Ich denke, es ist hier ein klassischer Fall vom "Vom Richtigen zu wenig und vom Falschen zu viel".
Auf der einen Seite schreibst du, dass der Hund nicht durchgehend schläft, auf der anderen Seite, dass ihr nur 1x 30 Minuten Gassi geht. Was macht denn der Hund in der Zwischenzeit?
Der Hund ist kein Welpe mehr, auch wenn du das Alter in Wochen schreibst. Das ist ein halbjähriger Junghund.
Ich würde zweimal am Tag mindestens 45 Minuten Gassi gehen wo der Hund SEINEN Interessen nachkommen kann. Kein Training, kein gar nix während des Spaziergangs. Freilauf, mit anderen Hunden fetzen, etc. Der Hund muss seine überschüssige körperliche Energie ja auch mal rauslassen können.
Und dann sucht ihr euch bitte eine rassegerechte Beschäftigung für den Hund, der ihr strukturiert und regelmäßig zwei- bis dreimal die Woche nachgeht. Idealerweise natürlich etwas, was in Richtung jagdlichem Einsatz geht. Dummytraining, Rettungshundearbeit, Mantrailing, etc. Falls das nicht möglich ist, sucht euch einen Hundeverein, der strukturiertes Training anbietet. Da kann man durchaus schon in die Basisgruppe gehen. Nächstes Jahr um die Zeit könnte sie vom Alter her schon BH-VT laufen.
Ansonsten bzgl. Beißen habe ich die Vermutung, dass ihr euch einfach gegenseitig hochschaukelt weil du und deine Tochter es vom Handling her vielleicht nicht hinbekommt. Ich würde das EINMAL sehr deutlich aber ruhig und sachlich erklären, dass es dieses Beißen und Attackieren nicht gibt und gut. Schreien, Schimpfen, Wegstoßen, etc. wird alles nicht helfen. Ruhig und sachlich, aber deutlich.
Spoiler anzeigen
Wir hatten bei uns mal einen jungen Tervueren im Training, der wie aus dem Nichts angefangen hat, Menschen aggressiv anzuspringen und anzupöbeln. Dem haben wir nen Maulkorb draufgemacht und gewartet, bis er's macht. Im Moment der Attacke haben wir ihn einfach kommentarlos mit beiden Händen am Kragen gepackt, ihn wieder mit den vier Pfoten auf die Erde gestellt und ihn, erneut kommentarlos, so festgehalten bis er sich beruhigt hat. Sobald er ruhig war haben wir ihn dann los gelassen und ignoriert. Glaubst du, das hat er bei Jedem der sich das zugetraut und so ruhig und gelassen umgesetzt hatte, genau einmal gemacht.
Ich selbst habe derzeit einen Deutsch Drahthaar Junghund (knapp 7 Monate alt), der es beim Gassi gehen plötzlich "lustig" fand, mich anzuspringen und in den Arm zu zwicken. Da hat einfach konsequentes Ignorieren geholfen. Er hat es zweimal gemacht, gemerkt, es bringt ihm nicht den gewünschten Effekt und somit hat er's dann unterlassen. Da glaube ich aber, dass es bei euch nix mehr bringen wird, weil es schon zu ritualisiert ist.