Mein absoluter Traumhund ist ein Rottweiler. Ich liebe sie sooo sehr. Aber ich kann keinen haben.
Wieso? Weil ich zb im zweiten Stock wohne. Weil ich mit meinem Hund teilweise arbeiten gehe und ein Rottweiler sich dafür eher nicht eignet. Weil ich nicht die räumlichen und zeitlichen Voraussetzungen habe und aktuell auch keine Lust hätte in einen Sport einzusteigen, um ihn seiner Natur gemäß auszulasten.
Der Rotti ist mein Traum. Aber ich kann ihn mir (noch) nicht gönnen, weil die Voraussetzungen nicht gegeben sind. Ich hole ihn mir nicht, weil ich ICH ihn so gern haben will.
Stattdessen habe ich einen tollen Hund, der perfekt in meine jetzige Situation passt. Er sieht nun echt nicht aus wie mein Traumhund, aber er fügt sich toll in mein Leben ein und er hat die Größe und den Charakter, dass ich ihn auch jederzeit wo zwischenparken kann, weil die meisten Freunde von mir sich ever einen süßen kleinen netten Hund statt 45kg sabbernden Bollerkopfrotti zutrauem. Der passt einfach jetzt zu mir - nicht der Rotti.
Ich würde dir deswegen raten, eure Zeitplanung als Paar bzw Familie ganz genau zu überdenken und so zu strukturieren, dass ihr Routine kriegt. Und vor allem sich nicht abhängig zu machen von einigen Personen, sonst stehst du dann ohne Plan B da.
Grade bei einem so riesigen Hund muss die räumliche Voraussetzung passen und auch die Betreuer müssen sich im klaren drüber sein, was auf sie zu kommt. Was machst du denn, wenn dein Chef dir kündigt und du eine neue Arbeit kriegst, wo der Hund nicht warten kann? Was ist, wenn er schlicht den Hund nicht mehr betreuen will oder kann? Wo kommt er dann unter? Bei deiner Oma mit dem Chi ganz bestimmt nicht.
Ist euer Garten gesichert für so einen riesigen Hund? Ist dir und deiner gesamten Familie und deinen Chefs der Putzaufwand mit all dem Schlabber bewusst? Habt ihr eine Urlaubsbetreuung? Was macht ihr, wenn der Hund krank ist und riesige Doggenflitzekacke schiebt? Habt ihr überhaupt genug Geld für so ein großes Tier, das schon erheblich mehr kostet (mehr Futter, höhere Dosis beim TA kostet mehr usw).
Wozu wollt ihr denn einen Hund, wenn ihr 10Std außer Haus seid? Und wieso nehmt ihr euch dann nicht einen von der Familie zum spazierengehen?
Ich würde es an eurer Stelle so machen: Es ist total gut, dass ihr in einem Mehrgenerationenhaus lebt. Ich würde mich mit den Familienmitgliedern absprechen, ob die es ok finden würden, dass ich mir jetzt auch einen Hund hole und dann würde ich fragen, ob sie ihn mitbetreuen, so 1-2 Tage in der Woche. Es ist doch ideal, dass deine Oma zb da ist. Dann würde ich fragen, wenn sie drauf aufpassen mag, was sie sich so vorstellen kann von der Größe her.
Bei einer Arbeitswoche von 40std wäre der Hund so zb schon 2 Tage betreut. Und wenn deine Chefs so gut mit euch können, würde ich fragen, ob man da was an den Arbeitszeiten machen kann. Zb dass dein Mann/Freund früher zur Arbeit geht und du später, sodass ihr zeitversetzt arbeitet und zb an den 3 Tagen den Hund dadurch nur 5Std alleine lasst statt 8-9Std.
So machen das viele Leute. Wechselschichten mit dem Partner, Gleitzeit, Hund mitnehmen, Familie betreut den Hund, man arbeitet Teilzeit oder von zuhause aus oder es gibt noch die Möglichkeit einer Hundetagesstätte.
Es ist aber klar, dass für die meisten Hunde, die es gut kennengelernt haben alleine zu bleiben, danach eben fast die komplette Freizeit drauf geht.
Du siehst, man muss nicht gleich Hausfrau sein und Zuhause versauern. Man ist auch nicht 24Std für den Hund verfügbar und bespaßt ihn.
Bitte lass deine patzigen Antworten. Du hast gefragt und viele Leute lesen die Seiten hier und geben dir Tipps, beschäftigen sich mit DEINER Frage, investieren Zeit, um dir zu antworten und dir Hilfestellung zu geben - obwohl dich hier niemand kennt. Das ist sehr nett und es ist sehr unhöflich von dir, dass du dermaßen drauf reagierst.