Beiträge von *Sascha*

    Ich bezweifeln stark, dass die Kangals in Reihenhaussiedlungen, die Probleme machen und z.b durch aggressives Verhalten auffallen, das tun, weil sie Kangals aus irgendwelchen Linien sind die mal für Hundekämpfe gezüchtet wurden, sondern ganz einfach weil sie ohne Sinn und Verstand von unfähigen Menschen in eine unpassende Umgebung gezwängt wurden.

    Mir wäre es für Deutschland tatsächlich gar nicht bekannt, dass es hier größere Probleme mit für Hundekämpfe gezüchteten und scharf gemachten Hunden gäbe. Sicher gibt es auch hier entsprechende Aggressionszuchten und illegale Hundekämpfe, aber ein flächendeckendes größeres Problem hat Deutschland damit nicht. Das sieht in anderen (auch westlichen Ländern) aber teilweise ganz anders aus und deswegen ist es eben auch mit entsprechenden Problemen behaftet, wenn man Beißstatistiken oder Beißvorfälle aus anderen Ländern auf die Situation in Deutschland überträgt.

    Der Kangal wird in der Regel einfach nur erwachsen und beginnt seine rassetypischen Eigenschaften zu zeigen, das heißt, er wacht, er bellt, er schützt. Wenn er dann keine richtige Aufgabe hat und nicht entsprechend geführt wird, dann bekommt man erstens ziemlich schnell Ärger mit den Nachbarn und dem OA und zweitens stellen sich ganz reale Probleme, wenn man das kräftige Tier einfach nicht mehr halten kann. Also werden die meisten Kangals (die abgegeben werden) im Alter von 1,5-2 Jahren abgegeben. Die wenigsten dieser Hunde, sind aber wirklich problematisch. Sie finden einfach nur kein passendes Zuhause, weil sie einfach in der Regel keine normalen Begleithunde sind.



    aber wir stecken bzgl. Herdenschutz noch sowas von in den Kinderschuhen und es ärgert mich, wie wenig Energie von allen Seiten in diese Thematik gesteckt wird, weil man sich einfach ständig und immer wieder an dieser Abschussthematik abarbeitet.

    Es hilft mir als Tierhalter leider überhaupt nicht, wenn ich mich immer und immer wieder nur auf eine Abschussforderung fokussiere.

    Wie kann/sollte man konkret damit umgehen, wenn es einen Übergriff auf einer Weide gab und wenn die Herde geschützt war, wo lagen die Schwachstellen, welche Möglichkeiten habe ich diesen schnell und wirksam zu begegnen, um meine Tiere zu schützen? DAS sind die Fragen, die mich erstmal konkret beschäftigen und auf die ich Antworten, Erfahrungswerte und Hilfe von Seiten der Behörde erwarte.

    Ebenso erwarte ich, dass die Notwendigkeit von Herdenschutz nicht nur ein Lippenbekenntnis in Fachministerien ist oder regional dann völlig unterschiedlich beurteilt wird. Wenn es südlich der Elbe regelmäßig Übergriffe auf Pferde gibt, dann kann es nicht sein, dass sie ein paar km weiter in S-H als ungefährdet gelten und Herdenschutzmaßnahmen als unnötig abgetan werden.

    Ich möchte einfach nicht immer und immer wieder nur über Abschüsse diskutieren, denn das macht die Notwendigkeit von Herdenschutzmaßnahmen eben kein bisschen weniger überflüssig. Und das hier ist doch ein Thread, in dem man sich über Herdenschutzmaßnahmen austauschen möchte, über ihre Umsetzung und die Probleme in der Praxis.

    Aber auch das Thema Herdenschutz fällt für mich unter "radikale Akzeptanz". Ich hab mich dafür entschieden, weil ich denke, dass ich so wie ich damit umgehe, RICHTIG damit umgehe. Das muss sich alles erst über ein paar Generationen eingrooven. Wir haben halt das Pech, die erste Mit-den-Wölfen-Generation zu sein.

    Ich roll halt bei den Absurditäten mit den Augen, mach aber einfach ganz stumpf weiter.

    Etwas anderes bleibt ja auch kaum übrig. Ich habe mir damals den Hund angeschafft mit dem Gedanken, mal sehen was daraus so wird und mittlerweile haben wir den passenden Weg für uns gefunden. Ich weiß, ich hätte im Ernstfall einen Hund an meiner Seite, der seine Arbeit kann und auf den ich mich verlassen kann. Aber solange die hiesige Bevölkerung das Thema Herdenschutz (insbesondere bei Pferden/Rindern) hier überhaupt nicht auf dem Schirm hat, tut mein Hund so, als wäre er einfach nur ein wachsamer Hofhund und erfüllt nebenbei mittlerweile alle Anforderungen, die man heute so in der Gesellschaft an Hunde stellt. Für uns passt das jetzt so, aber es ist definitiv kein Modell, das man weiterempfehlen kann bzw. für eine größere Anzahl von Tierhaltern so umsetzbar wäre.


    Es könnte halt alles so viel einfacher sein, wenn der Einsatz von Herdenschutzhunden überall entsprechend anerkannt und privilegiert werden würde. Und in diesem Zuge nerven mich auch die ewigen Abschussdiskussionen, a'la weil ja einfach alle Herdenschutzmaßnahmen nicht funktionieren würden. Ja, der Abschuss einzelner Problemwölfe/-rudel kann ein Teil der Lösung sein, aber wir stecken bzgl. Herdenschutz noch sowas von in den Kinderschuhen und es ärgert mich, wie wenig Energie von allen Seiten in diese Thematik gesteckt wird, weil man sich einfach ständig und immer wieder an dieser Abschussthematik abarbeitet.

    Und ja, ganz konkret zu diesem Fall, das habe ich aber schon einmal hier so gesagt. Sind Herden mehr oder weniger maximal also mit Zäunen und Hunden geschützt und die Wölfe kommen wieder, dann gehört da ein Jäger auf den Ansitz.

    Aha… na trotzdem wird’s dafür ne Lösung brauchen. :roll:

    Naja, was willst du von mir? Ich werde wohl kaum einen Einfluss darauf haben, dass sich viele türkisch-stämmigen Menschen ein bisschen Heimat in Form eines Kangals in den Ruhrpott holen. Oder geht es dir allgemein um alle HSH in unpassenden Händen. Was soll ich denn nun daran machen und welche Verantwortung siehst du da bei mir, weil ich einen HSH zum Schutz meiner Pferde halte?

    Zwei Probleme:

    1. Woher weißt du aus welchen Linien dein Kangal stammt bzw wie willst du durchsetzen, dass nur diese Linien nach Deutschland kommen?

    Indem ich ihn dort kaufe, wo im Idealfall über Generationen entsprechend Hunde für die Arbeit gezüchtet und genutzt werden. Beim Kangal ist das Problem aber tatsächlich auch nicht so groß und betrifft in der Regel einen bestimmten Typus.


    Zitat

    2. Wie soll ein Kangal aus der von dir anvisierten Leistungszucht in einer Reihenhaussiedlung oder Mehrfamilienhaus funktionieren?

    Gar nicht. Was soll er da?
    Ich bin überhaupt kein Freund davon, Hunde, die über Jahrhunderte für eine spezielle Arbeit gezüchtet wurden, innerhalb weniger Generationen zu einem Begleithund umzuzüchten. Warum sollte man sowas tun wollen? Und was tut man mit all den Hunden, die noch zu viele Verhaltensweisen aus dem ursprünglichen Zuchtziel mitbringen, aber zu wenige, um sie noch einzusetzen.
    Der Hundehalter hat sich "gefälligst" den Hund einer zu seinem Leben und seinen Ansprüchen passenden Rasse auszusuchen oder sein Leben entsprechend neu auszurichten, sodass es zu den Bedürfnissen der von ihm anvisierten Rasse passt.

    Es stellt doch niemand in Abrede, dass es überall auf der Welt Aggressionszuchten für Hundekämpfe gab und noch immer gibt. Dass dafür bestimmte Rassen und Rassetypen bevorzugt genutzt werden, ist auch bekannt. Das heißt aber nicht, dass alle Hunde einer Rasse mit diesem Zuchtziel vermehrt werden. Es gibt z.B. auch "Kangals", die speziell für Hundekämpfe gezüchtet werden, aber was haben diese Hunde mit meinem Hund zu tun und den Linien, die für die Arbeit an der Herde gezogen werden?

    Diese Art der Aggressionszucht ist in Deutschland eh verboten, was eben nicht ausschließt, dass es solche Hunde in Deutschland gibt, die entsprechend illegal vermehrt wurden oder eben aus dem Ausland eingeführt wurden und entsprechenden Linien entstammen.

    Das Thema EXTRA Beschäftigung kann ich, ehrlich gesagt, nicht nachvollziehen, zumindest nicht bei einem Familien-Begleithund. Das Beschäftigen ergibt sich doch automatisch innerhalb der Familiendynamik, außer, man mag den Hund überhaupt nicht, ignoriert ihn rigoros oder sperrt ihn weg. Ansonsten ist es eher unmöglich, mit dem Hund nicht zu agieren und ihm zwangsläufig Denkaufgaben zu geben.

    Genau diese Einschätzung war ja mein Problem. Wie gesagt, vieles hat sich so gelesen, als müsste man noch zusätzlich zum "normalen Alltag und Umgang mit Hund", Montags zum Agility, Dienstags zum Dogdancing, Mittwochs Mantrailing usw. usf., damit ein Pudel auch nur ansatzweise richtig ausgelastet ist.

    Aber nun weiß ich Bescheid und bin schon viel zuversichtlicher :smiling_face:

    Quatsch, du gehst 1x pro Woche zur Hundeschule und machst in der Regel 1x täglich zusätzlich zu den Pipi-Runden einen schönen langen Spaziergang oder auch 2x, wenn du Bock hast. Dann macht ihr noch bisl was nebenbei für den Kopf, das sind erstmal hauptsächlich sowieso Erziehungssachen. Und wenn ihr mit der Grunderziehung durch seid, dann lasst ihr das mit der Hundeschule/verein wieder oder ihr sucht euch eine Beschäftigung/Hundesport und macht weiter oder eben auch nicht. Das könnt ihr machen, wie ihr da Lust drauf habt. Diese täglichen Termine und Beschäftigungspläne sind für die meisten Hunde viel zu viel.

    Er hat mir die Unterlagen gezeigt, weil ich interessiert war und auch meinte das er ja viel erzählen kann. Warum er sie so lange aufgehoben hat weiß ich nicht. Wobei wir haben auch noch das Gutachten vom Wesenstest von unserem Rotti und den Negativnachweis obwohl der schon 16 Jahre nicht mehr lebt und das Gutachten 17 Jahre her ist.


    Lg
    Sacco

    Wenn das Gebäude abgeschlossen war und der Einbrecher sich unberechtigt Zutritt verschafft hat, dann hätte man eben Widerspruch gegen den Verwaltungsakt einlegen müssen.