Unabhängig von seinen Methoden ist es seine Philosophie, Hunde prinzipiell in "calm and submissive" zu bringen, mit der ich mich nicht anfreunden kann. Dieses ständige "devot" und "unterwürfig" will ich nicht im Zusammenhang mit meinen Hunden sehen. Ich liebe lebensvolle, temperamentvolle, selbstbewußte Hunde, die auf der Basis von durchaus gegenseitigem Vertrauen und Respekt mit mir interagieren. Würden meine Hunde wie die von CM therapierten sich mir nur mit Zeichen der Unsicherheit, der Unterwerfung, der Beschwichtigung nähern, wäre ich regelrecht entsetzt. Meine Hunde dürfen die Rute hochtragen, sollen sie sogar. Ich will keine ruhigen Hunde im Sinne der von CM hervorgerufenen erlernten Hilflosigkeit, die mit gesenktem Kopf und gesenkter Rute alles, auch aufgezwungene Kontakte zu fremden Menschen, Hunden und angsteinflößenden Situationen, über sich ergehen lassen. Meine Freude ist, Hunde zu sehen, die bewußt ohne Angst die Entscheidung treffen, meinen Wünschen nachzukommen, weil sie das Vertrauen haben, auch davon zu profitieren.
Das ist wohl eine grundsätzliche Frage der Hundehaltung, ob man den stillen, genügsamen Diener sucht, der bedürfnisarm mitläuft und das eigene Leben nicht weiter beeinflußt, oder ob man dem Hund soviel Wert beimißt, daß man Ecken und Kanten nicht grundsätzlich als wegzuschleifende Probleme ansieht, sondern als Ausdruck hündischer Individualität, mit der man sich fast wie bei einem Mitmenschen auseinandersetzen muß.