Beiträge von naijra

    Und ja, ich kenne auch Laufhunde, die resigniert haben und sich mit ihrem Leinenknast und dem wohlgemeinten Ersatz abfinden - bleibt ihnen ja nicht viel anderes übrig.

    Ich finde diesen Absatz so schwarzgemalt, bin was Leine angeht aber echt pragmatisch. Ok, ich hab allerdings auch umzäunte Fläche zum laufen und auch mal Gas geben =)

    Ich kann vieles unterschreiben, gilt find ich für viele Spezialisten in nicht Arbeitsumgebung

    Weißt du wie segugi überwiegend bei Jägern in Italien Leben? Die Schilderung die ich kenne find ich rein menschlich auch nicht besonders schön und in gewisser Weise für den sensiblen Hund auch nicht geeignet. Da entschuldigt sich auch der Einsatz ihrer Genetik entsprechend nicht

    Meine Hündin ist mit viel Mensch o Stadt etc überfordert, ja. MMn allerdings aufgrund des reizarmen aufwachsens im Tierheim zwinger

    Das ist das ewige Dilemma - ich habe mich ja auch nicht gegen die Übernahme von Laufhunden aus dem Tierschutz generell ausgesprochen. Aber vehement gegen die Empfehlung für Laufhunde als den idealen sozialverträglichen Hund, wenn man nur etwas Nasenauslastung macht damit! Ich habe diese Hunde bei der Nasenauslastung erlebt, auch in ihrem Stress damit. Und als "Ausgleich" laufen sie an 10 oder 15 m Schlepp im Alltag! Ich kann das schlicht nicht so rosa koloriert sehen!

    Sky_2000 du hast ja einen kleinen, leichten Hund - nimm einfach Wäscheleine. Karabiner ordentlich verknoten und fertig. Ist leicht, dünn und du kannst die Länge fix mit einer Schere anpassen.

    Ja die Idee hatte ich auch mal für meine taube Omi. War ein totaler Rohrkrepierer, habe nie im Leben etwas sperrigereres, steiferes erlebt als die leichte Wäscheleine! Vom Gewicht her super, vom Handling her unterirdisch! Ob in der Hand oder schleifend, einfach nur unbrauchbar!

    Warum sieht man die nicht mehr? Warum wird oft ein Beagle empfohlen, aber der weniger sture Segugio nicht? Wäre das nicht für viele mit Lust auf handelbaren Jagdtrieb und Nasenauslastung sowie langen Spaziergängen der ideale, sozialverträgliche Hund?

    Vorab: ich kenne keinen reinrassigen Segugio persönlich, nur vermutete Mixe. Aber andere Laufhunde, sowie längere Segugio-Werdegänge aus Foren. Aber die Frage, warum weniger sture Laufhunde als der Beagle nicht ideale, sozialverträgliche Begleiter sind, kann ich trotzdem beantworten.

    Ich bin kein Fan der wahllosen Beagle-Empfehlung, weil ich es nicht in Ordnung finde, wenn man einen Hund nicht oder kaum ableinen kann. Und das kann man auch bei erwachsenen(!) Beagles nur vereinzelt. Aber: Beagles haben ein robustes Gemüt, und verzeihen viele Haltungsfehler - das macht sie zu den perfekten Laborhunden. Sie nehmen dann einfach ihre Chancen wahr, die sie kriegen.

    Die meisten Laufhunde sind wesentlich sensibler, und durch die rein jagdliche Zucht überhaupt nicht für ein urbanes Leben geeignet. Denn Laufhunde werden typischerweise für den Einsatz in sehr weiträumigen Gebieten gezüchtet - und das sind rurale Gebiete ohne vielbefahrene Strassen und Ortschaften alle paar Kilometer. Die müssen sich in der Natur in Wald und Feld zurechtfinden, sonst nix! Und genau darauf werden sie selektiert.

    Die sind normalerweise nicht gewappnet für städtische Agglo und überall Biker, Spaziergänger, Jogger, Autos! Die sind zur Jagd gezüchtet, und man nimmt ihnen dieses und verpflanzt sie überdies in ein völlig unpassendes Umfeld. Da sie ein sanftes Gemüt haben, leiden sie eher still, aber sie leiden deshalb nicht weniger!

    Und ja, ich kenne auch Laufhunde, die resigniert haben und sich mit ihrem Leinenknast und dem wohlgemeinten Ersatz abfinden - bleibt ihnen ja nicht viel anderes übrig. Auch das vielgepriesene Mantrailing (was ich ja wirklich oft befürworte!) ist für viele bestenfalls ein blasser Ersatz für die echte Jagd. Und das bei anspruchsvollem MT typische urbane Umfeld kann ein riesiger Stressfaktor sein! Es ist bei ambitionierten Mantrailer-HF populär, sich Laufhunde als "ideale" Bloodhound-Alternativen anzuschaffen - die Zeche zahlt meistens leider der Hund!

    Langer Rede kurzer Sinn: Ich sehe einen echten Laufhund in der Schweiz wirklich nur beim Jäger im abgelegenen bergigen Revier. Wenn jemand solchen Spezialisten aus dem Tierschutz einigermassen mit Ersatzbeschäftigung hinkriegt, Respekt! Aber empfehlen sollte man die Rassen wirklich nicht als familienhund.

    Die Impfung mit einem veralteten Lepto-Impfstoff ist völlig sinnlos. Nur der neue Impfstoff (der sich inzwischen einige Jahre bewährt hat) hat die immer zahlreicher werdeneden Lepto-Erkrankungen (die in einem Drittel der Fälle tödlich verlaufen sind) zurückgehen lassen. Also entweder impfe richtig mit dem aktuellen (und der heisst in D glaube ich L4), oder lass es ganz bleiben und hoffe darauf, dass D weiterhin weniger betroffen von Leptospirose bleibt als andere Länder.

    Ich hatte übrigens noch bei keinem Welpen eine Reaktion auf die Leptoimpfung, weder auf den alten, noch auf den neuen Impfstoff. Wäre aber für mich auch ok, wenn der Welpe einen Tag lang etwas schlapp wäre.

    Ich weiss auch keine Lösung für dieses Dilemma.

    Ausser vllt. Tourismus und naturschutzorientierte Beweidung komplett zu trennen. Regionsweise. Alm A für den Tourismus - Alm B für die Schafe. Ohne Schnittmenge.

    Und wer schützt Alp A vor der Verbuschung, wenn sie nicht mehr beweidet wird? Und Alp B vor der Überdüngung? Ist alles nicht so einfach....

    Und es ist auch noch sooooo eine geniale Möglichkeit für die Arbeit an Umweltängsten/Unsicherheiten, Probleme mit Menschen, kann Selbstvertrauen fördern etc. pp.

    Wär schade drum, den Hunden die Möglichkeit zu nehmen, nur weil die vielleicht nicht die geborenen Trailer sind.

    Vielleicht wäre für einen nicht geborenen Trailer Dummytraining / Fährte / UO / RO oder Agility eine bessere Methode, das Selbstvertrauen zu fördern? Nur weil "TheraTrailing" super vermarktet wird, ist es nicht wirklich für jeden Hund das Mittel der Wahl. Ich arbeite lieber mit dem, was der Hund mir anbietet, anstatt dagegen.

    Wie soll denn UO/RO/Agility auf dem Hundeplatz/in der Halle Umweltängste abbauen und das Selbstvertrauen fördern? Finden die doch im extrem geschützten und immer gleichen Rahmen statt. Klar, jede erfolgreich absolvierte Aufgabe kann das Selbstvertrauen heben, aber das kann auch Tricktraining im Wohnzimmer und Waldagility auf dem Spaziergang. Ist aber eine andere Sache als die selbständige Arbeit beim MT.in wechselnder Alltagsumgebung.

    Ich arbeite auch lieber MIT der Veranlagung des Hundes als dagegen. Und es gibt tatsächlich Hunde, die Nasenarbeit im allgemeinen und die Variante "Mantrailing" im Speziellen ziemlich doof finden. Begegnete auch schon Hunden, die Fährte dem MT deutlich vorziehen, weil sie mit dem grösseren Handlungsspielraum im MT nicht klarkommen, und lieber mit engen Vorgaben arbeiten. Aber das ist immer auch eine Teamsache - es gibt mehr Menschen als Hunde, die mit den Anforderungen im MT nicht klarkommen.

    Ich biete übrigens kein TheraTrailing an, vermarkte es also nicht. Für verhaltensgestörte Hunde erachte ich mich nicht als kompetent. Aber im Graubereich hatte und habe ich natürlich auch Hunde im Training, bei denen das Trailen eher therapeutisch als leistungsorientiert ist. Ich habe auch schon mit HF gesprochen, ob nicht eine andere Beschäftigung sinnvoller sein könnte - ich mache ja selber auch Dummytraining mit meinen Hunden. Aber für nicht ableinbare Hunde mit (moderaten) Umwelt- und Menschenängsten kommt mir tatsächlich nicht viel in den Sinn, was ein individuell abgestimmtes MT toppen könnte, sofern man dem Hund Freude daran vermitteln kann.

    Meine Erfahrungen mit jetzt nicht auf den ersten Blick als Trailer prädestinierten Hunden haben mich Demut gelehrt. Ich durfte einige Hunde kennenlernen und begleiten, die mich im Verlauf der Trailausbildung überrascht haben, und nun begeistert und kompetent dabei sind. Der eine oder andere kompetenter, als ich ihm das nach den ersten Trainings zugetraut hätte. Da hat sich der Einsatz gelohnt - auch wenn nicht jedes Team eine Erfolgsgeschichte ist.

    Nö. Ich schätze mal, das ist Frust, was der Hund da zeigt, insofern ist die Einschätzung der TE schon richtig. Ich bin mit sowas immer am besten gefahren, wenn ich nicht viel Aufhebens drum gemacht habe: Hund am Geschirr packen und weitergehen.

    Nix mit Verbieten, Leckerli oder irgendwelchem Gedöns. Einfach nur Ruhe ausstrahlen und weitergehen.

    Ich versteh diesen Ausbruch nicht. Es hat hier doch gar niemand "Verbieten, Leckerli oder irgendwelches Gedöns" empfohlen?

    Dass Junghunde mit ungenügender Frustrationstoleranz auch gefrustet reagieren, ist nicht unüblich. Ob da immer gleich ein Trainer notwendig ist, dürfte von den spezielleren Umständen abhängen - Hundeerfahrung der Halter, Häufigkeit des Verhaltens, aktueller Leidensdruck, bisherige Fortschritte, usw.....

    Jeder meiner Spaniels hat bisher, wenn er gefrustet wurde, auch mal so Frustverhalten gezeigt. Teilweise auch recht heftig - und da ist garantiert kein Weimaraner drin. Wie man das händelt, hängt schon sehr von den individuellen Umständen ab, ein Patentrezept gibt es nicht (und "Trainer" ist auch kein Patentrezept, das kann total in die Hose gehen). Da bräuchte man schon etwas mehr Infos, um Ratschläge zu erteilen.

    Wenn sie direkt nach dem letzten Gassi so unruhig ist, könnte das wirklich auf Schmerzen/Unwohlsein deuten. Also wäre ein Check beim TA sicher nicht verkehrt.

    Ansonsten kann es durchaus vorkommen, dass beim alternden Hund mal die Verdauung aus dem Rhythmus gerät und der halt zur Unzeit muss. Einhalten müssen bei deutlichem Drang führt auch zu Unruhe und Hecheln. Hatte ich bei meiner alten FCR Hündin für ein, zwei Wochen.