Beiträge von pardalisa

    Den Halter und den Hund muss aber auch die Methode zusagen ,ich würde mit meinen Hund nie über positive Strafe arbeiten das würde sie kaputt machen.

    Woher weißt du das?

    Wenn ich z.B am Tag 3 Hunde gesehen habe, und merke meine Hündin ist gestresst dann gehe ich die anderen Hunde aus dem Weg.

    Und was passiert, wenn du die Situation nicht umgehen kannst? Das Forum ist voll von Beschreibungen von ungewollten Kontakten mit freilaufenden Fremdhunden. Ist blöd, kommt aber vor.

    Ziel meiner Erziehung wäre es in jedem Fall, dass mein Hund so etwas verkraftet, ohne mit den Nerven hinterher komplett durch zu sein – und Ziel wäre es auch, diesen Zustand so flott wie möglich zu erreichen... Wie @Labradora schon sagt: Warum soll ich mir und dem Hund jahrelangen Stress zumuten?

    @pardalisa
    Naja aber wenn es nur diesen Weg gibt?
    Es gibt Hunde da kann man nur über Verstärkung arbeiten.
    Und manchmal reichen doch kleine Fortschritte aus damit der Hund nicht mehr so gestresst ist.

    Da sind wir dann an einem Punkt angekommen, an dem wir komplett unterschiedlicher Meinung sind: Ich glaube nicht, dass es Hunde gibt, für die nur eine einzige Erziehungsmethode passt, während alle anderen völlig unpassend sind.

    Es gibt bestimmt Abstufungen, wie wirksam welche Methode ist, wie gut der Hund sie versteht und der HH sie anwenden kann – aber dass nur eine einzige, spezifische Methode zum Ziel führt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

    @dalai_Lina
    Manche Sachen brauchen ebend Jahre egal wie man arbeitet.
    [...]
    Und was ist daran schlimm, wenn manche sagen so würde ich aber nie mit meinen Hund trainieren?

    Ich fühl mich auch einfach mal angesprochen...

    Solange der HH niemanden mit seinem jahrelangen Training belästigt oder gefährdet, ist da für mich überhaupt nix Schlimmes dran. Soll jeder machen, wie er es für sich für richtig hält.

    Kritisch sehe ich es nur, wenn das eigene Konzept so festgefahren verfolgt wird, dass der HH völlig betriebsblind dafür wird, was dem Hund gut tut.

    Beispiel: Der Hund pöbelt Artgenossen an der Leine an. In jahrelangem Training wird sehr, sehr kleinschrittig und ausschließlich positiv daran gearbeitet, dass der Hund ruhig(er) bleibt. Da sich Begenungen an der Leine aber normalerweise nicht 100%ig verhindern lassen, lebt der Hund jahrelang mit immer wieder mit plötzlich auftretendem Stress, weil er noch nicht gelernt hat, wie er sich mit der Situation auseinandersetzen soll. Bestimmt kein schönes Gefühl.

    Das wäre z.B. für mich eine Problematik, wo ich mich fragen würde, ob nicht eine andere Erziehungsmethode die Situation für den Hund schneller klären würde - was wiederum zu Gewissheit/Sicherheit führt und dem Hund langfristig eine Menge ungesunde Aufregung erspart.

    Da sieht man, dass man nicht alles so verallgemeinern sollte. Einstein hat beim Tricksen tatsächlich ein Problem mit dem neutralen Schade. Da ist er einfach weggegangen. Vielen Hunden hilft dieses Feedback aber.

    Ja, und genau dieser Moment der Abwägung, dieses "Moment, (m)einem Hund hilft das/hilft das nicht, aber vielleicht ist meine Methode nicht universell übertragbar" fehlt mir ganz oft in solchen Diskussionen.

    Das fängt schon mit dem ersten Eindruck an: Wenn ich hier lese, dass jemand mit seinem Hund positiv arbeitet, habe ich dabei ein ungefähres Bild von einem Training vor Augen, in dem Kommandos mit positiver Verstärkung geübt werden.

    Problematisch wird's dann, wenn sich hinterher herausstellt, dass Person A darunter versteht, dass Strafreize zur Absicherung auch okay wären, Person B das wiederum komplett ablehnt, Person C schon das Wort "Kommando" furchtbar findet und nur von "Wünschen an den Hund" reden will, Person D findet, alles wo der Hund nicht geschlagen wird, wäre positiv genug, usw. :D

    In der Zwischenzeit haben sich aber alle miteinander herrlich aufgeregt und die Köpfe heiß geredet, anstatt erst mal zu klären, worüber sie eigentlich genau streiten – womit wir dann wieder bei den vertretbaren Strafen/Einwirkungen auf den Hund wären und wie unterschiedlich die sein können...

    Ich finde z.B. nicht, dass sich "(weitesgehend) positiv arbeiten" und in bestimmten Situationen mit Druck auf den Hund bzw. Frust beim Hund arbeiten immer ausschließen. Aber je nach Diskussionsumfeld muss ich das wirklich ausdrücklich dazu sagen, wenn ich beschreibe wie ich beispielsweise mit meinem älteren Rüden an seinem Hass auf Kinder gearbeitet habe, sonst zettelt man ungewollt eine Grundsatzdiskussion an.

    "Recht haben" ist nichts Absolutes - es ist ziemlich subjektiv und außerdem sehr individuell. Genauso wie überhaupt die Definition von "Problem" - was für den einen eins ist, ist für den anderen gar keins.

    Ja, genau! :smile:

    Auch die Definition von "positiv arbeiten" schwankt ja z.B. sehr stark, je nachdem, wen man fragt. Mir wurde im Februar auf einem Seminar erklärt, dass ich meinem Hund keine verbale (!) Rückmeldung in Form eines leise gesprochenen "Schade" geben darf, weil das angeblich "unerträglichen psychischen Druck" aufbaut. :roll:

    Da hab' selbst ich als Clickerfan und Kekswerferin Probleme, das Erziehungskonzept dahinter noch nachzuvollziehen...

    Das einzige, was mich stört, sind Aussagen wie "wenn jemand seinen Hund strafen "muss", dann soll er das tun". Das klingt so, als wäre dieser Mensch hilflos und zu dumm, es anders zu tun. Und das ist sehr oft gar nicht der Fall, es ist eine bewusste Entscheidung, die man wählt, weil man sie selber (für sich UND für den Hund auch) am besten findet. Für mich gilt das jedenfalls und ich kenne auch viele andere Hundebesitzer (Mehrhunde und Einzelhunde), die das so wählen, weil es zu ihnen einfach passt. Und darum sind sie nicht schlechter als Hundehalter, die "nur positiv" arbeiten. Diese Wertung ist etwas, was in meinen Augen unangebracht und falsch ist und es scheint mir, als wollten sich Leute, die so argumentieren, über andere stellen.

    Das fasst das, was ich manchmal gerne schreiben würde, aber nie so richtig auf den Punkt bringen konnte, perfekt zusammen. :smile:

    Ich bin z.B. so richtig butterweich in der Hundeerziehung – natürlich könnte ich mich jetzt hinstellen und jedes Mal, wenn jemand (wie auch immer) mit postiver Strafe arbeitet, verächtlich sagen "Tja, wenn man das nötig hat..." oder ich kann mir klar machen, dass der andere HH dafür vermutlich gute Gründe hat und sich wahrscheinlich genauso viele Gedanken um sein Training gemacht hat, wie ich mir um meins. Kommt natürlich auf das Umfeld an, aber andere HH sind ja nicht grundsätzlich blöd, nur weil sie andere Methoden bevorzugen. Und ein bisschen mehr Austausch unter den "Lagern" statt kategorische Ablehung wäre zumindest bei uns auf dem HuPla wirklich nett.

    @Pauley Auf dem HuPla bei uns ist der Longierkreis aus diesen gelben, biegsamen Rohren (Weiß jemand, wie das richtig heißt? :ops: ) und bleibt einfach immer aufgebaut; wenn man was für den eigenen Garten haben will, tut's auch ein Paket längere Zeltheringe und 'ne Rolle Flatter-/Absperrband.

    Wenn du dir die Anfänge "live" erklären lassen willst, guck mal in deiner Nähe – ziemlich viele Hundeschulen bieten mittlerweile 1-2 Tagesseminare am WE zum Longieren an, wo man die Grundkenntnisse vermittelt bekommt und dann selbst weiter arbeiten kann, wenn man keinen passenden Verein in der Nähe hat. :smile:

    Andere Frage, weil du vom Fahrradfahren schreibst: Läuft Maja am Rad locker nebenher oder hätte sie auch Spaß am Ziehen? Wenn man sich ZHS ein Mal erklären lässt, kann man das auch klasse selbst machen – und neben der körperlichen Auslastung tut's auch den grauen Zellen gut, weil hund doch ein bisschen mehr Konzentration als beim "normalen" Laufen am Rad braucht.

    Es ist leider auch erschreckend häufig so, dass sich Trainer, die (angeblich) rein positiv arbeiten, bei nicht so netten Hunden plötzlich doch nicht mehr so friedfertig geben.
    Ein Grund, weshalb mich keine Hundeschule hier in der Nähe ernsthaft von innen sieht und warum ich einen Trainer aus der Umgebung ausschließe, ist, dass die hiesigen Leute nur kompetent sind, solange es um einfache Hunde mit Alltagsproblemen geht oder um Hunde, deren Probleme vom Halter deutlich schlimmer dargestellt werden. Sobald ein Hund dabei ist, den man nicht zur Ruhe clickern kann oder der ernsthaft aggressiv ist, wird nicht mehr nur bestärkt, sondern es wird eindeutig zur positiven Strafe gegriffen, meist in Form von Seitenhieben, Leinenrucken, Liebesentziehung oder psychische Abhängigkeit durch Futterentzug.

    Das finde ich auch immer wieder befremdlich – als ich Anfang des Jahres für meinen Junghund auf der Suche nach einer passenden UO-/Sportgruppe war, bin ich auf einem Hundeplatz gelandet, bei dem die Trainerin ganz groß damit wirbt, alles nur positiv zu erarbeiten.

    Klang für mich passend, der Lütte korrigiert sich schließlich meist von allein, wenn ich die Stimme nur ein bisschen erhebe und würde wahrscheinlich zusammenklappen, wenn ich Dinge werfen oder ihn anstupsen würde. (Im Gegensatz zum Ersthund, der da deutlich dickeres Fell hat... :roll: ) Aber wirklich auffällig war dann, dass einer der Hunde ständig geruckt und mit einer Wasserflasche "bearbeitet" wurde. Aussage der Trainerin dazu: "Der braucht das, der geht sonst die Besitzerin an."

    Aha. Alles voll positiv – bis einer weint. :muede:

    Zwei aktuelle Fotos von Shawnee, knapp elf Jahre alt... an dem Tag waren wir (mit Pausen!) 12km unterwegs und der Senior immer gutgelaunt vorneweg. Ich bin wirklich stolz auf ihn!

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