Beiträge von *Sascha*

    Ich finde aber, es hat am meisten Sinn, sich eins nach dem anderen anschauen.

    Also Kampfhunde anschauen, Gebauchshunde anschauen, HSH anschauen. Usw. Und jeweils für sich beurteilen/entscheiden. Nicht alles durcheinander rühren. Weil Hund halt nicht gleich Hund ist.

    Siehe meinen Beitrag eine Seite zuvor. Das wird doch schon alles bunt durcheinander geworfen und mMn ist das auch richtig, denn ich kann eine Grundrechtseinschränkung nur dann rechtfertigen, wenn ich das Gefahrenpotential eines Hundes gegen das Gefahrenpotential anderer Hunde abwäge. Um die Gefährlichkeit einer Hunderasse für die Gesellschaft zu beurteilen ist es völlig irrelevant, um welchen Rassetyp es sich handelt.

    Regelrecht lächerlich werden die Rasselisten übrigens dann, wenn Rassen aufgeführt werden, für die es nicht einmal eine Definition gibt oder man z.B. den Kangal listet, aber den Anatolischen Schäferhund (als damals FCI-Rasse) explizit ausnimmt. Da fässt man sich halt nur noch an den Kopf.

    Und anstrengend wird es für die Hundehalter, die einen Hund besitzen, der nur in einigen BL gelistet ist, denen geht's nämlich wie bei Corona, die müssen immer erstmal Hundeverordnungen lesen, bevor sie die Ländergrenze überschreiten, denn plötzlich ist der nette und gut ausgebildete Begleithund ein gefährlicher Kampfhund mit Maulkorb- und Leinenpflicht. Einzig gut ist, dass in der Regel niemand irgendwas kontrolliert.

    Ich habe gerade mal geschaut, alleine in Deutschland (12/16 Bundesländern), Österreich (noch 3/9 Bundesländern) und der Schweiz (13/26 Kantonen) gibt es 28 verschiedene Rasselisten, auf denen insgesamt 40 verschiedene "Rassen" stehen.


    Alano 3
    American Bulldog 4
    American Staffordshire Terrier 28
    Bandog 4
    Beauceron 1
    Belgischer Schäferhund 1
    Boerboel 2
    Bordeauxdogge 7
    Bullmastiff 9
    Bullterrier 24
    Cane Corso 8
    Deutsche Dogge 1
    Deutscher Schäferhund 2
    Dobermann 10
    Dogo Argentino 19
    Dogo Canario 6
    Fila Brasileiro 17
    Holländischer Schäferhund 1
    Hovawart 1
    Kangal/Anatolischer Hirtenhund 3
    Kaukasischer Owtscharka 3
    Kommondor 1
    Kuvasz 1
    Mastiff 13
    Mastin Espanol 12
    Mastino Napoletano 13
    Perro de Presa Mallorquin 2
    Pit Bull Terrier 28
    Rhodesian Ridgeback 1
    Ridgeback 1
    Rottweiler 19
    Sarplaninac 1
    Staffordshire Bullterrier 24
    Südrussischer Owtscharka 1
    Tatra-Schäferhund 1
    Thai Ridgeback 1
    Tibet-Mastiff 1
    Tosa Inu 14
    Tschechoslowakische Wolfhund 1
    Zentralasiatischer Owtscharka 1



    Was ich mich übrigens schon immer fragte, weiß eigentlich jemand, ob die jetzt von der FCI in Kangal umbenannten ursprünglich als Anatolischen Hirtenhunde (mit Papieren) bezeichneten Hunde nun in Dänemark verboten sind? Auf der Seite der Landesbehörde steht noch immer, man soll die Papiere seines Anatolischen Hirtenhundes mitführen, weil sonst Verwechslungsgefahr bestehe ... AHA :doh:

    Dann bräuchtest du ja auch keinen Freilaufführerschein machen.

    Es tauchen doch alle Rassen mindestens irgendwo in einer Beißstatistik auf. Irgendwelche Exoten evtl. mal ausgenommen.

    Nein, ich meinte auf einer Rasseliste.


    Der Riesenschnauzer hat auch sehr viel Schutztrieb und wird durchaus auch ungemütlich.

    Aber er zieht halt kein Klientel an, der ihn halten will, um's Ego aufzupolieren.

    Ja genau, darauf bezog ich mich. Alle Hunderassen tauchen irgendwo mal oder häufiger in einer Beißstatistik auf, trotzdem schaffen es die wenigstens auf eine Rasseliste von potentiell gefährlichen Hunden. Und welche Hunderassen es dann tatsächlich auf die Listen in welchem Bundesland schaffen, ist eben in der Regel ziemlich undurchsichtig und siehe mein Beitrag oben, wohl eher eine Frage von Vorlieben und Abneigungen und der entsprechenden Lobbyarbeit.

    trotzdem wäre es irgendwie auch nicht richtig per se alles zu listen was bestimmte Eigenschaften hat.

    Genau diese Überlegung führt die Listen doch ad absurdum. Warum macht es Sinn die eine Rasse mit bestimmten Eigenschaften zu listen, die andere aber nicht? Für mich spielen da heute ebenso noch wie damals die speziellen Vorlieben und Abneigungen der handelnden Personen mit rein, ebenso wie die entsprechende Lobbyarbeit bzgl. bestimmter Hunderassen. Denkt denn hier wirklich jemand, dass es ernsthafte statistische oder wissenschaftliche Kriterien gibt, die der Einstufung bestimmter Rassen zugrunde liegen und aufgrund dessen andere Rassen nicht gelistet werden? In erster Linie geht es bei allen Hundegesetzen darum, dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung nachzukommen. Lustigerweise steht das sogar in vielen richterlichen Urteilen, die sich mit der Verfassungsmäßigkeit verschiedener Landeshundegesetze auseinandergesetzt haben.

    Genau, und das habe ich ja weiter oben schon geschrieben. Eben genau weil es so viele bzw. eben 5-10% Deppen gibt, die ihre Hunde nicht ordentlich führen, gibt es immer mehr Leinenpflichten und Mitnahmeverbote, die dann aber eben nicht nur für die 5-10% Deppen gelten (Die sich dann häufig eh nicht daran halten), sondern auch für die 90-95% der Hundehalter, die ihren Hund umsichtig und rücksichtsvoll führen. Schönen Dank auch.

    Und um einen Bogen zu den Hunden zu spannen. Was macht also der Gesetzgeber, wenn es vermehrt Beschwerden über Hunde in bestimmten Bereichen gibt?

    Er verhängt eine Leinenpflicht oder sogar ein Mitnahmeverbot und das gilt dann eben nicht nur für die 5 oder 10% der Hundehalter, die sich nicht benehmen konnten, sondern auch für die anderen 90-95%.

    Ich frage mich, warum es so schwer ist zu akzeptieren, dass manche Hundetypen Merkmale aufweisen, die verstärkt ein Klientel anziehen, welches nicht über die Befähigung verfügt diese Merkmale umweltverträglich zu berücksichtigen.

    Wer bestreitet denn das?
    Die Frage ist, ob es eine oder mehrere Hunderassen gibt, die ein signifikant höheres Gefährdungspotential aufweisen im Vergleich zu JEDER anderen Hunderasse. Und dazu lautet die Antwort jeder mir bekannten wissenschaftlichen Auswertung/Studie. Nein.

    Klar ist ein Schäferhund potentiell gefährlicher als ein Malteser. Aber welche Schlussfolgerungen ziehen wir daraus? Der Drahthaar kommt auf die Liste, der Kurzhaar evtl. und der Viszla ist okay? Um es einfach mal an einem anderen Beispiel plastisch zu machen. Tatsächlich lässt sich eben auch einfach nicht ausschließen, dass z.B. auch ein kleiner Terrier ein Baby töten oder Menschen andere schwerwiegende Verletzungen zufügen kann.

    Unter dem Strich bleibt:

    - die absolut überwiegende Mehrzahl aller Hunde verhält sich unauffällig oder wird unauffällig geführt (Und das gilt für ALLE Rassen).

    - Wenn es zu Vorfällen kommt, dann waren es in der Regel Vorfälle, die hätten vermieden werden können, wenn der Hund vorausschauender und mit mehr Sachkunde geführt worden wäre.

    Daher kommen die mir bekannten Studien einfach schon seit Jahrzehnten zu immer und immer wieder dem selben Ergebnis. Die Frage, ob ein Hund im Sinne des Gesetzes auffällig wird, ist in erster Linie eine Frage der Hund-Halter-Konstellation und nicht der Rasse.

    zumindest bei uns sind diese Orte gut von Wild frequentiert. Und wenn ich einen Hund schon bei Hundesichtung nicht abrufen kann, dann kann ich es höchstwahrscheinlich bei kreuzendem Wild auch nicht.

    Nee also da kenn ich zu viele Hunde, die sich keinen Deut für Wild interessieren bzw. da wirklich gut abrufbar sind, aber bei Hunden weniger bis..gar nicht... Gibt's sehr oft

    Wenn ich einen Hund habe, der in einer Situation, die mir auf jedem Spaziergang immer mal plötzlich unterkommen kann, regelmäßig nicht abrufbar ist, dann gehört der nicht in den Freilauf. Ich würde niemals 100% Abrufbarkeit in allen Lebenslagen erwarten, aber wenn der Abruf eher noch eine Frage der Ablenkung und der Risikoabwägung ist, dann reicht es halt einfach noch nicht für Spaziergänge ganz ohne Leine.