünscht hätte. Und ja, es stresst mich halt auch, wenn mein Hund so gestresst ist und ich frage mich halt, ob es das eigentlich wert ist oder ob ich nicht doch einfach hätte abbrechen sollen oder halt dann ohne Hund hingehen. Denn so richtig Sinn macht dieser Stress doch nur dann, wenn es dann auch einen Effekt hat, daher ja meine Frage, ob und wann Gewöhnung einsetzt.

    Ich finde die Frage halt einfach seltsam. Egal um welchen Trieb es sich handelt, immer wird die Meinung vertreten, dass man daran arbeiten kann und sollte und der Hund lernen muss damit umzugehen. Nur beim Sexualtrieb wird da gerne ein Gewese drum gemacht - nein, nicht auf die Beispiele hier im Thread bezogen.

    Ich habe geschrieben, wie ich damit umgehe. Völlig wertfrei zu den anderen Erzählungen hier im Thread. :ka:

    Meine Frage bezog sich ja nicht darauf, ob man an der sexuellen Motivation arbeiten kann oder sollte, sondern im welchem Umfang und in welchem Rahmen man das Erwarten kann. Und deswegen fand ich Vriffs Vergleich tatsächlich sehr passend. Auch die jagdliche Motivation ist grundsätzlich zu bearbeiten und doch ist das nicht immer die notwendige Voraussetzung, um an anderen Punkten mit dem Hund zu arbeiten. Das wäre auch schlimm, wenn z.B. immer 3 Hasen auf dem Hundeplatz und bei jeglichem Training gehalten werden, weil die Hunde müssen das ja lernen.

    Ich finde es absolut wichtig, dass der Rüde den Umgang damit lernt. Für mich persönlich und meinen Hund wäre aber wohl die Gehorsamshundestunde in großer Gruppe ein denkbar schlechter Ort dafür. Das gäbe nur Frust auf allen Seiten. Dann lieber Fokus auf Ignorieren bei gemeinsamen Leinenspaziergang.

    Ich persönlich bin halt tatsächlich etwas genervt, weil man sich ja eigentlich aus ganz anderen Gründen für diesen nicht ganz billigen Vorbereitungskurs angemeldet hat. In der Prüfung sind dann tatsächlich übrigens läufige Hündinnen nicht zugelassen. Für mich ist das Ganze einfach gerade ein Dilemma, denn klar ist es mein Hund, der da eben die Probleme hat, aber Fakt ist eben auch, dass trainingstechnisch einfach 3 Std mehr oder weniger für den A.. waren, zumindest eben bzgl. des eigentlichen Trainingsziels. Klar nimmt man das nun einfach als eben eine Übung bzgl. des Umgangs mit einer läufigen Hündin und funktioniert ja auch. Der Trainer hat bzgl. Timurs Verhalten nix zu meckern und findet daran nichts Ungewöhnliches bzw. sagt, dass er sich mega anstrengt und benimmt. Er braucht ja selbst im Freilauf mit der Hündin keine Leine.
    Der große Vorteil ist natürlich, steigerungsfähig ist die Ablenkung nun wohl nicht mehr, kann nur noch einfacher werden ... :-D

    Hm, aber welchen Nutzen bzw. Trainingseffekt haben seltene Einheiten a 2Std. Dauerstress. Im Prinzip müsste ich jetzt aktiv mehrere Hündinnenhalter suchen, um dann ganz gezielt mit denen regelmäßig während der Läufigkeit spazieren zu gehen? Oder mir halt selbst eine Hündin kaufen? Im normalen Alltag ist das Problem ja quasi nicht existent, außer ganz selten evtl. mal in einem Cafe oder so, aber da kann man das dann auch schlecht aussitzen und üben.