Beiträge von Shantipuh

    Warum ist die Hundesteuer für 'Kampfhunde' um so vieles höher? Gerade bei den 'Kampfhunden' wird ja eine generelle Gefährlichkeit angenommen und man bekommt deswegen eine extreme Hundesteuer von 1500€/Jahr aufgedrückt?

    Weil Hundesteuer eine Lenkungssteuer ist. Das bedeutet dass diese Stadt extrem ungerne gefährliche Hunde (oder solche von denen vermutet wird das sie gefährlich sein könnten) in ihrem Stadtbild sehen möchte.

    Oder/und die Stadtkasse braucht ganz dringend Geld 💸


    Grundsätzlich sind Hunde so führen, dass sie keine Bedrohung für Menschen darstellen. Wenn sie eine Bedrohung für Menschen darstellen und diese realisiert wurde, folgt normalerweise eine Einstufung. Der Grund warum der Hund aggressiv reagiert ist da relativ egal, denn darum geht es nicht - er soll unabhängig von seiner Motivation niemanden verletzen und ist entsprechend zu sichern.

    Wenn Kaya mit Maulkorb keine Bedrohung darstellt, ist das m.M.n. gegeben.


    Ausgenommen sind Bundesländer mit einer Liste, da werden die Hunde für ihre (angenommene) Rassezugehörigkeit direkt in die jeweiligen Kategorien eingestuft. Das trifft bei euch so weit ich weiß aber nicht zu.

    und warum wird sich jetzt darüber lustig gemacht? Weil man sich nicht wirklich mit dem Thema auseinandersetzen möchte? Sich nicht wirklich Gedanken machen möchte? Traurig, aber vielsagend

    Weil es eine Begriffsverwässerung ist und der Diskussion die Glaubwürdigkeit nimmt, wenn einfach rundum alles als Qualzucht benannt wird.

    Der Begriff wird immer und immer mehr abgenutzt, wenn es keine Grauzonen mehr gibt und die Argumentationen so absolut und mit emotionalen Motiven aufgeladen ist, dass es quasi keine Meinungen mehr geben kann.


    Das du jetzt direkt davon ausgehst das sich andere Personen nicht damit auseinandersetzen wollen das es Qualzuchten gibt, weil sie auf diese Art der Debattenkultur mit Humor reagieren, finde ich übrigens auch sehr vielsagend.

    Steht doch weiter oben: DSH aus LZ oder das Original :klugscheisser:.

    Naja nach der Zusammenfassung muss man ja schon überlegen, ob man den Wolf nochmal von vorne domestiziert. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Husky sieht zumindest optisch auch noch recht nach Original aus. :smiling_face_with_halo:

    Nachdem triebige Hunde hier auch schon als Qualzuchten eingeordnet wurden, geht das leider nicht.

    Hütehunde, Herdenschutzhunde, Jagdhunde mit verändertem Jagdmuster, Hunde mit erhöhtem Bewegungsdrang und Hunde mit Artgenossenunverträglichkeiten sind auch raus :sweet:

    Die stellen nämlich mehr Anforderungen an ihre Besitzer, die nicht erfüllt werden könnten. Jawoll.

    Bonadea ich persönlich vertrete den Standpunkt, dass Pflegemaßnahmen die nicht zu Leid führen, für Hunde in Ordnung sein sollten.

    Ja, es ist sinnvoll bei der Zucht darauf zu achten, dass die Hunde keine riesigen Wollmäuse in den Ohren haben oder aus welchen Gründen auch immer keine konstanten Ohrenentzündungen haben.


    Hunde besitzen bedeutet dass die Besitzer Verantwortung für die Pflege die dieser Hundetyp benötigt übernimmt. Egal ob das bedeutet dass der Hund nicht im Winter mehrere Stunden draußen hocken kann, weil er ansonsten mit seinem kurzen Fell unterkühlt, die Unterwolle ausgekämmt werden muss, weil ansonsten Filzies entstehen, oder dem Hund alle paar Wochen ein paar Härchen aus den Ohren gezupft werden müssen.

    Das umfasst sogar die minimalen Anforderungen die alle Hunde stellen, wie Krallenpflege, bedarfsdeckende Ernährung und Auslauf. Und selbst daran scheitern bereits viele Hundebesitzer. Das bedeutet aber nicht das Hunde zu pflegeaufwendig sind, sondern dass die Leute einfach keinen Bock haben, sich um die Bedürfnisse ihrer Haustiere zu kümmern. Das Ziel ist in meinen Augen dann aber nicht, den perfekten, anspruchslosen Hund zu kreieren, sondern dafür zu sorgen, dass Menschen die keine Verantwortung übernehmen können, keine Haustiere haben sollten.


    Wenn wir wirklich alles was eine zusätzliche Verantwortung bedeuten könnte aus der Zucht nehmen, ist das auch das Ende für sämtliche Trägerhunde und Träger oder tatsächlich ausgeprägte Fellfarben, die bei inkorrekter Zuchtpraxis eingeschränkte Welpen verursachen können.

    Es kann nämlich kein Züchter zu 100% versichern, dass nicht in ein bis zwei Generationen doch jemand einen Ups-Wurf (oder einen gar nicht so Ups-Wurf) mit dem Merle-Rüden von nebenan hat, obwohl die Hündin bereits Merle ist. Oder beide Hunde auf einmal Träger für DM sind. Doof.


    Wozu soll das gut sein?

    Klar muss es irgendwo eine Grenze geben, ich würde sie persönlich aber nicht bei "hat der Hund einen Mehrwert durch dieses Merkmal" setzen.

    Niemand hat Lockenhunde gezüchtet, weil sie dann Haare in den Ohren haben, die wachsen.

    Man hat sie gezüchtet, weil ihr Fell funktional für die gewählten Aufgaben war. Die Ohren sind ein Nebeneffekt davon, auf den nicht selektiert wurde. Das bedeutet nicht dass man nicht darauf achten sollte dass das nicht überhand nimmt, aber wir sprechen nicht von einer absichtlichen Qualzucht wie Brachys, bei denen das geforderte Merkmal (Kurzschnäuzigkeit) das Zuchtziel ist.

    Den Ansatz dass diese Hunde die aufgrund sehr starker Ohrbehaarung (wenn ne Allergie das begünstigt ist das ja auch nicht falsch) dann nicht für die Zucht verwendet werden finde ich zumindest schonmal nicht so schlecht.

    Selbstverständlich sollte ein Hund der immer wieder unter massiven Ohrenentzündungen leidet nicht zur Zucht eingesetzt werden. Egal ob das an Wollmäusen in den Ohren liegt, zu engen Gehörgänge oder Allergien.

    Darüber sind wir uns einig. Ebenso einig sind wir uns darüber, dass es auch im VDH unseriöse Züchter gibt, die aus fragwürdigen Motivationen züchten.


    Das Problem ist nur das sehr starke Ohrbehaarung nicht dazu führt, dass die Haare nicht zupfbar sind, oder dass das zu Ohrentzündungen führt - das sind drei voneinander unabhängig zu betrachtende Faktoren. Schwierig wird's nur, wenn alles zusammenkommt.


    Und wie gesagt, Zupfen ist nicht die einzige Option.

    Bei vielen Schlappohr-Rassen gibt es keine Probleme, und solange das Merkmal nicht weiter verstärkt wird, bliebe auch alles ok.

    Allerdings ist da nicht nur die Länge der Ohren ein Problem. Die Kombination mit innen behaarten Ohren ist nochmal blöder. Kenne da einige Lagotti die dadurch massiv Probleme haben. Die Haare drinlassen geht nicht, da man dann perfektes Klima für Bakterien und Pilze hat und wenn man dann ein Exemplar hat, das durchs Haare rauszupfen aber auch immer erstmal mit massiven Entzündungen reagiert hat man dauerhafte Probleme gewonnen. Ne bekannte war dann ganz überrascht, als sie mit so einem Hund mal bei einem Notdiensttierarzt war (Verdacht auf Granne, war dann aber nur ne massive Entzündung). Dieser Arzt war der erste der sie so richtig über diese Problematik aufgeklärt hat, dass er das relativ häufig hat bei entsprechenden Rassen und solche Tiere (mit sehr starker Behaarung in den Ohren die Problem machen) definitiv nicht in die Zucht gehören. War ihr (Züchterin im VDH) komplett neu dieser Ansatz und kam auch ein paar Würfe zu spät, hat sie sich (laut eigener Aussage) einfach nie Gedanken zu gemacht, die Haare werden doch gezupft und bei dem einen Hund macht das Zupfen halt mehr und beim anderen weniger Probleme. Die eine Hündin hat einfach extrem Pech, was laut Aussage des Tierarztes aber doch ein eher häufiges Problem ist (was aber auch nicht verwundert wenn in der Zucht auf solche vermeintlichen Kleinigkeiten keinen Wert gelegt wird).

    Es gibt sehr viele Hunde mit Scherfell bei denen es komplett ausreichend ist, die Haare in den Ohren nur zu stutzen, anstatt sie zu zupfen. man bürstet die Haare hinaus und schneidet den Überstand vorsichtig ab.

    Das funktioniert aber nicht, wenn der Hund aus welchem Grund auch immer sehr viel Schmodder im Ohr produziert - das liegt allerdings nicht an der Ohrenform oder den Haaren, sondern an anderen Problemen, die ggf. zugrunde liegen (zum Beispiel Allergien). Dem sollte unbedingt nachgegangen werden. Übrigens haben diese Hunde auch überproportional häufig Probleme mit dem Zupfen der Ohrhaare, weil die Ohren bereits gereizt sind. Wenn dann noch nur alle paar Wochen wenn der Hund bereits aus den Ohren müffelt gezupft wird, ist das Drama riesengroß.


    Zu behaupten dass Zupfen die einzige Option ist und dann noch anzuhängen das "in der Zucht kein Wert auf solche Kleinigkeiten gelegt wird" ist nicht nur falsch, sondern auch irreführend. Kein Züchter möchte Hunde züchten die massive Ohrenentzündungen bekommen.
    Tierärzte sind keine Groomer. Sie wissen nicht zwingend wie man Hunde mit Scherfell pflegt. Ein Großteil der Personen die sich solche Hunde kaufen leider auch nicht, das liegt aber nicht daran dass es Qualzuchten sind, sondern dass die Leute keinen Bock haben einmal Geld und zukünftig Energie und Zeit zu investieren um zu erfahren wie sie ihren Hund pflegen können. Und bevor jetzt der Einwand kommt dass man dann keine Hunde mit Pflegebedarf züchten darf: überlange Krallen und miserable Zähne sind auch keine akzeptierte Vernachlässigung und betreffen alle Hunde.