Ich finde es toll, wie viele Gedanken ihr euch macht, das klingt alles sehr wohlüberlegt bei euch. 
Ich kann nicht zu allen Rassen was beitragen. Erstmal zum Thema Rettungshundearbeit: Ich bin ohne Hund in einer Staffel aktiv, da mein Tierschutzhund zu alt für die Ausbildung ist. (Solltet ihr euch für einen Tierheimhund entscheiden, und wollt wirklich Rettungshundearbeit machen, dann sollte der Hund maximal so um die 2 Jahre sein. Ist von Staffel zu Staffel auch etwas verschieden. Außerdem müsstet ihr dann viel genauer schauen, wie der Hund so tickt, ob er gern beschäftigt werden will und gern mit euch zusammen arbeitet.)
Euch muss klar sein, dass Rettungshundearbeit ein bisschen mehr als eine Freizeitbeschäftigung ist. Nicht erst, wenn der Hund ausgebildet ist und es nachts bei Regen irgendwo in den Einsatz geht.
Das Ganze ist sehr zeitaufwendig. Wir haben 2x wöchentlich Training, Mittwochabend vor allem Gerätetraining und etwas Unterordnung oder eine kleine Suche, und dann wechselweise Samstag/Sonntag quasi ganztägig (6 Stunden) irgendwo in Wäldern, Kiesgrube, Gebäuden, was auch immer. Für die jungen Hunde, die auf die BH vorbereitet werden, steht Montagabend noch Hundeplatz an.
Dazu kommen dann Theorieabende innerhalb der Staffel, überregionale Lehrgänge an den Wochenenden, Spendensammeln z.B. jetzt in der Weihnachtszeit, Schnuppertage, Infoabende bspw. beim Jugend-Rotkreuz, gemeinsame Trainings mit anderen Staffeln von weiter weg, ...
Man muss bei uns nicht immer überall dabei sein, das Privatleben hat immer noch Vorrang, aber natürlich sollte man schon versuchen viel anwesend zu sein. Und ich empfinde das auch nicht als Aufwand, es ist eine tolle Truppe, aber den Zeitfaktor sollte man nicht unterschätzen. (Und man macht natürlich auch viiiiele Km mit dem Auto.)
Es muss einem auch klar sein, dass man nicht die volle Zeit mit seinem Hund trainiert - die meiste Zeit unterstützt man die anderen, lernt durch Zuschauen usw. Es ist meistens nur ein Hund draußen und wird gearbeitet, der Rest wartet im Auto in der Box. Dann wird mit einem Hund so um die 15 - 25 min ca. was gemacht, man hilft als Versteckperson oder sonstwie, dann kommt der nächste Hund an die Reihe. Das reicht den Hunden auch, denn für sie ist das Ganze sehr anstrengend und sie brauchen die Pausen zum Abschalten und Verarbeiten des Gelernten. Meistens machen wir so zwei bis drei Durchgänge mit jedem Hund. Man muss definitiv bereit sein, die meiste Zeit die anderen zu unterstützen und gar nicht sooo viel mit seinem eigenen Hund zu machen.
Ich würde euch raten, mal über mehrere Wochen zum Schnuppern zu einer Staffel zu gehen, fragt den Leuten dort Löcher in den Bauch, schaut euch die verschiedenen Hundetypen dort an, vergleicht vielleicht auch mehrere Staffeln.
Zu den Retrievern fällt mir einerseits, wie schon von jemandem geschrieben, auch die Arbeitslinie ein. Googelt mal Field Trial Retriever. Die sind viel "ernster" und fokussierter als die Labbis, die man so auf der Straße trifft. Trotzdem sehr freundliche und liebe Hunde, aber halt ohne dieses teils übertrieben Aufdringliche, wie man es so oft bei den Durchschnittsfamilienlabbis sieht. (So oder so ist natürlich immer viel Erziehungssache.) Wir hatten neulich beim gemeinsamen Training mit einer anderen Staffel mal wieder eine FT Labbihündin dabei, und obwohl Retriever so gar nicht meins sind, fand ich die echt klasse. Selbiges gilt für die Arbeitslinie bei den Golden.
Andererseits wollte ich auch mal noch die anderen Retrieverrassen in den Raum werfen. Habt ihr euch z.B. die Nova Scotia Duck Tolling Retriever mal angeschaut? Da findet man auch etwas ernsthaftere Hunde mit einer tollen Arbeitseinstellung, die gern mit dem Menschen was tun und einem gleichzeitig auch nicht grad alles "schenken". Vielleicht schaut ihr euch da noch mal um.
Die etwas anspruchsvolleren Retriever würde ich euch aber nur empfehlen, wenn ihr wirklich in die Rettungshundearbeit wollt und/oder Dummysport betreiben wollt. Diese Hunde wollen schon etwas mehr ausgelastet werden als die Golden und Labbis aus Showlinien/Familienhundezucht. Dabei geht es aber nicht um täglich 3h durch den Wald rennen, sondern um für den Hund sinnvolle, dosierte Arbeit. Lieber eine halbe Stunde wirklich konzentriert was arbeiten, als 798365 km joggen und geradeaus laufen.
Ansonsten finde ich eigentlich die meisten angesprochenen Rassen grundsätzlich nicht verkehrt für euch.
Ich schmeiß mal noch die Weißen Schweizer Schäferhunde rein. Ganz freundliche, umgängliche Hunde meistens, sportlich, arbeiten sehr gerne was, sind aber nicht arg aufgedreht. Die haben auch nicht dieses Stürmische/Aufdringliche, was man so oft bei Labbis sieht. Andere Menschen sind schon nett, aber halt nicht wirklich wichtig, denen zählt vor allem die Familie. In unserer Staffel führt eine gleich drei weiße Schäfis, ich bin total begeistert von denen.
Und die haben eben auch den Vorteil, dass sie sehr lieb und nett wirken, gerade was z.B. die Eltern bei deinen Basketballern angeht.
Vielleicht hilft dir das ja noch weiter. 