Mein Ersthund, ein Chihuahuarüde, kam auch mit etwa 5einhalb Monaten zu uns und ein paar Wochen später setzte sie Pubertät ein. So wie dein Kleiner war auch mein Rex ein übermütiger Draufgänger, sehr mutig und am Drumherum interessiert.
Ich habe damals auch die typischen Anfängerfehler gemacht. Deshalb kann ich dir auch nur raten:
Schau, dass es sich für deinen Hund lohnt, sich an dir zu orientieren! Das bedeutet, sei nicht knausrig mit dem Belohnen. Gerade in der Pubertät passiert im Hundehirn ganz ganz viel, sodass du ruhig jeden Blickkontakt und jedes in deiner Nähe bleiben etc bestätigen kannst und sollst denn was für uns pipileicht wirkt ist es für den Jungspund meist gar nicht.
Vor allem jede Umorientierung zu dir hin solltest du ganz hochwertig belohnen.
Bezüglich Rückruf: Unter maximaler Ablenkung auf der Hundewiese machst du dir dieses Kommando wahrscheinlich eher nur kaputt. Der Rückruf sollte zunächst in ganz reizarmer Umgebung aufgebaut werden und auch da muss die Belohnung echt fürstlich ausfallen! Je seltener dein Hund die Erfahrung macht, den Rückruf ignorieren zu können, desto besser.
Ich habe meinen Rex damals auch sehr viel und oft mit Hunden spielen lassen bzw Kontakt zu diesen haben. Dadurch fand er andere Hunde als Junghund natürlich megaspannend und hat sich eine Erwartungshaltung angeeignet. Daher habe ich mit dem jetzigen Junghund von Anfang an sehr drauf geachtet, dass ich Kontakte nur dosiert zulasse. Auch gemeinsame Spaziergänge mit Hundefreunden können viel bieten - oft sogar mehr als Spiel auf der Hundewiese mit ständig wechselnden Artgenossen.
Was hier auch schon erwähnt wurde und was ich bei Rex damals zum Glück auch gut hinkriegt habe: Gemeinsam mit dem Hund Spaß haben hilft! Gemeinsame Aktivitäten schweißen zusammen und der Hund sieht ein Mal mehr, wie cool es ist, mit dem Menschen zu kooperieren. Außerdem fördert es die Selbstwirksamkeit. Meine Youngsters waren und sind immer so entzückend, wenn sie dann von sich aus auch mal ein Verhalten anbieten und ganz stolz reagieren, wenn man sie ordentlich lobt und bestätigt.
Belohnungen sollten natürlich so gewählt werden, dass der Hund sie auch wirklich als bestätigend empfindet. Und nur ein schnödes Leckerli geben ist bei manchen Hunden situativ zu wenig. Je wichtiger Dir ein bestimmtes Verhalten ist, desto hochwertiger solltest du es belohnen. Das kann auch mal ein Spielzeug sein (zerrgeln, nachlaufen dürfen usw) oder eine Umweltbelohnung - zB der Hund orientiert sich bei einer Hundebegegnung schön an dir und darf dafür dem anderen Hund aus der Entfernung nachschnuppern. Leckerlis können auch mal kullern oder ein paar Stück im Gras zum Erschnüffeln verteilt werden etc.