Beiträge von bordy

    Uppps, wo kommst du denn her?

    Mittelfranken |)

    Ich kenne wirklich keinen Verein (auch ausserhalb des Hundesports.. mein ehemaliger Fluglehrer jammert auch), abgesehen von den genannten, der aktuell keine Probleme mit Nachwuchs hat. Vereine sind einfach nicht in.
    Letztens mal bei unsern Agility Leuten nachgefragt was es hier denn sonst so gibt, wo man noch wirklich Agility betreibt. Sieht mau aus. Vor ein paar Wochen mit unserem KGO darüber gesprochen, wer Obedience Prüfungen ausrichtet... ein Verein, macht eine im Jahr - die ist dann gleich kombiniert mit der Kreisausscheidung, meines Wissens. Mein Verein hat dieses Jahr auf der JHV unsere Sparte Obedience geschlossen.

    Prinzipiell stimme ich dir da zu! Man muss nicht husch husch so schnell wie möglich zur Prüfung oder auf Turniere.
    (Chili wird im Mai 3 Jahre alt, der kann nicht alle Geräte min Agility und eventuell starten wir mal im Herbst auf dem ersten Turnier... oder eben nicht. Hab mir nichts vorgenommen und Spaß am Training und am Aufbau)

    ABER in dem Artikel wird der fehlende Nachwuchs und fehlendes Interesse beklagt und ich wollte einen Ansatz liefern, dagegen anzugehen.
    Ist ja alles schön und gut, aber wenn man niemanden mehr hat, der den Sport auf diese Art und Weise macht, dann muss man sich was überlegen, oder nicht?

    Ich denke du hast einfach eine falsche Vorstellung, von dem was ich meine. Es geht nicht um "Perfektion" (wobei, hier im DF versteht man da meistens was anderes als ich darunter), sondern um "kann das überhaupt irgendwie machen". Abteilung A und B kann man ja mittlerweile auch ohne C machen, ist aber nicht so hipp und beliebt. In C ist es nunmal so, entweder der Hund beisst oder er beisst nicht, entweder er ist groß genug einen Ärmel zu halten oder nicht. Wenn der Hund nunmal zu unsicher ist um mit ner "fremden" Person zu spielen oder garkein Interesse an Beute hat, dann ist das halt so, fertig aus.
    Das ist ähnlich wie wenn ich einen Hund an Schafen testen will o.Ä. - hat der kein Interesse an den Schafen, dann ist das so.. (mal vereinfacht gesagt) Da kann ich auch nicht sagen, dann machen wir das halt mit weniger "Perfektion".


    Über das Thema, warum und wieso Schutzhundesport nicht unbedingt zunimmt, kann man sicher sozialpsychologische Abhandlungen schreiben und es gibt viele Aspekte - inklusive der lustigen Vorurteile, die man hier ja auch von vielen Seiten hört. Ich kann da manchen nur wirklich empfehlen nicht alles auch noch weiter zu tratschen was man mal mit einem Auge mitbekommen hat und nicht einordnen kann..

    ansonsten würde ich einfach mal zwei Dinge bedenken, zusätzlich zu dem was ich schon gesagt habe:

    Früher (zu Zeiten, als es noch sehr viele IPO Prüfungen gab..) war IPO nunmal auch das einzige was man als "Hobby" mit seinem Hund betreiben konnte. Die klassischen Gebrauchshunderassen waren auch die, die die meisten Menschen hatten. Entweder man hat das gemacht oder halt nix.


    Die Nachwuchsprobleme haben so ziemlich alle gemeinnützigen Vereine, mal abgesehen von den klassischen Fußball und Feuerwehrvereinen auf dem Dorf. Hier im Umkreis gibt es auch nur noch wenige (im Vergleich zu früher)aktive Agility Vereine, Obedience gibt es noch exakt eine Prüfung im Jahr in dieser Kreisgruppe (und die ist nicht mal voll...). Das einzige was boomt ist Rallye Obedience... keine Verpflichtungen, wenig Trainingsaufwand.. trifft den Zeitgeist.

    Nunja, der nette Herr der das ganze geschrieben hat ist eine Klasse für sich - nicht unbedingt positiv gemeint. Ich bin kein Fan von ihm und seiner Vorgehensweise, aber er ist nunmal vor allem Geschäftsmann und kann als solcher seinen Kunden nicht schreiben „IPO ist doof“, auch wenn er das so sehen würde ... wenn er an den Agility Leuten so verdienen würde, sähe das anders aus.


    Aber, man muss schon mal realistisch sein, unabhängig vom Autor:
    Natürlich stellt Agility im Leistungsbereich heutzutage sehr hohe Anforderungen an Mensch und Hund und es hat nichts mehr mit dem Agility von früher zu tun, in dem man einfach mal über ein paar Hürden gehüpft ist.

    Trotz allem ist es aber doch so, dass ich auch mit mäßig talentiertem Hundeführer und eher ungeeignetem Hund zumindest dahin kommen kann, mal einen turnierähnlichen Parcour (=erfolgserlebnis) zu erarbeiten oder sogar mal in einer A1 zu starten, auch wenn da dann Schluss ist.

    Dem ist im IPO einfach nicht so. Der Hund muss einfach bestimmte körperliche Anforderungen (nicht zu klein, nicht zu groß ..) mitbringen und ein Mindestmaß an triebveranlagung, sonst hab ich nicht nur ein für einen ambitionierten Sportler schlechtes Ergebnis, sonDern auch klar für den Anfänger erkennbar gar keines, auch wenn der vielleicht mit ein bisschen Ärmel rumtragen schon zufrieden wäre. Da geht dann halt garnix. Selbst wenn durch Zufall ein Hund vorhanden ist der einigermaßen veranlagt ist, ist der Sprung zwischen BH und IPO1 wahnsinnig hoch, allein schon weil man in drei sehr unterschiedlichen Sparten trainieren muss.

    Das sind einfach die Fakten, denen man ins Auge sehen muss und die mit dazu beitragen das nachwuchs generieren schwierig ist und die man im Agility einfach nicht so hat.
    Wenn jemand mit nettem Wuschel xy ums Eck kommt, dann kann man den idR immer so weit bringen das man zumindest mal reingeschnuppert hat. Im IPO Bereich kann sich der Interessierte Anfänger meistens erstmal einen neuen Hund kaufen, wenn er in Abteilung C (A und B geht ja meistens schon) überhaupt mal was probieren will.

    Ich frage mich halt, ob man das aus dem Reitsport wirklich so übernehmen kann. Denn es erfordert natürlich eine ganz andere Kraftaufwendung für einen Hund das so durchzuhalten, insbesondere wenn sein Körperbau das vielleicht nicht so anbietet. Die Frage, die man sich dann stellen muss ist ja, ob eine nicht so spektakuläre Haltung/Gangwerk nachweislich auch wirklich ungesünder ist und zu schnellerem Verschleiß führt?

    Also so von den Bildern her glaube ich fast, dass wir ein bisschen aneinander vorbei reden. Dein Sheltie würde für mich z.B. schon als ziemlich aufgerichtet zählen.

    Mir persönlich geht es zum einen um eine gerade, aufgerichtete Körperhaltung und zum andern eben um einen sauberen Takt - das heisst der Hund fällt nicht in den Pass, verkrampft sich, etc.
    Sehr langsam zu traben ist natürlich anstrengend für den Hund und erfordert Kraft. Allerdings sehe ich das nicht unbedingt als Nachteil... das was ich unter eingedrehtem Laufen verstehe baut ja genauso Muskulatur auf und ich kenne z.B. durchaus Hunde (inklusive meiner eigenen Hündin..) die irgendwann nicht mehr symmetrisch bemuskelt waren. Bei ihr habe ich das Fußgehen damals aus der Grundstellung über Shapen aufgebaut und sie trabt nicht taktrein, denn dafür müsste sie sich bei unserem Größenverhältnis stark versammeln - was sie nunmal über die Methode nicht gelernt hat.


    Ich glaube dir schon, dass deine Hunde das mit dem Beintarget gut gelernt haben, aber wenn ich an die mir bekannten Border, Shelties, etc denke, dann sind das im Durchschnitt viel weniger körperbetonte Hunde als Mali, DSH und Co. Ich denke die meisten Shelties kommen eher nicht auf die Idee dann einfach mal ins Target rein zu schieben.

    Den meisten Schäferwelpen hilft es Ihnen erstmal Sicherheit bei ihren Menschen zu geben und dann einfach ein bisschen Futter in die Hand zu drücken, die Leute hinknien und sie dann ein bisschen locken zu lassen ... idR sind die ja nicht so empfindlich und ich finde auch nicht, dass ein unsicherer Welpe der Leute anwufft was mit Gebrauchshundeerbe zu tun hat |)

    Wenn das dann nicht reicht, kann man immernoch die Gehorsams und Gewöhnungsschiene fahren.

    Ok, danke für den Tipp. Also runter mit den Flossen und seitlich an den Körper.

    Laufe ich da nicht Gefahr, dass er wieder mit den Bewegungen aus dem Futtertreiben anfängt? Das braucht er ja im Prinzip gar nicht mehr, da er das Kommando „Fuß“ ja auch ohne Futter schon umgesetzt bekommt (wenn auch eingedreht).

    • Ihr merkt - sehr gretchenhaftig :tropf:

    Und ja, das könnte ich auch alles meinen Trainer fragen, aber es brennt mir meist sofort auf der Zunge und dann mag ich nicht bis zum nächsten Tag warten

    Dein Hund braucht das Futtertreiben schon noch, denn sonst würde er auch ohne Futter an der korrekten Position bleiben.

    Das ist sicher Einstellungssache, aber ich würde mit einem 6 Monate alten Hund noch garnicht großartig ohne Futterhand laufen.. in dem Alter hab ich bei meinem letzten Azubi langsam mal für eine Sekunde die Hand auf halbe Höhe zwischen Hund und Schulter gehabt.
    Ernsthaft angefangen die Futterhand abzubauen habe ich, da war sie ca. 1 Jahr und konnte die Position an der Futterhand selbstständig einnehmen und sie mit konstantem Takt über längere Geraden und verschiedene Geschwindigkeiten auch unter Ablenkungen halten.

    Es gibt ja auch Leute die arbeiten da anders, insofern kann es sein das dein Trainer dir da was anderes empfiehlt. Kommt am Ende halt auch darauf an, wie das Bild ist was man sich vorstellt und wie man den weiteren Ausbildungsweg plant. Ich würde nur jedem empfehlen der auch nur im entferntesten plant Hundesport zu machen wirklich viel Zeit in diesen Aufbau zu investieren.
    Ich habe aktuell jemanden im Training, bei dem lief in dieser Phase einiges schief (nicht nur die Position, aber das ist ein anderes Thema) .. die Position war "einigermaßen okay", aber nie wirklich konstant. Wir haben das dann erstmal so gelassen bis nach der BH und dann ist im eingefallen, er würde doch gerne weiter arbeiten in dem Bereich.
    Wir Doktorn da jetzt seit längerem rum und ich denke das wird dem Team auch bis zum Ende der sportlichen Karriere erhalten bleiben, leider..

    Hatte meine Hunde anfänglich mit Schultertarget aufgebaut, heißt sie haben ganz gezielt den Klick für das Berühren mit der Schulter mit meinem Bein bekommen und gleichzeitig noch mit der Futterhand gearbeitet. Also eine Kombination aus Futtertreiben und aktives "das Bein suchen" sozusagen. So haben sie relativ schnell ein Gefühl für die richtige Position bekommen.

    Aber ich hab halt sehr kleine Hunde und ich denke mit Großen kommt man da schnell ins Bedrängen?
    Außerdem hatte ich auch nicht so viel Wert aufs Gangwerk gelegt, hatte also nie einen "schwebenden/passagierenden" Hund neben mir ... hatte aber auch immer Sorge, dass das bewegungstechnisch für den Hund natürlich noch viel anstregender und belastender ist.

    Für ne BH reicht es aber sicherlich.

    Naja, Beintarget mit Hunden die sich spätestens ab einem gewissen Trieblevel eh nicht vor Körperkontakt scheuen ist schon eher schwierig. Ich mache das so in der Art für den Transport und bei vielen Kandidaten schaut der ganze Spaß dann so aus, dass du dich echt anstrengend musst noch zu laufen. Zumal das in der normalen UO dann auch (vollkommen korrekt) als Bedrängen gezogen wird.


    Zum Thema mehr Belastung... es gab mal einen guten Artikel von einer Hundephysiotherapeutin in der DVG Zeitschrift (ich hab ihn leider nicht mehr...) über die Unterschiedlichen Belastungen bei verschiedenen Körperhaltungen. Schlussfolgerung war im Prinzip, dass die eingedrehte und schiefe Körperhaltung deutlich ungünstiger für den Hund ist, weil er ja in sich komplett schief wird, als ein Hund der relativ gerade und aufgerichtet läuft und sich selbst trägt. Im Prinzip ist das ganze ja auch eigentlich logisch, im Pferdesport arbeitet man ja auch schon aus rein gesundheitlichen Gründen darauf hin, dass ein Pferd anständig untertritt und sich selbst trägt.
    Bei sehr kleinen Hunden ist es ja idR so das die sowieso ganz normal Traben und die Problematik nicht haben, aber bei größeren ist es ja meistens einfach so das sie (wenn man es ihnen nicht anders beibringt) dann meistens Pass gehen oder irgendwie verspannt hoppeln beim "klassischen" Aufbau, weil ihr normales Tempo nicht zu dem eines normal gehenden Menschen passt.

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    Hier sieht man unsere Baustelle. Der ist so fixiert, dass es beim Laufen super ist, bei der Grundstellung jedoch schwenkt der Schwerlastkahn aus

    Dein Problem ist nicht das er "fixiert" ist, sondern dass der Fixpunkt falsch ist. Daraus entsteht dann eine falsche Körperhaltung vom Hund und er dreht eben ein, um deine Hände zu sehen.

    Mit 6 Monaten sind meine auch alle auf die Hände fixiert (da laufe ich auch noch garnicht länger ohne Futterhand), aber meine Hand befindet sich niemals vor meinem Bauch, sondern immer so das die Körperhaltung des Hundes so ist das er sich später selber trägt und gerade bleibt.

    ich habe das Gefühl das er nur dem Futter hinterher rennt aber nicht versteht das er neben mir gehen soll. Wenn er vor mir sitzt und ich sage Fuß springt er schon in die grundstellung aber beim gehen habe ich das Gefühl er rennt nur dem Futter hinterher

    Wenn er selbstständig die Grundstellung einnehmen kann ist das ja schon mal gut.

    Der Knackpunkt ist halt, dass die gewünschte Haltung, dass neben dir gehen automatisiert wird. So wie ich am Anfang mit der Futterhand für ein Platz nachhelfe und dem Hund dann, wenn er es absolut verinnerlicht hat, zeige das es nicht auf die Hand ankommt.


    Der Abbau der Futterhand ist auch gut in dem Buch, was nicht genannt werden darf |) , erklärt. (Gemeinsam erfolgreich)

    Futtertreiben ist halt auch nicht gleich Futtertreiben. Ich nehm dann irgendwann die Hand nur mal ne Sekunde über den Kopf und das ganze wird verlängert, wenn der Hund trotzdem im Takt bleibt. Dann kommt die Hand halt immer höher und irgendwann (idR zuerst in der Grundstellung) kommt dann Beute/Futter unterm Arm. Das ist aber quasi der vorletzte Schritt.