Beiträge von Shantipuh

    und warum wird sich jetzt darüber lustig gemacht? Weil man sich nicht wirklich mit dem Thema auseinandersetzen möchte? Sich nicht wirklich Gedanken machen möchte? Traurig, aber vielsagend

    Weil es eine Begriffsverwässerung ist und der Diskussion die Glaubwürdigkeit nimmt, wenn einfach rundum alles als Qualzucht benannt wird.

    Der Begriff wird immer und immer mehr abgenutzt, wenn es keine Grauzonen mehr gibt und die Argumentationen so absolut und mit emotionalen Motiven aufgeladen ist, dass es quasi keine Meinungen mehr geben kann.


    Das du jetzt direkt davon ausgehst das sich andere Personen nicht damit auseinandersetzen wollen das es Qualzuchten gibt, weil sie auf diese Art der Debattenkultur mit Humor reagieren, finde ich übrigens auch sehr vielsagend.

    Steht doch weiter oben: DSH aus LZ oder das Original :klugscheisser:.

    Naja nach der Zusammenfassung muss man ja schon überlegen, ob man den Wolf nochmal von vorne domestiziert. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Husky sieht zumindest optisch auch noch recht nach Original aus. :smiling_face_with_halo:

    Nachdem triebige Hunde hier auch schon als Qualzuchten eingeordnet wurden, geht das leider nicht.

    Hütehunde, Herdenschutzhunde, Jagdhunde mit verändertem Jagdmuster, Hunde mit erhöhtem Bewegungsdrang und Hunde mit Artgenossenunverträglichkeiten sind auch raus :sweet:

    Die stellen nämlich mehr Anforderungen an ihre Besitzer, die nicht erfüllt werden könnten. Jawoll.

    Bonadea ich persönlich vertrete den Standpunkt, dass Pflegemaßnahmen die nicht zu Leid führen, für Hunde in Ordnung sein sollten.

    Ja, es ist sinnvoll bei der Zucht darauf zu achten, dass die Hunde keine riesigen Wollmäuse in den Ohren haben oder aus welchen Gründen auch immer keine konstanten Ohrenentzündungen haben.


    Hunde besitzen bedeutet dass die Besitzer Verantwortung für die Pflege die dieser Hundetyp benötigt übernimmt. Egal ob das bedeutet dass der Hund nicht im Winter mehrere Stunden draußen hocken kann, weil er ansonsten mit seinem kurzen Fell unterkühlt, die Unterwolle ausgekämmt werden muss, weil ansonsten Filzies entstehen, oder dem Hund alle paar Wochen ein paar Härchen aus den Ohren gezupft werden müssen.

    Das umfasst sogar die minimalen Anforderungen die alle Hunde stellen, wie Krallenpflege, bedarfsdeckende Ernährung und Auslauf. Und selbst daran scheitern bereits viele Hundebesitzer. Das bedeutet aber nicht das Hunde zu pflegeaufwendig sind, sondern dass die Leute einfach keinen Bock haben, sich um die Bedürfnisse ihrer Haustiere zu kümmern. Das Ziel ist in meinen Augen dann aber nicht, den perfekten, anspruchslosen Hund zu kreieren, sondern dafür zu sorgen, dass Menschen die keine Verantwortung übernehmen können, keine Haustiere haben sollten.


    Wenn wir wirklich alles was eine zusätzliche Verantwortung bedeuten könnte aus der Zucht nehmen, ist das auch das Ende für sämtliche Trägerhunde und Träger oder tatsächlich ausgeprägte Fellfarben, die bei inkorrekter Zuchtpraxis eingeschränkte Welpen verursachen können.

    Es kann nämlich kein Züchter zu 100% versichern, dass nicht in ein bis zwei Generationen doch jemand einen Ups-Wurf (oder einen gar nicht so Ups-Wurf) mit dem Merle-Rüden von nebenan hat, obwohl die Hündin bereits Merle ist. Oder beide Hunde auf einmal Träger für DM sind. Doof.


    Wozu soll das gut sein?

    Klar muss es irgendwo eine Grenze geben, ich würde sie persönlich aber nicht bei "hat der Hund einen Mehrwert durch dieses Merkmal" setzen.

    Niemand hat Lockenhunde gezüchtet, weil sie dann Haare in den Ohren haben, die wachsen.

    Man hat sie gezüchtet, weil ihr Fell funktional für die gewählten Aufgaben war. Die Ohren sind ein Nebeneffekt davon, auf den nicht selektiert wurde. Das bedeutet nicht dass man nicht darauf achten sollte dass das nicht überhand nimmt, aber wir sprechen nicht von einer absichtlichen Qualzucht wie Brachys, bei denen das geforderte Merkmal (Kurzschnäuzigkeit) das Zuchtziel ist.

    Den Ansatz dass diese Hunde die aufgrund sehr starker Ohrbehaarung (wenn ne Allergie das begünstigt ist das ja auch nicht falsch) dann nicht für die Zucht verwendet werden finde ich zumindest schonmal nicht so schlecht.

    Selbstverständlich sollte ein Hund der immer wieder unter massiven Ohrenentzündungen leidet nicht zur Zucht eingesetzt werden. Egal ob das an Wollmäusen in den Ohren liegt, zu engen Gehörgänge oder Allergien.

    Darüber sind wir uns einig. Ebenso einig sind wir uns darüber, dass es auch im VDH unseriöse Züchter gibt, die aus fragwürdigen Motivationen züchten.


    Das Problem ist nur das sehr starke Ohrbehaarung nicht dazu führt, dass die Haare nicht zupfbar sind, oder dass das zu Ohrentzündungen führt - das sind drei voneinander unabhängig zu betrachtende Faktoren. Schwierig wird's nur, wenn alles zusammenkommt.


    Und wie gesagt, Zupfen ist nicht die einzige Option.

    Bei vielen Schlappohr-Rassen gibt es keine Probleme, und solange das Merkmal nicht weiter verstärkt wird, bliebe auch alles ok.

    Allerdings ist da nicht nur die Länge der Ohren ein Problem. Die Kombination mit innen behaarten Ohren ist nochmal blöder. Kenne da einige Lagotti die dadurch massiv Probleme haben. Die Haare drinlassen geht nicht, da man dann perfektes Klima für Bakterien und Pilze hat und wenn man dann ein Exemplar hat, das durchs Haare rauszupfen aber auch immer erstmal mit massiven Entzündungen reagiert hat man dauerhafte Probleme gewonnen. Ne bekannte war dann ganz überrascht, als sie mit so einem Hund mal bei einem Notdiensttierarzt war (Verdacht auf Granne, war dann aber nur ne massive Entzündung). Dieser Arzt war der erste der sie so richtig über diese Problematik aufgeklärt hat, dass er das relativ häufig hat bei entsprechenden Rassen und solche Tiere (mit sehr starker Behaarung in den Ohren die Problem machen) definitiv nicht in die Zucht gehören. War ihr (Züchterin im VDH) komplett neu dieser Ansatz und kam auch ein paar Würfe zu spät, hat sie sich (laut eigener Aussage) einfach nie Gedanken zu gemacht, die Haare werden doch gezupft und bei dem einen Hund macht das Zupfen halt mehr und beim anderen weniger Probleme. Die eine Hündin hat einfach extrem Pech, was laut Aussage des Tierarztes aber doch ein eher häufiges Problem ist (was aber auch nicht verwundert wenn in der Zucht auf solche vermeintlichen Kleinigkeiten keinen Wert gelegt wird).

    Es gibt sehr viele Hunde mit Scherfell bei denen es komplett ausreichend ist, die Haare in den Ohren nur zu stutzen, anstatt sie zu zupfen. man bürstet die Haare hinaus und schneidet den Überstand vorsichtig ab.

    Das funktioniert aber nicht, wenn der Hund aus welchem Grund auch immer sehr viel Schmodder im Ohr produziert - das liegt allerdings nicht an der Ohrenform oder den Haaren, sondern an anderen Problemen, die ggf. zugrunde liegen (zum Beispiel Allergien). Dem sollte unbedingt nachgegangen werden. Übrigens haben diese Hunde auch überproportional häufig Probleme mit dem Zupfen der Ohrhaare, weil die Ohren bereits gereizt sind. Wenn dann noch nur alle paar Wochen wenn der Hund bereits aus den Ohren müffelt gezupft wird, ist das Drama riesengroß.


    Zu behaupten dass Zupfen die einzige Option ist und dann noch anzuhängen das "in der Zucht kein Wert auf solche Kleinigkeiten gelegt wird" ist nicht nur falsch, sondern auch irreführend. Kein Züchter möchte Hunde züchten die massive Ohrenentzündungen bekommen.
    Tierärzte sind keine Groomer. Sie wissen nicht zwingend wie man Hunde mit Scherfell pflegt. Ein Großteil der Personen die sich solche Hunde kaufen leider auch nicht, das liegt aber nicht daran dass es Qualzuchten sind, sondern dass die Leute keinen Bock haben einmal Geld und zukünftig Energie und Zeit zu investieren um zu erfahren wie sie ihren Hund pflegen können. Und bevor jetzt der Einwand kommt dass man dann keine Hunde mit Pflegebedarf züchten darf: überlange Krallen und miserable Zähne sind auch keine akzeptierte Vernachlässigung und betreffen alle Hunde.

    Zur Eingangsfrage:


    Wir haben es so geregelt, dass der Hund dort bleibt, wo es ihm besser geht.

    Sofern einer von uns fremd gehen sollte, geht der Hund zu 100% an denjenigen, der nicht fremd gegangen ist. Das soll quasi ein Schutzmechanismus sein, damit die verletzte Person nicht mit der anderen interagieren muss.


    Wir gehören aber anscheinend auch zu dem in solchen Threads meist zahlenmäßig unterrepräsentierten Fall, bei denen der Hund tatsächlich beiden Partnern gehört und auch von beiden Personen gleichmäßig versorgt wird.


    Ich vertraue meinem Partner so weit, dass ich mir sicher bin, dass wir beide jeweils die beste Lösung für unseren Hund im Kopf hätten. Sie ist für uns beide ein vollwertiges Familienmitglied mit eigenen Bedürfnissen und Bindungen und entsprechend mache ich mir diesbezüglich keine großen Gedanken oder Sorgen - ansonsten wäre es für mich persönlich bei einer angestrebten langfristigen Partnerschaft mit einer eventuellen Familienplanung auch definitiv der Punkt, wo ich die Notbremse ziehen und gehen würde.


    ____


    Zu deinem Fall:


    Es scheint generell als wüsstest du, dass dein Hund bei deinem Partner gut versorgt ist. Das ist total gut, denn so musst du dich nicht in der Verantwortung sehen. Gleichzeitig nimmt er damit aber auch den Part der Hauptbezugsperson im Alltag ein.


    Auch wenn du deinen Hund sehr gerne magst und er einen großen Stellenwert in deinem Leben hat(te), ist Hundehaltung für viele Menschen eher ein Lifestyle, als ein bloßes Hobby. Hundehaltung verändert den gesamten Tagesablauf und hat durchaus auch etwas mit Gewöhnung zu tun.

    Wenn man quasi von diesem Alltag "entwöhnt" ist, dann ist es wie ich finde auch einfacher ohne Hund zu leben, als wenn man immer wieder in den Alltag eintaucht und ihn dann wieder zur Seite schiebt. Und ohne diesen Alltag geht (für mich) auch das Gefühl ein Hundehalter zu sein verloren.

    Ist es vielleicht auch das was du vermisst?

    also die Nase länger zu züchten, scheint ja doch relativ schnell zu gehen.


    Galerij | Franse Bulldog Kennel van de LoveBoat

    Ich sehe da, insbesondere bei den Elterntieren, keine langen Nasen. Das sind immer noch extrem brachyzephale Hunde. Klar gibt's bestimmt Exemplare die schlechter dastehen, aber das sind für mich jetzt keine positiven Beispiele.

    Also den züchterischen Erfolg, insbesondere welcher der sich über mehrere Generationen auch hält und ausprägt finde ich da jetzt nicht ersichtlich.

    Gesetzesgrundlage jeder Straftat

    Ich weiß gar nicht, ob Verstoss gegen ein Haltungsverbot eine Straftat wäre? Oder eine Ordnungswidrigkeit?

    Nachdem die Grundlage der momentan ausufernden Bestimmungen der §11b, 1. und 2. b) des TschG. ist, bewegen wir uns auf jeden Fall im Bereich der Gesetze. Ein Verstoß gegen diese Gesetze ist "nur" eine Ordnungswidrigkeit, das mindert aber die zugrunde liegenden Prinzipien des Gesetzlichkeitsprinzipes nicht.

    Auch Ordnungswidrigkeiten dürfen nur aufgrund klar geregelter Verordnungen und eindeutiger Gesetze bestraft werden.