Beiträge von pardalisa

    Für einen Australian Shepherd habe ich mich damals entschieden, weil die Rasse all das in sich vereint, was ich an einem Hund mag: wachsam, intelligent, anhänglich & eher der Typ "1-Frau-Hund", leicht für alle möglichen Unternehmungen und Sportarten zu begeistern, durchaus in der Lage, Kommandos zu hinterfragen, aber dankenswerterweise mit einem ordentlichen will-to-please ausgestattet, ... Kurz gesagt: ein cleverer, anspruchsvoller Hund, den man nicht erst bitten muss, mal den Hintern hoch zu bekommen. ;)

    Dazu kommt, dass er meinen optischen Wunschvorstellungen (mittelgroß, nicht schwerer als 25kg, kein Kurzhaar, keine Locken) ziemlich nahe kommt.

    Ob hier wieder einer einzieht? Da ich ja zwei Aussies habe, die unterschiedlicher kaum sein könnten, kann ich mittlerweile mit ziemlicher Sicherheit sagen: Einen wie Myrddin würde ich jederzeit wieder nehmen, einen wie Shawnee – so sehr ich ihn auch liebe und so viel ich mit ihm auch gelernt habe – eher nicht.

    Shawnee wurde nach dem nordamerikanischen Indianervolk benannt, dass im britisch-amerikanischen Unabhängigkeitskrieg von 1812 auf Seiten der Briten gekämpft und maßgeblich dazu beigetragen hat, dass Kanada unabhängig blieb und nicht unter amerikanische Herrschaft fiel.

    Myrddin ist nach Myrddin Wyllt benannt, sozusagen dem walisischen "Original" und Vorbild für die Figur des Zauberers Merlin.

    Dass die Namen meiner Hunde falsch verstanden oder ausgesprochen werden kenne ich nur zu gut, finde ich aber nicht schlimm. Ich muss die schließlich mögen und sonst niemand. :smile: Falls jemand mehrmals nachfragt, sage ich einfach immer: "Shawn wie Sean Connery und Merlin."

    (... und meine Großfamilie ist erleichtert, dass ich wenigstens keine eigenen Kinder haben werde. Hunde werden immerhin für ihren Namen nicht in der HuSchu gemobbt. ;) )

    Sei froh, dass er dich nur umkreist... Shawnee will mich immer "retten" und dabei kommt es nicht nur manchmal zu fiesen Zusammenstößen zwischen meinen Armen und seinen Krallen, ich war auch schon in der peinlichen Situation, dass er versucht hat, mich am Bikinioberteil zurück ans Land zu schleppen... :ops:

    Aber ich nehme an du meinst sowas wie "Wir verpaaren nur blaue, scheiß was auf Hautkrankheiten!", sowas fällt eh nicht unter seriöse Zucht!


    Ich denke, mit "reine Farbzucht" ist auch sowas gemeint wie z.B. beim Großspitz die Trennung in schwarz/braun und weiß. Dass solche Regelungen und Verbote bei einer Rasse, die eh vom Aussterben bedroht ist, völliger Blödsinn sind, kommt langsam an, aber eben auch nur langsam. Und ich würde da nicht gleich von unseriöser Zucht sprechen: ja, gute Züchter bemühen sich um ein Sonderzuchtprogramm, aber die Regelungen zur ZZL sind relativ kompliziert und mit massiven Einschränkungen verbunden, das kann gar nicht jeder Züchter leisten.

    Ich bin auch wieder dabei. :winken:

    Zur Wasser-Frage: Shawnee hasst Wasser. In jeder Form, in jeder Temperatur. Er lässt sich nach Matschspaziergängen abduschen und schwimmt, wenn ich vorschwimme, aber wenn dabei Blicke töten könnten... ;) Myrddin liebt Wasser, planscht, schwimmt und bringt Spielzeug zurück, der könnte sich an einem Bach stundenlang amüsieren.

    Klar,Verhalten ist natürlich schwieriger zu beurteilen. Wenn aber eine Rasse große Tendenzen zu schlechten Nerven oder Schreckhaftigkeit hat, dann kann es nicht nur an mangelnder Sozialisierung oder schlechter Erfahrungen liegen, denke ich.


    Eins der Probleme, die ich damit habe, "falsches" Verhalten als Folge von Qualzucht zu sehen, ist, dass es unglaublich schwierig ist, Dinge wie "schlechte Nerven" überhaupt zu definieren. Was für den einen Besitzer eine riesige Erziehungsbaustelle ist, ist für den anderen genau das, was er von seinem Hund erwartet. Körperliche Probleme sind da deutlich einfacher festzustellen, finde ich: Wenn der Hund nach einem kurzen Sprint röchelt und kollabiert, wenn ein Züchter keinen Wurf ohne Kaiserschnitt hat, dann läuft was falsch, da gibt's wenig dran zu deuten.


    Trotzdem würde ich gerne wissen, welche Kriterien bei Euch erfüllt sein müssten, damit ihr PERSÖNLICH von einer Qualzucht sprecht bzw. welche Rassen ihr für eine Qualzucht haltet.


    Qualzucht fängt für mich da an, wo ein Hund nicht mehr artgerecht leben kann, obwohl (oder gerade weil) er den Rassestandard erfüllt. Dazu gehört freie Atmung, schmerzfreies Laufen, uneingeschränkte Kommunikation mit anderen Hunden, Fortpflanzung ohne menschliche Hilfe, uvm.

    Kritisch, aber nicht direkt als Qualzucht, sehe ich Hunde, die nur mit enormem Aufwand und teilweise heftigen Abstrichen bei der Lebensqualität und -länge gehalten werden können: Kleinsthunde, Riesenrassen, hochspezialisierte Rassen in Laienhänden und ohne Aufgabe, Hunde, die mit unserem Klima 9 von 12 Monaten mehr oder weniger große Probleme haben, etc. Eine solche Rasse käme für mich nicht in Frage, aber ob und wie sehr so ein Hund tatsächlich "leidet" oder doch anpassungsfähig ist, muss letztendlich wohl der Besitzer entscheiden.

    Was die Auslastung angeht, sind meine beiden ziemlich einfach zu handhaben: 2x pro Woche Training/Kopfarbeit, jeden Tag mindestens ein großer Spaziergang mit Freilauf, regelmäßiges Toben und je nach Lust und Laune ein paar Tricks für Regentage... damit sind sie mehr als zufrieden. :smile:

    Ansonsten kann ich dem, was @muecke schreibt, nur zustimmen: Wären meine Hunde glücklich(er), wenn sie den ganzen Tag auf einem riesigen Hof herumlaufen, Mäuse jagen und das Grundstück bewachen dürften? Wahrscheinlich. Aber weil zwischen mir und einem Resthof noch zwei Jahre Studium und mindestens eine Jobsuche liegen, kann ich ihnen das leider nicht bieten. ;) Und bis dahin geht's ihnen eigentlich auch ziemlich gut.