Beiträge von miamaus2013

    Haben ja schon andere gesagt: der Hund ist massiv gestresst. Ängstlich kann ich da eher nicht sehen.

    Bei dem Tagesablauf wundert es mich auch nicht, dass der Hund so gestresst ist: sie ist seit fünf Tagen da und wird den ganzen Tag auf Trab gehalten: spazieren gehen, füttern, lösen, spielen, Training - teils auch zusammen.

    Das ist viel zu viel. Da würden meine Hunde sich auch so benehmen.

    Ich würde das Programm mal deutlich runter fahren, ruhige Spaziergänge, vlt immer die gleiche Gegend. Dazu, wenn möglich, treffen mit gut sozialisierten Hunden.

    Weniger Training, weniger (aufputschendes) Spiel, mehr Körperkontakt anbieten, zusammen ruhen, viel kuscheln und den Hund insgesamt einfach mehr mehr zur Ruhe kommen lassen.

    Ich habe nen Mali aufgezogen - ich glaube über beißende Welpen braucht man mir nix mehr erzählen :hust:

    Ja klar hat der gebissen. Natürlich. Man konnte den nicht mal wirklich streicheln oder kuscheln ohne dass er auf der Decke oder dem Ärmel oder sonst wo rumgekaut hat.

    Und natürlich hat der sich in meiner Hose verbissen. Das war das erste was dieser winzige 5kg-Zwerg an seinem ersten Morgen bei uns gemacht hat: er hat sich so in meiner Hose verbissen, dass ich ihn ernsthaft aushebeln musste :ugly: willkommen in der Mali-Haltung :lol:

    Er war wahnsinnig maulaffin, hat viel mit dem Maul gespielt, wir haben viel gezergelt, aber er hat natürlich auch meine Haut erwischt. Er war noch keine vier Monate alt, da hat er mir das letzte Glied des Daumens elegant gespalten. :lepra:

    Also ja, bissige, maulaffine Welpen die überall rein beißen kenne ich durchaus.

    Und dennoch war dieser kleiner Kerl dabei nicht überdreht, er hat keine „wilden 5 Minuten“.

    Nochmal, das sind für mich zwei unterschiedliche Dinge.

    Für mich sind das verschiedene Dinge: meine Welpen haben gespielt, viel. Mit sich alleine und auch mit meinen erwachsenen Hunden. Sie durften und dürfen auch in der Wohnung spielen. Meine Hunde haben immer Spielzeug zu freien Verfügung und spielen auch mit Spielzeug miteinander.

    Aber das ist für mich was völlig anderes, als ein Welpe, der seine „wilden 5 Minuten“ hat, also mit einem Zommie voller Überforderung und total überdreht durch die Gegend springt.. :ka:

    Hier gibt es auch nicht nur Ruhe. Wie gesagt, meine Hunde dürfen in der Wohnung spielen und sich auch im Garten frei bewegen. Spaziergänge gab es von Anfang an fast nur im Freilauf - und da natürlich ohne auf die 5 Minuten Regel zu schauen da ja wie gesagt Freilauf.

    Ich finde das wichtig, dass gerade junge Hunde sich frei bewegen können. So schulen sie ihre Motorik, ihre Muskulatur, Bänder und Sehnen werden gestärkt.

    Aber ich glaube halt nicht, dass es notwendig ist, den Welpen so über die Uhr zu drehen, dass er wilde 5 Minuten hat, schon gar nicht regelmäßig. Für mich wäre das ein absolutes Warnsignal das was gehörig schief läuft gerade.

    der junge Hund seine wilden 8 Minuten bekommt

    Ich weiß, dass das hier immer als total normal angesehen wird, aber man muss sich mal klar machen, dass diese Zoomies ein Zeichen dafür sind, dass der Welpe völlig überreizt ist.

    Wie ein Kind, das so übermüdet ist, dass es nur noch weint und weint und weint.. da würde ja auch keiner sagen: völlig normal.

    Ja, natürlich kann es MAL vorkommen, aber dann würde man beim Kind doch in Zukunft sehr drauf achten, dass es nicht mehr dazu kommt. Und dem Kind eben vorher mehr Ruhe gönnen.

    Und genau das sollte man auch beim Welpen machen.

    Die letzten beiden Welpen, die ich aufgezogen habe, waren ein Malinois und (ab einem Alter von 15 Wochen) ein Border Collie aus Arbeitslinien. Also beides durchaus sehr reizoffene, temperamentvolle Rassen.

    Bei beiden kam es nicht vor, dass sie sie „typischen wilden 5 Minuten“ hatten.

    Und zwar gar nicht mal, weil sie so reizarm bei mir leben. Wir wohnen in einem 2-Parteien-Haus, beide waren von Anfang an dabei im Hundesporttraining, auf Turnieren und auf Seminaren. Haben auch von klein auf mit mir gezeltet und in Hotels übernachtet.

    Aber ich habe eben drauf geachtet, dass es insgesamt nicht zu viel wird. Also auch wenn Welpe mit kommt zu nem Turnier, achte ich sehr penibel drauf, dass er da auch WIRKLICH zur Ruhe kommt und sich eben nicht so massiv über die Uhr dreht, dass er danach vor lauter Stress in Zoomies verfällt..

    Insofern bin ich da bei flying-paws mir tut es auch sehr leid, als wie normal es empfunden wird, dass Welpen sich groß stressen.. als wie normal massive Stressanzeichen angesehen werden.. dabei ist es eigentlich ein Hilferuf des Welpen.

    Ja meine Welpen haben auch mit dem Maul gespielt, aber spielen ist für mich was anderes, als wenn sie völlig überdreht sind und einfach in alles rein hacken..

    Dazu bedarf es nur keiner Kreuzung da ein BC diese Wesenszüge eigentlich ja selbst mitbringen sollte.

    BC sind ja häufig sehr sensibel. Eine Eigenschaft die ich vom Aussie so nicht kenne. Vielleicht wäre „eine robuster BC“ die bessere Wortwahl.

    Ich bin jetzt nicht soo der Border Collie Experte, habe mir meinen ja auch aussuchen lassen, aber ich glaube da unterliegt man einem Trugschluss.

    Sensibel ist mein Border Collie hauptsächlich mir gegenüber, er reagiert sehr fein auf mich, nimmt Kommandos sehr fein an, auch wenn sie für ihn keinen Sinn machen und ist auch in hoher Geschwindigkeit immer sehr gut führbar.

    Also das absolute Gegenteil von einem robusten Hund, der seinen Mensch eher ignoriert oder ausblendet.

    Außenreizen gegenüber ist mein Border sehr robust, der blendet einfach alles aus und ist komplett konzentriert auf die Arbeit. Da kann man ihn fast schon als Stumpf bezeichnen, weil er vieles nicht mitbekommt bzw. mitbekommen will..

    Er ist für mich wirklich die perfekte Mischung aus sensible-führbar und robust-ignorant gegenüber Außenreizen.

    Ich weiß aber auch, dass sich manch anderer Border Collie mit Außenreizen schwerer tut. Vlt ging der Gedanke in die Richtung, die Hunde da robuster zu machen. Aber so funktioniert Genetik ja nunmal nicht. Man kann nie nur an einer Stellschraube drehen.

    Ich bin am Überlegen, wann ich am Besten einen neuen Hund einführe (Welpe oder TS), da mein Urlaub recht verplant ist. Jetzt war mein Gedanke zu Weihnachten, da habe ich mehr oder minder zwangsweise zweieinhalb Wochen Urlaub. Problem wäre, dass wir davon eineinhalb Wochen in Dänemark mit Schwiegereltern und Schwiegerhund sind.

    Wäre das machbar oder kriegt er von dem Hin und Her nen Trauma? Ne Fahrt würde halt auch rund neun Stunden (ohne Pause) dauern.

    Mit meinen Welpen wäre das überhaupt kein Problem gewesen, beide haben von Anfang an auch woanders geschlafen und sind problemlos auch sehr lange Auto gefahren.

    Aber du musst bedenken, dass du einen Welpen ohne Tollwutimpfung nicht legal nach Deutschland wieder einführen darfst. Er muss also bei der Wiedereinreise mindestens 15 Wochen und gültig geimpft sein.

    Wie die dänischen Regeln hinsichtlich der Einfuhr sind weiß ich nicht.

    Wie weit "oben" in der Genetik ist Aggressivität gegen Menschen bei einem Hütehund, der ursprünglich ja sogar mit verschiedenen farmhands arbeiten sollte? Hat dieses Tier also eine rasseuntypische Macke, oder passiert sowas bei BC generell öfter?

    ACHTUNG SPEKULATION: ich könnte mir vorstellen, dass da eventuell auch der grundsätzliche Charakter des Border Collies eine Rolle spielt.

    Mal weiter ausgeholt: Border Collies sind schon oft sehr sensible empfindsame Hunde. Daraus resultierend auch oft eine gewisse Unsicherheit ungewohnten Unweltsituationen gegenüber oder Situationen gegenüber, in denen sie sich schon mal nicht gut gefühlt haben.

    Es sind Hunde, die den Umgang mit sich schnell als übergriffig und zu viel empfinden. Andererseits merkt man das ihnen im Trieb oft nicht so an, da muss man schon ein gutes Auge haben.

    Mein eigener Border möchte bei der Arbeit zb nicht berührt werden. Streicheln, was er sonst liebt, ist da ne positive Strafe (Hinzfügen von etwas unangenehmen) für ihn. Er lässt sich aber trotzdem anfassen, man muss da schon genau hinschauen, um zu sehen, wie blöd er das gerade findet.

    Ich könnte mir vorstellen, dass es bei den so heftig nach vorne gehenden Border Collies eine Mischung aus der Erfahrung ist, dass sie oft in ihren Augen übergriffig behandelt wurden und werden, dass sie sich auch deswegen nicht wirklich wohl fühlen im Umgang mit (fremden) Menschen, verbunden damit, dass sie oft so feine Signale senden, dass viele Menschen das schlicht übersehen.

    Hund wird also zb angefasst, findet das blöd und zeigt das auch, Mensch bemerkt das nicht und übergeht das einfach = blöde Situation für den Hund, der er sich nicht entziehen kann.

    Und da Mensch es nicht merkt, „zwingt“ man den Hund immer wieder in solche Situationen. Der macht immer wieder die Erfahrung, dass er nicht ernst genommen wird und reagiert immer unsicherer, weil sein „nein“ ja einfach nicht angenommen wird..

    bis es halt irgendwann zu viel wird und der Hund zum ersten Mal abschnappt - und die Erfahrung macht, dass er auf einmal „verstanden“ wird vom Menschen.

    Das macht die grundsätzliche Situation aber nicht besser: Hund hat viel zu oft die Erfahrung gemacht, dass Menschen einfach blöd sind. Und so kommt es eben immer wieder zu solchen Situationen, in denen Hund nach vorne geht, weil er gelernt hat, dass es die einzige Möglichkeit ist, wie er sich den Menschen gegenüber verständlich machen kann.

    Ich habe auch das Gefühl, dass es vor allem bei Border Collies passiert, die im Welpen- und Junghundealter oft über ihre Grenzen „gezwungen“ wurden, weil Mensch es einfach nicht gemerkt hat, wie blöd das für den Border gerade ist..

    höflich desinteressiert

    Das ist Kalle allerdings auch nicht :hust:

    Also draußen so beim Spazieren gehen schon. Da kann er auch frei an Menschen vorbei laufen.

    In Hundesportumgebung ist das anders. Wenn ich nicht aufpasse, klettert Kalle auch mal völlig fremden Menschen auf den Schoß. Und anspringen, damit er gestreichelt wird, findet er sowieso völlig normal. |) Aber das hat er von seiner Mutter, da kann ich also gar nix dafür. Letztens stand seine Mama an mir hochgestellt und Kalle bei jemand anderem. Die Person, die Kalle streichelte, schaute zwischen den beiden Hunden hin und her. Ich meinte dann „die Ähnlichkeit ist reiner Zufall! Nein natürlich nicht! :lol:

    Ich kenne einige Border Collies, habe auch selbst einen.

    Einen Border, der offen Menschen gegenüber aggressiv reagiert habe ich noch nicht gesehen. Aber wahrscheinlich bewegt man sich mit so einem Hund auf einfach nicht im Agi.

    Hundeunverträglich gibt es schon mal, aber nen schweren Beißvorfall, also mehr als ein kleines Loch, habe ich noch nicht erlebt. Die Hunde werden dann aber in der Regel auch entsprechend gesichert.

    Ich käm zb gar auf die Idee, meinen Border hektisch von einem Menschen weg zu reißen, weil im schlimmsten Fall kuschelt der sich lieb an und will gestreichelt werden. :ka: (Wäre aber bei meinem Mali zb ganz genauso. In der geschilderten Situation ist würde mein Mali definitiv nicht mit Schutztrieb reagieren.)

    Schutztrieb hat mein Border nicht, der wacht auch nicht. Stand nicht in seiner Jobbeschreibung, sagt er.