Beiträge von Quarus

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    Warum sind dann viele Rassen so krank bzw. ein hoher Prozentsatz der Rasss xy hat die oder die Krankheit? (ernstgemeinte Frage)

    Auf welcher Basis beruht diese Meinung? Ohne die zugrunde liegenden Daten zu kennen, ist es unmöglich, etwas dazu zu sagen.

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    Oke dein Mischling hat also HD (Arthrose und keine Hüftpfannen gehört da ja dazu). Und das sowohl Malis als auch DSH (reinrassig) in der HD Statistik ganz oben sind (beide in den Top 10 der HD-Rassen), übersiehst du wohl absichtlich. Klar, dass aus zwei kranken Hunden (egal ob reinrassig oder mix) selten ein gesunder entsteht.
    Belgische Schäferhund haben zu über 80% HD A oder B zu über 15% C. DSH haben über 20 % (!!!) HD Grad E. Also ich weiß nicht warum man bei dem Mix HD-Freiheit für realistisch hält und warum man sich bei einem reinrassigen Hund mehr erhoffen würde. Quelle

    Die Quelle krankt wie andere Quellen daran, daß alles, was annähernd nach Rasse XY aussieht, in einen Topf geschmissen wird. Die Massen an Hunden, die aus den dubiosesten Herkünften stammen und an Zahl die unter strengen Zuchtordnungen gezüchteten Hunde in Größenordnungen übertreffen, machen bei unreflektierter Betrachtung natürlich alle züchterischen Fortschritte von engagierten Zuchtvereinen in der HD-Bekämpfung zunichte. Gerade der SV war Vorreiter in der HD-Erforschung und -bekämpfung, und von mir bekannten Hundesportlern wurde immer wieder gesagt, daß HD-Belastung mittlerweile kein Thema mehr bei der Auswahl eines Welpen ist.

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    Ich denke der wirklich großes Zwiespalt in der Zucht liegt schon in ihrer Natur. Nimmt man immer nur die besten Hund, kommt man recht schnell zu Inzucht (ich glaube Linienzucht nennt man es) oder man nimmt auch die nicht so guten Hund und dann hat man Krankheiten dabei. Wenn ich jetzt sehe, dass übver 50% der Rasse xy-Hunde irgendeine Krankheit haben, dann müsste man die - nur mal als Gedankenspiel - über die Hälfte der Hund "aussortieren" aus der Zucht um die Krankheit aus der Rasse zu bekommen.

    Zucht ist Voraussetzung der Domestikation. Ohne Zucht kein Hund, keine Nutztiere, keine Nutzpflanzen. Welche Wichtung den einzelnen Kriterien zukommt, wechselt. Eine Zeitlang war es der reine Nutzen, dann kamen bei den Hunden auch rein äußerliche Kriterien dazu, mit zunehmendem populationsgenetischen Wissen werden Rassedispositionen zu Krankheiten auf effektivere Art bekämpft, als es mit bloßem "Aussortieren" von erkrankten Tieren möglich wäre. Das erfordert aber eine umfangreiche wissenschaftliche Begleitung und Zusammenarbeit, zu der viele selbsternannte "Züchter" und "Rasseliebhaber" aus Bequemlichkeit oder noch unschöneren Beweggründen nicht bereit sind. Dafür dürfen sich dann die, welche den steinigen Weg zur Verbesserung eingeschlagen haben, solche Statements anhören, wie oben geschrieben...

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    Aber wenn sich bei umfangreichen Untersuchungen rausstellt dass diese Hunde "alle" krank sind, dann ist es doch erst Recht verantwortungslos weiter zu züchten.

    Wie kommst Du zu dieser Schlußfolgerung? Genau das meine ich: es wird untersucht, ergo muß es ganz schlimm stehen. Was bei den Untersuchungen in der Breite der Population rauskommt, spielt in der oberflächlichen Wahrnehmung gar keine Rolle mehr.

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    Ich unterstütze die Zucht nicht weiter, eben weil auch die VDH Boxer die ich kenne alle Probleme haben, mindestens mit dem Bewegungsapparat, meistens mehr. Beim TS Hund gehe ich erstma bei keiner Rasse von Anfang an davon aus dass der gesund ist, weil die Bedingungen der Aaufzucht ja meistens nicht ideal waren.

    Inwiefern hast Du die Zucht denn überhaupt unterstützt? Wieviele Hunde hast Du offiziell untersuchen und auswerten lassen, damit ihre gesundheitlichen Probleme bekannt werden und die Züchter Rückschlüsse ziehen können? "Auch die VDH-Boxer" klingt mir verdächtig danach, daß da gar nichts stattgefunden hat - nur, daß Du einen nicht-VDH-Boxer hattest, der eben krank war. Bitte berichtige mich, wenn ich falschliege! Was soll nun ein Zuchtverein mit dieser Nicht-Datenlage eines nicht in ihm gezüchteten Hundes anfangen? Was soll er mit "Hörensagen" anfangen, daß Du "auch VDH-Hunde" kennst, die irgendwas haben?

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    Das viele Leute der Meinung sind dass es sehr viele gesunde Boxer gibt liegt daran, dass diese Tiere ihre Schmerzen erst anzeigen wenn sie wirklich massiv sind und weil viele Leute die Hunde nicht untersuchen weil sie es einfach nicht sehen wenn sie schlecht laufen.
    Die Allergiker mit Hautproblemen, Herzproblemen ect. hab ich dann als Patienten weil man das irgendwann merkt.

    Du möchtest jetzt aber nicht wirklich unterstellen, daß ein gesunder Hund bloß nicht tiefgründig genug untersucht wurde? Dann bitte diese Meinung aber auch auf ALLE Hunde übertragen! Einerseits schlußfolgerst Du, Zuchtuntersuchungen wären Beweis für eine durchseuchte Rasse, andererseits schlußfolgerst Du, KEINE Untersuchungen wären auch ein Beweis für eine durchseuchte Rasse. Genau das finde ich so schizophren. Anstelle von Fakten wird ein diffuses Unbehagen geschürt, Gerüchte verbreitet, alles unter dem Deckmantel "meine Erfahrungen", die ja bekanntlich nicht nachprüfbar sind. Wie weit sind subjektive Empfindungen dazu geeignet, die objektive Wahrheit abzubilden?

    MEINE subjektive Erfahrung ist, daß ich jetzt den dritten Boxerrüden in Folge auf die IPO 3 vorbereite. Das täte ich sicherlich nicht, wenn gesundheitliche Einschränkungen vorlägen. Und ich habe weit mehr untersuchen lassen, als der Zuchtverein zur Zuchtzulassung fordert. Wieso sollte ich so ein außergewöhnlicher Mensch sein, der aus einer chronisch kranken Rasse immer wieder wunderbarerweise gesunde Hunde rausfischt - während alle anderen Deiner Erfahrung nach bloß die kranken erwischen?

    Wenn ich solche Sachen lese, bin ich immer extrem zwiegespalten. Eigentlich KANN ein Zuchtverein gar nichts richtig machen. Entweder er führt umfangreiche, öffentlich einsehbare Monitoring-Untersuchungen durch, dann sind selbstverständlich alle Hunde krank, oder er untersucht bzw. veröffentlich nichts, dann handelt er verantwortungslos.

    Entweder, er grenzt seine durchuntersuchte Zuchtpopulation von anderen Vereinspopulationen ab, dann sind das da nur arrogante Säcke, denen es nicht um die Rasse geht, oder er läßt alles zu, was andeutungsweise nach Rasse aussieht, dann ist er ein Sammelbecken für Vermehrer.

    Entweder er fordert zum Erhalt der Vitalität Leistungsnachweise, dann sieht er die Hunde nur als Sportgeräte an, oder er geht bloß nach Augenschein, dann bedient er auf schnelle Art Käuferwünsche.

    Wie auch immer, kritisiert wird ständig. Bloß MACHEN im Sinne von Veränderungen herbeiführen - dazu langt es in den meisten Fällen nicht. Die Karawane zieht zur nächsten Rasse weiter, in der Hoffnung, daß es da noch was zu holen gibt, ohne mit Verantwortung belästigt zu werden.

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    Denn die beiden letztgenannten fügen "nur" Schmerz zu. Die Schlinge kann den Hund binnen weniger Sekunden in Todesangst versetzen, das schaffe ich mit ERG und Stachel nicht.

    Hast Du zufällig die Folge gesehen, in der ein schwarzer Schäfer (?) mittels ERG von seiner Antipathie gegen die neue Katze im Haus "geheilt" werden sollte? Diese Folge ist (wie auch andere, äußerst fragwürdige Episoden) nirgendwo mehr zu finden - wegen angeblicher Urheberrechtsverletzung gelöscht. :ugly: Jedenfalls sieht man da, wie der Hund mittels ERG durchs Zimmer gejagt wurde, CM immer mit der Katze hinterher. Der Hund wollte gar nix mehr von der Katze und hat versucht, bei der Besitzerin Schutz zu finden, unter das Sofa zu kriechen, völlig aufgelöst und panisch - half ihm nichts, CM kam immer wieder mit der Katze im Käfig nach und hat ihn gebrutzelt. DAS fällt für mich schon unter Todesangst.... Für die Katze war es bestimmt auch toll. :mute:

    Wenn es für Dich so super mit dem Büro zu organisieren wäre, würde ich das 10-Wochen-Alter vorziehen. Letztlich mußt Du auch beim späteren Termin die Bürogewöhnung angehen, nur ist der Junghund mit 15 Wochen nach dem Urlaub noch aktiver ist als der Welpe. Solange der Welpe im Büro nicht allgemeines Spielzeug wird, das jeder herumzerren möchte, sehe ich auch kein Problem darin, ihn nach nur 5 Tagen Eingewöhnung mitzunehmen. Den Tagesrhytmus muß er so und so lernen.

    Ich würde ihn auch machen lassen, klingt doch maßvoll und vernünftig. Allerdings würde ich beide auch zeitweise voneinander trennen; a) damit der Welpe mit seinem Menschen die Welt entdecken kann und Vertrauen und Bindung zum Menschen entwickelt, nicht nur zum Mithund und b) damit der erwachsene Schäfer auch mal eine Pause vom kleinen Nervsack hat, in der er sich erholen kann, seinen Interessen folgen und exclusive Zeit mit seinem Menschen hat.

    Ich habe nicht mal grundsätzlich was dagegen, daß er auch mal körperlich wird. Ein Kick oder simulierter Biß können durchaus erfolgreich einen Hund durch ihren Überraschungseffekt aus einer Verhaltenskette herausholen. Aber dann muß ein erfolgreich zu bewältigendes Alternativverhalten angeboten und belohnt werden, und der Hund nicht in der Verunsicherung festgehalten werden. CM macht das aber nicht. Er bleibt bei der Verunsicherung stehen und setzt noch so lange einen drauf, bis der Hund, der nicht flüchten und sich nicht wehren darf, den einzig ihm noch möglichen Weg des Totstellens und Einfrierens wählt. Mit allen Merkmalen der Angst und Beschwichtigung, die dann eben zum erwünschen "calm and submissive" umgedeutet werden.

    Sieht man auch bei dem eingestellen Link, wo der Quitsch-Trauma-Hund "therapiert" wird. Der hat nach wie vor höllische Angst vor dem Spielzeug, aber noch größere Angst hat er, sich CM zu widersetzen. Statt das Trauma zu behandeln, wird mit einem neuen Trauma drübergetüncht.

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    das, ist das schlimmste deutsch, was ich jemals gelesen habe. :ugly:
    Ich arbeite mit Hunden.
    Ich arbeite mit Patienten und nicht, diese werden gearbeitet.
    Ich arbeite mit Medikamenten und nicht, diese werden gearbeitet.


    Danke BoxerandSchäferhund. :smile:

    Das ist jetzt OT, aber ein ganz normaler Terminus im Hundesport. Ich arbeite meinen Hund auch, und werde von Sportfreunden gefragt, ob ich meinen Hund heute schon z.B. in der Fährte gearbeitet habe. "Arbeit" ist hier ganz einfach das wertfreie Synonym für "Training" - hat sich so eingebürgert wie das "Hals geben" bei Meutehunden, wo auch keiner ernstlich fürchtet, die Hunde müßten halslos rumlaufen. Und eine Schweißfährte zu verfolgen hat auch nichts mit stinkenden Absonderungen der Achselhöhle zu tun. Das braucht man nicht selbst zu verwenden, sollte aber solche Begriffe auch nicht abwerten, nur weil es dem eigenen Wortschatz fremd ist.